(...)aber kannst du mir sagen warum ein Charakter in Splittermond, der kein Einsiedler war, in keiner einzigen sozialen Fertigkeit einen Punkt hat? Das würde bedeuten, dass er KEINERLER Kenntnisse oder Grundlegendes theoretisches Wissen in diesen Bereichen besitzt, obwohl er unter Menschen (oder anderen intelligenten) aufgewachsen ist.(...)
Naja, das ist ein grundlegendes Problem von Splittermond, welches ich in einem anderen Forum (Tanelorn) bereits ausgeführt habe. In Splittermond ist es, dass die Attribute das körperliche bzw. geistige Gerüst für die Fertigkeiten bilden und zu kaufende Ränge die Übung in der Fertigkeit darstellen. Man hat in Splittermond leider überhaupt keine negative Auswirkung, wenn ich vollkommen ungeübt (0 Ränge) in rauhem Wasser schwimmen muss. Verfüge ich über das körperliche Gerüst (Stärke 5 +Konstitution 4) aber über keinerlei Übung (0 Ränge) kann ich trotzdem super schwimmen. Ein anderer, der vielleicht mit Stärke 1 und Konstitution 1 auskommen muss, muss maximale 6 Ränge in Schwimmen investieren (hat also enorme Übung darin) und könnte dennoch nicht so gut Schwimmen wie der ungeübte. Das ist ein sinnloses Splittermond-Problem.
Zurück zu Deinem Zitat: Das ist leider komplett falsch. Weil Splittermond annimmt, dass man auf Grund des Gerüsts (Attribute) besser sein kann als jemand der verdammt viel Übung (bei Wissensfertigkeit: viel Zeit beim Studieren verbracht) hat. Nehmen wir z.B. "Naturkunde (INT+VER). War ich mein ganzes Leben Stadtmensch in einer Stadt, in der nur ein Baum steht, und habe ich sehr hohe Werte in den genannten Attributen, bin ich der King (ohne Möglichkeit auf Erfolgsgrade, aber das ist nicht wirklich erforderlich). Lebe ich mein Leben im Wald und habe bescheidene Werte in den genannten Attributen aber viel Übung (bis zu 6 Ränge) kann es trotzdem sein, dass der andere sich besser auskennt.
In einer Sache stimme ich Dir zu: Einem SC ohne Ränge in Redegewandtheit würde ich auch keine erfolgreiche Rede zugestehen.
In noch einer Sache stimme ich Dir zu: Wir sind weit weg vom Thema. Aber lass uns doch Meinungen austauschen, mich störts nicht 
Das Problem lässt sich relativ leicht lösen, wenn man EGs stärker betont. Nur die SG reicht dann nicht aus, um die vom Spieler gewünschte Wirkung zu erhalten.
Im Fall vom Schwimmen habe ich das sogar sehr gut beobachten können: Ich hatte einen Charakter mit sehr guten Attributen, aber keinen Fertigkeitspunkten. Ergebnis bei dem Versuch, in einem tiefen See zu tauchen? Ich bin beinahe ertrunken! Und ich hatte dabei sogar eigentlich viel Glück mit den Würfeln!
Was Wissensproben angeht: Im Abenteuer "Geheimnis des Krähenwassers" ist das eigentlich recht gut gelöst. Bei "Knapp gelungen" weißt du gerade mal die absolute Grundlage. Erst höhere EG geben konkrete Informationen/Hinweise!
Dabei muss man natürlich beachten, dass es tatsächlich manche Proben gibt, wo die Möglichkeit EGs zu erhalten nicht wirklich wichtig ist, wie zum Beispiel die Zähigkeitsprobe, um einen Nacht wach zu bleiben. Aber hier macht es auch Sinn, meine Meinung nach, dass die Attribute wichtiger sind. Dennoch, jemand mit 6 Fertigkeitspunkten und niedrigen Attributen muss hier nicht ausgestochen werden, denn er kann eine Meisterschaft erwerben, wodurch er überhaupt nicht mehr werfen muss.
Ein anderer Punkt wäre Wahrnehmung vs. Heimlichkeit: Auch hier reicht es im Prinzip, wenn man einfach nur die Probe schafft, doch ich glaube, wer Fertigkeitspunkte investiert hat, erhält später Meisterschaften, die ihn wesentlich effektiver machen können. Folgendes Extrembeispiel:
Charakter AINT 1
WIL 1
Fertigkeitspunkte 6 (Meisterschaft SP Hinterhalte)
Wahrnehmungswert: 8 (9)
Charakter BINT 4
WIL 4
Fertigkeitspunkte 0
Wahrnehmungswert: 8
Charakter A hat noch 4 Attributspunkte übrig, Charakter B dafür 6 Fertigkeitspunkte. Der Vorteil von Charakter A liegt nun darin, dass er einen Schwerpunkt erwerben konnte, um einen Hinterhalt besseer zu erkennen. Damit hat er einen Vorteil von +1
Wenn jetzt die Charakterentwicklung weiter bis HG3 geht:
Charakter AINT 1
WIL 1
Fertigkeitspunkte 12 (I: SP Hinterhalte II; III: Unterschwellige Warnung) (36 EP)
Wahrnehmungswert: 14 (16)
Charakter BINT 7 (45 EP)
WIL 7 (45 EP)
Fertigkeitspunkte 0
Wahrnehmungswert: 14
Nun, ich möchte jetzt nicht darauf, dass es viel billiger ist, eine Fertigkeit über Fertigkeitspunkte zu erhöhen. Ich denke, dass ist logisch und außerdem hat Charakter B den Vorteil, dass die Erhöhung der Attribute allerhand andere hübsche Nebeneffekte hat. Interessanter ist nun die Option, die Charakter A hat: Durch die Meisterschaft "Unterschwellige Meisterschaft" kann er auch bei einer erfolgreichen Überraschung noch mit einer Chance von ca. 50% normal agieren.
Kurz gesagt: Es ist nicht genug, nur eine Probe zu schaffen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass man nur über Fertigkeitspunkte wirklich spezialisieren kann und auch besondere Tricks freischalten kann, die einem ansonsten nicht offen stehen...