Puh....der Text ist echt lang geworden, wir haben viel Strecke an dem Abend geschafft und die Gruppe war sehr zielorientiert. Tarisan konnte leider nicht, daher habe ich heute noch eine Kleinigkeit mit ihm ausgespielt und habe endlich alles aufgeschrieben, woran ich mich noch erinnere.
Das Abenteuer ist der Kampagnenauftakt und ich bin gespannt wie es weitergeht. Danke an dieser Stelle an meine Spieler, die sich immer gern begeistern lassen und alle meine komischen Ideen annehmen. Es wird nur besser, hoffe ich

Also Vorhang auf für den Bericht:
Der Abend begann damit, dass die Gruppe sich darüber unterhielt, was man über den Winter übereinander gelernt hatte. Welchen Teil ihres Hintergrundes geben die Charaktere preis? Womit beschäftigen sie sich viel? Ich gebe zu, dass ich nur mit halben Ohr dabei war, da es vor allem für die Spieler wichtig war und ich mit meiner Zettelwirtschaft zu kämpfen hatte. Das kommt davon, wenn man auf was eigenes umsteigt

Die Gruppe begab sich in die Grafschaft Dunbald, genauer gesagt nach Virgan, denn dort befand sich der Sitz des Grafen Aethelric von Blaugriff, der nicht zur Adelsversammlung erschienen war.
Am Dorf angekommen, trafen sie alle Einwohner unter Waffen vor. Der Dorfälteste berichtete, dass der Graf seine Wachen und Bediensteten vor einigen Monaten aus der Burg gejagt hatte. Seit einger Zeit verschwanden auch Dorfbewohner. Erst jene, die in den Wald gingen, dann auch Leute aus ihren Häusern. Der Älteste berichtete von der Herrin des Waldes, von Avirona.:
Der Norden Dunbalds ist von tiefen Wäldern durchzogen. Als die Lorakier in den Wäldern Shutz vor dem Zorn der Drachlinge suchten, stießen sie auf die Herrin des Waldes. Die Herrin Avirona ging einen Pakt mit den Menschen und Alben ein. Sie wählte einen tapferen Bogenschützen namens Aethelheri, den Pakt zu besiegeln. Sie verband ihre Macht mit ihm und er gelobte das Land Avironas vor der Bedrohnung der Drachlinge zu schützen und den Schrecken aus dem Norden.
Aethelheris Linie wurde zu Wächtern des Waldes. Die menschen und Alben waren sicher und das Land Avironas wurde mit größtem Respekt behandelt.
Vor 300 Jahren erlosch die Linie der Wächter und das Lehen Dunbalds wurde an eine neue Linie gegeben. Sie folgtem dem alten Ritus und jedes Frühjahr wird der Pakt mit Avirona bei einem großen Fest erneuert.
Doch der Glaube verblasst. Das Land braucht seine Wächter, sonst kommt der ewige Winter.
Die Gruppe sprach mit einer der Wachen, der von Auseinandersetzungen zwischen dem heutigen und früheren Grafen sprach und das der junge Graf schon immer dem Treiben im Dorf abgeneigt war, vor allem der Tradition des Paktes.
Als sein Vater die Pflicht an ihn übergab, rang sich der Graf noch durch, doch nachdem dieser starb, verbot Aethelric den alten Ritus.
Die Wache war gern bereit der Gruppe weiterzuhelfen, vor allem, da Marie Anne ihn befragte.
Die Spieler machten sich noch auf den Weg zu Marte, der letzten Königin des Sommers und Hirtin im Dorf. Sie fanden die junge Frau beim Vieh.
Sie berichtete, wie komisch das schließen des Paktes mit dem Grafen war und es in den Berichten der anderen Frauen schöner geklungen hatte, als es dann war. Sie berichtete auch, dass sie die Schweine und Rinder nicht mehr in den Wald bringen konnten, da dort etwas Jagd auf sie gemacht hatte und alle trächtigen Rinder getötet hatte, als sie es das letzte Mal versucht hatten.
Nach all den Berichten und der Information, dass der Grad gar nichts dagegen tat, beschlossen die Gefährten die Burg aufzusuchen.
Atorias war schnell klar, dass man durch das Fallgitter nicht durchkam und man suchte nach einem anderen Weg.
Marie Anne fand hinter Efeuranken verborgen eine alte Ausfalltür, die so morsch war, dass die junge Frau sie halb aus den Angeln riss. Durch die Wehrgänge kamen sie ins das innere der Burg und fanden sie verlassen vor.
In der Kapelle stieg ihnen ein fauliger Geruch in die Nase und sie bargen die Überreste des Grafen. Verletzungen waren nicht zu finden, aber etwas hatte ihn umgebracht. Sie sorgten für eine rasche Bestattung.
