Autor Thema: Wie spielt sich Splittermond?  (Gelesen 7221 mal)

Luxferre

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Wie spielt sich Splittermond?
« am: 27 Okt 2014, 09:01:30 »
Mich interessiert der Spielablauf in seiner Komplexität und seinem Umfang, bzw. auch hinsichtlich Verregelungen.

Mir geht es ausschließlich um den Vergleich von Splittermond zu Pathfinder und Rolemaster. Andere Systeme interessieren mich in diesem Vergleich nicht.
Auch interessiert mich nicht, was wie wo und warum persönliche Vorlieben sind ;) Diese sind natürlich gern gelesen, helfen aber nachhaltig nicht bei meiner Entscheidungsfindung.
Ich wünsche mir eine sehr sachliche Auflistung von erlebten und erspielten Fakten. Gelesen habe ich das Regelwerk, zum Spielen bin ich nicht gekommen. Daher der Thread.

Konkreter zu den beiden Vergleichssystemen:
Spielt sich Splittermond schneller oder langsamer im Kampf? Ist der Kampf übersichtlicher? Gibt es viel Bedarf an Regeldiskussionen oder Geblätter im Buch wegen der Aktionen, Auslegungen, Formulierungen, Abhängigkeiten? Spielen sich die recht aufwendig erstellten Charaktere im Spiel flüssig oder holpert es irgendwo?


Bitte seht es mir nach, dass ich meinen Thread recht streng formuliert habe. Aber für eine Entscheidungsfindung sind harte Fakten einfach wichtiger ;) Danke!

SeldomFound

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #1 am: 27 Okt 2014, 09:30:42 »
Also im Vergleich zu Pathfinder fällt mir auf:

Durch die noch recht überschaubare Menge an Meisterschaften, die den Kampf betreffen und dabei nicht einfach nur Boni mitbringen, gibt es recht wenig Geblätter (sofern man sich entsprechend Notizen gemacht hat). Auch hat man als Zauberer nur eine begrenzte Auswahl an Zaubersprüchen, die meistens auch recht einfach formuliert sind. Also auch hier relativ wenig Notwendigkeit nachzuschlagen, sofern man entsprechend vorbereitet ist.

Etwas komplexer ist es meiner Meinung nach, die unterschiedlichen Tick-Kosten von Standartaktionen wie Sprinten sich zu merken, aber mit ein wenig Übung dürfte auch das gut laufen.

Die Dauer eines Kampfes kann stark variieren: Mein Bosskampf bei der Runde letzten Freitag hat etwas mehr als anderthalb Stunden gedauert, aber das lag zum einen daran, dass Würfeln über Roll20 etwas umständlich ist, manche Spieler noch nicht so vertraut mit dem System waren und ich auch gerne Angriffe etwas ausformuliere. Außerdem, es war ein Bosskampf, deshalb konnte der Gegner auch einiges an Schaden schlucken.

Im Vergleich dazu habe ich aber auch bei Pathfinder Kämpfer erlebt, die sich drei Tage lang zogen. Und das war für mich damals sehr bitter, da mein Charakter durch einen Furchtzauber relativ früh aus dem Kampf genommen und ich nur noch zuschauen konnte.

Solche Save-or-Suck-Sprüche gibt es zum Glück bei Splittermond eher wenige (Schlaf könnte eventuell so etwas werden, kann aber auch durch eine Ohrfeige sofort wieder aufgehoben werden).


Fazit: Das System braucht im Kampf einiges an Einübung, läuft aber bei gut vorbereiteten Kämpfen recht flüssig. Außerhalb des Kampfes läuft es dagegen perfekt.

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Grimrokh

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #2 am: 27 Okt 2014, 11:29:55 »
Spielt sich Splittermond schneller oder langsamer im Kampf?
Wie schon gesagt wurde, kann das mal so und mal so sein im Vergleich. Wenn ich aber jetzt die letzten 10 PF-Kämpfe hernehme und mit den letzten 10 SM-Kämpfen vergleiche, dann wird hier kein eindeutiger Unterschied zu finden sein. Wichtig ist sicher, dass jeder Mitspieler selbständig auf die Tickleiste, also wann er wieder dran ist, achtet. Funktioniert aber nach ein paar Spielen so gut wie mit einer normalen Kampfrunden-INI-Leiste. Gäbe es keine Aktive Abwehr bei fast jedem Angriff, dann hätte mEn SM sogar das schnellere Kampfsystem, weil Patzer nicht bestätigt werden müssen und somit oft stärkeren Einfluss haben und der Schadensoutput bei einem einzelnen Schlag höher sein kann.

