Autor Thema: Waffen und Schwerpunkte  (Gelesen 5874 mal)

Yollo

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Waffen und Schwerpunkte
« am: 07 Mai 2015, 19:53:33 »
Hier im Forum ist es ja generell akzeptiert das sich Schwerpunkte lohnen sobald man die Waffenfertigkeit für seine jeweilige Stufe maximiert hat, ich sehe dies genauso. Mein Problem ist nun das meiner Meinung nach Schwerpunkte massiv die nutzbare Waffenvielfältigkeit beeinflussen. Der Grund dafür ist das ein Punkt in einem Schwerpunkt ungefähr äquivalent zu 2 Qualitätspunkten einer Waffe ist (+1 Waffenfertigkeit = 2 Qualität).


Bsp: Mein Charakter hat Klingenwaffen auf Fertigkeit 6 und einen Punkt im Schwerpunkt Krummdolche gewählt (er ist Heldengrad 1). Er möchte nun mit 2 Waffen kämpfen und hat daher eigentlich eine relativ große Auswahl an Klingenwaffen und könnte sich ungefähr eine Waffe der Qualität 3 leisten. Problem ist nun das er unter Effizienzgesichtspunkten gezwungen ist einen weiteren Krummdolch zu kaufen da dieser durch den Schwerpunkt approximiert Qualität 5 hat (+1 Waffenfertigkeit = 2 Qualität) und alle anderen Waffen die gekaufte Qualität 3.


Anderes Beispiel: Die Gruppe findet einen besonderen Dolch der Qualität 2 den ein fieser Schläger bei sich hatte, mein oben genannter Charakter würde den als Klingenwaffenexperte gerne nutzen weiss aber dass der Dolch im Vergleich zu seinem Krummdolch (Qualität 0) praktisch gleich ist (besondere Waffenmerkmale außen vor gelassen) also ist er am besten beraten ihn beim nächsten Händler zu verkaufen und lieber einen weiteren Krummdolch zu kaufen.


Das führt doch dazu dass gefundene Waffen entweder vom Spielleiter für die Spieler maßgeschneidert werden müssen oder dass ein großer Teil aller besonderen im Spiel gefundenen Sachen einfach in der nächsten Metropole verramscht werden um Waffen des jeweiligen Schwerpunkts zu kaufen.



Was denkt ihr dazu? Löst ihr dieses Problem mit Hausregeln oder habe ich etwas missverstanden (ich weiss das die Waffenfertigkeit nicht immer so wertvoll ist wie andere Qualitätsmerkmale).

IceFreez3r

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #1 am: 07 Mai 2015, 20:15:01 »
Naja ich denke, wenn du dich eben auf einen Waffenstil spezialisiert hast, dann würdest du auch im reallen Leben nicht auf eine andere Waffe wechseln. Für mich ist das also in Ordnung.

IceFreez3r
« Letzte Änderung: 08 Apr 2024, 09:35:09 von IceFreez3r »
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Yollo

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #2 am: 07 Mai 2015, 20:24:34 »
Problem ist das du auf heldengrad 3 (+3 in schwerpunkt) mit nem qualität 0 Krummdolch defakto eine qualität 6 Waffe hast.
« Letzte Änderung: 07 Mai 2015, 20:57:43 von Yollo »

Nekio

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #3 am: 07 Mai 2015, 20:40:42 »
Problem ist das du auf heldengrad 3 (+3 in schwerpunkt) mit nem qualität 0 Krummdolch defakto eine qualität 6 Waffe hast.

Oder das du eben ziemlich gut mit einem Krummdolch umgehen kannst. Was man erwarten kann mit HG3 und 3 Schwerpunkten auf der Waffe. Ist nicht so das er mit einer Rübe in der Linken und einer Karotte in der Rechten die selben Vorteile bekommt.