Anne Marie kam auf die Idee vor den Altären der Wintholter Götter zu beten und tatsächlich erblühte eine kleine Blume am Altar von Fleadyne. An Isageirs Schrein wurde eine Schneeflocke zu Kristall, als Zanvel ihm einen geschossenen Marder auf den Altar legte und bei Alwodin wurde eines der Holzblätter bunt, als Bromborosch ein Stück Trockenfleisch darauf legte.
Die Gruppe kam zu dem Schluss, dass sie im Wald nach dem Ursprung des Schreckens suchen sollten. Sie machten sich auf die Suche nach dem Herzen des Waldes.
Bromborosch fand nicht nur den Weg, sondern an einer Weggabelung auch ein kleines Wesen, dass einem Pilz glicht und sie vor etwas Bösem warnte, dass sich im Herzen des Waldes befand. Marie Anne nahm Hmpf, wie sich die Kreatur nannte, mit und sie stießen ins Herz des Waldes vor.
Sie fanden einen Teich mit rostrotem Wasser und auf einer Insel in der Mitte, fanden sie Avirona vor, die in einem hölzernen Gefängnis saß und am verblassen war. Als Atorias hinübergehen wollte, wurden sie durch eine Stimme abgehalten, die zu einem Alb gehörte, den sie vorher nicht gesehen hatten. Er war von äußerst bleicher Gestalt und in lange dunkle Gewänder gehüllt. Er warnte die Gruppe nicht einzugreifen, da sie ihn eh nicht aufhalten könnten. Besonderes Interesse schien er an Zanvel zu haben. Er schien die Alb aus der Vergangenheit zu kennen. Bevor Zanvel auf den Mann losgehen konnte, oder mehr Informationen über den Grund der Bekanntschaft erhalten konnte, hetzte der Fremde 4 Frostbestien (Danke an dieser Stelle an B&U, die Werte sind eine gute Herausforderung) auf die Gefährten und verschwand.
Nach einem langen Kampf, der Bromborosch fast das Leben kostete, waren sie siegreich und Frieden breitete sich wieder im Herzen des Waldes aus.
Avirona erstarkte und dankte den tapferen Streitern mit einer heilenden Berührung. Sie dankte ihnen und erhielt die Nachricht, dass die Linie ihrer Wächter erneut erloschen war. Die Gruppe erfuhr, dass sie durch ihre Taten rechtmäßige Erben des Landes waren, aber sie weiß nicht, wie der König des Reiches darauf reagieren würde. Sie sandte sie heim, mit der Erinnerung, dass der Pakt erneuert werden muss, sonst kann sie die Einwohner des Landstriches nicht schützen. Sie gab ihnen Hmpf mit, damit dieser als ihr Herold bei der Gruppe agieren sollte.
Sie kehrten nach Virgan zurück und machten sich an die Vorbereitungen. Es brauchte etwas Überredungskunst, aber Atorias willigte doch ein, als Sommerkönig den Pakt zu erneuern.
Am Tag des Festes sandte Avirona reiche Speisen und es wurde ein wahres Fest. Am Abend Schloss der Sommerkönig in Gestalt von Atorias mit der Sommerkönigin, in die Avirona einfuhr, den Pakt erneut.
Marie Anne, die von einer jungen Wache umworben wurde, diesen aber charmant abwies, blickte nur kurz ins Feuer und fand sich dann an einem warmen Frühlingstag wieder. Es duftete nach Flieder und sie saß neben einer jungen Frau, zu deren Füßen Veilchen und Gänseblümchen erblühten. Sie gab sie als Fleadyne zu erkennen und freute sich, dass ihre Tochter, die Göttin, die Marie Anne anbetete gut auf sie aufgepasst hatte. Sie warnte Marie Anne vor dem Frost, der kommen würde und bat sie darum, die Hoffnung ihrer Gefährten immer zu bewahren und für sie zu sorgen. Sie reichte ihre eine Rüstung aus Leder, die mit echten blühenden Blumen verziert war.
Atorias blickte im Wald in den klaren Himmel und fand sich in einem herbstlichen Laubwald wieder. Ihm kam ein Mann entgegen. An die 2m groß und fast genauso breit. Atorias war kurz irritiert, als der Mann den Ritter ansprach. Er warnte ihn, dass der Frost käme und dankte dafür, dass Atorias das Schwert heim gebracht hatte. Er forderte den Ritter auf, dass Land zu schützen und der Sturm zu sein, der das Böse vertreiben sollte. Er gab ihm das Schwert, dass nun nicht mehr so unförmig war und dessen Klinge aussah, als wäre der Stahl aus Herbstlaub gefertigt.
