Die letzten Wochen vergingen für die Gruppe wie im Fluge. Sie lebten sich im neuen gemeinsamen Heim mit Calina ein und die Tagesgeschäfte gingen weiter.
Kurz vor der geplanten Ankunft des Kaisers fand man sich zum gemeinsamen Essen mit Federgar Eisblick und dessen Familie ein. Zanvel kümmerte sich um die Geschäfte der Dunbalds, denn die wichtige Korrespondenz landete schon automatisch bei ihm. So verbrachte er einige Zeit damit Verkäufe und Käufe anzuleiern.
Währenddessen machte Tarisan Händler aus Arkuri ausfindig. Die Händler besaßen Exotika, die von der anderen Seite des Mondpfades stammten und tatsächlich besaßen sie Wasabi-Nüsse. Bromborosch freute sich sehr über das Geschenk.
Zanvel erinnerte die Gruppe daran, dass sie eine Aufgabe hätten und gemeinsam begann man zu überlegen, worin sie sich zu beweisen hätten, um zu zeigen, dass sie für Thondere eine passende Wahl wären.
Eine der Aufgabe sollte sich um die Fähigkeit drehen, für andere sorgen zu können. Daher musste Thondere der Gruppe Welpen besorgen. Diese sollten als Geschenk dienen. Außerdem war man interessiert daran, wie sie mit einfachem Volk umgingen und wie sie sich bei der Jagd schlugen. (Ich habe glaube ich etwas vergessen, aber nur die Spieler haben mitgeschrieben

)
Reiter tauchten auf, das Banner Selenias tragend und kündigten die Ankunft des Kaisers am frühen Morgen des nächsten Tages an.
Die Gruppe fand sich an der großen Hauptstraße ein, sowie fast alle Einwohner Albronnens. Dann konnten sie einen Blick auf die Prozession werfen. Die Pracht des selenischen Kaiserhofes, die niemand leugnen konnte, zeigte sich von ihrer besten Seite.
Der Kaiser ritt umringt von seiner Leibgarde an der Spitze und ihnen folgte der Tross. Interessant für die Gruppe waren noch die Diplomaten, die im Gefolge des Kaisers nach Wintholt kamen, um Geschäfte und Politik zu machen. Tarisan, der nervös auf und ab lief, blieb plötzlich wie angewurzelt stehen, dort war die Frau, nach der er all die Zeit gesucht hatte. Bromborosch erkannte seinen Blick und prägte sich das Gesicht der Frau gut ein. Neben den selenischen Handelsdiplomaten fanden sich auch Vertreter aus Zwingard, Mertalia, Kintai und aus dem Padishat Aitushar vor. Der Gesandte aus Aitushar erregte wohl das meiste Aufsehen neben dem Kaiser. Er wurde von äußerst exotischen Leibwachen begleitet. Einer Jaguarkriegerin und einer Naga, die beide sehr verschieden auf die ganze Aufregung reagierten.
Die Gruppe, vor allem Marie Anne, bewunderten noch etwas die bunte Ansammlung an Personen und machten sich dann auf den Heimweg.
Als es Dunkel war, konnte Tarisan nicht mehr an sich halten. Der Gedanke, dass die Diebin sich in greifbarer Nähe aufhielt und er nichts dagegen tun konnte, ließ ihn nicht in Frieden. Die GRuppe beschloß ihn zu begleiten.
Es brauchte nicht lange, die Unterkunft Merwanas von Berchthan zu finden. Doch sie ließ auf sich warten. Im Wohnraum fand man aber den Diplomaten mit seiner exotischen Leibwache vor. Fasziniert unterhielt man sich miteinander, nachdem die Naga die Erlaubnis erhielt. Da sie ihm gehörte.
Eine freundliche Stimme entschuldigte sich, dass sie so lange gebraucht habe und Tarisan stand vor der Frau, die ihm das Herz gebrochen hatte und den Tempel bestohlen hatte, den er zu schützen geschworen hatte. Sofort ging er verbal auf die Frau los und Atorias schob sich vorsorglich zwischen ihn und die Frau. Diese schaute Tarisan überrascht an, da sie ihn nicht kannte. Marie Anne, die alles genau beobachtete war sich, genauso wie Zanvel sicher, dass Merwana die Wahrheit sagte.