Ist der Kampf übersichtlicher?
Ohne Bodenplan war er mir persönlich mit mehreren Gegnern zu unübersichtlich. Mit ist er genau so übersichtlich wie in PF. Oder meinst du bezüglich Reihenfolge, Manöver und genereller Handlungsmöglichkeiten? Auch hier würde ich sagen, genau so übersichtlich, sobald man sich mit den Regeln auseinandergesetzt hat und sich die Spieler am besten ihre paar Zauber und Manöver aus dem pdf auf ein Blatt zusammenkopiert und ausgedruckt haben.

Gibt es viel Bedarf an Regeldiskussionen oder Geblätter im Buch wegen der Aktionen, Auslegungen, Formulierungen, Abhängigkeiten?
Im Kampf: sehr selten. Außerhalb: Durchaus immer wieder mal (vor allem bei der Magie und teilweise bei den weichen Ressourcen).

Spielen sich die recht aufwendig erstellten Charaktere im Spiel flüssig oder holpert es irgendwo?
Ich weiß jetzt nicht was genau mit "aufwendig erstellt" gemeint ist. Wenn man die Module verwendet und nur am Ende ein paar Punkte herumschiebt, dann ist die Charaktererstellung im Grunde nicht aufwendiger als wenn man in PF einen Zauberkundigen erstellt und den Advanced Players Guide verwendet. Die Meisterschaften sind ja im Prinzip wie Feats und statt Racial Traits und Class Features gibt es eben Stärken. Viel Zeit hat bei uns immer die Auswahl der Zauber in Anspruch genommen. Das ist sicher ein gewisser Faktor, weil im Prinzip so gut wie jeder SC ein Zauberkundiger ist.

Ganz generell haben sich meine Spieler, die alle auch PF-Erfahrung haben, sehr schnell zurecht gefunden, da doch vieles ähnlich funktioniert. Und das was anders ist, kam fast alles sehr gut an (ausschließlich aktive Proben beim Zaubern, Fokussystem statt Spellslots/Spells per day, Handwerksystem, Reiseregeln, Artefakte müssen vom Anwender mit Energie versorgt werden, die Meisterschaften sind nicht so kampffokussiert, kein starres Klassensystem,...)
Die AA ist halt ein zweischneidiges Schwert. Einerseits wurde es begrüßt, dass es neben dem passiven Verteidigungswert eine zusätzliche Pariermöglichkeit gibt, andererseits ist diese relativ langwierig und so effektiv, dass sie keine Ausnahme sondern die Regel ist, was eben in Kombination dazu führt, dass die AA in Relation viel Zeit in Anspruch nimmt.
« Letzte Änderung: 27 Okt 2014, 11:59:28 von Grimrokh »
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Nevym

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #3 am: 27 Okt 2014, 15:24:56 »
Ich hab nur einmal Pathfinder ausprobiert (weil ich sehr neugierig auf die Welt[en] war/bin), fand es so grottenschlecht, daß ich es sofort in die Tonne getreten habe. Eine Bewertung in allen Belangen muß deshalb bzgl. Splittermond besser ausfallen.
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ThePat

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #4 am: 27 Okt 2014, 16:51:36 »
Vergleich zu Pathfinder:

Durch das Ticksystem empfinden wir die Kämpfe als deutlich dynamischer

Einzelne gute Treffer haben potenziell stärkere Auswirkungen und können auch einen Endkampf einmal schnell entscheiden (zumal bei steigendem Schaden auch Wund-Mali entstehen und es so eine moderate "Death Spiral" gibt

