In meiner Online-Runde werden Gegenstände meistens hergestellt, wenn die Charaktere ohnehin auf Reisen sind (was häufig vorkommt), oder eben schon wissen, dass sie einen längeren Zeitraum an einem Ort bleiben (was selten vorkommt). Da wir die Wildnisproben (aus Bequemlichkeitsgründen) im Vorneherein auswürfeln, wissen die Spieler frühzeitig, wie viele Tage für die Gegenstandsherstellung sie zur Verfügung haben. Da in der Runde drei von fünf Charakteren einen (mehr oder weniger großen) Handwerk-Schwerpunkt haben (Alchemie, Holzbearbeitung, Edelhandwerk), haben sie auch entsprechend hohe Fertigkeitswerte und Meisterschaften, um auf so einer Reise auch komplexere Dinge herzustellen.
Was das Nebenproblem der Schmiedekunst angeht: Ich finde, hier gilt gleiches Recht für alle. Ich würde als Spielleiter einen Schmied nicht dazu verdonnern, permanent eine Schmiede rumschleppen zu müssen, sondern das Ganze eher fluff-technisch erklären. Beispielsweise, indem der Schmied die bereits vorhandenen Schmieden auf dem Weg (in Dörfern und Städten) mit benutzt.
Nehmen wir mal die Q4-Rüstung als Beispiel: Die Handwerk-Probe beläuft sich auf 28, benötigt werden 8 FP. Nehmen wir mal durchschnittliche HG2-Attribute an (3+4=7) und einen maximal geskillten Handwerks-Wert von 9 sowie die Meisterschaften Fachmann und Effizienz an. Der Charakter darf 3 Proben je Tag ablegen. Er hat 16 Punkte zur Verfügung, 12 Punkte fehlen bis zum Erreichen der Schwierigkeit (= 1 FP) - das ist fast genau das zu erwartende Durchschnittsergebnis eines Standardwurfs. Das heißt, der Handwerker bekommt unter diesen Bedingungen durchschnittlich 1 FP pro Probe oder 3 FP pro Tag (ohne Effizienz entsprechend nur 2). Bei 8 anzusammelnden FP hat er also in durchschnittlich 2,66 bzw. 4 Tagen den Gegenstand hergestellt. Das ist im Laufe einer Reise (sofern die Abenteurer also nicht die ganze Zeit nur an einem Ort bleiben) durchaus machbar.
LG