Autor Thema: Asiatisches Setting in Splittermond?  (Gelesen 19131 mal)

Jeong Jeong

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #45 am: 15 Jul 2015, 18:58:25 »
@ Kintai-Brücke

Klingt gut. Allerdings glaube ich nicht, dass man davon ausgehen sollte, dass es sich dabei um den früheren Provinznamen für Kintai handelt, ich glaube, dass dieser Name schon von den Schwertalben selbst gewählt wurde...

Lustig wäre es, wenn die frühere Provinz zwar auch Kintai hieß, aber mit den Schriftzeichen für Brokatregion geschrieben wurde, während die Schweralben den Namen jetzt mit den Zeichen für goldene Existenz oder goldene Sonne schreiben. Das wären ein wunderbares Beispiel für die Feinheiten des Japanischen, wo Namen je nach Schreibweise unterschiedliche Bedeutungen haben können. :)

Und wie toll wäre das, wenn ein Leser in einem Schriftstück an den verwendeten Schriftzeichen erkennt, aus welcher Zeit der Text stammt oder welche politischen Ansichten dessen Verfasser hat. :)

SeldomFound

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #46 am: 15 Jul 2015, 19:41:47 »
Das funktioniert natürlich auch sehr gut. Das Spiel mit Lesung und Kanji ist ja eine Besonderheit der japanischen Sprache und hilft natürlich sehr dabei, als Diplomat aus Kintai Seitenhiebe zu verteilen ohne gegen die Tugend der Höflichkeit zu verstoßen!
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Belzhorash

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #47 am: 15 Jul 2015, 20:42:30 »
Ich finde eure Überlegungen bemerkenswert!
Allein, mit fehlt die Brücke von Kintai (dem Staat) zu Brokat.
Kintai ist nicht bekannt für Raupen, Seide und tolle Stoffe.

Waldviech

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #48 am: 15 Jul 2015, 20:50:42 »
Das ließe sich gegebenenfalls noch ändern. Vielleicht hat der Name auch eine symbolische Bedeutung - Unter der Herrschaft der Göttin ist das Reich so perfekt "gewebt", dass es einem prächtigen, harmonischen und wunderschönen Brokatteppich ähnelt. Oder der Name stammt eigentlich aus ferner Vergangenheit und Kintai war einst wirklich für Brokat bekannt, ist es mittlerweile aber nicht mehr.

Jeong Jeong

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #49 am: 15 Jul 2015, 21:03:13 »
Das ließe sich gegebenenfalls noch ändern. Vielleicht hat der Name auch eine symbolische Bedeutung - Unter der Herrschaft der Göttin ist das Reich so perfekt "gewebt", dass es einem prächtigen, harmonischen und wunderschönen Brokatteppich ähnelt. Oder der Name stammt eigentlich aus ferner Vergangenheit und Kintai war einst wirklich für Brokat bekannt, ist es mittlerweile aber nicht mehr.

Letzteres wäre meiner Interpretation in Verbindung mit der früheren Provinz Kintai, die zu Zhoujiang gehörte.

Quendan

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #50 am: 15 Jul 2015, 21:04:45 »
Man sollte hier nicht zu weit interpretieren. Manchmal haben Autoren auf irdische Sprachen zurückgegriffen, manchmal nicht. Es sind jedenfalls nicht lorakische Sprachen 1 zu 1 mit irdischen Sprachen gleichzusetzen. Die wurden lediglich oft zur Inspiration rangezogen (und dabei auch nur nach "Wortklang" kannibalisiert.

Das muss niemanden davon abhalten, das für sich zu interpretieren und Inspirationen daraus zu ziehen - aber ob Kintai innerlorakisch irgendwas offiziell mit Brokat zu tun hat, kann man aus dem Namen jetzt nicht einfach schließen. ;)

SeldomFound

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #51 am: 15 Jul 2015, 21:56:37 »
Innerweltlich kann man natürlich Kintai die Bedeutung zuschreiben, die man gerade für seine Geschichte braucht.

Mich interessiert bei dieser Diskussion um die Namen wirklich nur herauszufinden, was sich die Autoren bei den Namen gedacht haben.

Gehen wir mal ein paar der Namen auf der Karte von Kintai durch:


Atasato -> Mögliche Kanji: 仇郷

仇 "Ata" -> Veraltetes Wort für einen Schurken, Feind, Gegner

郷 "Sato" -> Ursprungsort, Heimat

-> "Heimatdorf der Schurken"


Miashi-See -> 三合

三 "Mi -> "Drei"

合 "ai" -> "Treffen"

(für das shi habe ich keine gute Bedeutung gefunden)

-> Der See, wo sich drei Gebiete treffen (getrennt durch das Jadeband und den Goldsandwasser)


Tsusaka -> 津阪

Ein japanischer Familienname, die sind aber häufig auch Ortsbeschreibungen.

