Autor Thema: Darstellung von SpliMo Völkern  (Gelesen 17253 mal)

JohnLackland

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Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #30 am: 04 Mai 2015, 09:20:58 »
Worüber wir gerne diskutieren können, sind sozial konstruierte Gattungsmerkmale. Denn das traurige an solchen Zuschreibungen ist, dass sie zwar nicht naturgegeben, aber durch Sozialisation Wirklichkeit werden können. Nehmen wir als Beispiel typische Vorstellungen von Männern und Frauen. "Männer sind so und so und Frauen sind so und so" hört man ja nun recht oft und in wissenschaftlichen Untersuchungen, z.B. in Form von Befragungen und Selbsteinschätzungen, zeigt sich, dass tatsächlich viele dieser Zuschreibungen zutreffend sind. Aber diese Zuschreibungen - und darüber ist sich die Forschung disziplinübergreifend glücklicherweise einig - treffen eben nur deshalb zu, weil sie in Sozialisation erlernt worden sind. So sieht man z.B. mit einem Blick auf vergangene und gegenwärtige Kulturen sehr gut, wie unterschiedlich Geschlechtsidentitäten sind und wie beispielsweise typisch männliche Verhaltensweisen in einer Kultur in einer anderen typisch weiblich sein können.

Ich stimme dir ja da zu, nicht nur ab spätestens seit Butler ein spannendes Thema. Das passt aber nicht hier hinein in das Forum. Das vorherige lass ich mal umkommentiert stehen. Mir geht es um die Spielwelt Lorakis. Mir geht es hier nicht um ein soziologische oder philosophische Diskussion und wenn das da oben Bullshit deiner Meinung ist, dann ist das in Ordnung.

Um damit zurück zu Splittermond zu kommen: es kann durchaus sein, dass beispielsweise Varg-sein mit bestimmten Verhaltensweisen und einem bestimmten Selbstverständnis einhergeht und dieses wirklich bei vielen Vargen anzutreffen ist. Aber es ist dann eben nicht angeboren, sondern von den jeweiligen Vargen in Sozialisation erlernt. Dies ist aus zwei Gründen auch für die Spielpraxis von Relevanz: 1. Was einen typischen Varg (Gnom, Alb, etc.) ausmacht, kann von Kultur zu Kultur extrem unterschiedlich sein. Ein Varg, der im mertalischen Städtebund als typischer Varg gilt, könnte beispielsweise in Kintai als extrem untypisch herüberkommen und in seinem Verhalten sogar mehr wie ein angehöriger einer anderen Spezies wirken. 2. Da die Unterschiede nur sozial erlernt sind, wird es auch immer Individuen geben, die sich mit ihnen nicht identifizieren können oder sie sogar offen ablehnen. Unsere Geschichte ist schon immer davon geprägt gewesen und es ist auch im Spiel ein gutes Mittel, um die Hintergrundwelt lebendig und vielschichtig darzustellen.

Wie schon mal geschrieben, ich verstehe diese Sichtweise. Dann erklärt mir aber bitte mal einer warum man dann nicht einfach Menschen spielt und all die anderen Spezien außen vor lässt. Alle Geschichten lassen sich mit Menschen darstellen was du da beschreibst. Dann können wir es sein lassen, wenn es keine Unterscheidungsmerkmale gibt innerweltlich außer ein paar nette Attributsverschiebungen und Fertigkeiten die aber auch ein Mensch haben kann. Es kann ja auch große und kleine Menschen geben - die haben dann halt mehr oder weniger LP oder Heimlichkeit etc. Wo ist dann der Zauber einen Alben zu spielen?  Warum sollte ich ein Vargen spielen oder einen Gnom?

Meiner Meinung weil all diese Völker wie Menschen gewissen Steroetype haben und es darum geht diese Stereotypen darzustellen. Klar kann ein Stereotyp auch mal gebrochen werden, das ist dann ein besonderen NSCs, wenn es Spieler machen auch in Ordnung dann haben sie es aber nicht leicht, jedenfalls bei mir.

Menschen sind für mich in SpliMo die Blaupause für alles. Ein Mensch kann alles sein und werden. Alle anderen Völker eben nicht meiner Meinung nach. Sie haben bestimmte Merkmale und Fertigkeiten, das unterscheidet sie massiv von Menschen. Deshalb gibt es ja Gesellschaften wo die einzelnen Spezien dominieren oder komplett aus ihnen bestehen. Du gehst davon aus das das was für Menschen gilt auch für alle anderen Völker gilt. Aber das ist ja spätestens mit den Blick ins Regelwerk wiederlegt.

