Ich persönlich finde vor allem den Aspekt des gut gemeinten Chaosstifters sehr charmant: Die Menschen haben zu einfache und stumpfe Weltbilder und Leben. Dem will man abhelfen. Wie Sokrates die Menschen wenigstens zur Aporie (zur Ratlosigkeit und der verbundenen Erkenntnis, dass sie nichts wissen) führen will, weil das Wissen um das Nichtwissen mehr ist als der Glaube an das Wissen, so will der Jünger Lyxas mglw. diese Erkenntnis in den Menschen wecken, aber nicht durch sokratische Gespräche, sondern durch Konfrontation mit dem eigenen Chaos...
Man kann den Menschen Feuer bringen aus bloßer Wohltätigkeit oder um die Götter und die Menschen auf eine simplifizierte Ordnung zwischen ihnen hinzuweisen. Man kann eine Revolution "bloß" darum anstiften, um die Lebensverhältnisse zu ändern, oder aber um die Menschen auf einen Weg zu schicken, in denen sie ihre Sicherheiten verlieren und dadurch mit sich selbst (und Lyxa) konfrontiert werden. Man kann den Herzog nur um des Geldes willen prellen oder um ihm (und anderen) die Vergänglichkeit und Zufälligkeit seiner Werte und seiner Macht aufzuzeigen. etc.
Dieses Element der kreativen Konfrontation mit der Gebrechlichkeit der eigenen Werte, Weltbilder, Sicherheiten etc. scheint mir besonders spannend.