Autor Thema: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen  (Gelesen 7902 mal)

klatschi

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 21
    • Profil anzeigen
    • TTC Passau
[Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« am: 14 Jul 2014, 08:48:27 »
Da es im anderen Thread ein bisschen untergeht und ich gerne eure Meinung hören würde, hier eine Idee, die mir beim Lesen des Mertialischen Städtebunds im Weltenband kam:

Kampagne: Der Städtebund in Flammen
Im Grunde genommen geht es um die Problematik Bürger/Schuldknechte. Was würde passieren, wenn diese einen Aufstand planen?

Das Ganze beginnt in Eisenbrann: die Helden werden gerufen, da einige der unteren Ebenen als verflucht gelten und Minenarbeiter verschwinden. Menschenmaterial ist zwar nicht wirklich rar, aber man muss es dennoch als Verluste abschreiben. Also lieber ein bisschen Geld in die Hand nehmen und das Problem lösen lassen. Was da los ist, weiß ich noch nicht - auf jeden Fall ist die Grenze zur Anderswelt verschwommen und dünn und die Feen rächen sich an den Ruhestörern. Vll. auch etwas mit der Geisterwelt? Eventuell ist auch Nuum schuld, die von der verschwimmenden Grenze Wind bekommen haben und Experimente mit der Geisterwelt betreiben, dabei aber den Riss immer größer machen.
Wenn die Helden das gelöst haben, bekommen sie sofort den nächsten Auftrag: Aufgrund der vielen Toten und dem langen Zaudern seitens der Stahlbarone, etwas dagegen zu tun, bricht ein Aufstand der Unfreien aus. Die Mediatorengilde schickt einen Unterhändler, der die Arbeiter beruhigen soll, die Helden als Wachbegleiter (immerhin kennen sie sich in den Bergwerken nun ein bisschen aus und die Aufständler wollen keine offiziellen Soldaten in die Mine lassen). Bei den Verhandlungen stellt sich heraus, dass der Mediator nicht vermitteln will, sondern nur den alten status quo wieder herstellen soll. Eisenbrann lässt sich das sowieso nicht gefallen: Sie greifen die Mine an. Die Aufständischen sind sauer, sie glauben, die Helden und die Mediatorengilde sollten nur ein Ablenkungsmanöver darstellen (was sie wahrscheinlich auch sind). Sie töten den Mediator, es eskaliert und die Helden können sich nun entscheiden, auf welcher Seite sie kämpfen wollen: Mit den Aufständischen, um ihnen einen vernünftigen Status zu geben oder doch auf Seiten des Rats der Stadtherren?

Egal, wie sie sich entscheiden: Die Macht der Stahlbarone ist zu groß und die Mine wird in Schutt und Asche gelegt und alle Aufständischen werden festgenommen. Sie müssen einen "Walk of Shame" durch die Straßen antreten, im Joch, und werden mit Steinen und Müll beworfen, sie werden erniedrigt, da sie es geweagt haben, das aktuelle Gesellschaftssystem in Frage zu stellen. Doch aufgrund dieser übertrieben hochnäsigen Aktion brechen jetzt in fast allen Städten des Städtebunds Aufstände aus, allen voran in Drevilna, die ja die Unfreien anderer Städte aufkaufen (die Grenze zur Sklaverei also sehr fließend ist) und eine recht rabiate Schlägertruppe als Gardisten hat die unglaublich brutal vorgehen. Gondalis, der Lustort der Magnaten, funktioniert auch nur so gut, weil in hunderten kleinen Hinterzimmern Unfreie die Öfen heizen und die Bäder putzen. So kann man für fast jeden Ort im Mertialischen Städtebund einen Grund finden, warum die Unfreien auf die Straße gehen und die Waffen in die Hand nehmen.

Die Helden kommen zu unterschiedlichen Städten und immer wird es eine Möglichkeit geben, entweder den Aufständischen oder den Magnaten zu helfen. Vielleicht wäre es auch möglich, die Stadt Vatenna (Weißer Fleck) zu einer Rebellenhochburg zu machen, die dann am Ende auch tatsächlich als Demokratischer Staat im Staat agieren kann. Vielleicht verlassen die Helden die Stadt auch als Demokratie und kommen dann sehr viel spter wieder zurück, nur um zu sehen, dass sich erneut ein Zewiklassensystem gebildet hat, eventuell in die Richtung Befreier / Befreite - der Unterdrückte wird zum Unterdrücker. Vielleicht helfen die Helden aber auch dabei alles niederzuschlagen? Wie werden sie das mit ihren eigenen Werten in Einklang bringen? Und das schönste: Was ist, wenn sich die Gruppe nicht einig ist und sich trennt? Ich bin als Leiter bereit, die Helden auf unterschiedlichen Seiten kämpfen zu lassen, mache ich halt zwei Gruppen daraus. ich kann moir vorsteollen, dass das ein wirklich spannendes moralisches Dilemma ergibt.

