Autor Thema: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten  (Gelesen 24463 mal)

Drarsus

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #45 am: 08 Aug 2014, 12:37:42 »
Naja zum Thema Monster und Bestien hat Quendan ja schon folgendes geschrieben (Hervorhebung durch mich)

Ich würde es nicht zulassen, Anführen ist ja klar eine soziale Fertigkeit. Ich kann mir viel eher eine "Tiere reizen"-Meisterschaft vorstellen über Tierführung, die halt das selbe für verstandlose Tiere macht. Aber "Herausforderung" sollte mE nur bei Leuten funktionieren, die prinzipiell vernunftbegabt sind.

Ist ja gar kein Ding: Schwelle 1 wäre dann Tiere reizen und Schwelle 2 geht dann sogar soweit Bestien/Monster reizen zu können oder so.
Der Finger war auch nur ein Beispiel ;) Solange die Spieler und Gegner irgendwie eine gemeinsame Basis haben, werde ich das sicherlich wie in den Regeln beschrieben machen. 10 Ticks kontinuierliche Aktion ist schon hart, das kann auch schon mal zu spät kommen, und wenn es dann nicht klappt...

Tramis

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #46 am: 19 Aug 2014, 21:26:07 »
Es scheint mir, dass in dieser ganzen Diskussion "mmorpg Taunts im Tischrollenspiel: ja oder nein?" zwei recht unterschiedliche Herangehensweisen ans Rollenspiel aufeinander prallen.

A) Auf der einen Seite stehen Gruppen, wo jeder alles spielen können soll. Das Beispiel war ein schweigsames Mauerblümchen, dass den beredten Diplomaten verkörpern möchte. Dies soll dem Spieler nicht verwehrt bleiben und daher brauche es Regeln, selbst wenn der Spieler nicht in der Lage ist, seine Rolle glaubwürdig dar zu stellen.

B) Auf der anderen Seite stehen wohl Gruppen (in dieser Diskussion scheinbar in der Minderheit), welche die Herkunft des Rollenspiels vom Tabletop zwar kennen, aber ebenso die Einflüsse von Stegreiftheater und Schauspiel nicht ignorieren. Charaktere sollen bei dieser Sichtweise im Rahmen des Möglichen (!) glaubwürdig dargestellt werden.

Ich habe es bereits geschrieben: Aus meiner Sicht ist das entscheidende Moment, dass sich die Gruppe als Ganzes einig ist, welcher dieser Richtungen sie angehören möchte. Dann ist das Hauptziel des Rollenspiels nämlich erreicht: Dass alle am Tisch Spass daran finden.

Persönlich möchte ich die Einflüsse von mmorpgs auf meine Runden (DSA, SR und Splittermond) möglichst gering halten. Gruppenkonzepte umfassen bei mir nicht die Frage: Wer spielt Tank, wer Heiler und wer DD? (die holy Trinity des mmorpgs) Mit dem Ziel der Optimierung der Gruppeneffizienz im Überwinden von Feinden, sondern die Frage: Wie findet jedeR SpielerIn die Figur, die ihm/ihr zusagt, die er/sie verkörpern kann und die in der Spielwelt tatsächlich auch miteinander unterwegs sein würden? Mit dem Ziel der Gruppe als Ganzem ein unterhaltsames Gemeinschaftserlebnis zu verschaffen. Da sucht sich nicht jeder Spieler seine Lieblingsfigur aus, die er dann möglichst von den Werten her maximiert und dannach beschäftigt man sich möglichst nicht mit der Frage, warum diese Einzelhelden, die nur auf ihren glorreichen Auftritt warten, überhaupt zusammen Questen bestreiten.

Meine persönliche Erfahrung in 29 Jahren Rollenspiel ist, dass Spieler glücklicher sind am Spieltisch, wenn sie ihre Rolle auch einigermassen darzustellen in der Lage sind. Immer wieder war ich überrascht, welche Spieler zu welchen darstellerischen und auch schauspielerischen Leistungen fähig waren, nachdem sie über kurz oder lang ihre Rolle gefunden hatten.
Einen Krieger zu spielen und sich überhaupt nicht für Waffen oder Kampfregeln zu interessieren oder lange philosophische Gespräche als Magier führen zu wollen ohne selber in der Lage zu sein anständige Sätze zu sprechen und dabei dann auf seinen ganzen Auftritt auf Würfelwürfe reduzieren zu müssen, scheint mir wesentlich weniger ergiebig, spassig und für die Gruppenmitglieder ein freudiges Erlebnis, als wenn der Spieler des Ritters tatsächlich auch im RL eine gewisse Ahnung von Rüstungen und dem mittelalterlichen Turnierwesens hat.
Ja, das bedeutet, dass besagtes Mauerblümchen nicht alles spielen kann und dass es uns in unserer Gruppe tatsächlich wichtig ist, dass der Lateinlehrer die Aussagen seines Magiers so rüber bringt, dass man ihm diese auch einigermassen abkauft.

