Autor Thema: Gunwar und Todesmagie  (Gelesen 6263 mal)

kerlos

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Gunwar und Todesmagie
« am: 24 Jun 2019, 18:52:16 »
Hallo

Ich habe alle verfügbaren Publikationen durchgeforstet und es wird immer wieder gesagt das eine der wichtigen Magieschulen die Todesmagie ist.
Ich frage mich schon eine ganze Zeit welche Zauber der Todesmagie für einen Priester Gunwars(Helfende Hand, Kultur Selenia) gelehrt werden.

Alles Geisterzaubersprüche halte ich für unpassend. Das ist für mich mehr Schamanismus oder Naturreligionen.
Nekromantie ist wohl absoluter Frevel
Also bleibt die Anzahl der Sprüche doch beschränkt. Ich nutze Todesmagie eigentlich nur für die Meisterschaft Atem des Sterbenden
Todesmagie ist für meinen SC mit Meisterschaft Schwelle 1 beendet.

Falls ihr andere Ideen habt ..???

Yinan

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #1 am: 24 Jun 2019, 19:05:54 »
Ich sehe jetzt nichts unpassendes an den Geisterzaubern.

Sozusagen als "Verlorene Seelen finden und ihnen die Chance auf die ewige ruhe geben" halte ich sehr passend und stimmig für einen Gunwar Priester. Entsprechend sind die Zauber um Geister zu entdecken und mit diesen zu sprechen nützlich.

Dazu kommt noch der Zauber "Geh noch nicht!", der auch zur Todesmagie gehört.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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SeldomFound

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #2 am: 24 Jun 2019, 22:18:00 »
Es gibt auch einen Teilbereich der Gunwar-Kirche, die sich mit Euthanasie beschäftigt. Zwar ist die aktive Sterbehilfe eher verpönt, aber in einer magischen Welt wie Splittermond kann halt verblüffend viel beim Sterben schief gehen.

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Xandila

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #3 am: 24 Jun 2019, 22:47:48 »
Geister sind doch nicht nur Naturgeister, sondern in vielen Fällen eben ehemalige Lebende. Warum sollte das also das Spezialgebiet von Naturreligionen und Schamanismus sein? Die Geisterwelt ist bei Splittermond existent und nicht nur ein Gedankenkonstrukt, bei dem man sich eine belebte Natur vorstellt (und viele belebte Natur dürfte hier auch eher ein Feenwesen sein ;) )

Seelsorge für bereits Verstorbene finde ich ein perfektes Aufgabengebiet für Gunwarpriester wie Yinan schon schreibt, und dafür findest du eine ganze Menge geeignete Zauber.

Was Nekromantie angeht: zu Gunwar finde ich es tatsächlich nicht so passend, aber vergiss auch hier nicht: Nekromantie ist in Lorakis nicht automatisch böse. In Farukan hast du zB von der dortigen Kirche des Totengottes zur Wache auf Friedhöfen belebte Untote, und auch das Abarbeiten von Schulden nach dem Tod ist etwas, was dort vorkommen kann.
In vielen Fällen ist weniger der Zauber an sich etwas Böses, sondern eher das, was man damit tut.

kerlos

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #4 am: 24 Jun 2019, 23:35:57 »
Ich spiele meinen Priester der helfenden Hand als Medicus da finde ich es doch ehr merkwürdig wenn er vor der Operation die Geister befragt.

Dieses fast wissenschaftliche Interesse an Heilkunde wie es in Banden und Orden beschrieben ist für mich ein Widerspruch zur der Nähe der Geisterwelt.

Für Lorkais allgemein mag die Sicht zur Nekromantie und zur Geisterwelt wie ihr es sagt korrekt sein. Allerdings darf man nicht vergessen das Gunwar fast aussschlieslich in Selenia vorkommt und dort ist Nekromantie wirklich nicht verbreitet.

Würdet ihr Untoten Erhebung als Frevel der Gunwar Kirche sehen ??

PS: Ich spiele mit dem Gedanken meinen SC etwas abdriften zu lassen so in die Richtung Frankenstein bzw. Flatliners dazu muss ich erstmal klar haben was normal ist. Und dann ist mir immer noch nicht klar ob mein SC die Zauber dann wirklich von der Gunwar Kirche lernen kann




Xandila

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #5 am: 25 Jun 2019, 04:34:53 »
Ich habe nicht gesagt, daß Nekromantie von Gunwarpriestern durchgeführt würde, im Gegenteil, steht doch dort deutlich. Ich wollte nur klarstellen, daß es nicht zwingend ein Frevel sein muß, eben weil es nicht zwingend böse ist. (Außer in Banden und Orden steht explizit etwas anderes, das Buch hab ich noch nicht gelesen)
Wenn das Erheben von Toten in Banden und Orden für die Gunwarkirche nicht behandelt ist, würde ich es von den Priestern nicht praktizieren lassen, würde es aber auch - sofern die Toten respektvoll behandelt werden und keine bösen Taten mit ihnen vollbracht würden - auch nicht ausdrücklich verfolgen. In Selenia ist das, wie du schreibst, sowieso unüblicher.

