Ich werde in meiner Spielgruppe mal einen Hausregelvorschlag anbringen, den ich jetzt auch hier mal posten werde, um ihn eventuell noch weiter verfeinern zu können.
Achtung: Wall of Text mit ZahlenTL;DR gibt's aber trotzdem nicht.
Grundprobleme der Faust-Richtlinien, so wie ich es sehe:
- Last und Härte wirken additiv für Haltbarkeit
dadurch hälte eine Steinmauer gerade mal doppelt so viel aus wie eine Holztür - Härte reduziert den Schaden um einen festen Wert, der jedoch sehr gering ausfällt
Dadurch gibt es eine (niedrige) Schadensschwelle, unter der gar nichts passiert. Sobald man diese jedoch überschreitet, könnte die Steinwand genau so gut aus Papier bestehen. - die Stärke(Dicke) des verwendeten Materials hat fast keinen Einfluss auf die Stabilität
Dadurch kann man mit einem kleinen Stein einen großen Stein kaputthauen. - es gibt keinen Verschleiß
Dadurch kann man mit einem kleinen Stein beliebig viele große Steine kaputthauen.
Was kann man also tun, um diese Probleme zu reduzieren oder gar zu beheben?
zu 1:Haltbarkeit wird aus der Multiplikation von Last und Härte errechnet.
Beispiel:
Objekt: Härte - Haltbarket (Ursprünglich)
Schwert: 6 - 12 ( 8 )
Truhe: 2 - 12 ( 8 )
Stabile Tür: 4 - 32 ( 12 )
Mauerstück: 5 - 100 ( 25 )
zu 2:Härte reduziert den Schaden erst um einen Faktor und anschließend um einen festen Wert.
Beispiel aus meinem ersten Post, Zweihänder macht durchschnittlich 30 Schaden, Gegen Truhe, Tür und Mauerstück.
mit Faktor: 20% Schadensreduktion pro Härtepunkt
Truhe: 2 Härte -> 60% Schaden -2 -> 16 schaden -> 2 Schläge bis Demoliert
Stabile Tür: 4 Härte -> 20% Schaden -4 -> 2 Schaden -> 32 Schläge bis Demoliert
Mauerstück: 5 Härte -> 0% Schaden -5 -> 0 Schaden -> Hoffnungslos.
Nun kann man noch einen Waffenmodifikator einführen (Beispielsname: "
Zerstörung (Material)"), der die Härte von Objekten des entsprechenden Materials umgeht oder Reduziert.
Die Spitzhacke hätte beispielsweise
Zerstörung(Stein) 1, damit hätte die Mauer noch effektiv Härte 4 gegen die Spitzhacke.
Das sähe dann (Spitzhacke hat etwa den gleichen Schaden wie Zweihänder und ist ebenfalls Wuchtig) so aus:
Mauerstück: 4 Härte -> 20% Schaden -4 -> 2 Schaden -> 100 Schläge bis Demoliert
Mit
Zerstörung(Stein) 2 sogar:
Mauerstück: 3 Härte -> 40% Schaden -3 -> 9 Schaden -> 23 Schläge bis Demoliert
Äxte könnten dann "
Zerstörung(Holz) 1" Bekommen, damit man mit diesen schneller durch Truhen und Türen kommt als mit Schwertern.
Beispiel Streitaxt:
Stabile Tür: 3 Härte -> 40% schaden -3 -> 9 Schaden -> 7 Schläge bis Demoliert
zu 3:Verschiedene Materialstärken und Verarbeitungsmethoden können die Härte um bis zu Faktor 2 Verändern.
Dadurch hätte das Mauerstück eine Härte von 10 (*2), die Stabile Tür aus Holz würde villeicht bei 6 (*1,5) landen.
Das Schwert würde jedoch nicht bei 7 sondern bei einer 5 liegen, und somit an der Mauer gnadenlos zugrunde gehen.
In dem Fall müsste der Schadensreduktions-Faktor jedoch reduziert werden, damit man noch immer durchkommen kann. also 10% reduzierter Schaden pro Härte; Schadensreduktion 1 pro Härte bleibt bestehen.
