Messingmünzen in Lorakis?

[Jeong Jeong]

Hi,

was ich mich beim Nachbarthread gerade fragte ist, ob es nicht in Lorakis noch irgendeine Münze zwischen Kupfer- und Silbermünzen geben müsste/sollte/könnte?

Natürlich füllen einen Großteil dieser Lücke Halb- und Viertellunare, die ja einfach 50 bzw. 25 Kupfer wert sind. Aber ich denke, Messingstücke wären für den lorakischen Alltag eine weitere praktische Stufe. Wenn wir z. B. den Wert eines Messingstücks bei 10 Kupfer ansetzen, dann würden sich folgende Währungsschritte ergeben:

1 Solar = 100 Lunare
1 Lunar = 10 Messing
1 Messing = 10 Kupfer

Ein kleinere Staffelung der Münzen im Bereich der alltäglichen Ausgaben würde denke ich von jedem Lorakier begrüßt werden. Und auch Spielercharaktere hätten dann vielleicht tatsächlich mal was anderes als Lunare in den Händen.

Was meint ihr dazu?


edit: Tippfehler

[Grimrokh]

Innerweltlich hast du wahrscheinlich Recht, für den Spieltisch sehe ich für mich aber keinen Mehrwert, wenn es auch Zehnerschritte und eine zusätzliche Münzart geben würde. Ich würde so etwas daher ggf. eher nur mal regional anwenden - irgendein Herzog kann gern mal Messingmünzen verwenden, die soviel Wert sind wie 10 Kupfer - extra anders am Charakterbogen notieren würde ich es aber wohl trotzdem nicht.

[Jeong Jeong]

Auf dem Charakterbogen würde ich wahrscheinlich ebenfalls immer nur Lunare mit Kommastellen notieren.

Aber Messingmünzen wären z. B. auch für sowas wie Schatztruhen nett, die dann voller gelber Münzen sein könnten, ohne gleich ein Vermögen wert zu sein.

[Loki]

Für mich ist der Unterschied zwischen einem Viertel Lunar (= 25 Kupfer) und einer hypothetischen Messingmünze (= 10 Kupfer) zu gering, um einen tatsächlichen Mehrwert darzustellen. Für alle Kulturen, die auf Tauschhandel basieren, spielt es ohnehin keine Rolle und in allen anderen zahle ich Dinge im Rahmen eines Brots oder einer Mahlzeit mit einzelnen Kupferstücken und Dinge im Bereich Bote oder Übernachtung (35 T bzw. 10 T - 1 L) mit (Viertel-/Halb-)Lunaren. Im sinnvollen Einsatzbereich für 10 Telar-Münzen (5-10 T) gibt es meiner Meinung nach (zumindest in den Ausrüstungslisten im Grundregelwerk) nicht genügend Gegenstände, um die Einführung zu rechtfertigen.

[TrollsTime]

Sicherlich wird es auch irgendwelche Reiche im riesigen Lorakis geben, die auch mit Zwölftelungen oder Zwanzigstelungen oder Messingmünzen rechnen/zahlen.
Da glaube ich fest dran.

Ich würde das aber nur im einzelnen Abenteuer thematisieren, wenn ich dadurch Mehrspaß generieren kann
und sonst ganz normal mit Lunaren, Telaren etc. arbeiten.
Und nach dem Abenteuer würde ich so oder so möglichst spielersozial umrechnen.
Es sei denn, die haben Spaß an Geldwechsler und Co.

Spielspaß geht der Simulation immer vor oder nicht?

[Jeong Jeong]

Für mich ist der Unterschied zwischen einem Viertel Lunar (= 25 Kupfer) und einer hypothetischen Messingmünze (= 10 Kupfer) zu gering, um einen tatsächlichen Mehrwert darzustellen. Für alle Kulturen, die auf Tauschhandel basieren, spielt es ohnehin keine Rolle und in allen anderen zahle ich Dinge im Rahmen eines Brots oder einer Mahlzeit mit einzelnen Kupferstücken und Dinge im Bereich Bote oder Übernachtung (35 T bzw. 10 T - 1 L) mit (Viertel-/Halb-)Lunaren. Im sinnvollen Einsatzbereich für 10 Telar-Münzen (5-10 T) gibt es meiner Meinung nach (zumindest in den Ausrüstungslisten im Grundregelwerk) nicht genügend Gegenstände, um die Einführung zu rechtfertigen.

Ich denke auch, dass Abenteurer daran keinen großen Bedarf haben, schon allein durch die Ressource Vermögen.

Aber für den durchschnittlichen Lorakier der Unter- und Mittelschicht und dessen alltägliche Ausgaben ist der Unterschied zwischen 10 und 25 Kupfern (also zwischen Messingmünze und Viertellunar) glaube ich schon ziemlich krass.

