Mein emotionalstes Rollenspielerlebnis fand vor vielen Jahren in Aventurien statt, genauer in Weiden. (IT-Bericht, Spoiler Alert für "Unsterbliche Gier"!)
Im Auftrag meines Onkels Waldemar Löwenhaupt von Weiden untersuchten wir seltsame Vorkommnisse im winterlichen Herzogtum. Auf den Rücken der großen Tralloper meines elterlichen Gestüts kämpften wir uns durch den Schnee, der das Land in eisigem Griff hielt.
Auf der Straße zwischen Anderath und Braunsfurt lauerte uns ein "Raubritter" auf - ein kleiner Junge namens Peldor. Er "entführte" uns zur Bauernkate seiner Eltern, wo wir Gastung fanden und einen Abend mit gutem Essen und eine Nacht in den Betten der Bauern verbrachten. Sie bestanden darauf, für die hohen Herren im Stroh zu schlafen, wir vergalten es ihnen mit einigen Dukaten für den Winter.
In den folgenden Tagen und Nächten bekamen wir es mit Ausgeburten des Namenlosen zu tun - einer Vampirplage, die sich in Weiden ausbreitete. Wir taten, was wir konnten, ein furchtbares Geschäft.
Eines Abends, die Praiosscheibe war bereits vom Himmel verschwunden, trieben wir unsere Pferde erneut über die Straße zwischen Baliho und Trallop.
Und dort stand der kleine Raubritter erneut. Allein in der kalten Nacht, ohne warmen Mantel am Leib. Er nahm uns erneut mit nach Hause, wo wir seine Familie tot und ihres Bluts beraubt fanden. Der kleine Peldor war so einsam... und so hungrig. Er schlug seine Zähne in den Hals unserer Geweihten, als sie ihn in die Arme schloss. Traviaverflucht wie er war, zerfiel er in der liebenden Umarmung zu Staub.
Friede seiner Seele. Obschon ich in den kommenden Jahren noch so viel Leid, so viel Dämonenwirken und Grausamkeit erleben musste, suchte mich nichts so oft in meinen Träumen heim wie der kleine Peldor, der nachts im Schnee stand und Wegzoll verlangte.