Ignoriert man nun aber einfach diese Regelung und lässt (N)SC Ausbildungen ihrer Kreaturen voll nutzen, die jenseits von 'Dompteur' liegen, dann darf man sich in meinen Augen aber auch nicht wundern, wenn man tatsächlich überstarke Tierbegleiter in der Spielrunde einführt und jeder Abenteurer der keine Kreatur besitzt einen spürbaren Nachteil gegenüber seines Mitspieler mit dieser Ressource bekommt.
1.) Was unterscheidet eine mächtige Kreatur von einem mächtigen Strukturgeber? Die kann man schließlich auch kaufen anstatt sie selbst herzustellen.
Zuerst muss man natürlich einmal unterscheiden was man miteinander vergleicht. Ressourcen wie Kreatur und Relikt (zB ein Strukturgeber) sollten natürlich im Idealfall ähnlich starke Vorteile mit sich bringen, was sie mAn auch großteils tun, solange man die Ausbildungen wie in den Regeln beschrieben erlaubt/behandelt.
Aber natürlich kann man Strukturgeber und Tiere auch einfach kaufen. In BM ist genau beschrieben, welchen Unterschied es macht ob man sich nun einfach einen Tierbegleiter kauft oder sich einen über Kreatur holt.
Zur Frage was eine mächtige Kreatur von einem mächtigen Strukturgeber unterscheidet: Ein Strukturgeber kann im Gegensatz zu einer Kreatur keine zusätzlichen Boni durch Ausbildungen bekommen, daher sollte man hier mit besonders viel Fingerspitzengefühl vorgehen, was Ausbildungen an sich betrifft und wer sie verwenden kann. Ein Kampfhund oder Wolf mit 'Kampfgefährte' und 3x 'Kämpfer' ist einfach eine extrem starke Kampfmaschine, die mMn absolut nicht ohne weiteres mit Kreatur 4 erlangbar sein sollte. Deshalb kann sie laut Regeln auch nur jemand voll einsetzen, der über diverse weiterführende Tierführungsmeisterschaften verfügt.
2.) Spieler ohne Kreatur fühlen sich zu Recht benachteiligt. Aber das ist der Sinn von Ressourcen. Sie sollen besondere Vorteile bringen. Der Tierführer fühlt sich bestimmt auch benachteiligt, wenn andere ihr Vermögen oder Kontakte nutzen.
Eigentlich sollte sich niemand benachteiligt fühlen müssen. Wenn das Balancing passt, dann wiegen die Punkte in anderen Ressourcen den Vorteil gleichwertig auf, den ein anderer SC erhält, der in Kreatur investiert hat. Benachteiligt könnte man sich aber zurecht dann fühlen, wenn der andere Spieler mit der Kreatur viel stärkere Vorteile erhält - etwa wenn seine Kreatur von Abrichtungsboni profitieren würde, die sie den Regeln nach nicht nutzen kann, solange ihr Besitzer nicht alle entsprechenden Meisterschaften erstanden hat, die er zum regelkonformen Einsatz benötigt.
Ich störe mich einfach an der Logik, dass niemand in ganz Lorakis außer dem Tierführer selbst das Tier trainieren kann. Auch wenn es viel besser Ausbilder geben muss. Als SL erlaube ich da lieber NSC Trainer und achte selbst darauf, dass der Vorteil nicht Überhand nimmt.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn jemand sein Tier von jemandem trainieren lässt, der über entsprechende Meisterschaften verfügt. Bei mir kann ein (N)SC ohne die benötigten Meisterschaften jedoch nicht sämtliche Vorteile aller Meisterschaften (jenseits von Dompteur)
nutzen, weil er das Tier schlicht und ergreifend nicht so effektiv befehligen/führen/anweisen kann, wie es RAW eben nun mal nur ein Kampfabrichter, Meister der Bestien, etc. kann.
Die Regelredakteure/Autoren haben sich sicher etwas dabei gedacht, als sie bei den Meisterschaften klar und eindeutig geschrieben haben:
Der Abenteurer ist in der Lage, Abrichtungen mit der Voraussetzung X zu vermitteln und zu nutzen.
Das hält natürlich niemanden davon ab, diese Regelung in der eigenen Gruppe zu ignorieren, wenn alle Beteiligten so mehr Spaß haben und eine Änderung toll finden. Man sollte sich aber auf jeden Fall im Klaren darüber sein, welchen Eingriff man dann auf das Balancing ausübt und vielleicht noch einmal darüber nachdenken warum es von den Erstellern der Regeln anders konzipiert wurde.