Ein weiterer interessanter Faktor ist, dass auch nicht alle Länder gleich viele Silbervorkommen haben werden. Gerade habe ich z. B. gelesen, dass real in der Antike die griechische Insel Aigina Silber zur Münzprägung importieren musste und Ptolemaios I. Soter das Gewicht ägyptischer Silbermünzen herabsetzte, da es in Ägypten nicht genug Silbervorkommen gab.

Dieses irdisch-historische Problem werden sicherlich auch einige lorakische Länder haben, die also unter Umständen nicht sehr viele Silbermünzen nach dem Standard der Portalgilde prägen können. In diese Bresche könnten dann Messing- oder auch Bronzemünzen springen.

Und um den Bogen zum rollenspielerischen Mehrwert zu schlagen: wie toll könnte man beispielsweise die Armut Midstads darstellen, wenn dort praktische keine Lunare mehr im Umlauf sind und fast nur noch mit Kupfer-, Messing- und Bronzemünzen gehandelt wird. So kann dann ein einfacher Einkauf genutzt werden, um die Region zu charakterisieren.

[wusch]

Ich kann mir gut vorstellen das es auch 10, 20 und 50 Telarmünzen existieren und auch 1,2,5 usw. Lunarmünzen, einfach nur damit es nicht so gewaltige Mengen Münzen gibt. Sie sind nur regeltechnisch nicht relevant. Denn z.b. nur weil ich auf meinem Charakterbogen 1 Solar stehen habe, heißt das nicht das ich nur 1 Münze habe. Da könnte mir ja kaum ein Ladenbesitzer raus geben. Ich selbst nehme immer an das ich eine größere Ansammlung verschiedener Lunarmünzen und ein paar Telare habe.

[Jeong Jeong]

Ja, wir sollten hier glaube ich zwischen drei Ebenen unterscheiden:

1. Praktikabilität für Spieler
2. Plausibilität innerhalb der Hintergrundwelt
3. Mehrwert für Abenteuer

Für die 1. Ebene finde ich das bisherige System auch vollkommen ausreichend. Gleichzeitig halte ich wegen der 2. Ebene aber die ingame-Existenz von Messing- und Bronzemünzen für extrem wahrscheinlich.

Die 3. Ebene ist dann eigentlich die interessanteste: wie kann man unterschiedliche Münzen in Abenteuern sinnvoll nutzen? Ich hatte ja hier schon in den Raum geworfen, Schatztruhen beispielsweise mit Messingmünzen zu füllen oder die Armut von Regionen unter anderem dadurch zu beschreiben, dass es in ihnen fast keine Silbermünzen gibt. Ich persönlich finde, dass die Beschreibung solcher kleinen Details die Hintergrundwelt lebendiger und interessanter machen kann.

[TrollsTime]

Ich beispielsweise werde einen Kurort bespielen.
Ursprünglich eine verwunschene Gegend in Hintertupfingen, die jetzt wegen der vielen Adligen "auf Tour oder Kur" immer mehr Bedeutung erlangt.
Da hat man dann vor kurzem von Kronen (120 Lunare), Schilling (10 Lunare) und Groschen (0,5 Lunare) auf Solar und Lunare umgestellt, was immer wieder zu Verwirrung führt.
Am Ende des Abenteuers wird schön brav umgerechnet.
Im laufenden Abenteuer soll es nur eine kleine Skurilität zur Auflockerung und eine Reminiszenz an alte Zeiten, als ich das auf die Spitze trieb*, sein.

*Damals waren eine Krone 12 Schilling. Eine Krone entsprach dem üblichen random "Goldstück".
Im Königreich daneben kannte man die "Lunarie" (watt n Zufall) aus Platin, die man in 8 "Irkosaden brechen konnte, diese waren wiederum 20 Rappen wert.
Eine Lunarie entsprach 10 Kronen, wenn der Geldwechsler mitspielte.
Für eine Lunarie bekam man im Nachbarreich also 120 Schilling.
Für eine Krone bekam man im anderen Reich also 1,25 Irkosaden oder 25 Rappen .... äh falsch ... 0,8 Irkosaden bzw 16 Rappen Irkosaden.
Lunarienburg war die Hauptstadt (und Lunarie der Name der Königin) und Irkosan das entsprechende Königreich, daher der Name.

Das sind aber nur die Hauptwährung bzw die Währung des zweitwichtigsten Reiches, da gab es noch mindestens zwei Währungen mehr....
Meine Spieler waren "bedingt amüsiert".

Die Kleinstmünzen "Pfennige" und "Nickel" habe ich mal außen vor gelassen, um euch nicht zu verwirren.

[Mr.Renfield]

Die 3. Ebene ist dann eigentlich die interessanteste: wie kann man unterschiedliche Münzen in Abenteuern sinnvoll nutzen?

indem man weniger auf den nominalwert einer münze als auf das draufgeprägte herrschersymbol schaut:
"Nein, für Finns Gesicht kannst du hier nichts kaufen!"

oder gar
"Hmm... du hast ganz schön viele Münzen von [wer auch immer] mein Freund, und du bist dir sicher, keiner seiner Spione zu sein?!"