Autor Thema: Überraschungsangriff I-II  (Gelesen 11255 mal)

Fjalk

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Überraschungsangriff I-II
« am: 11 Aug 2014, 22:46:16 »
Ich habe eine kleine Verständnisfrage:

Unter "Überraschungsangriff I" (S. 121) steht:

Zitat
Der Abenteurer kann einen Gegner, den er überrascht, mit einer einhändigen Waffe oder einer Fernkampfwaffe empfindlich treffen. In diesem Fall richtet er 6/10  Punkte zusätzlichen Schaden an.

Unter "Hinterhalt und Überraschung" (S. 158) steht:

Zitat
Sollte der Angreifer als Sieger aus diesem Vergleich hervorgehen, erhält er für die kommende Aktion einen Taktischen Vorteil.

Unter "Taktischer Vorteil" (S. 170) steht in dem Beispiel mit Arrou:

Zitat
Sobald der Ork sich orientiert hat, entfällt der Bonus für die Überraschung und Arrou muss sich mit 3 Punkten begnügen.

Daraus ergibt sich folgende Frage:
Kann man mit einer schnellen Waffe den Schadensbonus aus dem Überraschungsangriff mehr als einmal nutzen?

Immerhin gilt der Ork in dem Beispiel bis zum Ende der Orientierung als überrascht (Taktischer Vorteil) und der Überraschte braucht 10 Ticks um sich zu orientieren.

Danke!
Fjalk
« Letzte Änderung: 11 Aug 2014, 23:44:09 von Fjalk »
"Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war." (Bertolt Brecht)

Vicneiros

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #1 am: 11 Aug 2014, 23:00:57 »
Moin,

klingt für mich nachvollziehbar. Würde ich auch so sehen und machen (lassen).
Erscheint mir im Vergleich mit der situationsgebundenen Thematik (Positionierung, Hinterhalt, etc.) nicht so unverhältnismäßig...

Gruß,
Vic

Saalko

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #2 am: 12 Aug 2014, 06:57:30 »
Denke nicht. Dieser Zusatzschaden gilt quasi fürs Stillhalten, sobald der gegner getroffen wird, wird er nicht einfach nur dastehen, sondern sich panisch umschauen, bis er sich orientiert hat. (taktischer Vorteil) Aber er bleibt nicht so ruhig stehen, dass man das Ding ein 2. mal nutzen kann.

Der taktische Vorteil bleibt und bei einer schnellen Waffe ist das immerhin ein EG, den der Angreifer pro Angriff bekommt.

Meucheln ist übrigens explizit nicht geregelt. Wenn du wen mit deinem Dolch die Kehle durchschneiden kannst, dann sollte das "problemlos" gehen.
« Letzte Änderung: 12 Aug 2014, 06:59:45 von Saalko »

Noldorion

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #3 am: 12 Aug 2014, 07:10:56 »
Das ist keine offizielle Aussage, sondern nur meine Meinung (denn Fjalks Argumentation ist definitiv stichhaltig): Ich sehe es wie Saalko und würde den Bonus auch nur ein einziges Mal geben. Zum einen aus Glaubwürdigkeitsgründen, zum anderen aus Balancinggründen (weil man sonst mit niedrigerer Ini, schneller Waffe und eventuell Der Blitz den Bonus zigmal einsetzen kann).

Und zum Thema Glaubwürdigkeit: Falls man es zulässt (und ich verstehe Fjalks Argumentation wirklich), stelle ich mir das so vor: Klick!

;)

Fjalk

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #4 am: 12 Aug 2014, 08:02:05 »
(und ich verstehe Fjalks Argumentation wirklich)

Danke ;)

Ich hatte gehofft, auf diesem Weg unseren Gnom-Schurken davon überzeugen zu können, dass er doch gar nicht so wenig Schaden (1W6+3 über Maira (Relikt)) macht, wie er glaubt, und dass es sich lohnt, einen solchen Charakter auch hier zu spielen.
(Ich bin mit meiner Gruppe mit Erwerb des Regelwerks auf der NordCon von Pathfinder umgestiegen.)
Er sieht natürlich im Kampf die Zwergen-Waldläuferin mit ihrer Streitaxt (Relikt) mit 2W10+3 Schadenspunkten und hält sich dadurch im Kampf für wenig hilfreich.

Mir ist das Balancing als Spielleiter aber wichtig und wenn die Einschätzung hier ist, dass der Überraschungsangriff durch diese Auslegung zu stark wird, dann werde ich das auch gerne berücksichtigen.
« Letzte Änderung: 12 Aug 2014, 08:08:50 von Fjalk »
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Grimrokh

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #5 am: 12 Aug 2014, 09:42:57 »
Und der Schurkenspieler darf auch nicht vergessen, dass er mit seiner Maira (6 Ticks) viel öfter angreifen kann als die Streitaxtzwergin (11 Ticks). Und es gibt außerdem keine Regel die den gnomischen Schurken daran hindert ebenfalls mit einer schwereren Zweihandwaffe zu kämpfen, falls er das für stärker hält.
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Drarsus

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #6 am: 12 Aug 2014, 10:14:49 »
Mit einer guten Initiative käme der Schurken-Gnom ja auch nach seinem "Opener" mit dem erhöhten Schaden sicherlich noch einmal wenn nicht sogar 2x dran, sodass der taktische Vorteil von ihm gut ausgenutzt werden kann.
Aber ja, 2x Schaden ausnutzen halte ich auch für zu stark und auch öhm an den Haaren herbeigezogen WARUM es denn gehen sollte. Nach dem 1. Angriff weiß der Überrascht ja zu 101% das er angegriffen wird ;)

Und Noldos Comic:  ;D

SeldomFound

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #7 am: 12 Aug 2014, 11:15:31 »
Ich habe es jetzt mal erlaubt, da ich es jetzt so interpretiert habe, dass der Kämpfer mit Hilfe von "Der Blitz" zwei einfach unglaublich schnelle Schläge durchgeführt hat, bevor sein Gegner begriff wie ihm geschieht.