Welf Jagiellon

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #4 am: 07 Mai 2015, 21:31:01 »
Schwerpunkte an sich sind
a) realistisch: Wenn ich eben nur mit dem Krummdolch kämpfe, bin ich voll darauf eingestimmt und habe damit evtl. ein paar Kniffe drauf, die ein gewöhnlicher Dolchkämpfer nicht kennt - trotz der äußerlichen Ähnlichkeit der Waffen ist ein leicht unterschiedlicher Kampfstil möglich.
b) spielmechanisch interessant: Sie eröffnen eine weitere "Wachstumsebene", auf der man echte Spezialisten ausgestalten kann, die gegenüber Generalisten in bestimmten Bereichen deutliche Vorteile haben.
c) erzählerisch relevant: Bei der Ausgestaltung der Hintergründe eines Charakters - klar kann man das rein narrativ lösen bzw. in den Hintergrund schreiben, aber da Splittermond durchaus ein crunchiges System ist, ist es schön, dass man hier ein wenig Variabilität abseits der festgelegten Kategorien abbilden kann, ohne den Regelrahmen verlassen zu müssen

Das führt doch dazu dass gefundene Waffen entweder vom Spielleiter für die Spieler maßgeschneidert werden müssen oder dass ein großer Teil aller besonderen im Spiel gefundenen Sachen einfach in der nächsten Metropole verramscht werden um Waffen des jeweiligen Schwerpunkts zu kaufen.

Ich kenne kaum ein Rollenspielsystem, dass nicht in irgendeinem Bereich (meist Waffentechniken und dgl.) Spezialisierungen erlaubt. Und das führt zwangsweise dazu, dass man sich als Spielleiter, so man den Spielern etwas Gutes tun will, an ihren Spezialisierungen orientieren muss - durch welche Regelmechanik diese auch immer zustandekommen.
Ich würde ja auch einem Feuermagier keinen Zauberstab geben, der Eismagie stärkt, wenn ich ihm einen besonderen, für ihn wertvollen Gegenstand zukommen lassen will.

Tigerle

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #5 am: 07 Mai 2015, 21:51:34 »
Problem ist das du auf heldengrad 3 (+3 in schwerpunkt) mit nem qualität 0 Krummdolch defakto eine qualität 6 Waffe hast.
Das Argument zieht nicht wirklich:
Wenn ich mir einen Helden erstelle, der zwei Grad-3-Zauber beherrscht, habe ich dann defacto ein Q 8 Artefakt?
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Avalia

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #6 am: 07 Mai 2015, 21:59:21 »
Der Vergleich macht nur wenig Sinn.

Du bekommst durch die Spezialisierungen/Schwerpunkte halt das Äquivalent von 3x2 Qualitätsstufen, die du zusätzlich zu den anderen bis zu sieben Qualitätsstufen deiner Waffe verwenden kannst. Beziehungsweise zu den zweimal sieben Qualitätsstufen.

Deine Strukturgeber (Äquivalent zu Waffe weil Geld für Kompetenz) werden durch bessere Schwerpunkte aber ungleich weniger besser.
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Yinan

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #7 am: 07 Mai 2015, 22:05:16 »
Das ganze Argument ist so oder so hinfällig, weil der Vergleich einfach mal so unsinnig ist.

Wenn ich jetzt 6 Fertigkeitspunkte in der Waffenfertigkeit Klingenwaffen habe, heißt das dann, das ich Quasi automatisch Q12 für jede Klingenwaffe habe?
Diese Aussage ist schon ziemlich unsinnig, das Gleiche mit den Schwerpunkt-Meisterschaften.
Wenn nicht anders gesagt, dann befassen sich meine Aussagen zu Regeln niemals mit Realismus oder Simulationismus, sondern nur mit Balancing.
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Tigerle

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #8 am: 07 Mai 2015, 22:51:36 »
Der Vergleich macht nur wenig Sinn.

Du bekommst durch die Spezialisierungen/Schwerpunkte halt das Äquivalent von 3x2 Qualitätsstufen, die du zusätzlich zu den anderen bis zu sieben Qualitätsstufen deiner Waffe verwenden kannst. Beziehungsweise zu den zweimal sieben Qualitätsstufen.