Was denkt ihr, zu groß und aufgebauscht oder ne witzige Idee?

Waldviech

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 658
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #1 am: 14 Jul 2014, 12:26:45 »
Ich muss sagen, ich finds ne hervorragende Idee! Das hat immenses Potential! Ein Punkt, den ich natürlich auch berücksichtigen würde: Es kommt nicht selten vor, dass Revolutionen aus dem Ruder laufen und ihre Ursprungsideale verraten! Was, wenn sich ein Teil der Aufständischen nach dem Sieg (oder dem Teilsieg) als ähnlich übel herausstellt wie die alte Herrschaft? Die SC könnten auch darüber in eine hübsche Zwickmühle geraten...

semiomant

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 56
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #2 am: 14 Jul 2014, 12:27:55 »
Ein Dilemma wäre es ja nur wenn es gute Gründe gäbe die Unterdrücker zu unterstützen ... gibt es die?

Die chancen der Aufständischen dürften sehr gering sein, da die Adligen aus Selenia, Dalmarien und Midstadt (Und ich denke auch Zwingard) zum schutz ihrer eigenen Hierarchien sicher gern Hilfe für die Magnaten senden. Keiner von denen wird gern einen Präzedenzfall zum umsturz vor der Haustür haben. Auch die Götter selbst sind sicher am schutz des status quo interessiert, da ihre priester sicher eher profiteure denn sklaven sind.

und schliesslich: woher die Idee der Demokratie? Die Idee der Gleichheit hat auf Lorakis verschwindend wenig vertreter. In unserer Welt ist sie aus der christlichen Idee entstanden, dass alle Sellen vor Gott gleich sind. Geschichtlich wahrscheinlicher ist ein Aufstand um einen allgemeinen Schuldenerlass ohne die grössere Idee von freiheit und gleichheit. Zwar dürfte ein Schuldenerlass die Verhältnisse nicht wirklich antasten und in ein paar Jahren ist alles wie vorher, doch ist es wohl unwahrscheinlich, dass die Sklaven diese Zusammenhänge begreifen. Wenn es nur um eine Schludenerlass geht, dürften sich die Adligen der nachbarländer nicht angegriffen fühlen ...

Ich deine Idee nicht kaputt machen, ich schreib nur was mir dazu einfällt und ich lege manchmal viel wert auf das, was ich als eine innerweltliche logik wahrneheme.

Waldviech

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 658
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #3 am: 14 Jul 2014, 12:36:53 »
Zitat
Ein Dilemma wäre es ja nur wenn es gute Gründe gäbe die Unterdrücker zu unterstützen ... gibt es die?
Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Die meisten Regierungen in Lorakis dürften das sein, was man gemeinhin "Mittelalterliche Barbarei" nennt. Gründe für Unzufriedenheit und Aufstand finden sich da leicht.

Zitat
Die chancen der Aufständischen dürften sehr gering sein, da die Adligen aus Selenia, Dalmarien und Midstadt (Und ich denke auch Zwingard) zum schutz ihrer eigenen Hierarchien sicher gern Hilfe für die Magnaten senden. Keiner von denen wird gern einen Präzedenzfall zum umsturz vor der Haustür haben.
Das wäre zumindest wahrscheinlich - käme aber auf die genauen Umstände an. Vielleicht könnten die Aufständischen auch Unterstützung von einer ausländischen Macht erhalten, die darauf spekuliert, die nächste Regierung als Marionettenregime kontrollieren zu können. Im Rahmen dieser Hilfe könnte man das entstehende, neue Reich ideologisch auch gleich in gewisse Richtungen schubsen.
Wie und ob die Götter reagieren, könnte man auch recht variabel sehen. Denkbar wäre ja auch eine lorakische Version der "Befreiungstheologie", sprich, ein Haufen Kleriker die die Oberschicht für gottlos halten.

Zitat
und schliesslich: woher die Idee der Demokratie?
Es gibt auf Lorakis immerhin schon Republiken. Da könnte es Philosophen geben, die diese Idee weiterspinnen. Ob da dann eine Demokratie im heutigen Sinne herauskäme, wär ja noch fraglich.

SeldomFound

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 10.283
  • Wohin auch die Reise geht, ich bin da
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #4 am: 14 Jul 2014, 12:55:32 »
Zitat
Ein Dilemma wäre es ja nur wenn es gute Gründe gäbe die Unterdrücker zu unterstützen ... gibt es die?
Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Die meisten Regierungen in Lorakis dürften das sein, was man gemeinhin "Mittelalterliche Barbarei" nennt. Gründe für Unzufriedenheit und Aufstand finden sich da leicht.

Aus unserer Sicht ja, aber so einfach ist das ja dann doch nicht. Willst du dich auflehnen, brauchst du Macht! Ein Revolution in Midstadt ist viel wahrscheinlicher als in Mertalien, weil dort in Großem und Ganzen die Elite schon relativ sicher im Sattel sitzen sollte. Ich kann mir gut vorstellen, dass mögliche Anführer eines Aufstandes einfach bestochen werden.

