Ein System daß Spezialistentum fördert reduziert deutlich den Spaß.
Kann ich als persönliche Meinung stehenlassen, meine eigene Erfahrung ist da allerdings eine andere. Ein Spiel wie "Engel" treibt das Spezialistentum sogar regeltechnisch auf die Spitze, und da hatte ich persönlich nie das Gefühl, dass der Spielspaß davon getrübt wurde.
Was Deine Beispiele angeht: Klar kann ich mir immer Situationen vorstellen, in denen bestimmte Spezialisierungen nichts ausrichten können. Die Frage ist immer, was das Abenteuerdesign vorgibt. Wenn das dauerhaft auf High-End-Nahkampf ausgelegt ist, macht es nur Sinn, High-End-Nahkämpfer zu generieren (und systemseitig vorzugeben). Wenn ich aber eine reine politische Intrigenkampagne bei Hofe spiele, sieht der exzellente Nahkämpfer gegen die "Faces" alt aus.
Also sollte bei den SR-Beispielen das Ziel meiner Ansicht nach schon sein, dass der Sprengstoffspezialist den Hacker an den Zugriffspunkt bringen muss, wo der Scharfschütze ihm so lange Deckung gibt, bis er den Nahkämpfern die elektronische Schleuse öffnen konnte. Das alles gelingt natürlich nur, weil das Face vorher auf einer Party des bösen Konzernchefs die Zugriffscodes beschaffen konnte.
Wenn hingegen meine Runde nur aus Straßensamurais besteht, lasse ich diese Punkte durch Kontakte erledigen und konzentriere mich aufs große Bumm. Das ist in meinen Augen weniger eine reine Systemfrage als eine der Vorlieben, der Gruppenzusammenstellung und der Unterstützung der systemischen Möglichkeiten durch die konkreten Abenteuer (und, wenn das alles gegeben ist, auch eine des spielerseitigen Wahrnehmens und Gönnen-Könnens von Spotlights).