Autor Thema: Feen und natürliche Grenzen  (Gelesen 4424 mal)

Loki

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Feen und natürliche Grenzen
« am: 11 Aug 2017, 09:26:16 »
Hi.

In Jenseits der Grenzen wird ja dargestellt, wie Feen und Grenzen aller Art zusammenhängen. Dort heißt es (sinngemäß), wesentlich für die Wirksamkeit einer Grenze ist der dahinter stehende Wille. Der 50 cm hohe Zaun hält Feen nicht davon ab, ihn zu überschreiten, weil er ein 50 cm hoher Zaun ist, sondern weil er mit dem Willen errichtet wurde, andere draußen zu halten und zu separieren. Ähnliches gilt für ausgestreute Kreise aus Salz oder aneinandergelegte Weidenruten, etc.

Was ist nun aber mit natürlichen Grenzen? Abseits des Umstands, dass sie Tore in Feenwelten darstellen können, können sie auch Feenwesen am Fortkommen hindern? Der Hintergrund der Frage ist die Idee, dass eine Fee sich von einer natürlichen Grenze eingeschlossen sieht und nicht mehr weg kommt. Ein paar Beispiele: Die Fee ist im Wald und plötzlich stürzt ein Baum um und bildet mit drei anderen zufälligerweise ein Quadrat, das die Fee umgibt. Oder die Fee steht auf einem grasbewachsenen Hügel und plötzlich gibt es eine Lawine, sodass sie rundherum von Schnee eingeschlossen ist. Angenommen sie kann nicht fliegen oder sich teleportieren, wäre sie dann gefangen? Sprich: Wäre es möglich, in scheinbar zufälligen Ereignissen wie einer Lawine oder dem Sturz eines Baumes den Willen der Natur zu erkennen oder ist das für euch vielleicht sogar eine übliche Denkweise für Feen?

Mir ist klar, dass ich diese Frage im Zweifel einfach für mich selbst beantworten und entsprechend in mein Lorakis integrieren kann, daher bitte ich von entsprechenden Hinweisen der Art "Mach es doch einfach, wie du magst" abzusehen. Mir geht es hier darum, ob ihr euch so etwas für euer Lorakis vorstellen könnt oder ob ihr die Idee komisch findet.

LG
Who has seen the wind - Neither you nor I
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Ritterlich

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Re: Feen und natürliche Grenzen
« Antwort #1 am: 11 Aug 2017, 10:31:46 »
Ich würd sagen so welche ereignisse haben auf Feen normalerweise keine auswirkungen. Es würde ja fast schon dafür sorgen das Feen in Lorakis sich schwer bis garnicht bewegen können. Wenn es in der Umgebung passende Veränderungen gibt, z.B. durch einen Sturm.
Deine Grenze würde eher dadurch entstehen das Sterbliche Jahrzehntelang einen (oder mehrere) umgestürtzten Baum nicht übersteigen, sonder immer drumrum gehen. Wobei eine erweiterung der Grenze, durch Sturm oder Menschenhand, vermutlich möglich wäre.

Allerdings kann es je nachdem welchen (Feen-)Regeln das Feenwesen unterworfen ist sein das es bei einzelnen doch geht.
Mit Ritterlichem Gruß,
ebendieser

Paun

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Re: Feen und natürliche Grenzen
« Antwort #2 am: 11 Aug 2017, 10:54:19 »
Ich finde die Idee hervorragend. Es müsste allerdings schon etwas Großes sein, das eine Fee gefangen nimmt, damit eben nicht alle Feen irgendwann einmal auf Lorakis festsitzen.

Erinnert mich irgendwie an Elantris von Brandon Sanderson. Hier sorgt die Umwelt auch für eine sehr interessante Änderung in den Strömen der Magie (ich versuche hier nicht zu viel zu verraten).

Wenn also eine Fee durch ein Tor nach Lorakis kommt, diese Fee z.B. auf Schnee angewiesen ist und eine Lawine das Tor verschließt. Dann hast du eine Fee, die auf ihrem Eisfeld gefangen ist. Und jetzt kommt der Sommer...
Könnte man sehr schöne Geschichten draus spinnen.

аwtоr zashigajet

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Re: Feen und natürliche Grenzen
« Antwort #3 am: 11 Aug 2017, 10:59:21 »
Ich glaube nicht das natürliche Ereignisse einen Willen einer anderen Entität beinhalten. Auch aus Sicht einer Fee nicht. Ein umgefallener Baum allein reicht also nicht. Wenn allerdings durch ein natürlichliches Ereigniss eine Grenze verschoben wird, dürfte das durchaus einen Einfluss haben. Wäre auch eine schöne Idee für eine Fee, die einen Pakt "umgehen" will.

