@Jeong Jeong:
Ich diskutiere über die Probleme als Spieler und SL...
Schon etwas.
Aber so richtig verstehe ich dich immer noch nicht. Vielleicht hilft es, wenn du mir schilderst, ob du traditionell eher aus der PG- oder BG-Ecke kommst oder was deine schlechten Erfahrungen mit "Freibau" oder "Optionen" nun tatsächlich waren.
Denn diesen Teilaspekt kann ich kaum nachvollziehen.
Dass unmittelbar nach Generierung ein freigebauter teiloptimierter Charakter zumindest im Kampf oft besser ist, bezweifel ich nicht.
Bei meinem ist/war das eindeutig der Fall. Ebenso wahr ist es aber meiner Erfahrung nach, dass der Abstand dann nach und nach abschmilzt. Ist ja auch logisch: Der optimiertere Charakter ist bereits an seinen Wunsch-Caps, kann nicht weiter, muss in die Breite. Die breiteren Charaktere können noch ihre Wunsch-Caps füllen.
"PG" und "BG" sagen mir begrifflich grad nichts. Es geht (mir) überhaupt nicht um die Art wie ein Char gebaut wurde, sondern welche Wirkung es für die Geschichte in der ich grad bin hat - sowohl als Spieler/Char wie auch als SL/Welt. Nachdem du es explizit anbringst, ja die Kampfoptimierung ist genau das, was mir am meisten Probleme macht - Effizienzgedöns statt "´Regel-/Werte-untermauerte Darstellung" eines Charakters - geht auch bei anderenSkills als Kampf und Magie, dort aber extrem häufig zu finden. Nicht die zum Char passende stylische Waffe/Zauber zählt sondern das Verhältnis WGS zu Schaden zu Fertigkeitswert + Meisterschaften (z.B.).
Ich gehe nicht konform, daß der Abstand schmilzt und man "bald" den Char breiter aufstellen muß um seine EP unterzubringen. "Optimierer" werden sich jeden denkbaren EP sparen um ein vorher optimiertes Zielkonzept zu verwirklichen und noch "Sl-Geschenke" erwarten, zumindest erhoffen (z.B. Ressourcen).
Bei meinen Beschreibungen versuche ich weg von dem unsäglichen Kampf-Diskurs zu kommen. Ich kann mir durchaus auch hochspezialisierte Magier, Waldläufer, 'Socials' uvam vorstellen, die in ihrem Heldenleben lange nur in der Gruppe erfolgreich sein können, weil sie rein auf ihrern eigenen Fähigkeiten gestellt, im normalen lorakischen Leben Voll-Looser sind - außer in ihrer speziellen Disziplin.
Die Begrenzungen / Obergrenzen reduzieren Probleme, sie lösen sie nicht, vor allem nicht den Umgang damit. Ein Optimierer wird seinen Magier bei erreichen der Obergrenzen für ein Zaubergebiet auf ein anderes ausweichen lassen, oder die Eigenschaften pushen damit der Char mehr aushält oder sich auf Meisterschaften verlegen, ehe er z.B. in Kampffertigkeiten, Handwerk oder Gesellschaft investiert. Da reichen dem Optimierer die Basis-Skills.
[...]
... und den Charakter "nach oben hin" ausbauen oder spezialisieren oder in die Breite gehen. Und ja das ist gleichwertig, wenn man als SL auch mal dran denkt, den Nichtkampfbereich (Kampfbereich wird tendentiell öfter optimiert) hinreichend zu betreuen. Die Regeln geben es her.
DANN ist der achsotolle Kämpfer plötzlich der Sozialkevin, der sich auf dem Markt zweitklassige Gegenstände zu hohen Preisen aufschwatzen lässt, von Schriftstücken keine Ahnung hat, nützliche Zauber jenseits von KRACHBUMM missen lässt und selbst einfachste handwerkliche Tätigkeiten vermurkst.
Wie gesagt, ich versuche nicht mal mehr ein Regelwerk zu kritisieren, nicht öffentlich, sondern ich frage mich wie ich damit umgehe, daß ein Regelwerk so gestrickt ist. Dahrling hat es oben gut beschrieben (hier mit meinem Zynismus):
Der gewiefte Spieler des Mega-Tanks überläßt das Einkaufen dem Mega-Händler-Typen der Gruppe und selbst wenn es den nicht gibt immer dem, der mehr Skills in Gesellschaftsfäigkeiten hat.
Dein Beispiel funktioniert leider nicht immer so recht am Spieltisch und schon gleich gar nicht in einer dauerhaften Gruppe. Da definieren sich die Rollen für bestimmte Situationen schnell (r)aus.
[...]
Es sind genug Herausforderungen für verschiedenste Teilbereiche da. Und ein HG2-Charakter eines Optimierers wird wahrscheinlich in HG2 noch die gleichen Schwächen aufweisen wie in HG1, ging er doch nie/kaum in die Breite.[...]
Das ist wohl die einzige Möglichkeit die Defizite aufzuzeigen...
Meine gespielten und damit entwickelten Charaktere werden immer nach dem gesteigert, was sie erlebt haben (mit einer archetypischen Präferenz) was idR eine sehr breite Streuung, einen Allrounder zur Folge hat.
Die folgenden Zeilen unterstütze ich dann weitgehenst.
Nochmals:
1.) Ich bin gegen nachwachsende Mauern in Form von schlicht hochgezogenen Erschwernissen trotz gleicher Herausforderung/Gegnern.
2.) Ich bin für nachwachsende Mauern in Form von fordernderen ingame Herausforderungen.
3.) Ich bin gegen nachwachsender Mauern in Form von fordernderen ingame Herausforderungen, wenn sie "weil musso" eingesetzt werden, bzw unauthentisch wirken
4.) Die Grenzen zwischen 2 und 3 sind fließend und oft landet man als SL unbeabsichtigt bei 1, weil man instinktiv die Proben anzieht
5.) Ich bin dafür, dass es gute Charaktere auch mal spürbar leicht haben dürfen, wo sie als Anfänger gescheitert waren.
6.) Atmosphäre ist eh wichtiger und macht oft aus einer spieltechnisch nichtssagenden Herausforderung ein spannendes Event.
7.) Was auf den SL eintönig wirkt ("Ich kann eure Charaktere ja gar nicht treffen"), kann für die Spieler trotzdem spannend sein ("Keine Ahnung, wieviel die sind und was gleich noch passiert. Am Besten die Schergen möglichst schnell erledigen!")