津 "tsu" -> "Hafen"

阪 "saka" -> "Hang"

-> "Der Hafen am Hang"



Kamioku - 神億


神 "kami" -> "Gott"/ "Naturgeist", wobei natürlich eine echte Entsprechung aufgrund des religiösen Hintergrundes nicht wirklich möglich ist.

億 "oku" -> 100 Millionen

-> "100 Millionen Geister" -> zugegeben, ein bisschen mehr als die "10 Millionen Geister" aus dem Weltenband.


Miari - 三有り

三 "mi" -> "Drei"

有り "ari" -> "Existenz, vorhanden sein"

-> "Dreifach vorhanden sein" -> Ja, das ist jetzt einfach nur geraten. Der Gedanke, den ich dabei habe, ist ein Anlehnung daran, dass Miari von "drei Seiten" vom Geisterwald umgeben ist.


Banjaku - 盤石

盤 -> "Platte"

石 -> "Stein"

-> "Großer Stein" -> Ein Wort, wo ich tatsächlich eine sinnvolle Entsprechung im japanischen Wörterbuch gefunden habe. Da die Banjaku-Provinzen an Wassermangel leiden, passt es, finde ich.


Aokusa - 青草


青 "ao" -> "Blau/Grün" (青 beschreibt ein Zwischending zwischen blau und grün, im Gegensatz zu "midori", welches ein kräftiges Grün beschreibt. Sowohl der Himmel als auch Pflanzenblätter können 青 sein. Dieses Wort steht auch für Frische und Jugend)

草 "kusa" -> "Gras"

-> "Grünes Gras": Eine andere, nicht künstlich zusammengesetzte Übersetzung. Es macht Sinn, dass diese Region im Gegensatz zur Banjaku-Provinz steht und sehr fruchtbar ist


Senrai - 千来

千 -> "1000"

来 -> "Kommen"/"Nächstes"

-> "Tausend kommen zusammen" -> Es gibt tatsächlich Senrai als Familien- und Eigennamen, deren Bedeutungen gehen aber in die Richtung von "1000 Stromschnellen" / "Untiefen mit Fischzäunen". Ich dachte mir, dass das nicht ganz zu dem Senrai in Kintai passt, also habe ich improvisiert.

 

Okami-Zaicho - 御神在町

御神 "Okami" -> höfliche Anrede für "Kami"

在 "Zai" -> "da sein"/"Existenz"

町 "chou" -> "Stadt"

-> "Stadt (Ort), wo die Kami existieren" -> Seufz, ich übersehe hier wohl eine offensichtliche Lösung, doch mir fällt für "cho" nichts besseres ein.

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Jeong Jeong

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #52 am: 15 Jul 2015, 22:12:25 »
Okami-Zaicho - 御神在町

御神 "Okami" -> höfliche Anrede für "Kami"

在 "Zai" -> "da sein"/"Existenz"

町 "chou" -> "Stadt"

-> "Stadt (Ort), wo die Kami existieren" -> Seufz, ich übersehe hier wohl eine offensichtliche Lösung, doch mir fällt für "cho" nichts besseres ein.

Vielleicht ginge für "chou" noch 場 als location, place. Damit wären wir bei "Ort, an dem die Kami existieren", was dem "Land der Götter" aus dem Weltenband doch sehr nahe kommt. Wenn das eine zufällige Übereinstimmung ist, dann wäre das schon ein ziemlich extremer Zufall. ^^

Waldviech

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Re: Asiatisches Setting in Splittermond?
« Antwort #53 am: 16 Jul 2015, 00:28:21 »
Zitat
aber ob Kintai innerlorakisch irgendwas offiziell mit Brokat zu tun hat, kann man aus dem Namen jetzt nicht einfach schließen.

Selbstverständlich nicht. Ich würde das Ganze so sehen: Wenn sich aus dem Wortklauben etwas Spannendes und/oder sinnvoll Verwertbares ergibt, dann immer gerne einbauen - wenn nicht, dann bleibt es halt ein "Nonsenswort". Sollte sich nun ergeben, dass Brokat aus Kintai ein tolles Stück Lokalkolorit ergeben könnte - why not. Sollten dabei Zauberrüstungen in Form eines magischen Brokat-Kataginu für die "Elfensamurai" rumkommen - umso besser. Sollte sich raustellen, dass Brokat eher doof ist, dann hat Kintai halt keine "brokathaltige" Bedeutung...