Autor Thema: Vorteil Attraktivität  (Gelesen 12867 mal)

SeldomFound

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #15 am: 13 Sep 2014, 18:31:23 »
Gerade deswegen wurde ja eine Ausweichsoption zur Verfügung gestellt, dass man einen Mali von 3 Punkten hin nimmt anstelle der "aufgezwungenen" Handlung Folge zu leisten.
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Noldorion

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #16 am: 13 Sep 2014, 19:51:37 »
Eben, aus genau diesem Grund gibt es die Möglichkeit, einen Eingriff ins Charakterspiel allein durch soziale Fertigkeiten zu vermeiden - man kriegt dann zwar einen bösen Malus oder verliert Ressourcen, aber man behält die Kontrolle über seine Handlungen.

Kaldared

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #17 am: 13 Sep 2014, 19:55:14 »
Hm, das ist aber gut versteckt im Regelwerk oder? Na aber gut zu wissen, wie lang hat man den den Malus und worauf?
Seitenangabe hilft auch danke

Weltengeist

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #18 am: 13 Sep 2014, 20:04:35 »
Hm, das ist aber gut versteckt im Regelwerk oder? Na aber gut zu wissen, wie lang hat man den den Malus und worauf?
Seitenangabe hilft auch danke

S. 148

Macht es aber nicht wirklich besser - der Spieler kriegt jetzt halt einen Abzug für etwas, was für seine Figur u.U. gar keinen Sinn macht (der Grubenkämpfer muss sich jetzt halt Mühe geben, den Schönling nicht zu mögen etc.).

ES macht für mich aber nicht nur regeltechnisch Sinn. Attraktivität ist ja gerade nicht Kleidung und Habitus. Das ist kulturspezifisch! Ausstrahlung ist Charisma. Und - vom Theater ausgehend - möchte ich doch die Behauptung wagen: Charisma ist relativ universell (nur mit geringen Abweichungen). Unterschiedlich ist, ob man einen Menschen deswegen sympathisch oder unsympathisch findet.

Like it or not - hier geht es nicht darum, was sich der eine oder andere unter Attraktivität vorstellt, sondern darum, was in den Regeln steht. Und ich bin jetzt mal so frei und zitiere:

"Attraktivität: Entweder die Erscheinung oder die Stimme des Abenteurers ist von makelloser Schönheit, was ihm bei anderen Personen leichte Sympathien einbringt."

Also genau das, was du (genau wie ich) für kulturabhängig hältst.

SeldomFound

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #19 am: 13 Sep 2014, 22:03:38 »

S. 148

Macht es aber nicht wirklich besser - der Spieler kriegt jetzt halt einen Abzug für etwas, was für seine Figur u.U. gar keinen Sinn macht (der Grubenkämpfer muss sich jetzt halt Mühe geben, den Schönling nicht zu mögen etc.).


Das wäre jetzt eine Frage der Grundeinstellung des Grubenkämpfers. Hat er zuvor üble Gerüchte über den Schönling gehört oder eher gute Sachen. Hat er von Natur aus Vorurteile gegenüber schönen Leuten?

Letztendlich legst du als Spielleiter die Einstellung der NSCs zu den SCs fest. Wenn du vorher festgelegt hast, dass der Grubenkämpfer den SCs gegenüber "Feindlich" eingestellt ist, dann wäre er gegenüber dem Schönling halt nur "Ablehnend", aber das ändert nichts daran, dass er ihm die Fresse polieren wird, wenn es nötig ist.
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Weltengeist

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #20 am: 15 Sep 2014, 07:14:10 »
Letztendlich legst du als Spielleiter die Einstellung der NSCs zu den SCs fest. Wenn du vorher festgelegt hast, dass der Grubenkämpfer den SCs gegenüber "Feindlich" eingestellt ist, dann wäre er gegenüber dem Schönling halt nur "Ablehnend", aber das ändert nichts daran, dass er ihm die Fresse polieren wird, wenn es nötig ist.

Ich kenne die Regeln. Aber darum geht es mir nicht.

Mir geht es darum, dass es Leute gibt, die dem Schönling die Fresse polieren (die Königstochter vergiften, ...) werden, gerade weil sie attraktiv sind. Nicht obwohl, sondern weil. Es gibt also Leute, deren Einstellung sich nicht zum Besseren verändert. Oder im Extremfall sogar zum Schlechteren. Natürlich passiert das nicht dauernd, aber es kann passieren.

Grimrokh

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #21 am: 15 Sep 2014, 07:55:47 »
Auf jeden Fall darf man dabei trotzdem nicht vergessen, dass hier ein Mitspieler Punkte investiert hat um die Stärke zu erhalten. Wenn die Spielleitung diese erworbene Stärke nun sogar (in gewissen Situationen) zu einem Nachteil uminterpretiert, dann sollte das auf jeden Fall mit der Gruppe bereits beim Generieren besprochen werden.