Und wer von uns hat gesagt, daß du vor einer OP Geister befragen solltest?
Das hat doch gar nichts miteinander zu tun. Und als Orakel o.ä. dienen sie auch nicht.
Geister wären für mich da mehr oder weniger komplett eigene "Patienten". Wer noch lebt, der wird profan, mit Alchemie oder mit Heilmagie behandelt, aber wer schon tot ist und als Geist trotzdem Probleme hat, der wird eben mittels Totenmagie in Bezug auf Geister erstmal gesucht, befragt und dann geschaut, was man machen kann.

Sturmkorsar

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #6 am: 25 Jun 2019, 14:20:30 »
So wie Kerlos seine Charakteridee beschreibt passt Todesmagie nicht wirklich. Das liegt aber eher an der Idee als am Gunwar-Priester.

Du kannst einen Gunwar-Priester durchaus auch als Exorzisten und Geisterjäger spielen. Es gibt genügend bösartge Geister, die versuchen, Besitz von Lebenden zu ergreifen.

Alltäglichere Anwendungen von Todesmagie werden wohl eher Bestattungsrituale und Gebete sein, die Seele des Verstorbenen in die Totenwelt zu geleiten oder für die Hinterbliebenen einen letzten Kontakt herzustellen, damit diese sich verabschieden können, oder ähnliches.

Bei allem solltest du aber auch im Hinterkopf behalten, dass die Zauberliste nicht allumfassend ist. Hier werden vor allem Zauber aufgelistet, die für ein Abenteurerleben relevant sein könnten. Alltägliche Anwendungen, die im Grunde nur dazu dienen, den Charakter abzurunden, können da jederzeit selbst entwickelt werden. Es wird sicherlich Zauber oder kleine Rituale geben, um einem Geist den Übergang in die Totenwelt zu erleichtern. Das wird im Abenteurerleben aber eher wenig bis gar nicht zur Anwendung kommen.

Zu Untoten: Es wird sicherlich auch in Selenia, möglicherweise sogar bei der Helfenden Hand, einige wenige geben, die mit und an Untoten forschen. Und sei es nur um Herauszufinden in wie weit noch eine Verbindung zwischen (un-)toten Körper und der Geisterwelt existiert. Andere werden zumindest an Leichen forschen um Erkenntnisse zur Anatomie zu gewinnen, um den nächsten Patienten vielleicht doch noch helfen zu können. Aber ja, je nach Region ist das wohl eher die Ausnahme. Außer Esmoda und Nuum fallen mir nicht wirklich Regionen ein, an denen Untote "normal" sind.

SeldomFound

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #7 am: 25 Jun 2019, 14:47:58 »
Die Bruderschaft des Schädels ist sehr aktiv in Midstad und Umgebung und hat einen guten Ruf auch beim niederen Volk, da sie halt gut für Material bezahlen.

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #8 am: 25 Jun 2019, 22:16:16 »
Außer Esmoda und Nuum fallen mir nicht wirklich Regionen ein, an denen Untote "normal" sind.
Wie gesagt, zumindest für Teile von Farukan wird es auch explizit erwähnt, daß die Belebung von Untoten für gesellschaftlich anerkannte Zwecke praktiziert wird (eben Grabwache oder Schuldsklaverei als Beispiele)

Daridoria

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #9 am: 03 Jul 2019, 14:21:49 »
Ich habe gerade noch mal im Götter-Band nachgelesen. Dort wird bei Gunwar die Todesmagie als empfohlene Magieschule aufgeführt und der "Seelenführer" als eine der typischen Ausbildungsvarianten. Seelenführer nehmen die Begräbnisrituale vor, betten die ruhelosen Seelen zur Ruhe, schützen die sterblichen Überreste vor Misbrauch und deuten den Willen der Götter anhand von Omen.

"Empfohlene Magieschule" ist jedoch nicht das gleiche wie "verpflichtende Magieschule". Und der Seelenführer nur eine von möglichen Ausbildungen. Wenn du deinen Charkter als Medicus siehst und dir Todesmagie nichts bringt, dann lass es weg (oder investiere einen Punkt darin um "Hauch der Geister" oder "Geisterblick" zu erlernen).