Zitat
Das wäre zumindest wahrscheinlich - käme aber auf die genauen Umstände an. Vielleicht könnten die Aufständischen auch Unterstützung von einer ausländischen Macht erhalten, die darauf spekuliert, die nächste Regierung als Marionettenregime kontrollieren zu können. Im Rahmen dieser Hilfe könnte man das entstehende, neue Reich ideologisch auch gleich in gewisse Richtungen schubsen.
Wie und ob die Götter reagieren, könnte man auch recht variabel sehen. Denkbar wäre ja auch eine lorakische Version der "Befreiungstheologie", sprich, ein Haufen Kleriker die die Oberschicht für gottlos halten.

Als politischer Einfluss von außen bietet sich Selenia an. Ansonsten schreit ein Aufstand geradezu danach von Kulten der Iosaris oder Jesavis ausgenutzt zu werden (Portfolio: RACHE!!!).

Zitat
Zitat
und schliesslich: woher die Idee der Demokratie?
Es gibt auf Lorakis immerhin schon Republiken. Da könnte es Philosophen geben, die diese Idee weiterspinnen. Ob da dann eine Demokratie im heutigen Sinne herauskäme, wär ja noch fraglich.

Und der Städtebund ist ja in erster Linie entstanden, weil man von Monarchie und Aristokratie die Nase voll hatte. Klar, jetzt herrscht eine Oligarchie, aber der mertalische Städtebund bietet sich tatsächlich am ehesten zusammen mit Kungaitan als Geburtsort einer Demokratie an.

« Letzte Änderung: 14 Jul 2014, 12:58:49 von SeldomFound »
Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

Waldviech

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 658
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #5 am: 14 Jul 2014, 13:04:42 »
Zitat
Willst du dich auflehnen, brauchst du Macht!
DAS ist natürlich völlig richtig. Der Post war ja auch erst einmal nur auf mögliche Gründe für Aufstände bezogen. Und da gehe ich davon aus, dass selbst im Städtebund genügend Unrecht passiert, an dem sich ein Aufstand entzünden könnte. Wie erfolgreich der dann wird, steht auf einem anderen Blatt.

SeldomFound

  • Beta-Tester
  • Hero Member
  • ***
  • Beiträge: 10.283
  • Wohin auch die Reise geht, ich bin da
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #6 am: 14 Jul 2014, 13:22:11 »
Zitat
Willst du dich auflehnen, brauchst du Macht!
DAS ist natürlich völlig richtig. Der Post war ja auch erst einmal nur auf mögliche Gründe für Aufstände bezogen. Und da gehe ich davon aus, dass selbst im Städtebund genügend Unrecht passiert, an dem sich ein Aufstand entzünden könnte. Wie erfolgreich der dann wird, steht auf einem anderen Blatt.

Aufstände kriegst du am ehesten, wenn:

a) Die Unterdrückten auch sich unterdrückt fühlen.

b) Wenn sie glauben eine Chance gegen ihre Unterdrücker zu haben.


Aber das gesagt, Klatschis Idee, wie in Eisenbrann ein Aufstand ausbrechen kann, halte ich für durchaus glaubwürdig. Nur ob sich das derart ausbreiten kann... Dafür müsste es schon seit Jahren ordentlich gären:

1. Jemand muss das Problem der "Schuldsklaven" identifizieren und entsprechend den Soll-Zustand der Gleichheit definieren. Dafür bietet sich ein Philosoph aus Taupio an.

2. Diese Idee muss verbreitet werden. Es gibt noch keinen Buchdruck in Lorakis, aber meiner Meinung nach kann das durch den Grad-0 Zauber "Zauberfeder" gut abgedeckt werden. Dann braucht man nur ein paar klügere Arbeiter, die lesen können und das Wort und die Idee der "Schuldsklaverei" verbreiten. Am Besten noch mit Feindbildern, wo die reichen Herren mit den Drachlingen verglichen werden, oder so.

3. Die Elite selbst muss Schwäche zeigen, vielleicht eben wie bei Eisenbrann aufgrund einer andersweltlichen Bedrohung. Aufstand von Eisenbrann -> Blutige Unterdrückung.

4. Die Nachricht des Aufstands von Eisenbrann muss weitergegeben werden und am besten mögliche Tote als Märtyrer dargestellt werden. Vielleicht könnte schon hier ein Kult der Iosaris oder Jesavis ansetzen. Gleichzeitig mögen einige der Elite versuchen, diese Aufstände zu nutzen, um ihre Rivalen zu schwächen. Die Intrigen beginnen...
Patience is a virtue, possess it if you can
Seldom found in woman
Never found in man

klatschi

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 21
    • Profil anzeigen
    • TTC Passau
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #7 am: 14 Jul 2014, 14:10:02 »
Oho, sehr schön, dass die idee so viel Diskussion hervorruft :)

Zitat
Was, wenn sich ein Teil der Aufständischen nach dem Sieg (oder dem Teilsieg) als ähnlich übel herausstellt wie die alte Herrschaft
Genau das stelle ich mir ganz interessant vor. Was, wenn Vatenna wieder zu einer Unterdrückergesellschaft wird? Nur, dass dieses Mal die Anführer des Unfreienaufstandes die anderen unterdrücken, mit der Legitimation, jene hätten ja nichts in den Unruhen riskiert?