Sicher kann man sich immer etwas ausdenken, warum die konservativen Bewohner des abgeschiedenen Berghofs dem Charakter mit der Stärke 'Gesellig' gegenüber besonders abweisend reagieren, der 'Literat' bei einem Barbarenstamm besonders misstrauisch beäugt wird, weil er Worte auf Pergament bannt usw. Aber es bedeutet definitiv, dass dem betroffenen Spieler etwas, was er eigentlich bewusst als Vorteil erworben hat nun teilweise zum Nachteil werden soll. Und 'Attraktivität' heißt für mich auch gar nicht zwingend, dass es sich bei jemandem mit dieser Strärke um einen "Schönling" handeln muss, da explizit auch die Stimme als mögliches Beispiel genannt wird. Ich würde daher einfach sagen, dass der SC einfach "etwas" an sich hat, was ihn für andere tendenziell sympathisch macht. Ob man das nun mit Pheromonen, einem makellosen, ebenmäßigen Gesicht, einem stattlichen Wuchs oder sonst was erklären will sollte hier mMn eher zweitrangig sein - der Spieler, der gerade diese Stärke genommen hat, möchte wohl einfach, dass sein Charakter leichter Sympathien gewinnt und bei sozialen Interaktionen einen kleinen Vorteil bekommt.
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Belzhorash

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #22 am: 15 Sep 2014, 08:17:22 »
Letztendlich legst du als Spielleiter die Einstellung der NSCs zu den SCs fest. Wenn du vorher festgelegt hast, dass der Grubenkämpfer den SCs gegenüber "Feindlich" eingestellt ist, dann wäre er gegenüber dem Schönling halt nur "Ablehnend", aber das ändert nichts daran, dass er ihm die Fresse polieren wird, wenn es nötig ist.

Ich kenne die Regeln. Aber darum geht es mir nicht.

Mir geht es darum, dass es Leute gibt, die dem Schönling die Fresse polieren (die Königstochter vergiften, ...) werden, gerade weil sie attraktiv sind. Nicht obwohl, sondern weil. Es gibt also Leute, deren Einstellung sich nicht zum Besseren verändert. Oder im Extremfall sogar zum Schlechteren. Natürlich passiert das nicht dauernd, aber es kann passieren.
Wenn diese Leute den Nachteil "Psychopath" erworben haben, ist das für mich nachvollziehbar.
Der Regelfall ist das nicht. Und da bin ich voll bei Grimrokh.
Wenn ich Punkte in einen Vorteil oder eine Fertigkeit investiere, erwarte ich davon auch einen Benefit.

Fadenweber

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #23 am: 15 Sep 2014, 10:16:00 »
Ich wage die Behauptung, dass Ihr zusammen am Spieltisch kaum in Verlegenheit kommen würdet, darüber streiten zu müssen. Ihr unterscheidet Euch eigentlich nur im jeweiligen Blickwinkel, nicht im gemalten Bild. Die Regel gilt bei Euch jeweils in allen 'Normalfällen' und wird nur in besonderen Fällen auf den Prüfstand gestellt: der Psychopath, der Ork, der vielleicht sogar besonders bösartig auf herausragend schöne oder sympathische Personen reagiert, etwas Schönes zerstören oder eine Engelsstimme zum Verstummen bringen will. Ob man das verregelt (NSC-Stärke "Erzbösewicht" oder "Von Hass zerfressen", die erlaubt, Einstellungen beeinflussende Stärken bis Stufe X zu ignorieren und sogar ins Gegenteil zu verkehren) oder das rein implizit lässt, ist lediglich eine Frage der Gruppenspielweise (und dass Weltengeists Gruppe mit seiner Vorgehensweise gut fährt, hat er ja schon geschrieben).


Edit: Wording.
« Letzte Änderung: 15 Sep 2014, 17:49:01 von Fadenweber »

Weltengeist

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #24 am: 15 Sep 2014, 17:42:46 »
Ich bin da ganz bei Fadenweber. Der entscheidende Punkt scheint mir der hier zu sein:

Der Regelfall ist das nicht.

Von einem Regelfall war nie die Rede, und natürlich würde ich euch da recht geben - wenn ein Spielleiter dauernd Ausnahmen konstruiert, sollte man sich mal zusammensetzen.

rparavicini

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #25 am: 15 Sep 2014, 20:58:49 »
Das Problem das ich dabei sehe, gibts solche Ausnahmen ("Deine Stärke wirkt nicht / bewirkt das Gegenteil") auch bei anderen Stärken? Wenn nicht, motiviert man damit Leute sich Stärken nicht danach zu suchen was zum Charakter passt, sondern danach was einem nicht im Nachhinein nochmal kräftig in den Popo kneift ...
Meine Beiträge beziehen sich, wenn nicht explizit anders gesagt, immer nur auf die geltenden Regeln und meine persönliche Meinung. Ich erheben keinen Anspruch auf die ultimative Wahrheit, oder verbiete anderen Leuten in ihrer Runde etwas anders zu machen :)

Seres

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #26 am: 15 Sep 2014, 22:36:56 »
Das Problem das ich dabei sehe, gibts solche Ausnahmen ("Deine Stärke wirkt nicht / bewirkt das Gegenteil") auch bei anderen Stärken? Wenn nicht, motiviert man damit Leute sich Stärken nicht danach zu suchen was zum Charakter passt, sondern danach was einem nicht im Nachhinein nochmal kräftig in den Popo kneift ...

