Hallo!
Puh, einiges zu schreiben
Ich lege mal los.
Bezüglich der Diskussion um die Formulierung des zentralen Paktes (im anderen Thema, ich bündele es aber einfach mal hier): Es ist vollkommen Absicht, dass da Interpretationsspielraum ist. Das ist ja quasi das zentrale Thema von Sommersonnenwende: So sehr ein unsauber formulierter Pakt einen Sterblichen in den Abgrund reißen kann, so sehr gilt das andersherum auch für die Feen. Es kommt letztlich darauf an, wie genau man "mein Zeichen" definiert. Das Symbol der Stechginsterkönigin ist ja eindeutig die stilisierte Stechginsterblüte. Sie wird mehrfach erwähnt und taucht auch auf den Illustrationen auf (unter anderem auf Lynwens Porträt, und natürlich bei den JdG-Seitenverweisen). Das ist also das Symbol, das vorhanden sein muss, und das mit "mein Zeichen" gemeint ist. Was
genau das beinhaltet, bleibt offen. Muss das Symbol direkt von der Königin verliehen werden? Nein. Lynwens Spiegelschatten hat es ja auch nicht direkt von der Königin bekommen, sondern wurde so geschaffen. Bei der Gesandten wiederum kann man argumentieren, dass die Stechginsterkönigin in diesem Moment ihre Macht durch die Gesandte hindurch hat fließen lassen. Etwas ähnliches geschieht ja später, als in Teorann Driohta die Forderung verlesen wird. Hingegen kann man eindeutig argumentieren, dass das Symbol von der Macht der Königin erfüllt sein muss. Dies ist bei den Spiegelschatten der Fall (geschaffen durch die höchste Dienerin der Königin, die in deren direktem Auftrag handelte), ebenso wie bei Gwylls Geschenk.
Heißt das, dass man den Pakt auch anders austricksen kann? Aber klar. Das ist ja explizit vorgesehen. Es gibt aber keine genauen Richtlinien. Feenpakte sind eben eine seltsame Mischung aus "schwammig" und "buchstabengetreu". Ich als Autor würde dazu raten: Wenn die Spieler coole, pfiffige Ideen haben, wie sie den Pakt austricksen können: Nur zu. Wenn das ganze aber quasi auf eine Anwaltsverhandlung hinausläuft, bei der ewig Paragraphen gewälzt werden, würde ich einen Riegel vorschieben. Wenn nähere Richtlinien gewünscht sind, würde ich folgende zwei Richtlinien nehmen:
- Das Zeichen muss das Symbol der Königin sein, also die stilisierte Blüte.
- Es muss in irgendeiner Form von der Macht der Königin erfüllt sein, also von ihr, einem hohen Diener, einem wichtigen Artefakt oder ähnlichem berührt sein.
Davon abgesehen kann hier meines Erachtens eindeutig die Rule of Cool gelten.
Okay! Jetzt zu Hildebrands Beitrag. Erstmal vielen Dank für das ausführliche Feedback! Ein paar Sachen kann ich vermutlich aufklären.
Ich spiele in unserer SpiMo-Runde einen großen, blassen Krieger mit roten Haaren aus Tir Durghachan mit Feensinn.
Wie im Weltenband bzw. Regelwerk beschrieben, hat er den Nachteil (Aberglaube) und sieht die "Schöne Familie" als Herrscher und Götter an. (Ja, auch die Stechginsterkönigin.)
Weiters hat der Charakter noch den Punkt "Erwählter der Feenwesen" sowie Ressource 6. Mit dieser Ressource besitzt der Charakter einen Rabenschnabel mit den Eigenschaften Bannwaffe, Rückkehr zum Besitzer, Flink und Erwählter der Feenwesen. (Wenn er also die Waffe trägt, dann hat er den Vorteil 2x.)
Vom Hintergrund ist der Charakter Galeth ab Glynn Brugail ein Herbstfeuerkind, dass eine zeitlang im Feenreich der Stechginsterkönigin war und dann mit der Waffe in die Welt geschickt wurde. Inzwischen "arbeitet" er für das Orakel von Ioria.
Aufgrund der Beschreibung erhoffte ich mir von diesem Hintergrund weitere Beschreibung zu dem Land und Möglichkeiten meinen Charakter auszubauen.
