Silberbock - Kapitänskajüte
Ruhig und entspannt beginnt der Kapitän seine Geschichte:
"Ich denke, es ist keine Überraschung, wenn ich euch sage, dass man als bekannter Abenteurer sich in seinem Leben nicht wenige Feinde macht. Manche werde zu Freunde, andere hingegen waren mal Freunde, doch der Mann, der mir vor 20 Jahren Xarsha auf den Hals hetzte, war immer ein Schuft. Ein Mann, der es mit Sklavenhandel zum Reichtum brachte und doch neidisch auf meine Erfolge als Schatzsucher war, wollte er doch selbst ursprünglich als ruhmreicher Abenteurer bekannt werden. Doch er hatte das Pech, dass ich vor 80 Jahren sein Rivale auf seiner ersten Schatzsuche wurde. Ich gewann und dabei - was mich selbst überraschte - ehrlich und fair. Er verzieh mir dies nie und 60 Jahre lang legte er mir jeden erdenklichen Stein in den Weg. Manchmal war er in der Tat lästig, mal aber nur nervig."
Der Kapitän seufzte:
"Doch als ich vor 20 Jahren an sein Sterbebett trat und ihn mein Beileid aussprach, hatte ich es wohl übertrieben. Voller Hass änderte er sein Testament, um mir mein Mitleid, dass er als Verhöhnung verstand, zurückzuzahlen. Von seinem Vermögen wurde eine Reihe von Attentäter angeworben und Xarsha war eine von ihnen."
"Xarsha war damals schon ganz gut, aber noch impulsiv und ungeduldig. Außerdem hatte sie zahlreiche Konkurrenten auf der Jagd nach meinen Kopf. Dieser Wettkampf der Attentäter ist eine faszinierende Geschichte, doch ich will euch - und mich - nicht mit unnötigen Details in einer solchen Lage langweilen. Um es kurz zu machen: Wir konnten die meisten Attentäter gegeneinander ausspielen und kümmerten uns dann um den Rest. Xarsha kam bei diesem Wettstreit erstaunlich weit, sie schaffte es bis auf Platz 3, könnte man sagen. Und das bei einer wirklich starken Konkurrenz, muss ich euch sagen."
"Nun, aber hier der eigentliche Punkt: Dreimal griff mich Xarsha im Laufe dieses Wettstreites an. Das erste Mal versuchte sie es mit dem direkten Weg, ein Frontalangriff. Ich entkam durch mehr Glück als Verstand. Beim zweiten Mal war es ein vergifteter Pfeil aus dem Hinterhalt. Leider hatte sie Pech und einer der Attentäter, der selbst die Beute einstreichen wollte, heilte mich mit einem Gegengift, um mich dann selbst töten zu können. Und beim dritten Mal lief sie uns mit einer Gruppe von anderen Attentäter in die Falle. Wir dachten, sie wäre dabei gestorben und erst später fand ich heraus, dass sie überlebt hatte. Doch zu diesem Zeitpunkt war der Auftrag schon abgelaufen."