Um den Kreis zu schliessen: Nur weil meine Gruppe und ich das aber so sehen, heisst das keinesfalls, dass dies die einzige richtige Art zu spielen ist, denn "richtig ist, wenn es Spass macht"

maggus

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #47 am: 20 Aug 2014, 01:12:04 »
@topic

Mir war gar nicht klar, dass die Meisterschaft Herausforderung in einem laufenden Kampf eingesetzt werden kann ??? Zum Einen die fehlende Tick-Angabe (Ursprungsfrage dieses Themas) und zum Anderen der Begriff "Zweikampf" ließen mich nicht auf die Idee kommen, die Herausforderung als verbales Manöver im Kampfgetümmel zu betrachten.

Wenn Herausforderung im Tick-Modus eingesetzt wird, dann sollte die fehlende Tick-Angabe in die Errata aufgenommen werden.

"Befreien Sie das Unreich!"

Dunbald

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #48 am: 20 Aug 2014, 11:16:39 »
Zitat von: maggus
Mir war gar nicht klar, dass die Meisterschaft Herausforderung in einem laufenden Kampf eingesetzt werden kann ???
Dann wäre die Meisterschaft nur schwerlich einsetzbar, denn immerhin kann man sie nur gegen Kampfteilnehmer einsetzen.
D.h. man müsste nicht nur vorher wissen, dass gleich ein Kampf kommt, sondern auch wer daran teilnimmt und das ist zumindest in meinen Runden häufig nicht klar ;)

maggus

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #49 am: 20 Aug 2014, 11:41:41 »
denn immerhin kann man sie nur gegen Kampfteilnehmer einsetzen.

Oh - das hieße im Umkehrschluss ja, dass ich mittels Herausforderung niemanden in den Zweikampf bringen (zwingen) kann, der sich noch nicht im Kampf befindet.

Da beißen sich die Begriffe "Kampfteilnehmer" und "Zweikampf" etwas, jedenfalls in meiner Vorstellung dieser Meisterschaft. Denn ich hatte Situationen im Kopf wie diese:
Die beiden Gruppen stehen sich bis an die Zähne bewaffnet gegenüber - kommt es zum unvermeidlichen Kampf? Da tritt der Recke Cederion einen Schritt vor und fordert mit lauter Stimme den gegnerischen Anführer zum Zweikampf heraus.

Ohne laufenden Kampf ist nach der Lesart die Meisterschaft Herausforderung dann nicht anwendbar. Schade eigentlich.

(Das wäre ein Grund mehr, die Tick-Dauer in die Errata aufzunehmen.)
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Noldorion

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #50 am: 20 Aug 2014, 11:47:55 »
Ich würde tatsächlich beides zulassen. Aber ja, das ist hier eindeutig uneindeutig.

Grimrokh

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #51 am: 20 Aug 2014, 12:51:45 »
Ich würde tatsächlich beides zulassen.
Ich auch. Aber im Idealfall einigt sich hier einfach die Gruppe, ob ein Abenteurer auch während eines Kampfes zB noch eine "Kommt her und messt euch mit jemandem in eurer Größe, so ihr kein Feigling seid!" Herausforderung geltend machen kann, wenn der Raubritter gerade den Gnomenalchemisten verprügelt statt sich dem Recken der Gruppe zu stellen.

Wie ich schon weiter oben schrieb, scheinen mir in diesem Fall jedenfalls 10 Ticks angemessen zu sein, da vergleichbare Meisterschaften ebenfalls diesen Zeitaufwand benötigen.
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rillenmanni

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #52 am: 20 Aug 2014, 15:10:17 »
Ich würde sogar soweit gehen, das nur zuzulassen, wenn der Gegner den man reizen möchte auch die dieselbe Sprache spricht.

Würde ich hingegen nicht. Auch nonverbal kann man Leute hervorragend auf die Palme bringen. ;)

In der Tat. Zum Beispiel dreist-genüssliches Popeln mitten im Duell, oioioi!
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #53 am: 18 Dez 2014, 14:00:38 »
*threadausgrab* (hoffentlich der Threadleichenschändung bezichtigt zu werden)
Gibt es schon eine offizielle Aussage wie Herausforderung [Anführen] im Kampf funktioniert? Ansonsten, wie würde ihr folgende Situationen handhaben?

