Autor Thema: Auswirkung von Verletzungen  (Gelesen 7519 mal)

maggus

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Re: Auswirkung von Verletzungen
« Antwort #15 am: 26 Aug 2013, 20:04:29 »
Und dann möchte ich gleich noch die generelle Frage anhängen, ob momentan geplant ist, dass Verletzungen noch andere Faktoren beeinflussen als die Würfelproben auf Fertigkeiten.

Interessante Frage. RAW (Rules-as-written) haben wir zurzeit nur diese Aussage:

Zitat von: Schnellstarter 1.12, S. 12
Jede Kreatur besitzt 5 Gesundheitsstufen und in jeder dieser Stufen eine Anzahl von Lebenspunkten. Verliert sie alle Lebenspunkte in einer Stufe, rutscht sie bei weiteren Schadenspunkten in die darunterliegende und erleidet einen entsprechenden Malus auf alle Proben (...)

Da steht also, dass der Spieler-Charakter (die "Kreatur") einen Malus auf seine Proben bekommt - und das war's. Das bedeutet einerseits, dass tatsächlich jede Fertigkeitsprobe (egal ob Waffen-, allgemeine und Zauberfertigkeit) mit dem Malus versehen wird. Und es bedeutet andererseits, dass andere Werte überhaupt nicht berührt werden, da sie keine Probe auslösen.

Den ersten Fall aus Grimrokhs Beispiel haben wir hier ja schon aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert: Die Geschwindigkeit. Das genaue Wie mag noch offen sein, aber das Ob scheint nicht in Frage zu stehen. Will sagen: Die Geschwindigkeit muss grundsätzlich sinken, je höher die Verletzungen sind. Das ist bereits nicht mehr RAW.

Jetzt stellt sich die Frage, ob auch die Widerstände sinken sollen, wenn die Verletzung zunimmt - sprich: Ob sich Wundmali auf die Widerstandswerte ausüben. Und falls ja: Wie wirken sich Wundmali auf welchen Widerstandswert aus?

Übrigens, je länger ich über das Thema nachdenke, desto charmanter finde ich den Vorschlag des Erzählers, dass ab dem Status Todgeweiht einfach gar keine Regeln mehr gelten und der Spieler-Charakter sich, wie auf See oder vor Gericht, nur noch in der Hand des Spielleiters befindet.

Ab dem Status Todgeweiht, ist einfach alles Storytelling, unabhängig von würfeln. Das erhöht auch die Dramaturgie des Kampfes.
"Befreien Sie das Unreich!"

Grimrokh

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Re: Auswirkung von Verletzungen
« Antwort #16 am: 26 Aug 2013, 21:01:32 »
Ich denke, wir sollten uns hier nicht zu sehr auf den Schnellstarter fixieren, weil dort dezidiert viele Elemente ausgeklammert wurden und man ja nur ein erstes Spielgefühl vermitteln wollte. Die Frage bleibt aber natürlich, wie es im GRW sein soll.

Was die passive Verteidigung betrifft:
Ich sehe diese eher nur als starren Grundstock wie in D&D3.x, der vor allem über Rüstungen und Zauber veränderbar ist, da die Kampffertigkeiten nicht einfließen (nachfolgend bitte hier Ihre Werbung für ein alternatives Verteidigungssystem einfügen: ;)). Aber das relativiert sich für mich, da die 'Aktive Abwehr' dann sehr wohl die Kampfskills heranzieht und auch Verletzungen wieder eine Rolle spielen, die das Ergebnis der Abwehr modifizieren.

Zitat
Übrigens, je länger ich über das Thema nachdenke, desto charmanter finde ich den Vorschlag des Erzählers, dass ab dem Status Todgeweiht einfach gar keine Regeln mehr gelten und der Spieler-Charakter sich, wie auf See oder vor Gericht, nur noch in der Hand des Spielleiters befindet.
Und ich halte das für eine viel zu willkürliche Herangehensweise. Selbstverständlich habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn eine Gruppe sich auf diese Vorgehensweise einigt aber wenn (nur) das so im Regelbuch steht, fühle ich mich veräppelt. Ich möchte ein GRW, damit ich mir in kritisch-relevanten Situationen eben nicht schnell etwas aus den Fingern saugen muss und als SL dann allein entscheide ob Charakter A lebt und Charakter B stirbt, einfach weil mir danach ist. Wenn ein SC stirbt, dann will ich nicht, dass der Spieler das Gefühl hat, dass der SL ihn getötet hat, sondern dass für ihn klar nachvollziehbar ist, wie es dazu kam.

Wie bei so vielen Regelfragen kann ich mir aber auch hier vorstellen, dass einfach zwei gleichwertige Varianten im GRW angeführt sind, aus denen die jeweilige Gruppe dann wählen kann: die "Geregelte" und die "Erzählerische". Es muss ja nicht immer auf ein "Ich brauch/will das nicht und deshalb soll auch kein anderer das brauchen wollen" hinauslaufen ;)
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[Tom]

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Re: Auswirkung von Verletzungen
« Antwort #17 am: 27 Aug 2013, 11:06:14 »
Ich würde es kritisch sehen, wenn der Abzug durch Verletzungen auch die Verteidigung senken würde.

Das führt zu einer Abwärtsspirale: Bin ich verletzt, werde ich leichter getroffen (und bekomme mehr Schaden), was mich weiter verletzt, was meine Abwehr weiter senkt, usw. usf.
Wie schon geschrieben, ist ja die Aktive Abwehr schon geschwächt durch Verletzungen, wie auch der Angriff. Wenn dann auch noch so eine "Todes-Spirale" einsetzt, geht es letztendlich nur noch darum, möglichst viel Schaden in einen Erstschlag zu stecken, damit man danach leichtes Spiel hat.

Das würde mir nicht gefallen, da dann ein glücklicher Treffer gleich einen ganzen Kampf entscheiden kann.

Übrigens konnten bei uns die tödlich verletzten Rattlinge nicht entkommen, da sie zielsicher von Flammenstrahlen gebraten wurden... *grins*

sindar

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Re: Auswirkung von Verletzungen
« Antwort #18 am: 27 Aug 2013, 17:34:21 »
Fuer mich sieht das nach einer Frage nach dem angestrebten Spielstil aus: Will man einen "cinematischen Stil" a la D&D oder einen "realistischen Stil" a la GURPS? Die beiden jetzt mal als die Extremfaelle. Letzteres erfordert eben auch eine Menge Kleinteiligkeit, sprich es wird kompliziert. Bei Ersterem kann man den Abstraktionsgrad deutlich hoeher halten, sprich man kann mit deutlich einfacheren Regeln davonkommen. Der hier eingeschlagene Zwischenweg scheint mir ein recht ordentlicher Kompromiss zu sein: Alles, was Proben erfodert, wird erschwert, der Rest bleibt, wie er ist. Damit hat man ein bisschen Realismus mit drin, abstrahiert aber noch genuegend, um das Regelwerk nicht aufzublaehen.

Uebrigens: Ich kaeme auch mit deutlich weniger Realismus und hoeherer Abstraktion zurecht. Meine Ansprueche an "Realismus" sind sehr gering. (Gamma World gefaellig? ;D)
Bewunderer von Athavar Friedenslied
Yinan schrieb: Die Regeln von Splittermond versuchen nicht, realistisch zu sein.
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