Zitat von: SeldomFound
Zitat von: Waldviech
Zitat von: semiomant
Ein Dilemma wäre es ja nur wenn es gute Gründe gäbe die Unterdrücker zu unterstützen ... gibt es die?
Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Die meisten Regierungen in Lorakis dürften das sein, was man gemeinhin "Mittelalterliche Barbarei" nennt. Gründe für Unzufriedenheit und Aufstand finden sich da leicht.
Aus unserer Sicht ja, aber so einfach ist das ja dann doch nicht. Willst du dich auflehnen, brauchst du Macht! Ein Revolution in Midstadt ist viel wahrscheinlicher als in Mertalien, weil dort in Großem und Ganzen die Elite schon relativ sicher im Sattel sitzen sollte. Ich kann mir gut vorstellen, dass mögliche Anführer eines Aufstandes einfach bestochen werden.
Das schöne ist ja, dass die Spieler - wenn sie von ihren Idealen ausgehen, das imemr schlecht finden werden (hoffe ich zumidnest). Interessanter wird es aber sogar noch, wenn die Spieler in character bleiben - was zu hoffen ist. Der mertialische Städtebund ist ein bestehendes Gesellschaftssystem, das die Helden (je nach ihrem individuellen Background) für unterstützenswert halten könnten oder nicht. Ein aus dem Armenvierteln stammender Held wird das Ganze anders betrachten als ein adliger Held ;-) Genau dies möchte ich auch bei Spielern von adligen Helden provozieren: Dass sie vielleicht vollkommen entgegen ihrer persönlichen Spielermeinung handeln sollten, weil es eben zum Charakter passt (wenn es dazu passt, vielleicht gibt es ja einen adligen unter den Spielern, der solche Aufstände unterstützt).


Zitat von: SeldomFound
Zitat von: Waldviech
Zitat von: semiomant
und schliesslich: woher die Idee der Demokratie?
Es gibt auf Lorakis immerhin schon Republiken. Da könnte es Philosophen geben, die diese Idee weiterspinnen. Ob da dann eine Demokratie im heutigen Sinne herauskäme, wär ja noch fraglich.
Und der Städtebund ist ja in erster Linie entstanden, weil man von Monarchie und Aristokratie die Nase voll hatte. Klar, jetzt herrscht eine Oligarchie, aber der mertalische Städtebund bietet sich tatsächlich am ehesten zusammen mit Kungaitan als Geburtsort einer Demokratie an.

der Frage mit der Demokratie stimme ich sogar zu, da habe ich nicht daran gedacht, dass Demokratie nicht zwingend der erste Schritt sein muss. Vielleicht würden die Unfreien auch nur die Auflockerung der Bürgerschaftsregelungen fordern? Oder aber sie wollen einfach nur ihren Frondienst verringern, ähnlich zu den Bauernkriegen. Hier könnte man noch entsprechendes finden, aber ich denke auch, dass im Mertialischen Städtebund das Moment der Revolution zweifach vorhanden ist: Einerseits, weil der Mertialische Städtebund sich ja schon hin zur Oligarchie entwickelt hat und zweitens, weil es anscheinend schonmal Aufstände gab (muss daheim nochmal in mein Buch schauen, das habe ich nicht dabei).

Zitat
Aber das gesagt, Klatschis Idee, wie in Eisenbrann ein Aufstand ausbrechen kann, halte ich für durchaus glaubwürdig. Nur ob sich das derart ausbreiten kann... Dafür müsste es schon seit Jahren ordentlich gären:

1. Jemand muss das Problem der "Schuldsklaven" identifizieren und entsprechend den Soll-Zustand der Gleichheit definieren. Dafür bietet sich ein Philosoph aus Taupio an.
2. Diese Idee muss verbreitet werden. Es gibt noch keinen Buchdruck in Lorakis, aber meiner Meinung nach kann das durch den Grad-0 Zauber "Zauberfeder" gut abgedeckt werden. Dann braucht man nur ein paar klügere Arbeiter, die lesen können und das Wort und die Idee der "Schuldsklaverei" verbreiten. Am Besten noch mit Feindbildern, wo die reichen Herren mit den Drachlingen verglichen werden, oder so.
3. Die Elite selbst muss Schwäche zeigen, vielleicht eben wie bei Eisenbrann aufgrund einer andersweltlichen Bedrohung. Aufstand von Eisenbrann -> Blutige Unterdrückung.
4. Die Nachricht des Aufstands von Eisenbrann muss weitergegeben werden und am besten mögliche Tote als Märtyrer dargestellt werden. Vielleicht könnte schon hier ein Kult der Iosaris oder Jesavis ansetzen. Gleichzeitig mögen einige der Elite versuchen, diese Aufstände zu nutzen, um ihre Rivalen zu schwächen. Die Intrigen beginnen...