Die Geisterwelt ist in Lorakis ebenso real wie die Feenwelt und ich seh keinen Grund warum die Wissenschaft sie ignorieren würde. Will nicht jeder wissen, was nach dem Tod auf ihn wartet? Würde ein Wissenschaftler auf diese Chance verzichten, wenn er die entsprechenden Instrumente (=Zauber) dazu hat? Warum die Geisterwelt also nur auf "primitive" Kulturen beschränken? (Ein Charakterkonzept, an dem ich mal rumgebastelt habe, war eine Adlige aus Zhoujang, die im Auftrag des Geisterministeriums ausserordentliche Orte der Geisterwelt analysiert und dokumentiert. Und sie hatte so gar nichts mit Schamanismus und Naturreligion zu tun).

Ob für die Gunwar-Kirche Nekromantie ein Frevel ist, kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich könnte mir hierzu durchaus auch unterschiedliche Meinungen innerhalb der Kirche vorstellen. Es gibt in Lorakis (leider) keine per se böse Magieschule (z.B. in Form von dämonischen oder blutmagischen Zaubern). Wie Xandila schon sagte ist es z.B. in Farukan kein Frevel Tote zu erheben, sofern diese sich freiwillig dafür gemeldet haben. Viele Gläubige sehen dies als eine Art letzter Dienst an der Gottheit an, der sie nicht mehr stört, da sie ja bereits tot sind. Die Seele hat ja bereits den Körper verlassen. Und bei einer Untotenerhebung werden nur die sterblichen Überreste benutzt und nicht die Seele geknechtet, weshalb viele damit kein Problem haben.
Leichendiebstahl ist natürlich wieder was ganz anderes! Dies geschieht ausserdem ja auch gegen den Willen des Toten und seiner Familie.
So, leider muss ich hier abbrechen. Die Arbeit ruft...

Xandila

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #10 am: 03 Jul 2019, 16:08:57 »
Zitat
Es gibt in Lorakis (leider) keine per se böse Magieschule (z.B. in Form von dämonischen oder blutmagischen Zaubern).
Ich würde eher sagen: es gibt keine den Spielern bisher bekannte Magieschule oder Zaubermethodik, die zwingend auf solchen Komponenten aufbaut. Es wurde ja mehrfach gesagt, daß die Liste der Zauber nicht umfassend ist und NPCs weitaus mehr bekannt sein können. Warum sollten dann die Magieschulen oder die Methodiken des Zaubers umfassend beschrieben sein?
Die Art und Weise, wie die Orks zaubern zB ist ja definitiv böse, weil sie das Land viel stärker auslaugt und verdirbt.

Grimrokh

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #11 am: 03 Jul 2019, 17:50:17 »
Zumal Blutopfer sehr wohl im Magieband auf S. 163 im Rahmen von Zauberritualen angesprochen werden.

Als Beispiel auf S. 161 wird auch angegeben, dass das Blut eines Tieres für den Beginn einer Zeremonie benötigt werden kann.
When you think all is forsaken listen to me now: You need never feel broken again. Sometimes darkness can show you the light.

SeldomFound

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #12 am: 03 Jul 2019, 18:07:43 »
Dann wäre da noch die Macht der Verderbnis, wie sie in den verheerten Landen wütet. Ein NSC kann durch diese Macht mächtige Nekromantie wirken, obwohl er dadurch fast komplett seine Verbindung zu seiner Göttin verloren hat.

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #13 am: 03 Jul 2019, 20:56:25 »
OK, OK. Ihr habt mich überzeugt. Es gibt bösartige Rituale.

Ich dachte bei meinem Post eher an die Magie, die auch einem Spieler zur Verfügung steht bzw. weit verbreitet ist. Die aufgeführten Beispiele sind ja zum Glück eher die Ausnahme.

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Re: Gunwar und Todesmagie
« Antwort #14 am: 03 Jul 2019, 21:14:49 »
Du kannst auch einfach einen Priestercharakter erschaffen der nur Fokus regeneriert wenn er genug fremdes Menschenblut trinkt. (Theoretisch könnte man das als "Schwäche" aufführen - falls man sich nicht einfach einen Nachteil ohne Gegenleistung ins Haus holen will.)

"Wie" es funktioniert wird ja nirgends beschrieben - nur was die regeltechnisches Effekte sind - nämlich "2*MYS Fokusregeneration". Aber ob du dafür irgendwas tun musst - ist dir überlassen.

Genau wie jeder Charakter jeden Zauber auf andere Weise wirken kann - es ist nur der Effekt des zaubers beschrieben.
Leben vor Sterben. Stärke vor Schwäche. Reise vor Ziel. - Brandon Sanderson