Autor Thema: Kulturvorstellung:  (Gelesen 4432 mal)

Aequilibrium

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Kulturvorstellung:
« am: 11 Nov 2014, 09:29:34 »
Hallo liebe Forengemeinschaft.
Ich bin kürzlich über dieses neues System gestolpert und war gleich total begeistert vom Kampf und Magiesystem. Also wollte ich mir gleich mal einen eigenen Char basteln. Habe mir von einem Freund die Welt ausgeliehen und durchgeblättert. Da von Anfang an klar war, dass er ein Nekromant werden sollte, habe ich genau danach gesucht. Ich habe fast zu jeder Magiechule eine schöne passende Kultur gefunden, nur nicht zur Todesmagie. Da aber - soweit ich das verstehe - jede Magieschule bis zu einem gewissen Grad von jedem erlernt werden kann, wollte ich eine Kultur haben in dem die Todesmagie zur Grundlage wurde. 

Ich wollte eine Kultur, in dem der böse böse Nekromant nicht böse böse, sondern sehr angesehen ist, in dem die Ausbildung zum Nekromanten zum höchsten Gut geworden ist, da mit der Nekromantie ein Großteil des Alltags steht und fällt. Gerade da man die Untoten durch das "verstäken" unterschiedliche Fähigkeiten geben kann, sind sie nicht nur Kampfmonster sondern vieleitig, was ich mit dieser Kultur hervorbringen wollte.

Ich weiß nicht ob die Anzahl der Kulturen die von der Redaktion kommen sollen, schon fest gelegt sind, aber ich hoffe Wirklich, dass diese oder eine ähnliche Kultur noch den Weg in das offizielle Regelwerk findet :)

   Die Kultur: Die Kesbesiten Oberschicht (Akademieabgänger)
Die Kultur zeichnet sich durch ein besondere Morbidität und ausgeprägten Höflichkeitsriten aus. Für Bewohner dieser Kultur gilt, dass das Leben eine Bühne ist, jeder versucht sich als mehr darzustellen als er ist, schließlich ist das Leben kurz und nur die Erinnerung der zurückgebliebenen bleibt nach dem Tot bestehen. Dieses Schauspiel um den eigenen Ruf hat auch einen ganz bestimmten Grund: Der Leichnam, eines verstorbenen, wird wie ein normales gut gehandelt. Je Prachtvoller der lebende war, desto wertvoller ist sein Leichnam nach seinem Tot und um so mehr, bringt er den Nachkommen ein.
Zur Oberschicht gehört neben dem Adelstum und den besseren Handwerkern auch die ausgebildeten Nekromanten, welche dazu in der Lage sind die Toten für das einfachere Volk zu erheben. Diese können dank der Nekromantie bei Ackerbau, Bergarbeit und andere einfachen Arbeiten helfen. So dass die Abgänger der Akademie als allgemein beliebte Helfer gelten, schließlich ermüdet der Leichnahm nicht, egal wie lange er schon Schutt aus dem Bergwerk schafft.  Aufgrund des hohen Ansehen in der Bevölkerung wird ein Schüler der Akademie in höfischen benehmen und Koordination seiner Diener ausgebildet. Weniger höfisch und eher pragmatisch ist der Zweig der Akademie an dessen Ende der Abgänger zu Soldaten des Heeres oder zu Stadtgardisten werden. Sie lernen sich selbst zu verteidigen und die Untote für Kampfzwecke einzusetzen. Dabei wird neben der Pragmatik auch auf den Stil geachtet, denn auch hier soll kein Abgänger seinen Stand widersprechen indem er sich bückt oder beugt. Eine Stangenwaffe garantiert, die gerade Haltung bei der Wache und das der Gegner auf Distanz bleibt und wird daher bevorzugt ausgebildet (ich denke hier halt an die Typische Stadtwache mit der Hellbarde :) ) . Ein ebenfalls wichtiges Arbeitsfeld eines solchen Abgängers ist die Vermittlung zwischen Tot und Leben. Eher bürokratisch, wird nach dem Tot der Tote selbst über seinen letzten Willen ausgefragt. Die Familie kann Abschied nehmen und am Ende des Trauertages wird die Seele in das Paradies oder der Todesstadt gesandt.
Im alltäglichen Straßenleben, kann man für die eigene Brötchen werbende Bäcker beobachten, die pünktlich um 8 mit dem Konkurenten gegenüber einen Streit beginnen, nur um exakt 5 Minuten später wieder einmal die Freundschaft zu besiegeln. Streitende Parteien werden von Freunden auseinander gebracht, damit keiner sein Gesicht verliert, aber auch der einfache Dieb hat seine Absprache mit dem Wachmann, damit er sich offen zur Schau stellen kann, während er eben ihm die Geldbörse klaut um danach heroisch über die Dächer und dem sorgfältig vorbereiteten Fluchtweg zu entkommen. Die mündlichen Absprachen und das Wort einer Person ist in dieser Kultur demnach ein eigenes Gut. Wer sein Gesicht oder seine Ehre verliert, verliert in dieser Kultur alles.

