Die Diskussion liest sich sehr spannend, danke dafür.
Balancing ist ein ganz großes Problem in vielen Rollenspielen/Rollenspielgruppen. Hierbei finde ich es auch wichtiger sich selbst auf das zu beschränken, was man möchte und sich nicht von einem System zu Effektivität "verleiten" zu lassen.
Zumindest im Groben. Ein paar Zugeständnisse an die Gruppe und den Spielstil sollten auch dabei sein. Ein Charakter sollte in erster Linie Spaß machen ihn zu spielen. Was das bedeutet hängt dann jedoch von ganz vielen Faktoren, wie dem Spielstil, den Charakteren, der Runde und so ab. Und ein Charakter, der nicht ins Rundenkonzept passt eckt halt schnell Mal an und kann sehr frustrierend sein. Ich habe Mal einen Öko-Sympatisanten in Shadowrun (Sifi-Rollenspiel, sehr actionlastik und man spielt in Prinzip Mietgauner) spielen wollen und der Charakter kam mit dem Gewaltprinzip nicht zurecht. Ergebnis: Die Gruppe kam nicht mit ihm zurecht und ich kann nicht ins Spiel, bzw sorgte mit meinen Spielansätzen für Unverständnis. In einer anderen Runde, mit anderen Mitspielenden hatte das ein tolles Rollenspiel geben können...
Wichtig finde ich jedoch auch, das man gewisse Dinge auch forcieren kann. Wenn du einen Charakter hat, der Darbietung gut beherrscht, hast du die Möglichkeit kreative Lösungen für Probleme mittels Darbietung zu erreichen. Ein "effektiver" Kämpfer hat die Möglichkeit nicht.
"Ich bin ein Krieger, lässt mich in die Burg rein, oder ich töte euch!" Der Weg ist vorgegeben... Wir haben einen Kampf, weiteres aushandeln ist gescheitert.
Man könnte stattdessen versuchen sich als Schausteller bei dem Burgherren zu verdingen, um an den Wachen vorbei zu kommen, mittels Akrobatik die Wachen abzulenken, während sich ein anderer vorbei schleicht oder sich mit einer Ballade die Herzen erobern um sein Ziel zu erreichen.
Das Gleiche lässt sich sicherlich auch auf die meisten der "Luxus-Fähigkeiten" anwenden.
Es kommt halt immer auf die Runde und die Spielleitung an. Das schöne am Rollenspiel ist ja, dass es kein Computerspiel mit festen Grenzen und Möglichkeiten ist, sondern diese ausgehandelt werden können. Und so wie du das beschreibst, seit ihr da ja auch gerade ordentlich dran.
So, jetzt habe ich zuviel geschrieben, vielleicht hilft es dir ja weiter.
Gruß
Frostdrache