(Am Rande: Da du schon erwähnt hast, dass ich und Zwart dir in anderen Foren negativ aufgefallen sind, könntest du mich vielleicht darüber aufklären, ob das im Cthulhu-Forum oder im Tanelorn war und wie dein dortiger Nick ist - gerne auch per PM. Wenn ich wüsste, welches Hähnchen du zum Rupfen mit hierhergebracht hättest, dann könnte ich entsprechende Reizworte vielleicht besser vermieden.)
Das brauche ich nicht per PM : Es war im Tanelorn, wo ich aber keinen Account habe, sondern nur hin und wieder mitlese. Es hat also nichts mit irgendwelchen Reizworten, sondern mit grundsätzlichen Ansichten.
In jedem von mir gespielten, un hier auch shcon als Beispiele genannten Systemen, die Soziale Konflikt regeln hatten, ist bisher das Ausspielen dabei unter die Räder gekommen. Und dies lag nach meiner Einschätzung weder an der Gruppe noch an den Spielleitern, sondern an den Systemen/Regelwerken selbst.
Und darum mag die Welt durch ein paar Regeln mehr nicht untergehen, aber das Rollenspiel wird erwartungsgemäß darunterleiden. Zudem können Regeln, egal wie gut sie ausbalanciert und konstruiert sind, niemals eine sinnvolle und ausgewogene situationsbedingte Entscheidung der Auswirkung eines Versuches ersetzen oder auch nur abbilden.
Klar kann man als SL auch weiterhin für einen beispielhaften Charakter Reizthemen festlegen oder einen goldenen Weg, der einen Freund fürs Leben verschaft. Man kann sicher auch definieren (und mehr wäre es nicht), dass ein ausreichend gutes Würfelergebnis genau die richtigen Punkte des NSCs anspricht oder ein vermasseltes variabel und unabhängig vom Vorgehen des Spielerchars, die Reizthemen mit Fußtritten anrührt. Aber wirklich erlebbar und erfahrbar wird dies dann nicht. Gerade, wenn der Held den nächsten tag in vergleichbarer Situation wieder an den NSC herantritt, diesmal aus den Fehlern oder dem richtig gemachten des Vortages gelernt hat und eigentlich alle Fallstricke gekonnt umschifft, kann ein schlechter Würfelwurf, dennoch alles kaputt machen. Und das nicht aus einem sinnvollen Grund heraus, sonder auf der zufälligen oder auch willkürlichen Entscheidung von einem Würfelwurf. Da stirbt einfach ein großer Teil von Stimmigkeit und auch Eindringen in das Setting und die Spielwelt.
Zum Massenk(r)ampf habe ich hier noch nichts geschrieben. Aber wo dies nun wiederholt explizit angesprochen wird, auch hierzu meine 2 cent : Wozu ?!?!?
Helden können im kleinen one on one rocken und sicher auch bei einer kleinen Gruppe. Aber schon bei einem Gemetzel, können Helden nur noch wenig direkt beeinflussen und noch weniger gekonnt Steuern.
Helden oder auch Personen in einem Gefecht haben immer nur ein sehr sehr eingfeschränktes Sichtfeld und nur einen geringen Überblick. Alles weiter als 2 oder 3 Mann von ihnen entfernt verschimmt im Nebel des Krieges. Vielleicht bekommt man noch mit, was im Nachbar Banner abgeht aber dann hört es auf. Bei entsprechender Kenntnis und Gelände erkennt man vielleicht, dass der linke Flüge eingebrochen ist, wenn da nun feindliche Banner wehen. Aber mehr erkennt man nicht und wirklich viel kann man da auch nicht reißen.
Also muss man mpMn das Kampfgeschehen im Großen als narratives Element einer Geschichte betrachten. Das Ergebnis eines größeren Gemetzels oder gar einer Feldschlacht, wird weniger von Helden entschieden, als viel mehr von dem Gesamtumfeld und vor allem von NSCs.
Ich bin in all meiner Zeit als Rollenspieler, weder als Spieler noch als Meister jemals auf eine Schlacht oder ein größeres Gemetzel gestoßen, deren rober Ausgang unklar und nicht vom zu erzählenden Handlungsverlauf vorbestimmt war. Und ich habe schon an vielen Schlachten und Gefechten im Rollenspielbereich teilgenommen.
Wenn nun aber der Ausgang im Groben feststeht und von den SCs nur im Detail (gern auch im wichtigsten Detail) beeinflusst werden kann, dann muss die Schlacht, das Gefecht nicht in jedem Detail erfahrbar sein und das Ende auch nicht ausgewürfelt werden.
Denn mpMn ist ein größeres Gefecht oder eine Schlacht nur ein narratives Mittel, der Plot oder der SL sollte den Ausgang vorher kennen und auch den Schlachtverlauf vorausplanen und nur in groben Zügen umreißen.
Wenn der Charakter mitten im Geplänkel aber nur mitbekommt, was 2-3 Mann links oder Rechts von ihm passiert, brauche ich auch nur ihn und seine 4 Nebenmänner betrachten.
Gerade bei einem so einfachen, Abkreuzl basierten Kampfsystem, sehe ich hier kein Problem.
Gruß