Fast schade, dass du das Abenteuer gelesen hast - dieser Charakter schreit ja geradezu danach, dass man Lynwen streicht und ihn zeichnet
- Wo ist der Nebel der Nebelherrin in Catley? Wenn sie dort als Wahrsagerin arbeitet, dann sollte es dort auch Nebel geben (zumindestens im Wagen) und keine Sonne.
Die Nebelherrin benötigt keinen Nebel, um aufzutauchen. Aber dort, wo Nebel ist, ist ihr Reich und damit ihre Macht am größten. Sie kann den Neben aber auch problemlos verlassen. Die Prophezeiung-Szene ist absichtlich so gehalten, dass erst einmal wenig Verdacht aufkommt, damit die Abenteurer nicht merken, dass sie manipuliert werden. Kann man natürlich problemlos ändern.
- Bei der Hintergrundbeschreibung wird auf die Werte Familie und Clan für Tir Durghachan durchaus Wert gelegt. Allerdings kann es sich Lynwen leisten einen Hochzeitsantrag von Eachan auszuschlagen? Wenn sie das kann und dies auch aktzeptiert wird, stellt sie sich dann nicht gegen das Clanswesen dort? Etwas was die ganze Gesellschaft verändern könnte?
Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass irgendwo steht, dass Hochzeitsanträge eines anderen Clans angenommen werden
müssen. Es gibt sicherlich arrangierte Ehen in Tir Durghachan, es gibt sicherlich auch Liebesehen, und es gibt Zweckehen. Aber ich würde daraus nicht schließen, dass ein Antrag angenommen werden muss. Vielleicht hat Lynwen einen Geliebten in einem anderen Dorf, oder der Brautpreis war schlicht und ergreifend nicht hoch genug, oder sie hat einfach genug Ansehen, um so etwas ausschlagen zu können.
- Warum ist nach Lynwens Zeichnung die Stimmung so schlecht? Der Pakt wurde doch besiegelt und die Sicherheit und die Fortdauer des Clans ist doch gesichert. Das scheint mir eher unstimmig. (Dass die Eltern usw. nicht erfreut sind, ist natürlich klar.)
Die Cadyr, die ja mit dem Pakt hadern, sind im Dorf in der Überzahl, und Lynwen ist eine der besten Kriegerinnen, ihr Verlust also schwer zu verkraften. Hinzu kommt, dass Lynwen schon länger gegen die Königin agitiert hat - selbst diejenigen, die für die Einhaltung des Paktes sind, machen sich also Sorgen, dass sie etwas dummes tun könnte. (Sie wird dann ja auch bewacht.) Das dämpft die Stimmung natürlich.
- Ein Gebet um Hilfe von Lynwen reicht schon aus, dass eine Fee die Hindernisse überwinden kann? Klingt ziemlich einfach. Ok, die Nebelherrin hat darauf gewartet, aber ich hoffe, dass dies im täglichen Leben eher selten der Fall ist. Da ja die schöne Familie gottartig verehrt werden, bleibt die Fragen an wen sie sich wenden wollte.
Das steht im Abenteuer nur angedeutet drin, aber: Die Nebelherrin hat Lynwen ja schon in Catley manipuliert. Sie hat ihr eine eigene Prophezeiung gestellt und sicherlich dort auch ihr Auftauchen im Dorf vorbereitet. Generell arbeitet sie ja schon ziemlich lange an diesem Plan. Lynwens Gebet war vermutlich eher eine allgemeine Bitte um Hilfe, nicht an eine bestimmte Entität gerichtet. Davon aber abgesehen: Die Schutzmaßnahmen der Durghach sind nicht so umfassend, wie sie das gerne hätten. Sie helfen, aber wirklich mächtige Feen halten sie auch nicht ab. Cae Cadyr ist nur vor den Dienern der Stechginsterkönigin umfassend geschützt, und das auch nur aufgrund eines Paktes (der auch umgangen werden kann, wie Gwyll beweist). Eine verzauberte Weißdornhecke ist hilfreich, aber kein perfekter Schutz.
- s. S. 31 "Paktbruch": Die Nebelherrin kann den bestehenden Pakt verkaufen? Klingt doch gut. Dann sollten aber die SCs das auch können. Ich sehe schon einen schwunghaften Handel mit Pakten - eventuell eine Art Börse.