Das mit Eisenbrann ist mir aufgrund der Sache mit dem Spuk auf den unteren Minenebenen eingefallen - hier sollen einfach nur die ersten Funken des Aufstands "sprühen" und brutal niedergeschlagen werden. Gerade ja auch, weil die Mediatorengilde mit zum oligarchischen Club gehört, kann man hier auch nicht wirklich Streitschlichtung erwarten. Eben diese Schwäche und der unsaubere Umgang mitd en Unfreien (was ich oben als Walk of Shame bezeichnet habe) soll der Auslöser sein: Die "Herrschenden" reagieren mit unnötiger Brutalität und Erniedrigung, weil sie so sehr darauf bedacht sind, das System am Laufen zu halten. Die Abschreckung ist aber dann der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Grund zum Aufstand ist im Mertialischen Städtebund ja reichlich vorhanden: Die Unfreien müssen Frondienst leisten und die Grenze zur Sklaverei verschwimmt, vor allem im Fall von Drevilna, die Unfreie anderer Städte aufkaufen (und somit alle Städte in Richtung der Sklaverei driften lässt). Hier würde ich dann eben auch den Ort sehen, an dem die Aufstände richtig ausbrechen, aber solche Punkte lassen sich bei einigen Städten relativ leicht finden (ich zitiere einfach ein bisschen aus meinen Notizen, die ich mir während des Lesens gemacht habe):
  • Drevilna: fast schon Sklaverei, wenn man Unfreie kaufen kann, wo ist dann noch der Unterschied zwischen einem Leibeigenen und einem Sklaven? Zudem ist die Stadtgarde ziemlich rabiat, das putscht sowas noch weiter auf. Hier schließen sich eventuell auch Rattlinge den Aufständischen auf, die ja sowieso eine Zweite Kalsse an sich darstellen.
  • Aylantha: In dieser Handelsstadt hat es schon Aufstände gegeben, die aber relativ schnell niedergeschlagen wuurden. Was, wenn es noch Befürworter gibt? Immerhin ist der Herzog Kopf eines Handelshauses - was, wenn ein anderer Händler (oder besser: ein Geheimbund von Händlern) versucht, mit Hilfe der Aufständischen den Herzog zu stürzen bzw. sein Handelsimperium zu beschädigen?
  • Fulnia: Die Mediatorengilde gehört eben auch zum Club der Oligarchen. Die Aufständischen haben sich ja am Anfang Hoffnung erwartet (siehe meinen ersten Post), aber die blieb aus, die Mediatoren haben versucht, den status quo zu erhalten.
  • Gondalis als Lustort der Magnaten: Hier wird die Zweiklassengesellschaft nochs tärker spürbar als sonstwo.
Man muss nicht in jeder Stadt was machen, das ist mir aber auf die schnelle eingefallen als Plothooks, die zur Grundidee passen.
Deine Idee mit der Zauberfeder finde ich klasse, gerade auch die Propaganda mit den Drachlingen.

Zitat
Vielleicht könnte schon hier ein Kult der Iosaris oder Jesavis ansetzen.
Da muss ich mich definitiv nochmal an den Weltenband setzen und recherchieren - solche Hinweise sind super, danke :)

Die geopolitischen Auswirkungen muss man dann wirklich mal schauen, da muss ich mich auch noch weiter an den Weltband setzen. Ich gehe aber davon aus, dass das Ganze wieder sehr schnell niedergeschlagen wird und die Nachbarn somit keinen Grund haben, einzugreifen. Den Aufständischen steht immerhin die Macht von neun recihen Städten gegenüber. Vielleicht verhalten sich aber auch einige neutral? Beispielsweise Taupio, die das alles beobachten oder - wie SeldomFound schon angemerkt hat - vielleicht die Philosophie im Hintergrund liefern? Eventuell gibt es ein paar radikale Studierende, die die Nachricht verbreiten und die Propaganda liefern?

ThePat

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 105
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #8 am: 14 Jul 2014, 14:12:29 »
... und schliesslich: woher die Idee der Demokratie? Die Idee der Gleichheit hat auf Lorakis verschwindend wenig vertreter. In unserer Welt ist sie aus der christlichen Idee entstanden, dass alle Sellen vor Gott gleich sind.

Auch in der Antike gab es demokratische Ideen (auch wenn ihre Umsetzung in den griechischen Stadtstaaten nicht unbedingt dem Ideal entsprach). Daher würde ich für demokratische Modelle nicht unbedingt  "gütigem Monotheismus" voraussetzen.