Beispiel:
es wird ein Grenzfluss festgelegt. Durch einen Baum im Bachbett fließt der jetzt wo anders lang. Das dürfte schon einen Einfluss auf die Fee haben. Eventuell führt sie so etwas auch aktiv herbei...
Oder: Der Fluss bildet jetzt eine Insel, auf der die Fee fest sitzt, da zu allen Seiten nun der Grenzfluss fließt
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SeldomFound

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Re: Feen und natürliche Grenzen
« Antwort #4 am: 11 Aug 2017, 11:11:28 »
Das wird in Feenband deutlich erklärt (S. 7):

Zitat
Manche natürliche Grenze ist für die Feen offenbar bedeutsam, weil sie hinter ihr einen ordnenden Willen ganz selbstverständlich vermuten, und da sie hier Einfallstore und Barrieren gleichermaßen finden, mögen sie damit womöglich sogar Recht haben. Betreten sie Lorakis, müssen sie die "Metapher des Diesseits" anerkennen.

Also ja, es gehört zu der Denkweise einer Fee bei natürlichen Grenzen von einem starken Willen dahinter auszugehen.

Die von dir zitierte Stelle über den Willen hinter einer Grenze ist in erster Linie nur relevant für Grenzen der Zivilisation. Doch im Falle von natürlichen Grenzen wird darauf hingewiesen, dass die Denkweise der Feen daran liegen könnte, dass das Diesseits als Schöpfung der Götter von deren Willen durchdrungen ist!


Zu deinen Beispielen: Wenn sich durch "Zufälle" solche natürliche Grenzen bilden, dann kann es tatsächlich sein, dass das Feenwesen dadurch eingesperrt werden kann. Allerdings darf diese natürliche Grenze für das Feenwesen kein Einfallstor darstellen:

- Ein Astloch durch einen der Bäume
- Der Schnee fängt an zu schmelzen

Und natürlich könnte das Wesen durch seine Natur selbst keine Grenze in der natürlichen Barriere sehen. Ein Feuerdjinn kann die Bäume einfach niederbrennen, doch dafür ist die Lawine für ihn ein überwindliches Hindernis, während die Schneefrau einfach hindurch schreitet.

Dabei muss man beachten, dass die Optionalen Tabellen auf S.8f deutlich machen, dass Feenwesen sehr unterschiedlich in ihren Umgang mit Grenzen sein können.
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Re: Feen und natürliche Grenzen
« Antwort #5 am: 11 Aug 2017, 16:48:52 »
Die von dir zitierte Stelle über den Willen hinter einer Grenze ist in erster Linie nur relevant für Grenzen der Zivilisation. Doch im Falle von natürlichen Grenzen wird darauf hingewiesen, dass die Denkweise der Feen daran liegen könnte, dass das Diesseits als Schöpfung der Götter von deren Willen durchdrungen ist!
Das wäre auch mein Punkt bei der Sache: wie mythisch oder wie natürlich will man sich seine Fantasy-Welt denken?
Letztlich könnte man auch argumentieren, in einer sehr mystisch gedachten Welt mit Magie und Göttern gibt es vielleicht gar keine "natürlichen" bzw. "zufälligen / unwillentlichen" Ereignisse. Ein vom Sturm umgeworfener Baum wäre dann der willentliche Ausdruck z.B. eines Sturm-Gottes - denn schließlich ist der Sturm kein zufälliges Naturereignis, sondern Folge des Willens einer sturmbeherrschenden Gottheit.
Ob man das als Wirklichkeit für Lorakis so sehen will oder nur unterstellt, dass nur einige Feen das so glauben, sei dann dahingestellt.
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Caleb

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Re: Feen und natürliche Grenzen
« Antwort #6 am: 12 Aug 2017, 00:11:36 »
Hier würde ich aber klar unterscheiden: die Grenze wird nur dadurch eine wirksame Grenze, wenn sie bewusst gezogen wird.

Nicht jeder Baum der fällt tut dies durch göttlichen Willen. Insofern würde ich hier natürliche Ereignisse außen vor lassen. Und ein gefallener Baum definiert alleine auch keine Grenzlinie. Erst wenn ein Wesen diesen Baum dazu bestimmt, wird es eine.

Fällen Abenteurer zeitgleich vier Bäume, welche eine Fee einkesseln... dann ist das was anderes. Genau aus diesem Grund sind die Bäume gefallen. Der Wille der Abenteurer erreicht das, was der "Zufall" nicht kann.

Aber das ist nur meine persönliche Interpretation natürlich.
alea iacta est

Keine Möglichkeit Splittermond zu spielen weil ihr keinen Spielleiter oder Spieler findet? Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit.