Schwierigkeiten und Heldengrad

[iCre]

Hallo zusammen,

ich habe eine regeltechnische Frage zu Schwierigkeiten und Heldengraden.

Natürlich verstehe ich es dass mit steigender Erfahrung es langweilig sein könnte wenn die Schwierigkeiten immer gleich sind. Nur denke ich dass der Vorschlag aus den Regeln etwas übertreiben ist.

Kurz der Vorschlag wie er in den Regeln und im SL-Schirm zu finden ist:

HG1 Schwierigkeit startet bei 15 mit leicht mit je 5 Stufen zu den nächsten Schwierigkeiten
Je Heldengrad verschiebt sich die Schwierigkeit leicht um je 5 Punkte also gilt für Schwierigkeit leicht:

HG1: 15
HG2: 20
HG3: 25
HG4: 30

Je Heldengrad darf ich aber jeweils die Atribute um 1 steigern und die Fertigkeiten um 3.
Daraus resultiert dass ich bei Aufstieg in einen neuen Heldengrad maximal + 5 auf meine Fertigkeit als Gesamtwert bekomme (+ Auf Fertigkeit und +1 aus 2 Attributen). Damit ist dann schluss mit Aufsteigen. Sprich ich kann nur die Erhöhung im Mindestwert (Schwierigkeit) korrigieren wenn ich einen neuen Heldengard betrete. Ich kann aber nicht besser werden.

Ich folgere daraus dass es nur ein Nachteil ist in den HG2 über zu gehen. Mein Alb Krieger/Waldläufer hat jetzt 99 Erfahrungspunkte und mich graus es jetzt schon da der Spielleiter angekündigt hatte dass er überlegt die Schwierigkeit anzupassen. Für mich bedeutet es dass ich zunächst deutlich schlechter sein werde vor allem in Fertigkeiten in die ich wenig investiert habe bzw. wo ich kleine Atributswerte habe.
Schlussendlich kann ich mich also beim Übergang in einen neuen Heldengrad gar nicht verbessern. Ja, der Gesamtwert der Fertigkeiten steigt aber der Mindestwurf auch, so dass ich auch in den schwachen Fertigkeiten erstmal deutlich zurück falle.

Wie geht ihr denn mit der Problematik um?

[Finubar]

Ich gehe damit ganz bewusst um. Ich steigere weiterhin nur die Fertigkeiten, welche ich für meinen Char als Schwerpunkte identifiziert habe (bei mir: Diplomatisches, Magieabwehr und Kampf). Dass ich dadurch dann natürlich in anderen Dingen relativ gesehen "auf der Strecke" bleibe, ist doch nur normal. Ein Char, der alles kann, ist doch langweilig, oder ?  Die Umgebungen werden anspruchsvoller und wenn die Wahrnehmung nicht ausreicht, kriegst eben erst mal eine mit.

Aber dafür ist es doch ein Spiel, welches man in der Gruppe spielt. Die anderen haben auch ihre Spezialitäten und können da in die Bresche springen, wo du nicht so gut bist.

Und das Ausspielen der Schwächen gibt Splitter ... ;-)

[Dunbald]

Nur denke ich dass der Vorschlag aus den Regeln etwas übertreiben ist.

Auf welche Textstelle im GRW beziehst du dich?

Ich gehe ganz stark davon aus, dass hier ein Missverständniss vorliegt.
Vermutlich meinst du die Hilfestellungen zu den Schwierigeiten um dem SL eine Orientierung zu geben.
In diesem Fall bedeutet das jedoch nicht, dass eine einfache Probe nun eine Schwierigkeit von 20 hat, sondern dass Proben mit der Schwierigkeit 20 einfach sind, während jene mit Schwierigkeit 15 nicht weiter erwähnenswert sind.
Eine Probe, die also vorher schon Schwierigkeit 15 hatte wird auch weiterhin Schwierigkeit 15 haben.

[iCre]

SL Schirm spricht explizit davon dass der Mindestwurf für leicht etc. Sich ändert.

[Dunbald]

Ok den SL-Schirm habe ich nicht, ich kann mir dennoch nicht vorstellen dass dies so gemeint ist.
Vielleicht kann dir da jemand anderer helfen.

[Noldorion]

Es ist tatsächlich so gemeint, wie Dunbald es vermutet hat. Es ändern sich mit steigendem Heldengrad nicht einfach die Schwierigkeiten, das ganze ist nur ein Hilfsmittel zur orientierung, was auf welchem Heldengrad als "einfach" anzusehen ist und was nicht.

[Farnir]

Lest euch mal S.260 im Regelbuch durch.

Die Tabelle ist genau andersrum gemeint: Eine Probe gegen 20 ist für HG1 durchschnittlich, für einen HG2 nur noch einfach. Sprich der HG2 braucht andere Herausforderungen, beim Kinderkram von früher lohnt sich das Würfeln nicht mehr

[Belzhorash]

Ich weiß auch nicht, was an "grobe Orientierung" jetzt so kompliziert ist. Denn genau so steht es um Schirm.