Für SpliMo letztendlich irrelevant. Hier ist entscheidend, was Spieler und Leiter machen wollen. Und da ist eine "freie" Stadt nach demokratischen Ideal durchaus eine Lösung. [Ein gutes Ideal, das aber an der Wirklichkeit dann scheitert mag dramaturgisch natürlich spannender sein.]

Gruss,
ThePat

PS: Ursprüngliches Wording des Post geändert - wollte hier weder beleidigend noch klugsch...erisch rüberkommen  ;)
« Letzte Änderung: 14 Jul 2014, 18:26:54 von ThePat »

Erlan

  • Beta-Tester
  • Jr. Member
  • ***
  • Beiträge: 80
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #9 am: 21 Jul 2014, 18:04:45 »
Was wäre denn mit folgendem Szenario:
Der Aufstand bricht aus und eine wild zusammen gewürfelte Bande von Sklaven erhebt sich gegen ihre Unterdrücker. Die Patrizier nehmen die Berdohung nicht ernst und schicken eine kleine Truppe los um die Rebellen zu zerschlagen. Was sie jedoch nicht wissen ist das die Rebellen einen Anführer haben der sich hervorragend auf das Kriegshandwerk versteht. Die kleine Truppe wird in einen Hinterhalt gelockt und vernichtet. Wütend wird diesmal ein richtiges Heer aufgestellt mit Waffenmeistern und Magiern. Ein richtiges Exempel soll statuiert werden.
Überzeugt von der Unbesiegbarkeit des eigenen Heeres ziehen die Magnaten los. Und wieder wird diese Schwäche von unserem Anführer gnadenlos ausgenutzt und auch das zweite Heer wird zerschlagen. Die verstörten Soldaten und geheime Boten der siegreichen Sklaven verbreiten die Nachricht im ganzen Land. Die Herren der anderen Städte geraten in Panik und greifen hart gegen die eigenen Unfreien durch, doch das treibt den Rebellen nur noch mehr Sympathisanten in die Arme. Bald befindet sich die ganze Halbinsel im Kriegszustand, und die Magnaten zittern vor dem scheinbar unbesiegbaren Heer der Aufständigen.

Der Vorteil mit diesem Szenario ist das es imho gut erklärt wie es in einem scheinbar stabilen System zu einem solchen Aufstand kommen kann: einige kompetente Leute auf der einen und inkompetente/arrogante Leute auf der anderen sorgen für einen Moralschub und ein gutes Image. Wahrscheinlich wären die Aufständigen nicht in der Lage die mertalischen Magnaten zu stürzen, doch beide Seiten GLAUBEN das sie es sind und das könnte genug sein um dem ganzen genug Momentum zukommen zu lassen um WIRKLICH dazu in der Lage zu sein.

Es wäre quasie eine Kombination aus Spartakus und Johanna von Orlean.

Wenn man das ganze nicht so schwarz weiss machen will, sehe ich da mehrere Möglichkeiten:

- Die Rebellen sind einfach auch besch...eiden: Wenn man die Fesseln der Geselschaft abwirft, dürfte es schwerfallen den Leuten zu erklären warum nur manche Konvention über Bord geworfen werden dürfen. Und wenn man erst mal sieht wie eine Horde von Rebellen unter dem Banner der Rebellion und für eine bessere Zukunft Städte niederbrennt, plündert und unschuldige aufhängt nur weil sie keine Sklaven sind kann man schonmal ins Grübeln kommen. Natürlich müssen nicht alle so sein, was es den Helden und Spielern schwer machen dürfte herauszufinden wer in diesem Szenario jetzt die "bösen" sind.

- Die zweite Möglichkeit die ich sehe ist der Grund warum die Rebellen ihre Schlachten gewinnen. Vielleicht ist der anführer der Rebellen ja nicht einfach nur ein militärisches Genie sondern ist auf finsterem Wege an die Macht gekommen diese Schlachten zu gewinnen. Sei es das er einen finsteren Gott anbetet, das er einen Pakt mit einem finsteren Wesen aus der Anderswelt geschlossen hat oder sonst irgendwelche üblen Verbündeten besitzt die es erforderlich machen ihn aufzuhalten, oder die die Rebellen zumindest aus dem good guy image rausholen.

Drakon

  • Autor
  • Sr. Member
  • *****
  • Beiträge: 498
  • Mertalier der ersten Stunde
    • Profil anzeigen
    • Der Zeilenschmied
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #10 am: 21 Jul 2014, 21:19:25 »
Zitat
Ein Dilemma wäre es ja nur wenn es gute Gründe gäbe die Unterdrücker zu unterstützen ... gibt es die?
Darüber würde ich mir keine Gedanken machen. Die meisten Regierungen in Lorakis dürften das sein, was man gemeinhin "Mittelalterliche Barbarei" nennt. Gründe für Unzufriedenheit und Aufstand finden sich da leicht.