Deine Strukturgeber (Äquivalent zu Waffe weil Geld für Kompetenz) werden durch bessere Schwerpunkte aber ungleich weniger besser.
Ich habe in beiden Fällen effektiv dasselbe:
bei deinem Beispiel habe ich die Wahl zwischen einem Dolch und 3 Meisterschaften oder einem Q6-Dolch

Bei einem Beispiel habe ich die wahl zwischen einem nutzlosem Gegenstand und 2 Zaubern oder einem Q8-Gegenstand. In der Wirkung ist das dasselbe.

Du sagst, dass du die Meisterschaften zusätzlich zu eventuell weiteren Verbeserungen hast. Genauso könnte ich meine beiden Zauber zusätzlich zu einigen Artefaktverzauberungen auf dem ansonsten nutzlosem Gegenstand haben. Das Argument zieht sich so durch...
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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #9 am: 07 Mai 2015, 23:06:12 »
Ja, drei Schwelle-1-Meisterschaften (denn die höheren kosten im Gegensatz zu Schwerpunkten mehr Erfahrungspunkte).

Wenn du beide Zauber in Strukturgebern hast, bekämst du lediglich zwei A4-Strukturgeber, was die übliche Schrittweite an Gegenständen keineswegs sprengt. Strukturgeber sind nicht in der Lage dieses Schema über sich hinauszuwachsen, Waffen hingegen schon. Waffen können mit Q6 und n (1-4) Schwerpunkten einen Bonus von 4-7 erhalten, bei Strukturgebern und damit Zaubern ist ein analoges Vorgehen ebenso schwierig.

Es zieht sich nur dann durch, wenn man Rosinen pickt :)

Nachtrag: Niemand verbietet dir natürlich einen QnAm-Gegenstand zu verwenden. Trotzdem sind Zauber nicht mit Schwerpunkten zu vergleichen aus obigen Gründen.
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Cifer

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #10 am: 08 Mai 2015, 13:47:29 »
Ehrlich gesagt sehe ich kein großes Problem damit, auch auf HG3 nochmal die Waffe zu wechseln - kostet dann halt die Erfahrung von zwei Abenden.

Was Zweiwaffenkampf angeht, hat man durch zwei unterschiedliche Waffen natürlich andererseits den Vorteil, auf zwei Wertesätze zurückgreifen zu können und immer den zu verwenden, der einem grad besser in den Kram passt.

Horus

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Re: Waffen und Schwerpunkte
« Antwort #11 am: 08 Mai 2015, 14:22:33 »
Ich finde die Schwerpunktregeln gut wie sie sind, weil sie einfach sind.

Auch wenn der Gesunde Menschenverstand an manchen Stellen vielleicht sagt, dass bestimmte Waffen zusammengefasst werden könnten, wäre hier eine zu starke Ungleichbehandlung der Waffenkategorien schnell "ungerecht". Es ist einfach auch zu Diskussionswürdig, welche Waffen zusammen eine Kategorie bilden.

Allerdings räume ich dem GM gerne genug Gewicht ein, um auch Hausregeln zu Schaffen, welche die gemeinsame Nutzung von Waffen für einen Schwerpunkt erlaubt.

Immerhin gehöre ich zu den Leuten, die es doof finden, wenn ein geübter Schwertkämpfer plötzlich jedwedes Nahkampfwissen verliert, nur weil er einen geraden Holzstock von etwa Schwertlang in der Hand hält, wo doch die gängigen Übungswaffen eines Schwertkämpfers aus Holz hergestellt sind (heutzutage Kunststoffe, ja ok). Die Grundregeln des Kampfes wie Beinarbeit, Reaktionsvermögen und ähnliches teilen sich ja durchaus viele Waffen, ebenso wie Angriffswinkel usw.

"Gott würfelt nicht." - "Ich hab's gewusst: Spielleiterwillkür!" - Frei nach einem Sketch von www.lustigesrollenspiel.de