Zurück zum Ausgang: Eine meiner Spielerinen hat gesagt:Alben sind Menschen mit spitzen Ohren. Als ich nachfragte warum sie sei dann spielt, weil sie hübsch sind und Attraktivität als Standard vorteil haben. Also sind Alben hübsche attraktive Menschen mit spitzen Ohren die aus der Barbiewelt geflogen kommen.... Tisch Kopf Kopf... dann brauch ich keine fremden Spezien zu spielen.
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

SeldomFound

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Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #31 am: 04 Mai 2015, 10:48:31 »
Ich denke, ich habe da noch etwas ganz interessantes gefunden:

Die fünf Rassen


Um den Artikel von TvTropes zusammenzufassen: Gerade im Fantasy-Bereich gibt es die Tendenz bei den Rassen fünf Archetypen zu vertreten.


Stämmig: Harte Arbeit und Maskulinität zeichnet diese Rasse aus. Die Zwerge sind die klassischen Beispiele für diese Rasse. In Splittermond dürfte man auch die Varge dazu rechnen.

Feenvolk: Die Rasse, die in der Maige am meisten begabt sind und etwas übernatürliches an sich haben, wenn nicht sogar göttliches. Generell sind Elfen das bekannteste Beispiel, in Splittermond dürfte dies aber mehr die Domäne der Gnome sein.

Süß: Diese Rasse ist körperlich schwächer, doch bleibt im Herzen meist kindlich rein und unschuldig, was dann auch als ihre größte Stärke gesehen werden kann. Sie werden auch häufig als Comic Relief benutzt, um ernste Situationen aufzuklären. In Herr der Ringe übernehmen zum Beispiel die Hobbits diese Rolle, doch zumindest vom Aussehen kommen in Splittermond wohl die Gnome dem am nächsten.

Mundan: Die "gewöhnlichste" Rasse, mit der der Leser sich wohl am ehesten identifizieren kann. Eigentlich fast immer wie auch bei Splittermond die Menschen, in Herr der Ringe aber tatsächlich am ehesten die Hobbits.

Hochmenschen: Die "besseren" Menschen, ein Volk, welches ein Ideal darstellt, nachdem die Menschheit streben soll. Wird auch häufig von den Elfen abgedeckt und zumindest bei reinalbischen Kulturen in Splittermond trifft die Beschreibung auch zu. Allerdings passen auch einige der weiter entwickelten Menschenkulturen ganz gut zu diesem Konzept.
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JohnLackland

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Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #32 am: 04 Mai 2015, 11:43:12 »
Dann kann man bei SpliMo folgendermaßen ummünzen für eine grobe Einteilung:

Stämmig: Zwerge
Feenvolk: Gnome
Wilde: Varge
Mundan: Menschen
Hochmenschen: Alben
Spielst du schon oder diskutierst du noch über die Regeln?

Nevym

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Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #33 am: 04 Mai 2015, 14:36:59 »
Also einer Spezies dürften aber Dinge verschieden sein. Angefangen von Fruchtbarkeitszyklus, Sozial verhalten das zum Teil angeboren ist und so weiter. Wir Menschen verstehen uns ja auch am besten untereinander weil wir zu der selben Gefühlswelt und kognitiven Leistungen in der Lage sind.
??? Kannitverstaan ?

Menschen haben einen angeborenen Sexualtrieb und ein Gruppenverhalten. Wir nennen es Volk, Stamm, Familie und Freundeskreis oder  Partnerschaften. Der dürfte bei nicht Menschen anders aussehen und so auch ihr verhalten verändern.
Aus realem Grund und Anlaß BEZWEIFLE ich (bewußt groß geschrieben) genau dieses Gruppenverhalten in der Realität. In einer Spielwelt kann man das so festlegen - mMn sieht die Realität anders aus...
Das dürfte bei allen anderen Rassen ähnlich sein. Ein Gnom kann nachvollziehen wenn ein Varg traurig ist, also sind es schon mal alles irgendwo menschenähnliche Spezien.
[...]
Also das ist für mich absolut nicht schlüssig.
Warum sollte der Sumpfgnom aus Dakardsmyr wissen was es gefühlsmäßig bedeutet, wenn der Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult?
Oder ob der Vaigarr aus den Schwarzen Wäldern weis, daß der Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern, ist ebenso fraglich...