Aus unserer Sicht ja, aber so einfach ist das ja dann doch nicht. Willst du dich auflehnen, brauchst du Macht! Ein Revolution in Midstadt ist viel wahrscheinlicher als in Mertalien, weil dort in Großem und Ganzen die Elite schon relativ sicher im Sattel sitzen sollte. Ich kann mir gut vorstellen, dass mögliche Anführer eines Aufstandes einfach bestochen werden.
Das ist möglich.
Noch wahrscheinlicher ist es allerdings wahrscheinlich, dass sich findige Leute an die Spitze des Aufstandes setzen, die Revolutionäre nutzen, um ihre alten Erzfeinde loszuwerden und als Revolutionsführer selbst mittelfristig in den Kreis der Magnaten aufsteigen - es muss in Mertalia immer jemanden geben, der oben sitzt und kontrolliert, was die Massen so treiben. Das System ist extrem tolerant gegenüber den Wegen, WIE derjenige in die Position "oben" gekommen ist.

Genau so etwas ist ja vor einigen Jahren in Aylantha geschehen: Eine Revolution wollte den "Despoten" Herzog Gaspar IV. aus dem Amt fegen. Der hat sich recht schnell vom Acker gemacht und kam dann, als "das Volk" gesehen hat, dass ihre Revolutionsführer irgendwie auch nicht viel besser waren, mit der Rückendeckung der anderen Städte zurück. Dem Volk war das gar nicht so unrecht, denn wenigstens kannte es seinen "Despoten" und wusste woran bei ihm war. Letztlich ist Gaspar ja nur ein mächtiger Kaufherr und Kredithai - damit kommen die Aylantheser besser zurecht als mit selbsternannten Tugendwächtern, die die florierende Handelsstadt in einen quasi-kommunistischen Idealstadt verwandeln wollten.

1. Jemand muss das Problem der "Schuldsklaven" identifizieren und entsprechend den Soll-Zustand der Gleichheit definieren. Dafür bietet sich ein Philosoph aus Taupio an.

Ich weiß gar nicht, ob den Mertaliern die Schuldsklaverei so sehr als Problem erscheint: Grundsätzlich kann ja jeder, der tüchtig genug ist in eine Position aufsteigen, wo ein anderer sich bei ihm so verschuldet, dass er für ihn als Schuldsklave arbeiten muss. Ich vermute das Bewusstsein ist eher, dass die Schuldsklaven ihr Los in den meisten Fällen selbstverschuldet haben. Bei dem unbescholtenen Nachbarn, der jetzt durch ein unglückliches Geschäft in Schuldsklaverei gefallen ist, sieht das natürlich anders aus, aber allgemein ist das doch ein total gerechtes System, wo nur die Leistung jedes anderen zählt ;)
Nicht zufällig stand der amerikanische "pursuit of happiness" Pate für den mertalischen Traum.
Allerdings mag die Zeit schon reif sein für einen taupiotischen Marx....

Das schöne ist ja, dass die Spieler - wenn sie von ihren Idealen ausgehen, das imemr schlecht finden werden (hoffe ich zumidnest). Interessanter wird es aber sogar noch, wenn die Spieler in character bleiben - was zu hoffen ist. Der mertialische Städtebund ist ein bestehendes Gesellschaftssystem, das die Helden (je nach ihrem individuellen Background) für unterstützenswert halten könnten oder nicht. Ein aus dem Armenvierteln stammender Held wird das Ganze anders betrachten als ein adliger Held ;-) Genau dies möchte ich auch bei Spielern von adligen Helden provozieren: Dass sie vielleicht vollkommen entgegen ihrer persönlichen Spielermeinung handeln sollten, weil es eben zum Charakter passt (wenn es dazu passt, vielleicht gibt es ja einen adligen unter den Spielern, der solche Aufstände unterstützt).
Hierbei aber darauf achten, dass es im Städtebund ja eigentlich keinen Adel mehr gibt. Es gibt eben keine gegebene Ordnung und einen Platz in der Gesellschaft, wo man hingehört, sondern jeder kann zumindest potentiell beliebig hoch aufsteigen. De facto ist für viele die Chance natürlich verschwindend gering, da die Eliten wissen, wie sie sich auf ihrem Platz halten, aber wenn Kleinpiefke A sich bei seinem gesellschaftlich etwas höher stehenden Kumpel Mittelpiefke B beschwert, wie ungerecht das System ist, wird B ihm vermutlich sagen, dass er selbst Schuld ist, dass er es nicht geschafft hat sich in der gesellschaftlichen Hackordnung hochzuarbeiten.