Jepp, Pakthandel ist möglich. Steht, wenn ich mich nicht irre, auch in Jenseits der Grenzen, und das spielt auch definitiv noch eine Rolle bei Splittermond
- Warum will die Stechginsterkönigin die Abenteurer aufhalten? Ihr sollte doch an der Pakterfüllung doch gelegen sein. Hier finde ich die Begegnung mit Modan in dieser Form unpassend. Man könnte diese natürlich modifizieren und noch andere Feen ins Spiel bringen.
Das Abenteuer geht ja in erster Linie davon aus, dass man Lynwen helfen will. Insofern hat die Königin allen Grund, die Abenteurer aufzuhalten, denn wenn die Abenteuer sich einmischen, hat Lynwen eine Chance - wenn nicht, schafft sie das nicht. Wenn die Abenteurer Lynwen "einfangen" wollen, könnten sie natürlich eher mit der Hetzerin zusammenarbeiten - für den Fall, dass diese das weiß und ihnen das glaubt. Die Hetzerin nämlich will einfach, dass sich gar keine Sterblichen einmischen, ob auf ihrer Seite oder auf Lynwens Seite.
- Warum wird Lynwens Vorfahrerin Rhona vernichtet? Aus meiner Sicht hat sie keinen Paktbruch begangen. Sie ist eher der Beweis, dass die Auserwählten Teil der Jagd sind und nicht als Jadgut dienen.
Welchen Pakt man eingeht, wenn man Teil der Jagd wird, steht ja nirgends. Sie wird vernichtet, weil sie als Teil der Jagd ihre eigenen Gefährten tötet. Dass sie ein Argument ist, dass die Auserwählten Teil der Jagd werden, wird ja sogar in der Debatte mit Lynwen am Ende erwähnt. Wobei das natürlich auch fraglich ist. Letztlich ist Rhona nur der Beweis dafür, dass
eine Auserwählte jahrhundertelang mit der Jagd gelaufen ist. Sie ist nicht der Beweis, dass das
allen so geht.
- Der Oberste Laird Branoc zieht gegen Rotkappen uns stirbt ein paar Wochen vorher: Es wird von Branoc und seinem Gefolge und dann 12 Kreuzen geredet. Der oberste Clansführer von 5 Clans zieht ohne seine beste Waffe mit nur 12 Mann gegen die ein paar Dutzend Rotkappen. Irgendetwas kommt mir hier komisch hier. Entweder das Gefolge aufstocken und damit die Stimmung im Dorf, bei den Clans usw. trauriger werden lassen oder die Episode dann doch modifizieren.
Die Rotkappen haben natürlich nicht das gesamte Gefolge von Branoc gepfählt - das war schon ein größerer Trupp. Die restlichen Leichen allerdings befinden sich in der "Palisade" rund um den Ort, nur Branoc und einige Ausgewählte wurden auf den Hügel gestellt. Dass er seine Waffe zurückgelassen hat, wurde ja explizit erwähnt: Er rechnete mit dem Tod und wollte nicht, dass sie in die Hände der Rotkappen fällt. Insofern war das definitiv ein Himmelfahrtskommando, das man besser hätte planen und durchführen können, das aber von einem Anführer mit Todessehnsucht ausgeführt wurde.
- Ria Niare, die Waffe des obersten Lairds, kann nur vom obersten Laird ohne Abzüge geführt werden. Cool. Wie wird das regeltechnisch umgesetzt? Mittels Pakt oder Ressource...
Mondstahlklingen, legendäre Kraft "Beschränkung der Träger" (S. 102)
- Die Option beim Endkampf auf Bryn Dewin mittels Neben noch andere Feen ins Spiel zu bringen hat mir noch gefehlt oder will sie dann doch nicht auftreten.
Ich nehme an, mit "mittels Neben" meinst du die Nebelherrin? Die stellt sich auf keinen Fall offen gegen die Königin. Ihr Plan ist ja gerade, dass andere die Schuld für den Paktbruch auf sich nehmen und sie nur ein wenig Hilfestellung bietet, aber auf keinen Fall offen agiert.
Ich hoffe, das beantwortet ein paar Fragen