Um mal einen dreisten Doppelpost zu fabrizieren:
Den Werdegang eines Assassinen könnte ich mir im Gildensystem ungefähr folgendermaßen vorstellen:
Lehrling wird man ungefähr im Alter von 10 Jahren, die Regelausbildungszeit beträgt 6 Jahre. Eine ehrbare Geburt ist beim Beruf des Assassinen nicht notwendig. Natürlich bewerben sich Kinder nur höchst selten offiziell bei einem Meisterassassinen. Die weitaus meisten Assassinen sind ehemalige Straßenkinder, die einem Meisterassassinen durch bestimmte Fähigkeiten aufgefallen sind, worauf er sie zu sich nahm, oder die Kinder von Assassinen. (Letzteres ist der Grund dafür, warum nicht wenige Assassinenzirkel auch zusammengehörige Familienclans sind). Die Ausbildung ist enorm hart, da dem Lehrling neben den rechtlichen und ethischen Grundlagen des ehrbaren Auftragsmordes natürlich auch eine vielzahl verschiedener Kampf- Sport- und Infiltrationstechniken eingebläut werden. Auch Etikette verschiedenster Stände gehört zur Ausbildung. da der Assassine sich in einem möglichst breiten Umfeld bewegen können muss. Während der Lehrzeit ist es dem Lehrling bei Todesstrafe verboten, einen Mord zu begehen. Im normalen Meuchelmördergeschäftsbetrieb obliegen ihnen Botengänge, Diebstähle, kleinere Sabotagen oder Ortserkundungen für die Assassinengesellen.
Die "Gesellenprüfung" eines Assassinen ist in aller Regel sein erster Mord, der aus der Ferne noch von seinem Meister beobachtet und nach Maßstäben der praktischen Ausführung, der Ehrbarkeit und Eleganz beurteilt wird. Vergeigt der werdende Assassine sein "Gesellenstück", war es das auch gleich mit seinem eigenen Dasein, hat er es geschafft, darf er sich "
Assassine" nennen.
Gesellen übernehmen die Hauptarbeit eines Zirkels und arbeiten für größere Operationen auch im Team zusammen, dürfen aber nur Aufträge annehmen, die ihnen ihr Meister gibt - sie dürfen also nicht auf eigene Rechnung tätig werden. In größeren Zirkeln herrscht auch eine gewisse Aufgabenteilung vor. Einige Gesellen beschäftigen sich dann fast ausschließlich mit administrativen Aufgaben, Spionagetätigkeit, Lehrlingsausbildung oder der Konstruktion und Wartung diverser Trickwaffen.
Den Anspruch auf den Status des
Meisterassassinen darf man erst stellen, wenn man sieben mal sieben Morde begangen hat, ein bestimmtes "Meistergeld" an die Gilde zahlen kann und nach Maßgabe der Meisterassassinen des Gildenrates über die notwendige sittliche Befähigung zum Meisterassassinen verfügt. (Psychopathische Irre können eine noch so große Begabung fürs Morden haben - Meisterassassinen werden sie wahrscheinlich trotzdem nie). Bestimmte magische Fähigkeiten sind beim Erlangen der Meisterassassinenwürde auch hilfreich. Meisterassassinen haben das Recht, Mordaufträge anzunehmen, weitere Assassinen auszubilden und einen eigenen Zirkel anzuführen (sofern die Gilde die Gründung eines weiteren Zirkels in der jeweiligen Stadt genehmigt). Wenn es mehrere Meister in einem Zirkel gibt, entscheidet das Dienstalter über die Rangfolge, Entscheidungen werden aber oft quasi-demokratisch getroffen. Viele Konflikte zwischen Zirkeln sind dadurch entstanden, dass sich "Neumeister" mit ihren alten Meistern verkracht haben, nachdem sie die Meisterwürde erlangt haben.
Mehrere Zirkel pro Metropole finde ich dann vielleicht doch etwas viel. So viele Menschen werden in Metralia bestimmt auch nicht gemeuchelt. Aber ein bis zwei Zirkel pro Stadt und dann die Gilde von ganz Mertalia macht durchaus Sinn. Vor allem, wenn man auch Aufträge aus dem benachbarten Ausland bekommt
Stimmt - hier könnte man vielleicht ansetzen, zu sagen dass die mertalische Assassinengilde als Organisation recht erfolgreich ist und auch ins dragoreische Ausland expandiert ist. Politisch ist das natürlich immens heikel. Offiziell illegal ist die Assassinengilde natürlich eh, aber da sie politisch eher auf der republikanischen Schiene fährt, gilt sie in Feudalreichen natürlich auch noch als umstürzlerischer Geheimbund...