Eisenbrann finde ich als Ausgangspunkt eines "Schuldsklavenaufstands" allerdings durchaus geeignet, gerade weil durch die eher kürzlich erfolgte Annexion, noch das alte Feudalsystem Selenias inhärent spürbar ist und sich die "Stahlbarone" noch stärker wie echte Adlige gebärden - ja, es teilweise sogar noch sind und diesen Titel nur nicht mehr offiziell führen, um nicht mit den anderen Städten aneinander zu geraten.
Hier kann ich mir solch eine erbittert und blutig geführte Rebellion vorstellen und den Exodus der Arbeiter, die zu unterliegen drohen. Dann mögen sie durch das Land fliehen, sich bis in die unwegsamen hohen Ventellen durchschlagen, in Taupio verständnisvolle Gelehrte finden, die das ganze recht spannend finden, aber bitten das Rebellionsgeschehen doch an anderer Stelle durchzuführen, man sei gerade mit anderen Theorien beschäftigt. Ein junger idealistischer Gnomen-Gelehrter namens Erx findet sich aber, der als Berater zum Pseudo-Spartacus-Anführer des Aufstands stößt und seinem Drevilnischen Brieffreund Manglev (der möglicherweise vor einigen Jahren Rädelsführer der Revolution in Aylantha war und in Verkleidung untergetaucht ist) schreibt, woraufhin auch dort die Aufstände losbrechen. Dann können sich die beiden Truppen aufständischer Arbeiter vereinen und beschließen Vatenna zu erobern, um dort ihre Idealvorstellung von Stadt umzusetzen. Und während gerade Arbeiterräte beginnen, die Organisation ihrer neugegründeten Arbeiterrepublik Vatenna zu erörtern, schicken sich die anderen Metropolen an, diesem Treiben ein Ende zu bereiten.
Wird die Stadt fallen? Wird sie es schaffen sich gegen die anrückenden Heere zu behaupten, etwa indem sie Hilfe aus dem Ausland annimmt und künftig von deren Gnade abhängig ist? Schaffen es die Vatenner Arbeiter, ein Agreement mit den neun Metropolen zu erreichen? Oder verkaufen sich die Führer der Revolution ans Establishment, schwingen sich mit Hilfe Nuumischer Schwarzmagie und Aurigischem Gold zu den neuen Tyrannen Vatennas auf und werden mit gnädiger Duldung der anderen Metropolen zu Magnaten, wie sie sie früher selbst gehasst habne?

Ja, das ist eine Geschichte, wie sie zu Mertalia passen könnte.
 
Wenn wir es noch eine Spur weiter treiben wollen, wollen auch noch die Royalisten mitspielen, indem sie behaupten in einem der Arbeiterführer den lange verschollen geglaubten wahren Erben der alten Königslinie gefunden zu haben, der jetzt in Vatenna bitte wieder ein neues Königreich ausrufen soll. Das passt den republikanischen Führern der Revolution natürlich überhaupt nicht. Möglicherweise haben aber auch nur fulnische Intriganten das Gerücht gestreut, ein Revolutionsführer mache mit den Royalisten gemeinsame Sache, um die Aufständischen zu spalten.

Ihr merkt: man kann das Spiel beliebig weit treiben ;)
Der Eule kurz, dem Feinde lang. Näk.

teddypolly

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 69
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #11 am: 24 Aug 2014, 15:34:14 »
Also ich finde den entworfenen Plott und auch die Idee am Ende eine "befreite" Stadt entstehen zu lassen erstmal gut und innerhalb der Spielwelt auch hinreichend Plausibel.
Ich meine, es soll ja keine geschichtswissenschaftliche / soziologische Ausarbeitung werden.

Wenn es aber in deiner Runde Spielerinnen gibt, denen eine solche Plausibilität wichtig ist, dann könntest du mal einen Blick auf die Geschichte der Täufer und des "Königreich Sions zu Münster" 1543 werfen, außerdem auf die diversen Aufstände in den italienischen Städten des 16 Jahrhunderts und die Geschichte von Girolamo Savonarola (1452-1498). Da findest du interessante Anregungen wer eigentlich Träger einer Rebellion sein kann und mit welchen Anfeindungen sie zu tun haben.
Generell gibt es oft eine besser gebildete Führungsschicht (Gesellen, Priester, Großbauern), die die Ideen einbringen und streuen. Es braucht auch dafür keine Bücher (siehe die deutschen Bauernaufstände / Buntschuh), Wanderprediger / wandernde Tagelöhner oder vergleichbares tun einen min. eben so guten Dienst um eine Idee zu verbreiten.

Aber wie gesagt, so wie du deine Idee entwickelt hast, finde ich sie ganz gut.
Nur wenn du es denn vor den Augen sozialwissenschaftlich denkender SCs bestehen muss, dann mag es einen Mehrwert haben das weiter auszuarbeiten.

Rhanaya

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 104
    • Profil anzeigen
Re: [Kampagne] Der Städtebund in Flammen
« Antwort #12 am: 28 Aug 2014, 10:11:17 »
Ich empfehle etwas im Spartacus Aufstand zu lesen, haette er Unterstuezung gehabt waere die Sache sicher anders ausgegangen.
Rom war aber Herrschaft auf weiter Flur, was der Staedtebund nicht ist.