Autor Thema: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)  (Gelesen 6603 mal)

Xandila

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #15 am: 30 Mär 2017, 22:49:31 »
Jetzt hab ich mich verklickt und zuerst "Thank you" statt "Zitat" bei dem ersten zitierten Post geklickt ... :/
Für mich sind Alchemika und Buff-Zauber in der Regel nicht suchterzeugend.
Zu den Alchemika: Sie fehlten dort, weil es dort nur die Zauber ging. Aber was für Zauber gilt, gilt erst recht für Alchemika, die man sehr gut mit den verschiedensten irdischen Pharmazeutika (inklusive Aufputsch- und Dopingmitteln) vergleichen kann.
Also entweder hast du zwischendurch deine Meinung geändert, in einem von beiden Posts dich verschrieben oder du widersprichst dir. Solange ich nicht weiß, was davon zutrifft, macht es das unmöglich in dem Punkt weiter zu argumentieren.

Zu den Buff-Zauber: Buff-Zauber haben direkte Auswirkungen auf den Körper. Da ist keine Ausrüstung da, die die Wirkung liefert. Die Buff-Zauber (und Alchemika) bewirken schließlich nichts anderes, als das der Körper diese Wirkungen liefert. (Und manche von ihnen wie z.B. Rindenhaut verändern den Körper sichtbar.) Ausrüstung macht dies nicht.
Wieso gehst du davon aus, daß alle Buffzauber den Körper verändern? Das stimmt nämlich nicht für alle.
Bei einigen trifft das sicherlich zu, bei manchen ist es explizit erwähnt wie bei der Rindenhaut, aber zB bei der magischen Rüstung steht im Text, daß der Körper von einer Schicht aus Magie umgeben wird. Der Körper selber wird bei diesem Zauber also nichtmal angetastet. Und bei anderen Zaubern wie Magieschutz steht gar nicht dabei, ob das jetzt den Zaubernden verändert oder seine Umgebung oder wie es sonst genau wirkt.
Wenn dein Argument sich also explizit auf die Veränderung des Körpers bezieht, dann machen nur manche aber nicht alle Frühstücksbuff schneller abhängig.

Aber danke, daß du endlich auf meinen Rüstungsvergleich eingegangen bist :)

TrollsTime

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #16 am: 31 Mär 2017, 07:38:12 »
Wie gesagt:
Ich bin gegen einen Zwang oder gar eine Regel.
Ich befürworte eher "zartes Anspielen der Thematik" bzw "sanftes entspanntes Rollenspielen".

Mit meinem Gnomberserker habe ich das so umgesetzt, dass ich sein zweites Standbein ganz offen als "Drogenkoch" statt als "Alchemist" bezeichne, auch wenn das regeltechnisch das gleiche ist.
Außerdem nimmt er gerne ein Bier zuviel und testet seine neuesten Produkte gerne selbst.

Gleichzeitig kommuniziere ich bei einem "Mystik+2"-Trank ganz offen Vergleiche zu LSD.

Mehr braucht es nicht.
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

barbarossa rotbart

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #17 am: 31 Mär 2017, 08:34:51 »
@Xandila:
Das ist kein Widerspruch. Man wird durch diese Zauber nicht süchtig, man wird durch den Missbrauch, also die übermäßige Verwendung, dieser Zauber süchtig.

Ein Beispiel: Nehmen wir mal an, ich würde derzeit an der Südgrenze von Zwingard eine belagerte Grenzfestung gegen Horden von Orks verteidigen. In einer solchen Situation macht es durchaus Sinn, sich täglich zu buffen, besonders dann, wenn diese Zauber (und nicht die eigenen Fähigkeiten oder die eigene Ausrüstung) das einzige ist, was mein Überleben sichert. dadurch bin ich noch lange nicht süchtig. Wenn ich aber diese Handlungsweise beibehalte, obwohl ich mich im sicheren Sarnburg aufhalte, bin ich eindeutig süchtig (oder leide an einer psychischen Störung wie z.B. Paranoia oder einer Phobie).

Anderes Beispiel: Ein Heiltrank macht ebenfalls nicht süchtig, selbst wenn der arme Pechvogel zehn Stück  an einem Tag benötigt. Sobald man aber zum Heiltrank greift, weil man gerade einen Lebenspunkt verloren hat, hat man ein Problem.

Besser wäre es vielleicht zu sagen, dass, frei nach Paracelsus, alles süchtig macht und es nur auf die Dosis ankommt.
« Letzte Änderung: 31 Mär 2017, 08:49:09 von barbarossa rotbart »

TrollsTime

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #18 am: 31 Mär 2017, 08:42:28 »
Und die Interpretation dessen lege ich getrost in Spielerhände bzw spiele es als Mitspieler oder Spielleiter nur zart an.
Wen dann jemand den Ball aufnimmt, töfte!
Wenn nicht: Auch nicht schlimm!
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Gonzo

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #19 am: 31 Mär 2017, 08:54:04 »
Wenn man mit Fokus auf authentische Figurendarstellung mit all seinen Facetten spielt kommt das von ganz allein das man sich Gedanken macht welche Veränderung damit einhergeht eine Sucht zu haben - wenn man eh nur im Dungeoncrawl in Hack'n'Slay Manier durchs Abenteuerleben schreitet ist das zu vernachlässigen. Dazwischen findet sich eine weite Grauzone. Regeln in anderen Spielsystemen mit sehr dubiosen Verhaltensmustern bei den Süchtigen hatten mich immer darauf schließen lassen das die jeweiligen Autoren offensichtlich keine Ahnung hatten worüber sie schrieben.