Ein einzelner Angriff dauert durch die Aktive Abwehr deutlich länger als bei PF (PF: Angriff+ Schaden; SpliMo: Angriff+AA+Schaden). Ist zwar "nur" ein 2w10 Wurf mehr, aber führt zu umständlichen Rechnungen (Erfolgsgrade bei AA zählen, evtl. Zusatz EG aus Ausrüstung oder Meisterschaften; das Ergebnis zur Basis-Verteidigung addieren, diese dann wieder mit dem Angriffswurf vergleichen und auszählen, wie viele EG der Angriff denn dann noch hat). Auch mit Übung geht das nicht schneller als 30 Sekunden, was die reine Mechanik des Angriffs mehr als verdoppelt

SpliMo hat weniger gamebreaker als PF

Vergleich zu Rolemaster
Deutlich schneller als Rolemaster - auch mit AA
RM hat aufgrund der Krit-Tabellen natürlich noch höheres Potenzial für "one hit kills"

Referenzerfahrung
- 10 Sessions SpliMo
- ca. 70 Sessions RM (ist aber 20 Jahre her)
- ca. 20 Sessions PF + gaaaanz viel D&D/D20 in allen Variantionen


   

Fjallgard

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #5 am: 12 Nov 2014, 19:23:21 »
Hallo, mich interessiert im Prinzip das selbe wie Luxferre, aber im Vergleich zu DSA4.1

Habe das kostenlose Regelwerk zu ca. zur Hälfte gelesen und war bis jetzt recht angenehm überrascht.

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #6 am: 12 Nov 2014, 20:33:09 »
Splittermond:
Die Regeln funktionieren gut, wenn man sie verstanden hat und befolgt.

DSA 4.1:
Die Regeln funktionieren gut, wenn man sie ignoriert.
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Jan van Leyden

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #7 am: 13 Nov 2014, 11:56:44 »
Mich interessieren in dem Zusammenhang auch die Auswirkungen der Meisterschaften. Gerade bei Kampffertigkeiten bringen Meisterschaften ja Ausnahmeregelungen ins Spiel.

Führt es dazu, dass die Spieler einen Modus Operandi wählen, der auf einer (oder Kombination von) Meisterschaft basiert oder kommt es tatsächlich zu einem variablen vorgehen?

Huldvoll winkend

---Jan van Leyden
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maggus

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #8 am: 13 Nov 2014, 13:34:22 »
Mich interessieren in dem Zusammenhang auch die Auswirkungen der Meisterschaften. Gerade bei Kampffertigkeiten bringen Meisterschaften ja Ausnahmeregelungen ins Spiel.

Das mit den "Ausnahmeregelungen" war so eine These von Curthan Mercatio im DSA4-Forum, die aus meiner Sicht stark von den mitunter komplexen Sonderfertigkeiten in DSA abgeleitet wurde, aber kaum Substanz für das Splittermond-Regelwerk hat. Wie gesagt, meine Meinung.

Ja, Meisterschaften sind Regelerweiterungen, aber das spielt sich fast alles ziemlich flüssig. Meistens gibt es natürlich eine Standard-Kombi bei den Spielern, aber da man bei Splittermond nicht nur über die Verteidigung einen Gegner ausschalten kann, sondern auch über die beiden anderen Werte Geistiger und Körperlicher Widerstand habe ich eine Permanent-Kombi eigentlich noch nie erlebt.

Nur der Kampf mit zwei Waffen lässt noch ein paar unangenehme Punkte offen, aber da schrauben die Regel-Autoren sicher schon dran.
"Befreien Sie das Unreich!"

Nevym

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Re: Wie spielt sich Splittermond?
« Antwort #9 am: 17 Nov 2014, 16:34:06 »
Splittermond vs. DSA?
Kein Vergleich!

m.E. kann ich mich 4 Port USB Hub anschließen - LEIDER aber wie anscheinend bei allen sog. modernen Spielsystemen steht immer der Kampf im Vordergrund der Betrachtung.
Da ist der Vergleich zwischen den Systemen unmöglich.
Mein Empfinden aus fast 2 Dutzend Spielsitzungen als Splittermond-Supporter ist, daß die Regeln vor allem durchgängig, allgemeingültig sind und sogar Zusätze wie die Meisterschaften nie das Gesamtsystem sprengen - ganz anders wie bei DSA4/5.
Das absolut Schöne an den Regel ist, daß auch mögliche Lücken kein Problem sind und es eben nicht an Interaktions-Regeln mangelt, wie bei DSA.
Mir selbst gefällt vor allem die Welt und ihre Möglichkeiten...
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