[iCre]

Ok wir haben nun geklärt dass es ein Richtwert ist. Ich denke dass ich das auch so ausgeführt habe.

Nun ist es nicht für einen Spielleiter verwirrend wenn er für HG2 einen Richtwert hat der einen anderen Mindestwert vorsieht als wenn die Gruppe im HG1 wäre?

Ich als Spielleiter passen die Schwierigkeit der stufe an aber dazu benötige ich keine Korrekturen der Mindestwerte wie im Schirm vorgegeben / vorgeschlagen.

Ich stehe dann dazu und sage meinen Spielern dass das springen jetzt sehr schwer ist sie aber als Experten keine Probleme damit haben sollten. Das ist in meinen Augen ehrlicher und offener und zeigt den Spielern dass sie wirklich gut sind.

Wie macht ihr das? Wird der Vorschlag voll übernommen?

[SeldomFound]

Lies nochmal S. 260 im GRW!

Geeignete Herausforderungen finden

Die Verbesserung der Abenteurer durch die Heldengrade bedeutet natürlich, dass Herausforderungen, die zu Beginn des Spiels noch angemessen sind (und auch die in diesem Buch angegebenen Basisschwierigkeiten), später zu einem Kinderspiel werden. Als Spielleiter können Sie diesem Problem begegnen, indem Sie geeignete Herausforderungen für Abenteurer auf höheren Heldengraden schaffen. Dabei ist es nicht immer ratsam, einfach pauschal die in diesem Buch verwendeten Schwierigkeiten um einige Punkte zu erhöhen, um Herausforderungen zu schaffen.

Eine Mauer, die noch vor einigen Wochen eine Kletterschwierigkeit von 20 hatte, wird nicht plötzlich höher und schwieriger zu erklettern, nur um die inzwischen kompetenteren Abenteurer weiterhin vor eine Herausforderung zu stellen.

Vielmehr kann der Spielleiter die Abenteurer vor immer schwierigere Situationen stellen. Konnten sie auf Heldengrad 1 die Mauer problemlos erklimmen, können sie das auf Heldengrad 2 möglicherweise sogar bei Regen und starkem Wind. Waren die Wälder Dragoreas auf Heldengrad 1 noch eine Herausforderung für den Wildnisführer, kann er die Gruppe auf Heldengrad 4 schon durch die Verheerten Lande geleiten. Über die Umstände (siehe S. 93) bietet sich zudem die Möglichkeit, die Schwierigkeit von Fertigkeitsproben glaubwürdig anzupassen. Höhere Heldengrade – und die damit verbundene Verbesserung – sollten also nicht dadurch ausgeglichen werden, dass eine Herausforderung, die im vorherigen Heldengrad noch schwierig war, auch weiterhin schwierig ist.

Stattdessen erhöhen sie die Anzahl der Optionen, die den Abenteurern zur Verfügung stehen. Und damit erhöhen sie auch die Möglichkeiten, die Sie als Spielleiter haben, um der Gruppe neue Herausforderungen entgegenzustellen.

[Yinan]

Kurz gesagt:

Die Schwierigkeit wächst nicht einfach mit.

Eine bestimmte Mauer zu überklettern die bei HG1 eine Schwierigkeit von 15 hatte wird auf HG4 noch immer eine Schwierigkeit von 15 haben. Die 30er Schwierigkeit bezieht sich auf eine wesentlich höhere und wesentlich schwer zu erklimmende Mauer, die für HG4 Charaktere eine angemessene Schwierigkeit darstellen kann, für HG1 Charakter aber quasi unüberwindbar. Umgekehrt wird die Schwierigkeit 15 Mauer für die HG1 Charaktere eine angemessene Schwierigkeit sein und für die HG4 Charakter oftmals schon lachhaft einfach sein (da man oftmals aus Fertigkeit + Attribute hier auf einen Wert von 15 und mehr kommt und man mit einem Sicherheitswurf damit die Mauer immer schafft).

Fazit:
Die Schwierigkeit bleibt gleich, aber die Herausforderungen können größer werden (und größere Herausforderungen haben größere Schwierigkeiten).

[iCre]

Danke das hilft. Damit ist alles wie bei den anderen Rollenspielen die ich kenne. Der SL Schrim ist an diesem Punkt, finde ich, irreführend - auch wenn dieses nur als Vorschlag gegeben wird. Habe das auch schon mit unserem Spielleiter diskutiert.

[iCre]

Darf ich noch was fragen:

Beim Aufstieg im Heldengrad werden Widerstandswerte um +2 erhöht. Betrifft das auch die Verteidigung?

[Katharsis]

Ja

[Belzhorash]

Danke das hilft. Damit ist alles wie bei den anderen Rollenspielen die ich kenne. Der SL Schrim ist an diesem Punkt, finde ich, irreführend - auch wenn dieses nur als Vorschlag gegeben wird. Habe das auch schon mit unserem Spielleiter diskutiert.

Was findest du denn am Text im Schirm irreführend?
Klarer geht es doch gar nicht.