Autor Thema: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen  (Gelesen 6928 mal)

Jeong Jeong

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #15 am: 28 Sep 2017, 17:08:28 »
Bei Dagobert kommt ja hinzu, dass für ihn jede selbst verdiente Münze auch gleichzeitig eine Erinnerung an seine Abenteuer ist.

Nur bei Don Rosa ist das glaube ich so. Aber sowas wäre wirklich ein cooler Grund, aus dem auch reiche Charaktere Belohnungen wollen. Ich persönlich würde als Standard-Grund aber einfach nur Geldgier nehmen. ;D


Persönlich mag ich ungleiche Belohnungen generell nicht so sehr. Auch nicht, wenn man es nur mal ab und zu macht. Natürlich haben manche Abenteurer einen höheren Stand als andere etc. pp., aber wichtige ist mir, dass alle Abenteurer gleichermaßen Helden sind. Das kommt bei mir schon aus Gründen des Spielgleichgewichts vor der Simulation einer Ständegesellschaft.

TrollsTime

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #16 am: 28 Sep 2017, 19:26:05 »
Was mir zu "reich" noch einfällt:
Warum soll ein reicher Kerl - so lange er noch reich ist - überhaupt eine (einfache bis mittlere) Belohnung annehmen?
Das ist doch unter seiner Würde. "Almosen pa! Ich mache das für meinen guten Namen"

Noch nie ein Dagobert Duck Comic gelesen? :P

Bei Dagobert kommt ja hinzu, dass für ihn jede selbst verdiente Münze auch gleichzeitig eine Erinnerung an seine Abenteuer ist.

Ein anderer Grund, warum auch ein Charakter mit Vermögen 6 Aufgaben für Trinkgeld annehmen würde, wäre zum Beispiel, dass er ein Prinzip wie "Tue nichts ohne Gegenleistung" folgt, was zum Beispiel bei Feenblüter der Fall sein kann.
...

Was aber schon wieder ein Spezialfall wäre.

Ich muss aber zugeben, dass die meisten in den Abenteuern üblichen Belohnungen auch für die meisten Chars mit Vermögen 3-4 attraktiv wären. Ergo Schwamm drüber.
War an sich auch ein Gedankenanstoß.

@ Tigerle
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Wandler

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #17 am: 28 Sep 2017, 20:30:41 »
Die "normale" Zusammensetzung vieler Gruppen impliziert Gleichberechtigung, eben "Abenteurer" die sich zusammenschließen. Das ist auch oft für die Spieler einfacher, aber wie schon einige geschrieben haben kann Hierarchie das Salz in der Suppe sein.

Wie sieht die Verteilung aus wenn die Gruppe über 2.000 Lunare stolpert, oder wenn die Gruppe einen Auftrag annimmt? Wenn es einen Adeligen mit Gefolge gibt bestimmt der das. Das auszuspielen kann interessant sein - das mittelalterliche Ideal gegenseitiger Verantwortung (ich folge Dir / diene Dir, Du beschützt mich und sorgst für mich) würde auch bedeuten: Adeliger bekommt das Silber, aber er stellt auch die Ausrüstung. Das ist stark vereinfacht, und Mittelalter ist nicht gleich Mittelalter (bevor mich die Historiker schlagen  :D ).

Eine harte Regel nach Vermögen würde ich nicht einführen - aber in Absprache mit der Gruppe können asymetrische / hierarchische Strukturen durchaus interessant sein. Allerdings braucht das eine gewisse Reife der Spieler und eine saubere Trennung von Charakter und Spieler.

Die meisten Gruppen dürften Vermögen mit Zins und Zinseszins nicht ausspielen - schließlich geht es nicht um eine Wirtschaftssimulation. Insofern finde ich Tigerle's Ansatz nicht abwegig, nur eben im Spiel schlecht motivierbar beziehungsweise nicht allzu praktikabel.

