Sofern man nicht die Definition von dem Merkmal "Lange Waffe" entsprechend interpretiert.[/i]
Ich persönlich würde eher dazu tendieren die Reichweite von langen Waffen im Kampf nicht zu erhöhen, weil dadurch denke ich zu viele merkwürdige Situationen entstehen könnten, die alles nur unnötig verkomplizieren.
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Ich glaube irgendwie nicht, dass das im Sinne des Erfinders ist.
Als einer der "Erfinder" kann ich nur sagen, dass das sogar sehr in meinem Sinne ist ;-)
Das Merkmal beginnt nicht durch Zufall mit: "Die Waffe ermöglicht es, aus einer größeren Distanz anzugreifen". Fluff haben wir in den Merkmalsbeschreibungen nicht drin und das Merkmal wäre auch zu teuer um nur den Bonus /Malus beim Lösen zu geben.
Da wir mit dem GRW aber nicht auf ein Bodenplan optimiertes Spiel bzw. gar eines das den Plan erfordert hinauswollten, ist das bewusst so vage gehalten.
Zunächst mal danke für die Erklärung
Ich muss mich da allerdings fragen: Wenn die erhöhte Reichweite aus Balancing-Gründen dasteht, sollte dann nicht wenigstens auch dastehen
um wie viel höher sie nun genau ist? In deiner Variante haben lange Waffen ja doppelte Reichweite. Wenn ich nun aber sage, dass ein Speer 3m weit kommt, dann wäre der bei einer normalen Nahkampfdistanz von 1m schon dreimal so lang, bei einer Nahkampfdistanz von 2m nur 1,5 mal so lang.
Eigentlich ist genau das Fehlen eines klaren Zahlenwertes der Grund, dass ich es als Fluff-Text interpretiert hätte: Alle anderen Kampfregeln sind so konstruiert, dass alles irgendeinen klaren Zahlenwert hat. Dort heißt es immer "Der Wert steigt um X" und nie einfach nur "Der Wert steigt".
Mir ist auch immernoch nicht ganz klar, wieso die vage Angabe der Reichweite das Spiel weniger auf Bodenplan optimiert. Die metergenaue Angabe aller Distanzen im Kampf ist doch letztlich genau das, was ein System ideal für Bodenpläne macht. Bei einer Kampfskizze geht es doch z.B. gerade darum, dass man sich nicht den Aufwand machen will, alles metergenau zu verfolgen. Das Fehlen genauer Nahkampfreichweiten würde ich weniger als "Kampfskizzen-Optimierung" ansehen, sondern eher als "Der eine Wert, den man noch haben müsste, damit das Spiel komplett für Bodenpläne optimiert wäre".
Um einen vielleicht mal einen groben Vergleich zu bringen: Für mich ist das mit der Nahkampfreichweite so, als würde man die Regeln für Schach nehmen und die so ändern, dass nicht genau definiert ist, über wie viele Felder ein Bauer schlagen kann. Das ganze Spiel wird dadurch nicht weniger strategisch und lässt sich immernoch genauso gut auf dem "Bodenplan"/Schachbrett spielen. Nur gibt es plötzlich eben keine einheitlichen Regeln mehr und je nach (willkürlich festgelegter) Distanz ändert sich das Spielgefühl.
Wenn man den Spielern hier freie Hand lassen wollte, hätte man dann nicht genauso gut einfach fest sagen können "Nahkampfdistanz ist 1m" gefolgt von einer Optionalregel ala "Bei Bedarf könnt ihr die Nahkampfdistanz auch einfach festlegen wie ihr wollt"? Sowas hätte ich persönlich bevorzugt, weil dann die "Bodenplaner" alle Werte hätten, die sie bräuchten, und die "Kampfskizzierer" immernoch nach Lust und Laune abschätzen könnten. Die aktuellen unklaren Distanzen scheinen mir irgendwie niemandem wirklich zu helfen und im Zweifelsfall eher Verwirrung zu stiften.
Nein, wen ich "erzählerisch" sage "Ihr seid zehn Meter von euren Gegnern entfern, eurer mMagier hingegen 15." dann sind Geschwindigkeitsangaben sehr wohl wichtig
Natürlich sind Geschwindigkeitsangaben wichtig. Die Frage ist eher, ob sie für den gewollten Verwendungszweck so detailiert sein müssen wie sie sind.
Wenn der Magier in deinem Beispiel jetzt zum Beispiel sagt "Ich bewege mich 5 Meter in Richtung des Baumes", dann wirst du doch vermutlich nicht gedanklich Winkelmesser und Geometriekenntnisse auspacken, um ihm zu sagen, dass er durch diese leicht diagonale Bewegung nun 18m vom Gegner entfernt ist. Stattdessen wirst du vermutlich einfach festhalten, dass er jetzt weiter weg steht und wenn du wieder nach einer Distanz gefragt wirst, wirst du einfach grob schätzen.
Ob der Charakter sich nun 11m oder 12m bewegen kann ist ohne Bodenplan meist herzlich egal. Wichtig ist da nur, dass man weiß was man mit seinen Bewegungen erreichen kann. Man fragt sich da nicht "Bin ich 15m vom Gegner entfernt", sondern einfach "Bin ich nah genug dran, um mit einer Bewegung in Nahkampfreichweite zu kommen".
Wenn man wirklich eine Optimierung auf Kampfskizzen will, könnte man doch zum Beispiel auch die Bewegungsgeschwindigkeiten in 5er-Schritten (5m, 10m, 15m, etc.) o.Ä. staffeln, weil man eine genauere Einteilung sowieso nicht durchziehen kann und so das mentale Einschätzen erleichtert.
Einfach gesagt: Je genauer die regeltechnischen Längenangaben, umso besser eignet sich ein System für Bodenpläne. Umso ungenauer sie sind, umso besser eignet es sich für Kampfskizzen bis hin zu erzählerischem Kampf. Eine schwammig formulierte Distanz kann man nicht auf Bodenplänen abmessen und eine metergenaue Distanz kann man im Kopf nicht präzise genug nachverfolgen.
Das wäre gerade zumindest meine Ansicht zu dem Thema