Das stärkste Gift in Splittermond hat einen Angriffswert von 20. Das entspricht den Angriffswert eines sehr guten Kämpfers oder Magiers. Viele Angriffe mit Gift können ohne Vorwarnung erfolgen, d.h. eine Aktive Abwehr ist nicht möglich. Gerade auf den hohen Heldengraden ist es aber gerade die Aktive Abwehr, die einen Charakter unangreifbar macht. Ergo, ausreichend starke Gifte können durchaus noch gefährlich sein... Zumindest, gefährlich genug für die normalen Bewohner von Lorakis.
Aber man könnte jetzt einwenden, dass Charaktere auf Heldengrad 3 NICHT normal sind! Ab diesem Heldengrad bewegen wir uns in den Bereichen von Schwarzenegger-Actionhelden, Wuxia-Kampfsportmeister und anderen Charaktertypen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie nicht mehr durch "gewöhnliche" Umstände gefährdet werden können.
Sicherlich... aber dann wiederum spielt Gift in vielen Epen eine wichtige Rolle für den Tod mancher Helden: Herakles stirbt durch das Gift seiner eigenen Pfeile, der stärkste Kämpfer in "Tiger and Dragon" stirbt durch das Gift der bösen Hexe, Thor stirbt durch das Gift der Weltenschlange! Gift ist der Heldenkiller schlechthin!
Aber in all diesen Fällen wurden keine Würfel geworfen, es wurde eine epische Geschichte geschrieben. Und eine epische Geschichte kümmert sich nicht um Fairness oder Ausgewogenheit. Sie lässt keine logischen Schlüsse zu oder Konsequenzen jenseits dessen, was als Ende fest geplant ist.
Fazit: Anstatt ganz pauschal die Wirkung von Gift zu verbessern, finde ich es besser, wenn eine Wirkung hinzugefügt wird, die das Gift gegen spezifische Gegner ein, zwei oder drei "taktische Vorteile" gibt, wie zum Beispiel: "+3, wenn es gegen einen bestimmten Typus wirkt", "+6 wenn es gegen eine bestimmte Art wirkt" oder "+9, wenn es nur gegen eine bestimmte Person wirkt".