Kann ich nur unterschreiben.
Gilt ähnlich übrigens auch für soziale Fertigkeiten: Wenn die nie zur Anwendung kommen und das Ergebnis nur von den Redekünsten der Spieler abhängt (oder ständig mehr oder weniger willkürliche Modifikatoren vergeben werden), wird man da vermutlich recht schnell einen Schwund an sozial begabten Charakteren feststellen.
« Letzte Änderung: 15 Sep 2014, 22:39:53 von Seres »

Fadenweber

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #27 am: 16 Sep 2014, 01:26:11 »
[...]nie[...]ständig mehr oder weniger willkürliche Modifikatoren[...]

Das sehe ich gerade als Rückschritt in der Diskussion, weil ja explizit niemand *ständige* Ausnahmen angestrebt hat. Mit Extrempositionen, die eigentlich keiner wirklich einnimmt, Schattengefechte zu führen, lässt uns uns nur im Kreis drehen. Dabei haben wir da bereits Konsens :)

Aber um rparavicinis (De-)Motivationsargument aufzugreifen: Als Spieler eines Recken schmeiße ich doch auch nicht dessen Schwert weg und steigere künftig lieber Naturkunde oder Geschichte&Mythen, nur weil immerhin die theoretische Chance besteht, dass mein Spielleiter mir mal einen mit herkömmlichen Waffen unverletzlichen Gegner vorsetzt, gegen den meine teuren Fertigkeitspunkte und Meisterschaften in Klingenwaffen plötzlich und für mich überraschend nicht viel ausrichten. Das ist eine besondere Situation, die zwar besondere Frustration, aber eben auch einen besonderen Reiz ausmachen kann, eben ganz je nachdem, ob ich es als Schikane oder als Abenteuerangebot meines Spielleiters begreife. Wenn ich durch eine Zone magischer Leere infolge einer entsprechenden Katastrophe wandere, ist mein erhöhter Fokuspool oder meine hohe Fokusregeneration womöglich zeitweise nutzlos. Wenn jemand in Lorakis ein magisches Gift entwickelt, das mein magisches Potenzial gegen meinen Körper wendet und daher [FOKUS] Schadenspunkte anrichtet, ist der erhöhte Fokuspool plötzlich sogar ein echter Nachteil. Sollte ich deshalb gleich darauf verzichten und lieber gänzlich unmagischer Bäckergeselle werden? Das wäre wohl Überkompensation. Wenn mein 5-Punkte-Mentor entführt wird und ich mit seinem Leben erpresst werde, oder wenn ihm auf einmal (zu Unrecht?) ein Verbrechen nachgesagt wird und das auf mich zurückzufallen droht, werden meine teuren Ressourcenpunkte kurzfristig ein subjektiver Nachteil - aber auch eine 1-A-Abenteuermotivation, ihn zu befreien oder seinen Ruf wieder reinzuwaschen. So wie in diesen Beispielen sehe ich Weltengeists undogmatischen Umgang mit Attraktivität als Stärke auch. Es ist eben eine Frage der Dosis, mit der so ein Bruch in der Erwartungshaltung eingesetzt wird. Wenn man es übertreibt (unverwundbare Gossenjungen, Lorakis als magische Ödnis und böswillig wegdefinierte Ressourcen), hat der Spieler ganz klar Grund zur Verstimmung - das bestreitet ja auch niemand. In den richtigen Maßen kann das aber ein interessanter Spielaspekt sein, wenn die Gruppe an sowas Spaß hat. Weltengeists Gruppe scheint den zu haben, dann sei er ihr von Herzen auch gegönnt :)
« Letzte Änderung: 16 Sep 2014, 01:42:30 von Fadenweber »

Noldorion

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #28 am: 16 Sep 2014, 06:18:08 »
Ich wollte ja was dazu schreiben, aber nach Fadenwebers Posting kann ich nur sagen:


Seres

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Re: Vorteil Attraktivität
« Antwort #29 am: 16 Sep 2014, 07:06:00 »
[...]nie[...]ständig mehr oder weniger willkürliche Modifikatoren[...]
Das sehe ich gerade als Rückschritt in der Diskussion, weil ja explizit niemand *ständige* Ausnahmen angestrebt hat. Mit Extrempositionen, die eigentlich keiner wirklich einnimmt, Schattengefechte zu führen, lässt uns uns nur im Kreis drehen. Dabei haben wir da bereits Konsens :)
(...)

War auch nicht als Vorwurf in irgend eine Richtung gemeint (Mea culpa, falls das so angekommen ist). Ich wollte nur aufzeigen, dass sich die grundsätzliche Problematik (und die ggf. daraus resultierenden Reaktionen der Spieler) sich auch auf andere Bereiche übertragen lassen.

Dass die Grenzen da von "Anwendung selbst in unlogischsten Fällen" bis "rein willkürliche Gesamtablehnung" fließend ausfallen können, will ich damit gar nicht in Frage stellen (und auch nicht, dass sich die meisten (alle?) hier wohl irgendwo in der Mitte wiederfinden werden).