Ich habe für "Anderes Fantasy-RPG" gestimmt.
Im unten genannten Fantasy-System gibt es meiner Meinung nach einige interessante Parallelen zu den Splittermond-Regeln.
Auch wenn ich mit folgender Argumentation nicht jeden Anhänger des nachfolgend beschriebenen Systems ansprechen werde bzw. diese Anhänger meine Meinung nicht teilen, möchte ich noch einmal anmerken, dass es sich um meine eigene Sichtweise handelt.
Bei mir tauchten spätestens durch die Fakten, dass man seinen Charakter aus verschiedenen "Modulen" zusammenbaut und man einzeln steigerbare Magieschulen hat, Parallelen zu Rolemaster (13 Mann Verlag) auf, einen System, welches ich bis vor ungefähr 2 Jahren mit meinen Freunden regelmäßig gespielt habe.
Was macht Rolemaster für mich aus? (Ein kleiner Auszug) :
- Man baut seinen Charakter aus verschiedenen Paketen zusammen:
Volk/Kultur, Beruf, Jugendfertigkeiten, Fertigkeiten aus der Ausbildung, Ausrüstung
- Proben werden mit einem W100 abgelegt, bei dem Ergebnisse für verschiedene Proben auf verschiedenen Tabellen nachgeschlagen werden
- Es gibt 3 Große Magiebereiche die sich in verschiedene Spruchlisten aufteilen. Je mehr Punkte man in eine Spruchliste investiert, desto höher ist die Chance, dass man Zauber erfolgreich wirken kann, außerdem Schaltet man mit höheren Rängen neue Zaubersprüche frei
- Das Magiesystem basiert auf Magiepunkten, nicht auf Zaubern pro Tag
- Das Kampfsystem ist tödlich, da erzielte kritische Treffer auch vorher unverletzte Kämpfer mit einem einzigen Schlag besiegen können
- Es gibt stets viele Modifikationen bei Manövern zu beachten, hier einige Beispiele:
*Wie wirken sich meine Getragene Rüstung, meine Belastung und die Stufe des Spruchs auf meinen Bonus aus, um diesen Spruch zu wirken?)
* Wie viele Trefferpunkte habe ich bereits verloren und welchen Malus habe ich dadurch auf meine Kampfwerte?
*Wie wirken sich die Lichtverhältnisse auf meine Manöver aus?
* Habe ich Kritische Treffer eingesteckt, die mir einen malus auf meine Werte geben?
Was finde ich davon in Splittermond?
- Auch hier baue ich meinen Charakter aus verschiedenen Paketen zusammen (u.a. Kultur, Volk, Abstammung, Ausbildung)
- Wie aus "Türme im Eis" ersichtlich ist, baut man auch Tabellen für Proben ein, um anhand der erreichten Erfolgsgrade verschiedene Auswirkungen zu ermitteln
- Man hat verschiedene Magieschulen, die man durch Fertigkeitspunkte steigern kann. Höhere Ränge in den Spruchlisten schalten neue Zauber frei. Zudem verwendet man den Fertigkeitswert in der Spruchliste für Würfelproben, um seine Zauber zu wirken.
- Auch in Splittermond basiert das Magiesystem auf Magiepunkten (hier: Fokuspunkte) statt auf Zaubern pro Tag
- Auch wenn es (wie ich den Eindruck aus ein paar Testspielen habe), fast gar nicht der Fall ist, dass ein einzelner Treffer für einen Helden sofort mit dem Tod endet, muss man meistens (je nach Charakter) mehr oder weniger schwere Treffer einstecken, die die Effektivität im weiteren Kampfverlauf senken
- Wie im vorhergehenden Punkt beschrieben, wirken sich erlittene Treffer durch einen Malus auf verschiedene Werte im weiteren Kampf aus.
(Anders als z.B. in D&D, wo es keinen Unterschied macht, ob man 1/30, 15/30, 25/30 oder 30/30 TP hat)
Insgesamt lassen sich ein paar Überschneidungen mit Rolemaster erkennen, ohne so komplex wie dieses System zu werden.
Mag man in Rolemaster das System der Spruchlisten und des Spruchwirkens, die Magiepunkte, die Charaktererschaffung durch die Auswahl verschiedener Pakete und die langsame Zermürbung im Kampf, darf man gerne mal einen Blick auf Splittermond werfen.