Xandila

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #20 am: 31 Mär 2017, 08:55:26 »
Ich hab irgendwie das Gefühl, du liest meine Postings nicht richtig, barbarossa ... (und das macht das Diskutieren mit dir sehr anstrengend)

Ich habe zwei Stellen von dir zitiert, wo du an der ersten sagst, Alchemika seien in der Regel nicht suchterzeugend, an der zweiten, daß was für Zauber gelte (daß sie suchterzeugend sein können), gelte erst recht für Alchemika. Und das widerspricht sich nunmal.
In dem letzten Post jetzt, sagst du, es sei kein Widerspruch, redest aber nur von Zaubern, nicht aber von Alchemika ...

Die Frage, warum du davon ausgehst, alle Buffzauber würden den Körper verändern, wo das doch gar nicht überall der Fall ist und bei einigen nicht festgelegt, ignorierst du.

Mit der Aussage dagegen "alles kann süchtig machen, es kommt nur auf die Dosis an", die du jetzt im letzten Post triffst, hätte man sich einiges an Diskussionen sparen können, weil das etwas ist, was wohl die meisten hier unterschreiben können und auch viele der Postings, die gegen deine Aussage, Frühstücksbuffs seien stark suchterzeugend, argumentieren, zusammenfasst.

Warum belassen wir es also in Bezug auf die ganz grundsätzliche Diskussion nicht dabei, daß es einiges potentiell suchterzeugende in Lorakis gibt, daß unterschiedliche Spieler/Spielleiter aber über die genaue Dosis, die nötig ist, sehr wohl unterschiedlicher Meinung sein können, und wenn sie nicht in der gleichen Runde spielen, das auch problemlos möglich ist?

Dann könnte man sich eher konkreten Situationen und Beispielen widmen, wovon Mitleser sicher auch mehr haben, weil es sie vielleicht auf Ideen für ihr eigenes Spiel bringt (so wie TrollTime zB seinen Gnom beschreibt)
Andarin bringt in dem anderen Thread auch ein nettes Beispiel mit Haarfarbe ändern: http://forum.splittermond.de/index.php?topic=5179.msg107290#msg107290 So einen ähnlichen Fall hatte ich letztens auch am Spieltisch. Keine Ahnung, ob man das als Sucht definieren müßte, war am Spieltisch da aber auch egal - der Charakter war einfach ziemlich schlecht gelaunt, als er wegen eines Zauberverbotes eine zeitlang mit seiner Naturhaarfarbe rumlaufen mußte - und auf das Ausspielen dieser Laune kam es letztendlich an, nicht eine Metadiskussion ob und wie abhängig er eventuell von diesem Zauber sei.

barbarossa rotbart

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #21 am: 31 Mär 2017, 09:03:50 »
@Xandila:
Du siehst hier Widersprüche, wo keine sind.
Ich habe von Anfang an gesagt, dass nicht die Zauber und Alchemika sondern allein deren Missbrauch das Problem ist.

Cherubael

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #22 am: 31 Mär 2017, 11:04:16 »
Man beachte:
Grundsätzlich heißt nicht immer, sondern nur Normalfall. Ausnahmen davon kann es geben. In diesem Fall meinte Barbarossa vermutlich dass diese Ausnahmen übermäßiger gebrauch sind.
Und wenn übermäßiger Gebrauch von fertigkeitserweiternder Magie süchtig macht (Prämisse), dann selbiger Gebrauch von Alchemie erst Recht.

Weiterhin heißt Veränderung des Körpers nicht zwangsläufig optische Änderung. Der Körper verändert sich auf Doping optisch (zunächst) auch nicht, aber man wird schneller, stärker, oder was auch immer man dopt.

Ich möchte mich damit auf keine Seite schlagen, ich möchte lediglich versuchen, ein Missverständnis aufzuklären.

Ich schließe mich TT dahingehend an, dass man das den Spielern überlassen sollte, und das Schwächensystem in Splittermond bieter super Ansätze.
Ich schließe mich weiterhin der Meinung an, dass es auf die Dosis ankommt und jede Gruppe selbst klären muss, wie sie in welchem Maße damit umgehen will.
"Ich wusste, dass sie wussten, dass ich es wusste.
...
Deswegen ist Ihr Stuhl mit dem Stromnetz verbunden." - Edward Nygma

barbarossa rotbart

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Re: Sucht im Rollenspiel (insbesondere Alchemika und Zauber)
« Antwort #23 am: 31 Mär 2017, 11:21:25 »
Man beachte:
Grundsätzlich heißt nicht immer, sondern nur Normalfall. Ausnahmen davon kann es geben. In diesem Fall meinte Barbarossa vermutlich dass diese Ausnahmen übermäßiger gebrauch sind.
Und wenn übermäßiger Gebrauch von fertigkeitserweiternder Magie süchtig macht (Prämisse), dann selbiger Gebrauch von Alchemie erst Recht.
Und genauso war es gemeint.