Der Wind pfiff lebhaft über die Klippe, als eine in einen dunklen Umhang gehüllte, schlanke Gestalt die Straße, etwas gebeugt durch einen schweren Rucksack auf dem Rücken an dem eine Laterne baumelte, herauf marschierte. In der rechten hatte der Mensch einen Kampfstab fest umklammert, den er im Augenblick als Wanderstecken nutzte. In der linken baumelte ein Amulett an einer feinen silbernen Kette, welche im Gleichklang der Schritt hin und her wiegte. Auf dem Amulett war ein einzelnes, verschlungenes Symbol zu finden, welches ihn als einen Priester des Morkai auswies, der vor allem in Selenia seine Anhängerschaft versammelte. Gorash, so der Name des Neuankömmlings, blieb kurz vor dem Haus stehen, um die düstere Stimmung in sich aufzunehmen, welche das Haus fast schon feindseelig zu verströmen schien. Er schlug kurz seine Kapuze zurück und hängte sich das Amulett um seinen Hals, um es gleich dann noch einmal kurz zu küssen und offen auf seiner Brust hängen zu lassen. Sein kantiges Gesicht, welches von einer etwas schiefen Nase akzentuiert wurde, entspannte sich etwas. Seine zu einem Zopf zusammengeflochtenen blonden Haare, baumelten im eiskalten Wind.
"Führe mich sicher auf dunklen Pfaden oh großer Morkai und lass mich auch in tiefster Finsternis die Wahrheit erkennen," flüsterte er kurz feierlich und schritt dann auf die angelehnte Tür, offensichtlich der Vordereingang, zu. Das merkwürdige Wesen, welches in der Eingangshalle ihm nun gegenüberstand, ließ ihn kurz vor Schreck zusammenfahren und er hob seinen Stab bereit zum Angriff. Doch nichts geschah, das Wesen stand einfach nur stumm da und glotzte ihn an. Mehrere Fremde standen in einem nur spärlich beleuchteten Flur und Gorash senkte rasch seinen Kampfstab, um so zu signalisieren, dass er kein Feind war.
"Möge euch Morkai Weitblick schenken und unser Treffen an einem solch verwunschenen Ort zu einer glücklichen Fügung machen. Mein Name ist Gorash und wie ich sehe, bin ich nicht der Einzige, welcher von schaurigen Geschichten an diesen Ort gelotst worden ist." Er deutete eine knappe Verbeugung an und setzte sein gewinnenstes Lächeln auf... und betete zu seinem Gott, dass die Fremden ihm wohlgesonnen waren.