Erstens ist Arkanil primär ein DSA-Blog, das sich einfach gelegentlich auch mal anderen Themen widmet und dabei über den Tellerrand hinausschaut. Zweitens ist DSA, im Gegensatz zu D&D oder Earthdawn, ein ur-deutsches Produkt, so wie Splittermond.
Da hast du wohl recht. Trotzdem sollte man Aussagen in diversen Blogs, die sinngemäß soviel sagen wie "Splittermond will DSA sein" oder "Splittermond schaut alles bei DSA ab" gegenkommentieren, weil sie so einfach nicht stimmen.
DSA5 bleibt komplex [...] Ulisses setzt mit DSA5 auf aktive DSA-Spieler, die mit dem gegenwärtigen komplexen System weitgehend zufrieden sind. [...] hochkomplexen DSA-Regeln
Ich habe mir die DSA4.1 Regeln wirklich ordentlich durchgelesen (die Magieregeln habe ich weggelassen) und danach ein paar Proberunden gespielt. Eine großartige Komplexität (=zusammenhängend, umfassend) konnte ich jedoch nur in Ansätzen erkennen. Es gibt einfach zu viele Regeln und diese sind meist umständlich, unausgewogen und unterschiedlich geregelt.
DSA und Splittermond sind
keine Storytellingsysteme und wollen es auch überhaupt nicht sein. Daher wollen sie den Spielern auch eine ordentliche Anzahl an Regeln und eine gewisse Regeltiefe zur Verfügung stellen, auf die diese zurückgreifen können, wenn sie mal eine Situation detailliert simulieren möchten, ohne handwedeln zu müssen. Der Unterschied ist aber einfach, dass man das (unabhängig von der Komplexität) eben kompliziert oder aber einfach merkbar, nachvollziehbar und durchgängig machen kann, ohne ständig nachschlagen und ständig Sonderregeln beachten zu müssen.
Ich würde es DSA5 jedenfalls wirklich wünschen (und das sage ich als jemand, der noch DSA1 kennt und viel und gern DSA2 gespielt hat), dass man es mit der 5. Edition schafft, Komplexität ohne Kompliziertheit zu Wege zu bringen. Schade ist natürlich, dass schon jetzt feststeht, dass viele Altlasten der guten alten Zeit wegen und weil es schon immer so war, weiter mitgeschleppt werden. Das erschwert den Regeldesignern natürlich ein durchgängiges, leicht merkbares (gerne etwas komplexeres) Regelsystem zu kreieren. Aber solange ich für 1 Probe 3x würfeln und herumsuchen muss, mit Astralenergie knausern muss weil ich sonst tagelang nicht mehr zaubern kann, Kampf-SF so teuer sind, dass sie sich kaum rentieren oder erst Wirkung zeigen, wenn man 4 aufeinander aufbauende allesamt erworben hat, unnachvollziehbare Paketrabatte berechnet werden und einzelne Module so viel stärker sind als andere, brauchbare magische Gegenstände effektiv nur von "Meisterpersonen" erschaffen werden können, weil mein Magier permanente Nachteile erleidet, wenn er selbst etwas vernünftiges herstellen möchte, "Helden" mit der Zeit kaum mächtiger werden, weil die Erfahrungspunkte in so viele einzelne kleine Kanäle fließen, etc., so lange lasse ich meine Finger von Das Schwarze Auge. Aber auch hier gilt, dass ich mich nur all zu gern davon überzeugen lasse, dass DSA es schafft, doch noch ein ausgewogenes System zu werden und die vielen umständlichen und ungereimten Regelungen vereinheitlicht.