In Splittermond wird es bekanntlich sowohl
Nachteile als auch
Schwächen geben, die unterschiedlich behandelt werden (sofern sich hierbei inzwischen nicht grundsätzlich etwas geändert hat).
Es gibt auch Nachteile, die ebenfalls in drei Stufen eingeteilt sind und dann eine entsprechende Vorteilswahl erlauben. Die sind allerdings eher selten und wirklich nur mit großen Einschränkungen verbunden, so etwas wie "Einbeinig" oder so.
Was es aber noch gibt sind Schwächen. Schwächen sind kleinere Einschränkungen, so etwas wie Schüchtern oder Dunkles Geheimnis. Schwächen haben eher einen rollenspielerischen Aspekt als einen harten regeltechnischen - und geben dementsprechend auch keine Vorteilspunkte. Stattdessen geben sie kleine Boni, wenn sie im Spiel "getriggert" werden - kommen sie im Spiel nicht vor, sind sie inaktiv.
Wir wollten auf diese Art und Weise verhindern, dass man sich Punkte zusammenkaufen muss, um sein Charakterkonzept umzusetzen.
An und für sich gefällt mir diese Überlegung sehr gut. Mir fällt es jedoch noch etwas schwer zu verstehen, wie ihr die Kategorisierung/Trennung vornehmt. Kann man davon ausgehen, dass Schwächen immer etwas „Nichtkörperliches“ sind? Also fehlendes Auge, verkrüppelte Hand, schlechte Regeneration, etc. sind per Definition 'Nachteile'?
Was sind zB Höhenangst oder Jähzorn?
Auch mache ich mir ein wenig Gedanken darüber, was
scheinbare Nachteile/Schwächen betrifft, die aber dann gern entweder als Vorteil ausgespielt werden oder so, dass die gesamte Gruppe ein Problem dadurch bekommt und nicht bloß der eigentlich betroffene SC.
Neugier scheint mir hier immer das Paradebeispiel zu sein, das mMn so gut wie jeder Abenteurer automatisch hat und nicht noch gegengerechnet werden sollte.
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Natürlich breche ich in das Depot des freundlichen Händlers ein. Schließlich bin ich ja neugierig (auf seinen Charakterbogen zeigend).
Und wenn ich schon dort bin und meine mich ach so quälende Neugier stillen konnte, kann ich ja alles Wertvolle mitnehmen. "
oder
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Papperlapapp 'hört sich an als ob da etwas sehr großes hinter der Tür schnaubt'. Ich mache meiner hohen Neugier entsprechend mal die Tür auf und dann wissen wir, was dahinter ist." Zum SL:
Ich öffne die Tür aber natürlich so, dass ich dann dahinter Deckung habe... Und wenn’s doch was Gefährliches ist: Ihr schafft das schon, Jungs! “
Im Gegensatz dazu würde ich es als einen
echten Nachteil ansehen, wenn jemand sein ganzes Geld ständig beim Glückspiel oder in Bordellen verprassen muss oder ein Armutsgeübte abgelegt hat, während sich die anderen um das erbeutete Geld tolle Sachen kaufen, die ihre Werte verbessern.
Hier kann man sicher mit den erwähnten 3 Stufen regulierend eingreifen, trotzdem sehe ich bei so etwas immer die Gefahr, dass gewiefte Spieler die Schwächen und Lücken, das ein Vor- und Nachteilsystem meist mit sich bringt, gekonnt ausnutzen, indem sie für 'Neugier' und andere vorteilhaft ausspielbaren „Nachteile“ sogar noch zusätzliche Punkte erhalten, um sich weitere Vorteile kaufen zu können.
Aber selbst wenn Neugier, Vorurteile, Eitelkeit, Habgier & Co. in SpM zu den Schwächen zählen und sich somit keine zusätzlichen 'Vorteile' lukrieren lassen, wird man dadurch aber die wichtigen Splitterpunkte gewinnen können.
im fertigen Werk werden Splitterpunkte hauptsächlich (oder sogar vollständig) durch Schwächen generiert.
Und wenn ich das richtig sehe, nicht nur bis zum anfänglichen Wert sondern (unbegrenzt?!) darüber hinaus.
Außerdem gab es aus Chris' Mund persönlich ein paar Erklärungen [...]:
Ein Charakter kann mehr Splitterpunkte sammeln als sein Startwert beträgt.
Ich habe hierbei irgendwie die Befürchtung, dass dies übertriebenes Ausspielen von Pseudo-Schwächen forcieren könnte. Schließlich sind Splitterpunkte, mit denen ich mir einfach so im Nachhinein einen Erfolgsgrad kaufen oder Schaden ignorieren kann, als Crunch-Ressource verdammt mächtig. Oder haben sich bezüglich der zitierten Aussagen inzwischen Änderungen oder Konkretisierungen ergeben? Wie sieht das in Splittermond mit den Vorteilen und Schwächen denn zum derzeitigen Stand aus?
Und noch eine Frage zum Schluss: Wenn es Schwächen gibt… wird es als Pendant dazu auch Stärken geben?