Spitzhacke-
Zerstörung(Stein)4 v/s Mauer
Mauer: 6 Härte -> 40% -6 -> 6 Schaden -> 34 Schläge bis Demoliert
Spitzhacke-
Zerstörung(Stein)3 v/s Mauer
Mauer: 7 Härte -> 30% -7 -> 2 Schaden -> 100 Schläge bis Demoliert
Spitzhacke-
Zerstörung(Stein)2 v/s Mauer
Mauer: 8 Härte -> 20% -8 -> 0 Schaden -> Hoffnungslos
zu 4:Das Fehlen von Verschleiß gefällt mir ganz gut, da man damit nicht noch bei jedem Schlag auch die Haltbarkeit der Waffe / des Werkzeugs notieren muss.
Man könnte jedoch Pauschal einen Teil des Schadens auch auf das Werkzeug zurückwirken lassen, solange die effektive Härte des Werkzeugs nicht deutlich über der effektiven Härte des Ziel-Objekts liegt.
Die Effektive härte des Objekts habe ich ja in der
nr 3 schon betrachtet. Die effektive Härte des Werkzeugs kann zum zweck des Verschleißes um den Wert der Eigenschaft "Zerstörung(Material)" erhöht werden.
Beispiel:
Härte des Werkzeugs wird als um 2 Punkte erhöht betrachtet. (Dadurch wird simuliert, dass man mit dem stabilsten Teil des Werkzeugs versucht, die schwächste Stelle des Ziel-Objekts zu treffen)
Effektive Härte des Werkzeugs wird durch "Zerstörung(Material)" um den Wert der Eigenschaft erhöht.
Die Spitzhacke-
Zerstörung(Stein) 3 hat damit:
Härte 5 + 2 + 3 = 10 = Unzerstörbar, solange man sie benutzt um Stein zu hauen.
Das Zweihandschwert hätte damit:
Härte 5 + 2 = 7 = bekommt 30% -7 = 2 Schaden, ist also nach 10 Schlägen angeschlagen und nach 20 Schlägen demoliert, während die Mauer unbeschädigt aus der Begegnung hervorgeht.
Wenn man möchte, kann man diese Regeln auch gleich zur Abnutzung von Waffen im Kampf verwenden. Waffe gegen Waffe wenn die Aktive Parade zu Vermeiden des Angriffs führte (muss der Schaden trotzdem ausgewürfelt werden); Waffe gegen Rüstung bei einem Treffer; kein Schaden wenn ausgewichen oder verfehlt wurde. Die Effektive Härte kann in diesen Fällen auch modifiziert werden, je nach dem wie schnell man die Abnutzung gerne hätte (+2 bis +4 erscheint mir sinnvoll, je nach dem wie oft man seine Waffen reparieren möchte - dadurch wird simuliert, dass das Ziel auch nachgibt bzw den Schlag abgleiten lässt, statt die gesamte Energie in der Waffe/Rüstung aufzufangen). Der Schaden ist hier geringer, weil man tendenziell weniger Erfolgsgrade für Wuchtschläge hat.
Dies würde auch Handwerk (zum Reparieren) und Zauber wie Unzerbrechlichkeit noch nützlicher machen.
Dadurch muss auch die Beschränkung auf "Mindestens gleiche Härte" nicht mehr so stark betrachtet werden. Eine Stabile Holztür ließe sich durchaus mit Knüppeln einschlagen. wenn man denn ausreichend Knüppel und Zeit dabei hat... Auf der anderen Seite bekommt auch das Schwert durch den Schlag auf die Holztür ein par Schrammen und könnte ein par Züge mit dem Schleifstein gebrauchen, wenn man sich nicht etwas zurückhält.
Die
Zerstörung(Material) würde ich folgendermaßen verteilen:
Spitzhacke: Stein 3
Äxte: Holz 2
Schwerter: Holz 1
Streithämmer: Holz 1; Stein 1
Dolche, Knüppel, Speere: nix gibbes
Nichts, was den Schaden gegen Metall oder Leder erhöhen würde.
Durchdringen wirkt natürlich nicht gegen Härte.
Wenn sich die Idee und die Zahlenwerte konkretisieren werde ich wahrscheinlich mal eine Tabelle erstellen, damit man nicht immer nachrechnen muss wie viel Schaden jetzt tatsächlich verursacht wird, sondern das einfach nachschauen kann.