Auch Bromborosch begegnete dem Mann, der ihm ebenfalls erklärte, wie wichtig die Aufgabe war, die er ihm zu geben hatte, nachdem er dankend das Trockenfleisch ablehnte. Der Zwerg nahm die Worte in seiner gewohnt bedächtigen und wortkargen Art auf und freute sich am Ende doch, als er eine Wasabi-Nuss angeboten bekam. Als er wieder zu sich kam und wieder am Fest teilnahm, fand er eine Rüstung scheinbar aus Herbstlaub bestehend neben sich.
Tarisan, der sich den Lustbarkeiten hingab, wandelte nicht mehr auf den ülichen Wegen, als er zurück zum Festplatz wollte. Er fand sich im Sommer wieder und traf eine Frau in Sommerblumen gekleidet und von Bienen umsummt, die ihn begrüßte und ihm zeigte, welch Sturm am Horizont entstand. Sie beantwortet seine vielen Fragen und sah seine Sorge und die Unsicherheit. Aewynna versuchte Tarisan zu ermutigen und bat ihn darum auf seine Gefährten zu achten und ihnen Mut und Hoffnung zu schenken und ihnen auf dem Weg beizustehen. Dort fänden sich auch seine Antworten, die er so dringend suchte. Er dankte ihr und versprach sein bestes zu tun.
Als er sich wieder im Hier und Jetzt fand bemerkte er, dass er auf dem Rücken zwei Schwert trug, die in der Form Weidenblättern glichen und die Klingen schwankten in den Farben zwischen dem satten Grün des Sommers und dem strahlenden Gelb der Sonne.
Zanvel war ebenfalls der gelösten Stimmung gefolgt und als er das Häuschen verließ, berührten seine Füße Schnee. Es war friedlich und er genoss die Stille und das Geräusch des knirschenden Schnees unter seinen Füßen. Zu seinen Schritten gesellte sich ein weiteres paar Schritte und als er sich umdrehte sah er einen Mann. Er war in weiß gekleidet und glich einem Alb. Sein Haar war dunkel und er lächelte Zanvel an. Sie unterhielten sich eine Weile und Zanvel fragte ihn, ob er etwas über seine Mutter wisse, als er erwähnte, wie ähnlich er ihr war. Der Immersommeralb fragte ihn, ob er ebenso nichts zu seiner Vergangenheit sagen dürfte. Avirona hatte ihm Information verweigert, da sein Vater es ihm verboten hatte. Der Mann erklärte ihm, dass niemand ihm etwas verbieten könne, denn er sei der Winter. Langsam begriff Zanvel was dies bedeutete und Isageir berichtete ihm, dass er ihn all die Zeit beobachtet hatte und sich freute, welcher Mann aus ihm geworden war. Zanvel solle auf sich aufpassen und die Gemeinschaft schützen, denn nur die Stärksten überstehen den Winter, vor allem wenn der Grimfrost kommt. Isageir schenkte ihm einen Bogen, der schien als wäre er aus purem Eis gefertigt. Sprachlos umarmte Zanvel seinen Vater, den er all die Jahre vergessen hatte und erinnerte sich an eine Begebenheit aus seiner Kindheit, als dieser Mann ihn und seine Mutter besucht hatte und sie ihn schimpfte, weil Isageir das Kind ohne ein weiteres Wort mit in den Wald genommen hatte. Isageir erinnerte seinen Sohn noch einmal daran, auf sich zu achten, er wisse nicht, was geschieht, wenn Zanvel etwas zustößt.
So fand die Gruppe wieder am Feuer zusammen und jeder hatte seine Aufgabe als Herold der Götter (na hab ich nicht den Kampagnentitel gut wiedergegeben ^^) und eine Gabe erhalten.
Zusammengefasst:
- Die Gruppe hat potentiellen Zugang zu einem festen Wohnsitz, wenn sie es beim König richtig anstellen (ich bin gespannt)
- Die Charaktere sind den Wintholter Göttern zugeordnet (für die persönlichen Gespräche ging viel Zeit drauf, aber es hat sich gelohnt, was man schon daran merkte, dass die anderen Spieler still schwiegen und zuhörten)
Zanvel zu Isageir dem Gott des Winters
Atorias und Bromborosch zu Alwodin dem Gott des Herbstes
Marie Anne zu Fleadyne der Göttin des Frühlings
Tarisan zu Aewynna der Göttin des Sommers
- die Gruppe weiß, dass etwas Böses aus dem Norden droht
- Jeder Charakter hat ein besonderes Geschenk von seinem Gott bekommen. Also ein Relikt mit 3 Reliktpunkten, dass sie frei steigern können
- Atorias wurde zu Dingen wegen seiner adligen Herkunft überredet und Zanvel bekam ein wenig seiner Vergangenheit offenbart