Zur besseren Vorstellung meiner Kultur will ich zwei Beispiele geben:
   1. Der Bäcker Abdul ist gerade frisch aufgestanden und spürt bereits, dass mit seinem Herzen etwas nicht stimmt. Einige Augendblicke später liegt er krampfend am Boden. Er ist allein, seine Frau bereits arbeiten und seine Kinder im Nebenraum, sie scheinen ihn nicht zu hören. Von draußen hört er das stöhnen eines Untoten, der von der Wache durch die Stadt geführt wird um für Sicherheit zu sorgen. Doch Abdul hat keine Angst, er bereut auch nichts. Mit dem letzten Gedanken :" nur noch eine Formalität" wird seine Welt dunkel. Einige Augenblicke später wird es wieder hell. Ein Akademieabgänger hat ihn wieder zurück gebracht. Seine Familie sitzt neben ihm. Abdul wird die Kraft gegeben zu reden und zu agieren. Es ist leicht, so ohne Körper, denkt er sich, als der Akademieabgänger die Zeremonie beginnt. Er stellt sich als frischer Abgänger Krembo vor. Er erklärt den üblichen Prozess, den Abdul schon so oft erlebt hat. Abdul darf seinen letzten Willen nun bekannt geben, entscheiden was mit seinem Hab und Gut, mit seinem Körper und seiner Seele passieren soll. Danach darf sich die Familie bis zur Mitternachtsstunde verabschieden. Genug Zeit, damit keine Schmerzen zurück bleiben. Am Ende seines letzten Tages darf er dann, so wie er es sich gewünscht hat, in das ewige Paradies seines Gottes einkehren. Damit hat er endlich seine Aufgabe im Leben erfüllt. Nur sein Körper wird noch weiter arbeiten, aber damit er ja nichts mehr zu tun.
   
   2. Es ist früh, draußen ist es noch Dunkel und trotzdem hat sein Partner den Akademieabgänger und Stadtgardist Abdul geweckt. Es ist nun an ihn bis zum Mittag die Runde zu drehen. Er hat in der Nacht nicht gut geschlafen, doch das hilft nicht, er muss arbeiten, schließlich ist er auf Bereitschaft. Er steht auf, zieht sich die Gardistenschuhe an,  steigt kurz auf eine Kiste und öffne seinen Schrank. Er überprüft kurz ob seine Hellbarde im guten Zustand ist, und lehnt sie danach zufrieden an den Spind seines Nachbarn. Danach steigt er von der Kiste öffnet sie und schaut ob der Körper seines Onkels auch in einem guten Zustand ist. Gestern hat er einen Messer in den Rücken bekommen. Es gab Ärger da der Kratzer auf der Rüstung sehr tief war, aber was hätte er tun sollen, er konnte ja nicht ahnen, dass der Dieb Verstärkung hatte und er war froh, dass er selbst nicht getroffen wurde. Ein kurzer Zaubervorgang, eine kurze Festlegung der Fähigkeiten und sein Onkel steht wieder auf… Heute ist sein Untoter nicht besonders gut gelungen, aber wie wahrscheinlich ist es schon, dass er an zwei Tagen hintereinander in Probleme gerät.  Am ende des Tages würde er einen Onkel, die Hellbarde und die Gardistenrüstung weg legen und endlich den Schlaf nach holen.

