Ich meine nur, dass sowohl das von dir verlinkte Bild als auch das von mir verlinkte deiner These widersprechen, Münzen aus wertvollerem Material wären "in der Regel" kleiner gewesen. Stattdessen liegt, ganz im Gegenteil, die Vermutung näher, dass die Größe der Münzen viel mehr mit den technischen Möglichkeiten der Münzprägestätten, der Politik des für die Herstellung verantwortlichen Politikers und selbst mit Dingen wie der Mode zusammen hing als mit dem Wert des verarbeiteten Materials.
Nein, das ist leider nicht der Fall. Also tut mir leid, aber das sind halt einfach keine so entscheidenden Faktoren. Der Wert historischer Münzen richtet sich nominell ausschließlich nach ihrem Material. In der Praxis bestand dann die Möglichkeit für die Rechteinhaber der Münzprägung, über die Verunreinigung der Münzen Gewinn zu machen, was sich natürlich auch auf deren Gewicht auswirkte. Ein Prozess, der in der Antike wie im Mittelalter nachweisbar ist.
Welche Münzen es dann genau gibt, hängt vom Bedarf ab. Das sieht man an der römischen Münzentwicklung sehr schön, wo sich immer wieder kleinere und größere Einheiten neu etablieren.
Aber das sind alles wirtschaftliche Faktoren (Inflation, Gewinnerwirtschaftung, Praktikabilität). Technische Möglichkeiten oder Mode spielen da eine untergeordnete Rolle, zeigen sich dafür aber stark in der Art der Prägung der Münzen.
Denn der Anteil des letzteren konnte von Münze zu Münze durchaus stark schwanken, was eher willkürliche Münzgrößen nahelegt.
Das stimmt nicht. Über die Jahrhunderte der Antike und des Mittelalters schwanken die Materialanteile von Münzen stark, aber innerhalb bestimmter Zeitfenster sind sie sehr gleichmäßig. Das geht soweit, dass man im Mittelalter Münzen über ihre genaue Zusammensetzung datieren kann.
Letztlich gab es Münzen für jeden denkbaren Verwendungszweck und es gab durchaus Zwischenstufen zwischen größeren und wertvolleren und kleineren und weniger wertvollen Münzen einer bestimmten Art (zu sehen an den vielen verschiedenen Größen, in denen antike Münzen daher kommen). Im Mittelalter (das ich persönlich sowieso eher als Vorbild für Fantasy-Rollenspiele sehe als die Antike) nahm der Gehalt der Edelmetalle dann immer weiter ab, womit die Größen der Münzen noch beliebiger wurden (wodurch sich dann, will man der Legende glauben, das Shakespeare-Zitat "Nicht alles, was glänzt, ist Gold" zum Sprichwort entwickelte).
Siehe oben. Wenn man nicht mehrere Jahrhunderte unter einen Hut geht, ist die Größe historischer Münzen vieles, aber bestimmt nicht beliebig. Diesen Eindruck bekommt man vielleicht, wenn man Wikipedia ließt, wo in 500 Wörtern 500 Jahre zusammengefasst werden, aber der Realität entspricht das nicht.
Ebenso diskutierbar ist deine Meinung, dass man auf beiden Seiten "eigentlich immer Bildmotive" hat. Die byzantinischen Münzen, die die römischen nach der Teilung des Weltreiches komplett ersetzten, hatten zum Beispiel ihren jeweiligen Verkehrswert auf der Rückseite.
Bei Byzantinischen Münzen bin ich nicht so fit, aber wenn ich mich richtig erinnere, ist das auch bei Byzantinischen Münzen nur bei den Kupfermünzen der Fall und auch erst, als verschiedene Kupfermünzen mit unterschiedlich hohem Wert eingeführt werden. Genau das ist halt der Punkt: solange man nur Münzen aus unterschiedlichen Materialien hat, braucht man das nicht und selbst wenn man mehrere aus gleichen Materialien hat, ist es durch die unterschiedliche Größe selten notwendig.
Nur weil du ein paar Ausnahmen findest, darfst du nicht automatisch davon ausgehen, dass beides gleich häufig ist. Denn das war es in diesem Fall einfach nicht. Du beschreibst die Ausnahme von der Regel, aber die bestätigt nur die Regel.
Wenn dich das Thema wirklich interessiert, kann ich übrigens gerne morgen in der Bib auch kurz ein Buch zur Numismatik raussuchen und dann daraus hier zitieren.