Natürlich spüre ich es beim ersten Schlag, dass da etwas ist, aber wie sprechen ja von Schlägen, die innerhalb weniger Sekunden aufeinander folgen.
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Drarsus

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #8 am: 12 Aug 2014, 11:21:27 »
Ich habe es jetzt mal erlaubt, da ich es jetzt so interpretiert habe, dass der Kämpfer mit Hilfe von "Der Blitz" zwei einfach unglaublich schnelle Schläge durchgeführt hat, bevor sein Gegner begriff wie ihm geschieht.

Natürlich spüre ich es beim ersten Schlag, dass da etwas ist, aber wie sprechen ja von Schlägen, die innerhalb weniger Sekunden aufeinander folgen.

Da es sich ja bei Blitz um eine Splittergabe handelt, würde ich das evtl. auch noch durchgehen lassen, wenn ein Angriff dadurch auf das absolute Minimum reduziert würde.
Aber grundsätzlich dann eher doch nicht.

Vicneiros

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #9 am: 12 Aug 2014, 12:19:09 »
...es gibt außerdem keine Regel die den gnomischen Schurken daran hindert ebenfalls mit einer schwereren Zweihandwaffe zu kämpfen...
Stimmt. Jedoch hat es auch etwas mit dem "Flair" eines Schurken zu tun, welche Waffe er bevorzugt. Dolche sind da halt eher "stichhaltig"... muhahaha...

Von daher stellte sich die Frage, ob es ein Bonus-Analogon zu D&D/Pathfinder-Sneak attacks" (großartiger Link, OotS hat nichts von seinem Charme verloren ;D) gäbe, das über die schnelle Waffengeschwindigkeit hinaus ginge.
Diesbezüglich stellt der Überraschungsangriff - selbst unter einmaliger Verwendung - bereits einen (mit höherem Grad steigenden) Zusatzschaden dar.

Aber die Beschreibung der "10 Ticks" bis zur Orientierung scheint Klärungsbedarf zu generieren.

Quendan

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #10 am: 12 Aug 2014, 12:26:36 »
Ich stimme bei der Auslegung zum Überraschungsangriff Noldorion zu.

Davon abgesehen sollte man schnellere Waffen alleine schon deswegen nicht unterschätzen, da für sie Schadensboni mehr "Wert" sind als für langsamere Waffen (da diese den Zusatzschaden eben seltener erhalten). Das ist auch beim Balancing der Waffen bereits eingeflossen. Auf der anderen Seite haben die schwereren Waffen dafür das höhere "Erstschlagspotenzial". Und Leute mit schnellen Waffen sind dafür flexibler in ihren Handlungen. Beide Waffenarten haben ihre Daseinsberechtigung und keine ist der anderen prinzipiell unterlegen - das nur grundsätzlich als Info für deinen Gnomenspieler. :)

Drarsus

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #11 am: 12 Aug 2014, 12:34:31 »

Aber die Beschreibung der "10 Ticks" bis zur Orientierung scheint Klärungsbedarf zu generieren.

Was denn genau? Ich finde Seite 158 oben ist da recht eindeutig.

Fjalk

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #12 am: 12 Aug 2014, 12:51:21 »

Aber die Beschreibung der "10 Ticks" bis zur Orientierung scheint Klärungsbedarf zu generieren.

Was denn genau? Ich finde Seite 158 oben ist da recht eindeutig.

Das Problem ist m.E., dass (siehe meinen Eingangsthread) suggeriert wird, dass durch die andauernde Phase bis zur endgültigen Orientierung ein taktischer Vorteil für Überraschung gilt (was ja wohl auch der Fall ist) und aber auch gegen diesen/einen überraschten Gegner ein "Überraschungsangriff" möglich ist. Ggf. kann man bei der Beschreibung des Überraschungsangriffs einen Zusatz verwenden, dass dieser nur für eine Aktion gültig ist.
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Vicneiros

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #13 am: 12 Aug 2014, 12:53:15 »
Was denn genau? Ich finde Seite 158 oben ist da recht eindeutig.
Ah, ich erschaffe selber Klärungsbedarf... Scherz beiseite, da habe ich mich unklar ausgedrückt.
Die Definition, auf welche du verweist, finde ich ebenfalls klar.
Ich wollte mich "eigentlich" auf die von Fjalk dargelegte Argumentationskette bezüglich der Option auf mehrfaches Ausnutzens eines Überraschungsangriffs aus der Heimlichkeit-Meisterschaft beziehen.
Da sich halt durch das Beispiel auf S. 170 die diskutierte Interpretationsmöglichkeit ergab, roch mir das nach einer "Grauzone", die einer Ergänzung bedürfte.

Zecio

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Re: Überraschungsangriff I-II
« Antwort #14 am: 14 Aug 2014, 11:47:05 »
Mal eine andere Frage, ich weis nicht ob es hier schon mal thema war, aber wieso die Begrenzung der Reichweite?! Ist ein Gegner den ich aus 40m anschieße nicht weniger überrascht und empfindlich zu treffen?! Und so laut und langsam fliegt ein Pfeil ja nicht das man sagen könnte da er ab ner gewissen Reichweite nicht mehr Überrascht ist weil er den Pfeil sieht/hört?!?!

Oder isses einfach mal wieder balance thema?!