Für sich gesehen sagt sie aber über die tatsächlich gültigen Beschränkungen nichts aus.
Dazu gibt es im GRW auch keine konkreten Regelaussagen (zum Thema "Wie kann ich versuchen heimlich zu zaubern" bzw. "Wie sehr bemerke ich im Getümmel, ob jemand zaubert". Und auch sonst wirst du dazu aktuell keine offizielle Aussage geben. Das heißt bei allen aktuellen Hausregel-Überlegungen solltem an sich nicht versuchen etwas aus dem Regelwerk zu ziehen / zu interpretieren, sondern einfach überlegen wie man es handhaben würde.
Wahrscheinlich werden wir zu dem Komplex im Magieband was sagen, bevor da aber alles in trockenen Tüchern ist, möchte ich da nicht öffentlich zu irgendwas spekulieren. Bin ja auch nur einer von drei Regelredakteuren.
Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass der von mir genannte Grundsatz "Gleiche Regeln für alle Traditionen, egal wie ihr den Fluff für euch interpretiert" auch im Magieband natürlich durchgezogen wird.
Mit der gleichen Technik kann man allerdings aus dem Beispiel und dem Gleichbehandlungsgrundsatz auch ableiten, dass Zaubern im Liegen oder zu Pferd nicht geht.
Nein, das kann man
nicht. Das ist mindstens mal ein Sprung zu weit. Es wird nicht gesagt, dass Zaubern im Liegen, beim Reiten oder sonstwie erschwert ist. Das ist die Regel (also dass es nicht erschwert ist - sonst bräuchte es eine klare Regelaussage dazu).
Und Tanzen heißt auch nicht nur tolle Schritte. Schau dir mal Bauchtänzer rein als Beispiel mal an, die tanzen können ohne ihre Füße groß zu bewegen. Oder auch reine Armbewegungen plus Oberkörper können extrem tänzerisch sein. Oder im liegen kannst du natürlich auch Tanzbewegunge machen.
Bei Splittermond leiten sich Regeln nicht aus dem Fluff ab. Der Fluff muss im Einklang mit den Regeln stehen. Wenn du sagst "Meine Tradition zaubert über Steptanz", dann musst
du herleiten, wie du beim reiten oder liegen zauberst. Du bist regeltechnisch da nicht eingeschränkt. Niemand ist das, außer eine Regel sagt das.
Das zitierte "Zaubern ist klar erkennbar" ist eine Regel. Wie diese Regel aber mit dem selbstgewählten Fluff in Einklang zu bringen ist, muss jeder für sich schauen. Der Steptanz-Zauberer hat da kein Problem mit. Der Flüsterer-Zauberer ist hier aber in der Verantwortung, denn er unterliegt den selben Regeln. Er kann nicht sagen "Aber ich flüstere doch, das ist gar nicht zu erkennen!".
Was "Zaubern ist klar erkennbar" momentan nicht aussagt ist, wie weit das geht (absolut mega auffällig, nur bei Beobachtung, etc.). Das ist im GRW nicht definiert (Platzgründe, aber auch wie bei vielem Gründe der Einfachheit ohne tausend Detailregeln, so dass Spielrunden Lücken füllen können). Im Magieband mag da mehr kommen. Bis dahin muss man in seiner Runde (oder wie hier versucht im Forum) selbst da eine Lösung finden. Diese Lösung kann man aber nicht aus dem GRW ableiten, da dazu (bewusst) keine klare Aussage getroffen wird. Also löst euch bei solchen Versuchen vom Regeltext und versucht nicht daraus etwas zu interpretieren - sondern überlegt, was in euren Augen eine gute und praktikable Lösung im Einklang mit den sonstigen Regeln und Designgrundsätzen ist.
Sollte das nicht Intention der Regeln sein, so würde ich das Beispiel eher als verwirrend denn als hilfreich ansehen.
Ich habe mit dem Beispiel allerdings schon das Problem, dass ich mir einen rituellen Tanz, der im Extremfall nur einen Tick dauert, schlicht nicht vorstellen kann.
Ja, das Beispiel verwirrt dich offensichtlich, da du scheinbar auch mit einer völlig anderen Sichtweise oder Grundannahme an den Komplex rangehst als von den Regeldesignern intendiert (mehr Beispiele hätten hier vllt geholfen und im Magieband kommt dazu sicher noch was, aber im GRW ist der Platz halt begrenzt. Aber das vorstellen fällt mir bei einem Tick (+3 für Auslösen) nicht schwierig - siehe SeldomFounds Beispiele. Genau so stelle ich mir das auch vor.
Versteife dich aber gar nicht zu sehr auf das Beispiel und versuche daraus Regeln abzuleiten. Denn das ist eben nicht der Splittermond-Weg. Fluff und Beispiele generieren keine Regeln. Fluf und Beispiele folgen immer den normalen Regeln. Da mag es mal vorkommen, dass ein Beispiel in eurer Runde euch komisch vorkommt ("Warum kann ich auf dem Pferd zaubern, wenn ich doch Steptanzen muss?"), aber da tritt eben Simulationsimus bei uns ganz bewusst gegen Balancing ("Keine Ungleichbehandlung über gewählten Fluff zu den Regeln") und gegen Gamismus ("Fluff folgt Regeln, nicht Regeln dem Fluff") zurück. Da muss man selbst in seiner Sichtweise mitunter abstrahieren oder eben selbst erklären, warum etwas eben doch geht (z.B. "Ich kann auch den Steptanzrhythmus klopfen in Ausnahmesituationen").
Sorry, falls ich das insgesamt bisher nicht so erklären konnte, dass alle die Intention verstehen. Zumindest habe ich den Eindruck, dass wir teilweise aneinander vorbei reden. Hoffe der Beitrag hier verwirrt da wenigstens weniger als dass er hilft.