Tarisan, scheinbar verunsichert von der Entwicklung, stürmte hinaus und suchte auf der Straße nach etwas, an dem er seinen Frust und seine Wut los werden konnte. Ein Eimer musste herhalten und wurde lautstark getreten, gefolgt von einem Wutschrei.
Das sorgte dafür, dass die Tür des nächstgelegenen Hauses sich öffnete und ein Mann in sehr markanter und schwerer Rüstung aus dem Haus trat. Er fragte Tarisan, ob er wisse wie spät es sei und er vielleicht ruhiger sein könne. Tarisan schien kurz zu überlegen, ob er sich mit dem Mann, der eindeutig selenische Farben trug anlegen sollte. Dieser wies ihn darauf hin, dass er Selenius III. gerade sehr ungünstig gestört habe, da der Kaiser sich ausruhen müsse.
Tarisan ließ den Mann stehen und verschwand.
Der Rest der GRuppe verabschiedete sich von den Diplomaten und entschuldigte sich bei Merwana und verließ das Haus. Marie Anne, die als erste hinaus ging, erkannte in dem Mann einen Teil der Leibgarde Selenius und schloss darauf hin, dass der Junge, der mittlerweile aus dem Haus gekommen war, wohl der Kaiser sei. Sofort ging sie auf die Knie, während der Rest der Gruppe einen Moment brauchte zu verstehen, wer der Junge neben dem Ritter ist.
Selenius begrüßte die Gruppe höflich und ungezwungen und stellte seinen Ritter vor: Siegradt von Dorn.
Selenius lud die Gruppe herein, da er fürchtete der Hofzeremonienmeister, könne noch wach werden. Bromborosch bat er Tarisan zu suchen, da er ihm danken wolle. Durch ihn habe Siegrad die Partie Schach verloren, da er aufgeben musste.
Es entwickelte sich eine ungezwungene Plauderei unter den wachsamen Augen von Teilen der Leibgarde. Dem Ritter Siegradt von Dorn und den vargischen Zwillingen Vara und Talias von Eichfeld. Selenius erklärte MArie Anne Schach, da sie es noch nie gespielt hatte und freute sich, dass Atorias als neuer Spielpartner auf den Plan trat.
Bromborosch fand Tarisan auch und erklärte diesem nur, der Kaiser wolle ihn sehen. Wie erleichtert war er, als er dann den Grund erfuhr und Bromborosch strahlendes Lächeln sah.
Die Gruppe verabschiedete sich dann.
Der nächste Tag begann mit einer ausgiebigen Audienz, bei der sich der selenische und der wintholtsche Hof voreinander präsentierten. Sehr markant war tatsächlich, der Hofzeremonientmeister Selenias Danzel von Schallbrach. Der Gnom strahlte viel Würde aus und eine steifere Person hatte noch nie keiner der GRuppe je gesehen.
Atorias hatte bei der Audienz eindeutige Gewissheit, dass er die Gesandte Zwingards kannte. Sie waren sich als Kinder öfter begegnet und scheinbar erinnert sie sich auch noch an ihn.
Die Audienz endete damit, dass die potentiellen Bräute für Thondere sich präsentierten:
Mara von Dorn
Veroné von Ansbach
Clara von Schönbeck
Man darf gespannt sein, wie die Damen sich bei den Prüfungen der Gruppe schlagen werden. Fraglich ist auch noch, ob es alle Gruppenmitglieder es schaffen, sich auf dem rutschigen Parkett des Hofes zu bewegen, oder ob Zanvel sie an die Hand nehmen muss.
Wird Atorias sich mit der zwingardischen Gesandten auseinandersetzen, oder wendet er seine Aufmerksamkeit ganz der charmanten Estrid zu? Kann Tarisan sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen und kann er Beweise finden, die seine Annahme untermauern? Wird Zanvel es schaffen politische Bündnisse gegen den Grimfrost zu schmieden? Wieviele Herren werden versuchen Marie Annes Herz zu erobern? Und wer wird es wagen Bromboroschs Wasabinüsse abzulehnen?