EDIT: ... keine Wirtschaftssimulation.
« Letzte Änderung: 28 Sep 2017, 20:33:46 von Wandler »

Chanil

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #18 am: 29 Sep 2017, 19:09:10 »
Die Idee an sich finde ich auch nicht gut. Jedoch muss ich zugeben, dass es doch irgendwie komisch ist, dass ein Charakter mit "Vermögen X" quasi nie Bargeld hat, außer wenn er mit der Gruppe etwas verdient.
Ich würde hier eher einen Vorschlag machen, dass man jeden Monat über sein Vermögen eine gewisse Summe an Geld bekommt. Woher das Geld mitten in der Pampa kommt, keine Ahnung, aber das Geld hat man ja auch für Reisen und so, wenn man einfach nur sagt "Hab Vermögen, kann mir das Gasthaus leisten! War zwar drei Monate in der Pampa und habe meinen gesamten Besitz in nem Sumpfloch verloren, aber ich habe Vermögen!"
'Nomis' schrieb am 17 Juli 2012 - 11:26:

Anbei erwähnt, ist gesunder Menschenverstand, anders als viele annehmen, sehr variabel in seiner Ausprägung und keinesfalls eine feste Größe in Art, Umfang oder Funktion.

Tigerle

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #19 am: 30 Sep 2017, 08:53:29 »
@ Tigerle
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Ich habe ja schon geschrieben, dass ich erkannt habe, dass es eine Schnapsidee war. Ich hatte das ja auch von Anfang an ins Forum als Frage gestellt, weil ich selber irgendwie nicht ganz glücklich mit der Idee war, eben weil ich nicht sicher war, inwieweit die Auswirkungen ungünstig aus gamistischer Sicht wirken.

Nur bin ich halt auch nicht ganz glücklich darüber, dass jemand, der eigtl. eine Person spielen will, die immer in Geldnöten ist, wegen den Abenteuerbelohnungen immer genug in der Tasche haben sollte. Denn im Grunde können sich halt beispielsweise Donald und Dagobert Duck dieselben Waffen leisten. (Gut. Dagobert würde sich halt trotzdem den rostigen Dolch holen, aber das ist eine andere Geschichte.) Oder der Bettler regelmäßig das teure Gasthaus leisten, weil die x-te Rattlingsbande wieder einmal y Lunare droppte.
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SeldomFound

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #20 am: 30 Sep 2017, 09:17:42 »
Mir fallen zwei mögliche Lösungen ein:

1. Die Welt ist für den Bettler teurer. Das entspricht den Überlegungen aus dem GRW: Dort wird bei einer Reise zu Fuß für jemanden ohne Vermögen 1 pro Tag 15 Telare veranschlagt, eine Schiffsfahrt ohne Vermögen 2 oder 3, 1 Lunar pro Tag. Der Bettler hat also im Gegensatz zum reichen Mann Unkosten, durch die er schneller sein Geld verliert.

2. Der Bettler erhält weniger Geld, dafür verbessert sich sein Wert in Vermögen. Dies sollte eher freiwillig bleiben, der Bettler sollte also entscheiden können, ob er das Geld verschwendet odet investieren. Es mag aber Umstände gibt, die eine sofortige, kostenlose Erhöhung der Ressource erlauben, wie zum Beispiel der Fund eines massiven Schatzes.
« Letzte Änderung: 30 Sep 2017, 09:19:47 von SeldomFound »
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Xandila

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #21 am: 30 Sep 2017, 11:33:51 »
Ich denke auch, da kann man einiges dadurch abbilden, daß jemand mit Vermögen 0 eben viele alltägliche Aufwendungen hat, die andere "aus der Portokasse" bezahlen.
Während der reiche Abenteurer seine Belohnung komplett in neue Ausrüstung stecken kann, muß der arme erstmal sein Essen bezahlen.

TrollsTime

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Re: Hausregelidee: Geldgewinne abhängig vom Vermögen machen
« Antwort #22 am: 02 Okt 2017, 07:42:12 »
Aus der Spielerfahrung:
Auch ohne deine Hausregel hängen wir regelmäßig am Tropf des Reichsten der Gruppe.
Das hat zwar kaum Auswirkungen im Crunch-Bereich.
Aber im Fluff-Bereich spielt es schon eine Rolle:
Ohne ihn können wir uns gute Hotels nicht leisten.
Irgendwo war ja die Regel, dass man Gefährten eine Stufe unter dem eigenen Vermögen haushalten könnte.

Hinzukommt, dass die Person einfach mehr Reserven hat. Da partizipieren die Ärmeren der Gruppe auch mal gelegentlich und nehmen großzügig Kredit.
Umgekehrt hat mein bescheidener Gnom überhaupt kein Problem damit, dass sich der Reichste der Gruppe gro´ßzügig an der Gruppenkasse o.ä. bedient, um seine teure Garderobe wieder aufzufrischen.

Das ist im Grunde "dein Vorschlag in geringem Maße und auf freiwilliger Basis".
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