Hinter jedem SC gibt es einen Spieler, der die Entscheidungen für ihn trifft. Hinter den NSC gibt es zwar den Spielleiter, aber der verwaltet diese Figuren ja eher, als dass er sich in sie hineinversetzt.
Da habe ich aber ganz andere Ansichten. Das ist ja noch schlimmere Simulation als man es zu fürchten wagt. Sorry. Aber ich als Spielleiter, spiele meine NSCs aus. Sie haben Motivationen, Eigenarten, Stärken und Schwächen, sie sind manchmal umfangreicher und tiefgründiger als so mancher ein oder zwei Jahre gespielter Charakter so manchen Spielers. Klar gilt das nicht für jeden NSC und sicher nicht für das Schwertfutter. Aber ich unterscheide nicht zwischen Charakteren von Spielern und Charakteren in der Spielwelt, die nicht von Spielern gesteuert werden.
Und zum Thema : Nichts aber auch wirklich überhaupt nichts tötet Rollenspiel, Flair und Spielgefühl mehr, als wenn ein Würfelwurf gesellschaftliche Interaktion ersetzt. "*würfel* Ja ich hab ihn überzeugt, er macht jetzt, was ich will." um es mal überspitzt auszudrücken.
Wenn wichtige Entscheidungen nicht mehr erspielt werden, sondern erwürfelt, geht etwas grundlegend in die falsche Richtung. Und wo fangen die Regeln an und wo hören sie auf ? Dürfen sie nur von Spielercharakteren angewendet werden ? Dann dürfen SC auch SCs und damit deren Spieler zu Dingen "nötigen". Dürfen die Regeln nicht auf Spielerchars angewendet werden, kommen wir zu dem Problem, warum SC seine unwiderstehbaren auf jeden außer seine Reisegefährten anwenden kann.
So oder so ein massiver Bruch in der Spielwelt und dem Spielgefühl.
Insofern ist es für NSC nützlich, über einen Spielmechanismus zu verfügen, mit dem man per Würfelwurf entscheiden kann, ob sie nun überzeugt/betört oder was auch immer sind
Aber das stellt auch eine wertfreie Beschreibung und Konzeption des entsprechenden NSCs allgemein oder in der speziellen Situation sicher.
Wenn ich als Meister den ausgespielten Manipulationsversuch eines Spielers am Maßstab des NSCs bewerte, kann ich auch entsprechend reagieren oder mal Fünfe grade sein lassen.
Gibt es Regeln, kann ich das als Spielleiter nicht mehr. "Wie Würfelwurf verkackt ? Schade dann kann ich euch leider nicht die wichtige Information für den Plot zuschanzen."
Und dann haben wir noch das Beispiel von mehreren sozialen Charakteren. Der eine wird ordentlich ausgespielt und dies seinen Werten entsprechend, der andere wird einfach gewürfelt. Mir als Spielleiter blutet das Herz, wenn ich dem Würfler die Informationen geben muss, die ich wegen einer misslungenen Probe dem Ausspielenden vorenthalten muss. Und als Spieler bekomme ich bei solchen Situationen sowohl als Betroffener als auch als Zuschauer und Beiwohner nur das Würgen.
Wer Charakter gerecht einen sozialkompetenten und manipulierenden Helden spielen möchte, hat normal auch kein Problem damit, entsprechende Werte in seinem Bogen zu haben und dann entsprechend der Wert zu argumentieren oder zu spielen. Und ist der Wert bei einem Char geringer als das Spielervermögen, bremst man sich.
Ich habe aber auch schon erlebt, dass jemand, der nicht frei aus sich heraus reden konnte und eher der stille Typ war, wenig spaß an seinem Werte- und würfeltechnisch fähigen Intriganten hatte. Eben weil nicht er etwas darstellte, sondern die Würfel etwas ergaben. Da fehlte das Erfolgsgefühl.
Und ich als Spielleiter, tue mich auch ausgesprochen schwer damit, für Spieler die von den Spielern nicht ausspielbaren Charakterfähigkeiten mit zu spielen/anzubieten. Denn dann wird der SC nicht mehr als ein NSC, der von einem Spieler stellvertretend gewürfelt wird.
Danke, aber neeee !
Gruß