Ich gehe mal davon aus das alle Spielerrassen lachen, weinen, lächeln, laut oder leise reden je nach Stimmung und Emotion. Gefühle wie Trauer, Liebe, Freude und Hass sollten gleich sein.
Genau das ist eine Festlegung wie mein rein virtuelles Beispiel von Varg- und Gnom-Verhalten/-Physiognomie (???? hat "PhysioGNOMie" Auch was mit Gnomen zu tun  8) :o ;D).
Es ist eine reine Festlegung, daß alle Spli-Mo-Spielerrassen (allgemeiner dargestellt:) erkennbar ihre Stimmungen und Emotionen äußern.
Ich bezweifle, daß sich Trauer bei einem Varg genauso äußert wie bei einem Gnom!
Einzig bei den Menschen können wir - und selbst da ist es eine Festlegung unsererseits und keine Setzung in der Welt/Weltbeschreibung - .. können wir auf das reale menschliche Wissen adaptieren - aber eben NUR adaptieren. Ich gehe soweit zu behaupten, daß sogar menschliches Verhalten in Lorakis ganz anders sein könnte als auf der Erde. Und darauf will ich vor allem bei allen anderen Rassen auf Lorakis raus!

Leider steht nirgendwo das ein Wüstenvarg die Ohren anlegt und heult oder Fleckengnom aus Tar-Kesh grad eine emotionale Hochphase hat wenn seine Flecken zwischen grün und blau schimmern. Wenn sie das täten und Alben die Ohren rot werden würden wenn sie lügen oder sexuell erregt sind dann wow... aber genau so etwas steht nirgendwo also nehme ich mal an das es von Spielrunde zu Spielrunde so ist und selbstgesetzter Hintergrund (Fluff) ist. Sehr schöne Ideen übrigens Nevym. Schön wäre es, wenn es da wirklich Überlegungen gäbe die da weiter gehen würden und auch von den Autoren gesetzt sind. Vielleicht kommt ja noch mal was dazu.
Solche Dinge wie meine Beispiele müssen sich entwickeln. Romane und Geschichten wären hier echt gut geeignet hier vorshcläge zu machen - aber diese Geschichten (mehr deren Festlegungen) sollten "abgesegnet" werden - Lorakis  muß eine gewissen Konsitenz wahren.
Und es darf mMn nirgends wirklich stehen "ein Varg heult wie ein Baby, wenn er traurig ist und je größer ..... " Das muß sich aus der Welt und aller ihrer Beschreibungen ergeben und durchsetzen. Damit und nur damit wird es zu einer lebendigen Welt - moderierte Freiheit!

Verstaan???
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Jeong Jeong

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Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #34 am: 04 Mai 2015, 20:36:05 »
Wie schon mal geschrieben, ich verstehe diese Sichtweise. Dann erklärt mir aber bitte mal einer warum man dann nicht einfach Menschen spielt und all die anderen Spezien außen vor lässt.

Ich glaube, das habe ich hier im Thread bereits geschrieben:

Manchmal, weil das darzustellende dadurch eindeutiger wird, einfach weil biologische Ursachen meist weniger leicht weggewischt werden als kulturelle (auch wenn dies zu unrecht geschieht und oft etwas ignorantes hat, aber ganz dagegen geschützt ist keiner von uns). Andere Male, weil es Spaß machen kann, eine ganze Spezies und deren Kultur auf Basis bestimmter biologischer Merkmale zu erstellen. Zuletzt aber auch einfach, weil es cool sein kann und Spaß machen kann, etwas exotisches wie eine fremde Spezies zu beschreiben. :)

 :)

Um das Mal mit einem Beispiel zu unterstreichen: bei Star Wars habe ich mir vor einiger Zeit einmal eine Spezies mit drei biologischen Geschlechtern ausgedacht und deren ganze Gesellschaft darum aufgebaut. Diese Erschaffung einer ganzen Gesellschaft um diese Grundidee herum hat mir sehr viel Spaß gemacht und es war dann auch spannend zu beschreiben, wie die Männer dieser Spezies weiblicher wirkten als deren Frauen (das war sogar ein Plotpoint, weil die SCs nach einem Mann suchten, aber die Anwohner von dem/der Gesuchten als Frau sprachen ^^). Natürlich hätte ich das Ganze auch kulturell machen können (z.B. wie die irdischen Hijra), aber dann wäre es für die Spieler sehr viel schwerer nachzuvollziehen gewesen und hätte das Abenteuer und die Darstellung der Kultur extrem komplex gemacht.

Mr.Renfield

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Re: Darstellung von SpliMo Völkern
« Antwort #35 am: 11 Jun 2015, 11:04:43 »
Ich denke, ich habe da noch etwas ganz interessantes gefunden:
Die fünf Rassen

da der link zumindest bei mir als konfuse aneinanderreihung von mehreren "http"s ankommt (und firefox dann noch nen www davor setzt): http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/FiveRaces
Nicht ich ignoriere Plots.
Viele Spielleiter wollen Plots erzwingen, die meinen Charakter ignorieren!