Schöne Worte in Zalen: Kultur: Kesbesit (Akademieabgänger)

Stangenwaffe 1,Akrobatik 1, Anführen 1, Arkane Kunde  1, Darbietung  1, Diplomatie  1, Empathie 2, Entschlossenheit 1, Gechichten & Mythen 1, Heimlichkeit 1, Redegewandtheit  1, Straßenkunde 1, Wahrnehmung  1, Todesmagie 1, Meisterschaft: Diplomatie: Stil und Grazie, Kulturkunde Kesbesiten, Stärke: Konzentrationstärke.

wusch

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #1 am: 11 Nov 2014, 11:14:41 »
Mir persönlich gefällt was ich hier lese.
Persönlich würde ich zwar wohl eher keinen Character aus dieser Stadt spielen wollen, allerdings bin ich ja nicht das Maß aller Dinge. ;)
Soll heißen: Ich finde du hast dir das gut ausgedacht und es könnte sicher für viele Spieler interessant sein, diese Kultur als Startkultur zu nehmen.

Cerren Dark

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #2 am: 11 Nov 2014, 11:30:41 »
Mit Esmoda, im äußersten Westen von Takasadu, hat Lorakis bereits einen Stadtstaat, dessen Führungsschicht aus Nekromanten besteht und deren Bewohner zu großen Anteilen untot sind.
Das kommt deiner Grundidee schon recht nahe. Ich empfehle dir, einen Blick in den Lorakis-Weltband zu werfen und selber zu vergleichen, inwiefern dir das zusagt.

Gruß,
Cerren
Nichts in Lorakis ist genau so, wie es scheint.

Aequilibrium

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #3 am: 11 Nov 2014, 12:35:00 »
Esmoda ist wieder so ein düsterer Ort, mit kargem toten Ödland als Umland und düsteren Geschichten die man sich von dort erzählt. Ich würde wirklich gerne mal einen Ort haben, der von diesem dunklen und kargen weg kommt :)

La Cipolla

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #4 am: 11 Nov 2014, 14:42:03 »
Wo würdest du diese Kultur denn verorten wollen? (Oder habe ich es nur überlesen?)

Das Glaubwürdigkeitsproblem, das ich habe, ist momentan folgendes: Lorakis hat, ähnlich wie unsere Welt, ein mehr oder weniger verbreitetes Totentabu. Das merkst du bspw. daran, dass Esmoda und Nekromanten im Allgemeinen irgendwo kritisch betrachtet werden, aber auch daran, dass Jenseitsvorstellungen und ein skeptischer Umgang mit der Geisterwelt durchaus üblich sind. Da unterscheidet sich Lorakis also nicht sonderlich von unserer Welt. Aber ein bisschen schon (mehr dazu gleich). Wenn jetzt also eine Kultur eine allzu "alltägliche" oder lockere Herangehensweise zum Tod hat (und genau das IST ein "Benutzen" von Leichen definitiv), würde das a) ordentlich herausstechen und b) wahrscheinlich zu Konflikten führen. Hängt natürlich stark davon ab, von welcher Region, welchen Nachbarn wir hier reden. Nyrdfing würde wahrscheinlich augenblicklich einen Kreuzzug starten. Auch in unserer Welt findest du so ziemlich keine Kultur, die den Tod trivalisiert.

