Ich denke das Konfliktpotential ist tatsächlich geringer als im echten Leben.
Hierzulande ging es oft darum, wer nun "recht" hat.
In Lorakis hat jeder Glaube recht, denn Götter sind real. Die Toleranz anderen Göttern gegenüber ist in den meisten Regionen sehr hoch, es ist fast egal wen man verehrt. In klassischen SC-Gruppen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass jeder eine andere Gottheit verehrt, und es ist eigentlich ziemlich egal, wer diese Götter nun sind.
Wobei eine völlige Konfliktfreiheit auch wieder Plotideen kaputtmacht. Ich halte es für gut, wenn sich die meisten Kulte - unabhängig von den dahinterstehenden Gottheiten - zwar verstehen, einige aber gerne auch streiten, weitere sich hassen, alles regional noch verschoben.
Im Rahmen einer henotheistischen Idee kann auch in einer Vielzahl von Göttern eine Gottheit - bzw. der Kult einer Gottheit - den Anspruch der alleinigen korrekten Verehrung erheben.
Die anderen Götter existieren, aber nur unser Gott ist auch verehrungswürdig!Zudem kann es innerhalb der Anhängerschaft eines Gottes konkurrierende Kulte geben oder auch eine Frage um die korrekte Verehrungsform. Gerade wenn es sich um einen Staatskult handelt - wie bei nahezu allen antiken Religionen - gibt es einen klaren Zentralisierungsimpuls.
Im antiken Israel wurde ursprünglich weniger die Existenz von Astarte, Baal und Moloch bestritten, als vielmehr deren Verehrungswürdigkeit. Zusätzlich versuchten mehrere Könige, allein den Jerusalemer Tempel zum legitimen Kultort zu erklären und die Anbetungsstätten "auf den Höhen" zu beseitigen, obwohl auch dort JHWH verehrt wurde.
Auch das römische Reich war voll von religiöser Intoleranz. Zwar gab es keine Beschränkung, wen man verehrt, aber es war klar beschränkt, wen nicht zu verehren legal war. Die Staatsgötter, die zuerst den König, später Senat und Volksversammlung und zuletzt den Kaiser legitimiert haben, MUSSTEN von jedem verehrt werden. Griechenland war nicht besser, Sokrates wurde u.A. wegen Götterlästerung angeklagt und verurteilt - auch wenn er zugegebenermaßen selbst schuld war, dass es am Ende auf ein Todesurteil hinaus lief.
Eine bestimmte Richtung im Dionysos-Kult wurde u.a. bekämpft, gejagt und getötet, weil diese ihre Kultfeiern in geschlossenen Räumen durchführten, was damals als Schuldeingeständnis galt
Wenn die nichts zu verbergen haben, warum verbergen die sich dann hinter Türen? Also machen die da etwas Schlimmes! LOS! TÖTET SIE!!!!!Bezug zu SpliMo:
Wenn es einen zentralen Staatskult gibt, kann man entsprechende antike Elemente gut einbauen:
Wenn Yonnus der Staatsgott Selenias ist, dann MUSS er - ggf. - verehrt werden; der den Kaiser legitimierende Kult schreibt zudem die konkrete Verehrungsform vor, von der nicht abgewichen werden darf. Möglicherweise ist in Sarnburg der Yonnus-Tempel der einzige legale Tempel. Möglicherweise gibt es im Volksglauben eine Ehefrau des Yonnus, deren Existenz - der Frau oder der Ehe - die Priesterschaft in Sarnburg leugnet und bekämpft, schließlich ist es ein Machtfaktor, Staatkult zu sein, ein Vorteil der verteidigt und ausgebaut werden will.
Vielleicht ist es illegal, als Nichtpriester Gebete an Yonnus zu richten - ein Gebetsmonopol dürfte die Menschen abhängiger von der Priesterschaft machen, was deren Macht stärkt.
Ich wiederhole: KANN GEGEBENENFALLS MÖGLICHERWEISE VIELLEICHT
Ich finde, dass auch für solche Konzepte Platz bei Splittermond sein muss! Gerade, wenn man solche Erscheinungen nicht institutionalisiert, sondern regionalisiert, kann man damit gut spielen. Nur, weil der Yonnus-Kult in Sarnburg so drauf ist, heißt das nicht, dass der Yonnusanhänger in der SC-Gruppe so drauf ist. Vllt. hat er selbst Angst vor dem Kult in Sarnburg, weil die ihn dafür bestrafen wollen würden, dass er privat zu Yonnus betet, oder Schafe opfert statt der befohlenen Stiere ...