Der Zorn des Seekönigs – Rezi/ Erfahrungsbericht[Achtung!!! Kann kleinere Spoiler enthalten, ich versuche aber sie soweit es geht zu vermeiden.]Am vergangenen Samstag habe ich mein Debut als Spielleiter für SpliMo in unserem Rollenspieltreff gegeben und möchte euch meine Erfahrung nicht vorenthalten.
Wie ihr oben lesen könnt, habe ich mich für das Abenteuer „Zorn des Seekönigs“ entschieden.
Warum?Das Abenteuer ist sehr linear/strukturiert, für einen Anfänger-Meister sehr schön, vor allem gerade in größeren Gruppen. Weiterhin ist die Brisanz des ABs sehr „motivierend“ für Spieler und SCs – Bedrohung eines ganzen Küstenstreifens und damit einhergehend die Umgestaltung eines Teils der Spielwelt des SCs. Und dann natürlich die Präsentation des Facettenreichtums von Lorakis – davon gibt es in diesem AB einiges – z.B. die Vorstellung der Feen/Feenwelten ist möglich, Verhandlung und gesellschaftliche Talente (Stichwort soziale Konflikte), Kampf, Magie und für den heroischen Part die Rettung einer „Jungfrau“. Gerade für Neulinge ein gelungener Mix von Lorakis und das war auch mein Ziel – ‚alten‘ DSA-Hasen zu zeigen, dass es da was „neues/anderes/ähnliches“ gibt.
Zum Spieltisch:Materialmäßig hatte ich dabei (als Bücher) – GRW, Die Welt, Mondstahlklingen, Bestien und Ungeheuer, Jenseits der Grenzen und den Spielleiterschirm und eine Hand voll selbstgebauter Charaktere (ich mag die Archetypen nicht sonderlich).
Charaktere: Magier (Beherrschungsmagie), Krieger, Gaukler-/Einbrecherin, seealbische Klingentänzerin (Archetyp aus dem Regelwerk), Wüstenläufer, Elementarist/Matrose.
Also eine bunte Truppe.
Genug des Vorspiels, auf zum Abenteuer.Das Abenteuer ist sehr „meisterfreundlich" geschrieben, soll heißen vor jedem Abschnitt ist eine kleine Box, die das wesentliche des Abschnittes aufgreift und beschreibt was zu tun ist. Nach zweimaligem lesen des ABs hat mir diese Infobox gereicht, um mir am Spieltisch den Abschnitt ins Gedächtnis zu rufen.
Das gesamte Setting ist sehr spannend beschrieben, legt einem aber als SL nicht die Worte in den Mund – somit bleibt genug Platz für eigene Kreativität.
Durch den linearen Aufbau (tu dies, gehe dorthin, tu das, Rette die Jungfrau) werden hier auch unerfahrene Meister bei der Hand genommen und die Möglichkeiten für die Spieler unerwartetes zu tun wird reduziert (aber nicht ausgeschlossen → Spielbericht "Zum Spiel").
Was
neutral zu bewerten ist, ist das der Einstieg ziemlich schwierig ist – das Abenteuer startet auf einem Boot. Hier müssen sich Meister und Spieler etwas anstrengen um einen plausiblen Einstieg zu schaffen.
Was mich
gestört hat, waren die Handouts – die gibt’s nämlich nicht. Ich habe mir dann Karte und Abbildungen aus der pdf kopiert, vergrößert und gedruckt. Dabei leidet die Qualität ziemlich. Ich kaufe meine ABs als pdf (ich "male" gerne darin herum), da wäre ein Anhang mit Spielgrafiken denke ich kein Problem.
Weiterhin ist das AB für Heldengrad 1 zu schwer bzw. wenn man nicht eine absolut hochseetaugliche Gruppe hat sehr schwer.
Meine Einschätzung wäre: Gut spielbar ab ca. 75 EP und mit mind. zwei Charakteren, die einen seemännischen Hintergrund haben und einem Gesellschafts-Char. Jede andere Gruppe braucht ein wenig meisterliches Geschick beim anpassen des ABs.
Zum Spiel:[Spoiler-Alarm!!]Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Das Feedback war am Ende doch überraschend positiv – trotz der spontanen Änderungen und meines Debuts (hätte ich nach meinem Gefühl so nicht gedacht). Gespielt haben wir knappe 6h an diesem AB.
Was mich besonders gefreut hat, war die positive Annahme der Runde. Keine 5min nach Aushang war die Runde voll (geplant waren max. 5 Leute – ich habe dann auch noch einen weiteren zugelassen, weil er total enthusiastisch war. Zum Glück kann ich im Nachgang sagen – er hat ein super Charplay geliefert und die Runde gut mitgetragen (Gauklerin/Einbrecherin).
Alles in allem würde ich dem AB eine
2,3 (mit gefühlter Tendenz zur 2) geben und es weiterempfehlen.
Es ist für eine Einsteigerrunde ein empfehlenswertes Abenteuer (s. "Warum"-Abschnitt), jedoch muss man als Meister etwas leidensfähig bzw. Ideenreich sein.
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Viele Grüße,
Simon
*Alle Einschätzungen und Bewertungen sind natürlich rein Subjektiv und stellen nur meine persönliche Einschätzung dar.
** Der Text wird in selber Form auch im Orkenspalter-Forum veröffentlicht werden (falls sich jemand wundert
) - dort unter dem User-Namen Gnupi.