Meine Meinung ist erstmal vorläufig, bis ich den Inhalt in der Praxis austesten konnte:
1. "Der Schatten von Palitan" hat mich an Anfang mit seinen Infos über die Stadt sehr überrascht. Es stellt sich heraus, dass Geister in dieser Stadt nicht ungewöhnlich sind und sogar aktiv eingreifen können! Außerdem gibt es eine Sequenz, die hervorragend zeigt, wie die Bürokratie in Palitan abläuft.
Ein Schwachpunkt, den ich bislang sehe, ist der hohe Anteil an Dramaturgie innerhalb des Abenteuers, wo die Spieler von eine Szene in die nächste geführt werden. Außerdem ist ein Teil des Abenteuers mehr oder weniger überflüssig, was sehr schade ist, da er an sich einiges an Flair hat.
Im Voraus: Dieses Abenteuer kann für die SCs teuer werden! Sie sollten auf jeden Fall einige Lunare zur Hand haben.
2. "Wolfsjagd" gefällt mir von den drei Abenteuer am meisten, da es am wenigsten dramaturgisch oder abgehoben wird. Es hat einen unkomplizierten, klaren Plot, was ich sowohl als Spieler als auch als Spielleiter als ein Plus empfinde. Und es hat eine wirklich ungewöhnliche Queste, die aber optional bleibt, wenn sie den Spielern nicht zu sagen sollte.
3. "In Luft aufgelöst" ist ein Abenteuer mit "1001 Nacht"-Feeling und da bin ich nicht so affin mit. Aber es hat eine gut ausgearbeitete Gruppe von Antagonisten, die in der Hand eines geschickten SLs sehr fies sein können! Auch hier gibt es gewisse Elemente, von denen ich meine, dass sie für das Abenteuer an sich nicht notwendig sind, die aber an sich sehr interessant sind. Mein Vorschlag: Aus dem eigentlichen Abenteuer rauslösen und für ein eigenes verwenden.
4. Zu den Vignetten am Schluss: Da lässt sich einiges mit anfangen.
Manches sind allgemeine Ideen, die nun konkret für die Welt von Splittermond ausformuliert wurden, wie etwa der typische, seltsame Laden, indem man verfluchte Artefakte finden kann oder der mysteriöse Händler, der unmögliche Deals möglich macht... für einen Preis.
Es gibt auch ein kleines Mini-Abenteuer.
Am Besten gefallen mir die beiden Feenwelten und die Feenbardin. Gerade der Zirkus am Schluss hat einiges für sich und ist ein gutes Ausgangspunkt für eine bunt zusammengewürfelte Gruppe.
Ansonsten stelle ich fest, dass die Idee der "Kreuzungswelten", von denen man im Prinzip überall nach Lorakis kommen kann, mehrmals benutzt wird, obwohl im Feenband auf S. 37 noch geschrieben steht, dass nur eine solche Welt bekannt sei. Doch fairerweise kann man sagen, dass die entsprechenden Feenwelten in dieser Anthologie anders als der "Nexus" wohl einfach bislang nicht als "Kreuzungswelten" erkannt wurden.