ABER: Lorakis ist schon so ein bisschen "kitchen sink", also eine Welt, in der wirklich viel Platz findet, auch wenn es nicht zwangsweise 100% nebeneinander passt. Esmoda selbst ist eigentlich schon ein gutes Beispiel, oder die Pirates-of-the-Carribean-Inseln im Süden. Und mit diesem Hintergrundgedanken fände ich es durchaus glaubwürdig genug, wenn jemand so eine Kultur in seine Welt packen möchte. Aber grenzwertig. ;)
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Belzhorash

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #5 am: 11 Nov 2014, 14:55:03 »
Ich komme gerade nicht drauf, aber es gibt durchaus viele Orte, an denen das Totentabu gen Null driftet. Gerade im Bezug auf Dienste nach dem Tod, Ermittlungen und Schuldbegleichungen.

Quelle: ein Autorenpost, das ich gerade nicht zur Hand habe, weil ich unterwegs bin.

Cerren Dark

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #6 am: 11 Nov 2014, 15:04:13 »
Darüber hinaus sei darauf verwiesen, dass der Lorakis-Weltband in jeder Region sog. "Weiße Flecken" definiert hat, in denen sich die Spieler nach Lust und Laune austoben können, weil sie von den öffentlichen Publikationen völlig unberührt bleiben.
Somit hast du genügend Regionen, darunter auch kleine Inseln, auf denen du deine spezielle Kultur aufziehen kannst. Eine Insel eignet sich IMHO dafür besser als eine Festlandsprovinz.

Gruß,
Cerren
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Grimrokh

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #7 am: 11 Nov 2014, 15:14:25 »
Ich komme gerade nicht drauf, aber es gibt durchaus viele Orte, an denen das Totentabu gen Null driftet. Gerade im Bezug auf Dienste nach dem Tod, Ermittlungen und Schuldbegleichungen.

Quelle: ein Autorenpost, das ich gerade nicht zur Hand habe, weil ich unterwegs bin.

Ich nehme an, du meist dieses:
Todesmagie ist eine Schule wie andere auch. Es gbt keine kulturübergreifenden Vorurteile gegen einzelne Magieschulen in Lorakis.
Beispiel Pashtar: Wenn ein Familienmitglied einwilligt, nach seinem frühen Krankheitstod als Leichnam erhoben noch für 5 Jahre weiter eine Schuld abzuarbeiten, damit seine Kinder nicht mehr unter Schuldknechtschaft fallen, ist das eine ehrenhafte Sache für alle Beteiligten, vielleicht nicht alltäglich, aber eben nicht anrüchig. Wohingegen ein einfacher Schlafzauber eines Beherrschers auf einen Wächter den Magier in Gefahr bringt mit Fackeln und Heugabeln aus der Stadt gejagt zu werden, weil Geistbeeinflussung sehr kritisch gesehen wird.
Eigentlich alle Zauberschulen haben positive und negative Zauber, was diese Ambivalenz eben noch unterstreicht, denn Todesmagie ist schließlich auch für Heiler eine empfehlenswerte Schule...
Es zählt also eher die Tat als das Vorurteil.
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SeldomFound

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #8 am: 11 Nov 2014, 15:29:19 »
Mhm, aber selbst in diesem Falle ist es ja so, dass die Wiedererweckung der Person als Untoter in einem etwas sakralen Kontext steht und zwischen dem toten Körper und dem Lebenden nicht unterschieden wird.

Von daher würde ich sagen, dass die Wiederbelebung von Toten immer ein Problem ist, da es schlicht und ergreifend für die meisten Menschen eklig ist!
Der toten Körper als ein Objekt anzusehen, ist eigentlich in kaum einer mir bekannten Kultur verbreitet. Noch dazu kommt, dass es in deiner Kultur auch sehr viel Kenntnisse darüber geben muss, wie man eine Leiche am Verfaulen und freisetzen von Miasmen hindert, da ansonsten schnell Krankheiten ausbrechen werden.

Gut, aber davon abgesehen, würde ich diese Kultur am ehesten nach Kungaitan verortnen, die scheinen mir pragmatisch genug für so etwas.

Auch vom magisch-technischen Aspekt kann eine Stadtwache aus Nekromanten und ihren Untoten sicherlich funktionieren...



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JohnLackland

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #9 am: 11 Nov 2014, 15:38:21 »
Man könnte sogar noch weiter gehen, Untote ist die Versklavung über das Leben hinaus ist...
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

JohnLackland

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #10 am: 11 Nov 2014, 15:57:34 »
Nachtrag: Der Magierorden von Nuum dürfte auch spannend sein für einen Nekromanten...
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

La Cipolla

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #11 am: 12 Nov 2014, 15:05:26 »
Zitat
Von daher würde ich sagen, dass die Wiederbelebung von Toten immer ein Problem ist, da es schlicht und ergreifend für die meisten Menschen eklig ist!

Etwas eklig zu finden ist praktisch die erste handfeste Auswirkung eines Tabus. ;)

Aber ja, interessantes Zitat da oben. Da kann man natürlich drauf aufbauen. Ob es wirklich glaubwürdig ist, sei mal dahingestellt, aber hey, SpliMo will am Ende ja nicht hyperrealistisch sein (und das ist auch gut so). Dann wiederum muss "kein Vorurteil gegen Totenmagie" als Schule noch lange nicht heißen, dass man rumlaufen und Leichen beleben darf, ohne dass es jemanden stören wird.
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Thyx

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Re: Kulturvorstellung:
« Antwort #12 am: 25 Nov 2014, 09:57:32 »
Zitat
Von daher würde ich sagen, dass die Wiederbelebung von Toten immer ein Problem ist, da es schlicht und ergreifend für die meisten Menschen eklig ist!

Etwas eklig zu finden ist praktisch die erste handfeste Auswirkung eines Tabus. ;)
Genauso ist es für viele irdische westliche  Menschen ekelig, bei der Schlachtung eines Tieres dabei zu sein - überhaupt ein totes Tier.
Sicherlich wird Tod und der korrekte Umgang mit den Toten unterschiedlich verstanden und interpretiert. Ich denke nicht, dass man Tote grundsätzlich als ekelig empfindet, es zählt halt für die meisten bekannten Kulturen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Helden- und Heiligenkulte überaus seltsame Blüten tragen, wie schon im ersten Beitrag beschrieben. Ich denke nur an kuriose Wetteiferer, bei dem einer einen noch viel besseren und bekannteren Heroen in der Vitrine im Salon aufgestellt und seinen Gästen stolz präsentiert, während die Konkurrenz vor Neid fast platzt.   

Ich persönlich würde auf eine derart stark auf nekromantie gewichtete Kultur wie oben wohl verzichten, aber als Aufhänger für ein paar Überlegungen, wie diese "Schule" in einer Welt selbstverständlicher Magie zur Anwendung kommt, kommen mir schon ohne direkt einen Scheiterhaufen aufstapeln zu müssen.

Zum Beispiel könnte es Kulturen geben, bei denen ihren abgelebten Ahnen Respekt erwiesen wird, indem sie diese sich (im wahrsten Sinnes des Wortes) einverleiben. In anderen Kulturen könnte eine ausgeprägte nekromantische Strömung aus der Not geboren sein, wenn man unter kontinuierlichen kriegerischen Druck steht, so dass jeder Toter rituell "abgekocht" und erhoben wird, um seine Sippschaft zu verteidigen.   
Auch frage ich mich, in wie fern eine unmittelbare Erhebung eines Untoten die Seele schädigen könnte. Hier könnte es als verwerflich gelten einen Toten einfach wieder zu beleben, weil man z.B. die Seele noch nicht rituell von den Überresten gelöst hat. Ist es normal Sklaven zu erheben, da diesen so oder eh keine Seele oder eigenen selbstständigen Geist zugestanden wird, während es sträflich ist einen freien Bürger so zu behandeln? Ist es vorstellbar, dass es an einem Hof mal schick ist/war/wird, seinen Fufu überzeugend zu stopfen und weiter hinter sich her dackeln zu lassen?   
Nekromantie als Kunstform, bewegte Installationen in einem Atelier, Mahnmale, inszeniertes Schauspiel einer Schlacht, Puppentheater eines Hofnarren

MUAHAHAHAHAA  - die Möglichkeiten sind unendlich - UNENDLICH