Folgendes Beispiel welches bei unserer letzten Spielsitzung aktuell wurde:
Sorry but you are not allowed to view spoiler contents.
Situation und Interpretation des "Anführers": Er fordert sein Opfer auf 15 Meter Entfernung mittels Anführen heraus (0 Ticks, weil nichts anderes dortsteht; Anm: in  diesem Thread wird als Hausregel(?) von 10 Ticks gesprochen). Sein Opfer muss sich ihm stellen (es ist keinesfalls ein aussichtsloser Kampf damit steht die Fluchtoption nicht offen) und seine eigentliche Aufgabe aufgeben. Ziel erreicht. (Wurde von mir unterbunden mit dem Argument: Die Aufgabe ist dem Opfer ausgesprochen wichtig, darum führt es sie weiterhin aus.)
Weitere Situation: Auf einem Dach wird gekämpft, von einem weiteren Häuserdach, welches aber durch Sprung nur sehr schwer zu erreichen ist, fordert der Anführer einen Kampfteilnehmer heraus. Was tut dieser?
a) Versucht den Sprung (und stürzt möglicherweise in den Tod)
b) Steht vor dem Abgrund und macht einfach garnichts (ist also quasi aus dem Kampf herausgenommen)
c) Ignoriert die Herausforderung und kämpft mit Abzügen weiter (die von mir entschiedene Variante, angelehnt an die Optionalregel zu soziale Konflikte)

Weiters wurde von uns im Anschluss an die Spielsitzung diskutiert, ob damit auch eine Flucht unterbunden werden kann, z.B. Ein Dieb (der sich kampftechnisch dem Anführer nicht unterlegen fühlt, dem daher die Flucht nicht als Möglichkeit offensteht) der, wenn er ertappt wird, mittels Herausforderung 'gebunden' wird.

Ich habe beide Einsatzmöglichkeiten als SL unterbunden bzw. stark eingeschränkt (s.o) wobei sich der Spieler beschwert hat, dass das ziemliche Meisterwillkür sei (und ich muss ihm da mangels harter Regeln auch in gewisser Weise recht geben, aber andererseits wäre diese Meisterschaft der kostengünstigste und beste Beherrschungs'zauber' den es im ganzen Spiel gibt).

SeldomFound

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #54 am: 18 Dez 2014, 15:50:55 »
Ich denke, du hast schon so gehandelt, wie es von den Entwicklern gedacht war.

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #55 am: 18 Dez 2014, 18:39:23 »
Naja ich denke auch. Anführen zu einem Kampf auffordern ist eine Fertigkeit die darauf ausgelegt ist einen Kampf zu starten. Und nicht um sie während eines Kampfes ein zu setzen. Ausnahme: Große Schlacht und der Anführer der feindlichen Armee versteckt sich hinter seinen Leibwächtern.

Oder um halt den "sozialen Kampf" mit einem haldsabschneidrischen Händler zu beenden.

Für den Kampf ist einfach das verspotten zuständig. Auf deine Situationen angewandt:
Der Ritualführer hätte bei einer eventuellen Zauberprobe eine erschwerrniss von X Punkten gehabt. der Dieb der wegrennt hätte bei der Verfolgungsjagd X Punkte Abzug gehabt.

Die Herausforderung die ausgesprüchen wurde, muss ja auch nicht sofort umgesetzt werden, sondern kann ja auch später (Binnen eines Tages?, so als Hausregel) umgesetzt werden. (Steht ja nicht da, dass es sofort sein muss.)

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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #56 am: 18 Dez 2014, 18:51:33 »
Und wenn man jetzt spitzfindig wird und eine wütende Diskussion über die Bedeutung von jedem einzelnden Wort anfangen möchte, die einfach kein Ende nehmen wird...

1. Bei der Meisterschaft steht "Kampfteilnehmer": Wer also nicht an einem Kampf teilnehmen möchte oder kann, ist nicht betroffen.

2. "Er nutzt stets seine üblichen Kampfmittel": Nun, Handlanger sind für den Raubritter die üblichen Kampfmittel, oder nicht? "Packt ihn euch Männer!"

3. Die Meisterschaft ruft auf zum Zweikampf: Wenn der Gegner schon von jemand anderem angegriffen wurde, ist es kein Zweikampf mehr, als greift die Meisterschaft nicht mehr. Ein Problem, dass schon maggus oben angesprochen hat.


Das ist natürlich alles nur Wortklauberei und ich denke, diese Meisterschaft wird noch eine Errata erfahren. Eventuell wäre es besser, sie stattdessen mit der Wirkung der Diplomatie-Meisterschaft "Scharfe Zunge" zu ersetzen:

Zitat
Scharfe Zunge: Der Abenteurer ist für seine scharfe Zunge berühmt und berüchtigt. Er würfelt eine vergleichende Probe auf Diplomatie gegen den Geistigen Widerstand seines Ziels. Diese kontinuierliche Aktion dauert 10 Ticks. Bei Erfolg verliert das Ziel die Beherrschung und erleidet einen Malus in Höhe von 1 Punkt (+1 pro Erfolgsgrad) auf alle nicht direkt gegen den Abenteurer gerichteten Proben in der Szene. Je nach Ziel kann sich der Abenteurer mit einer Duellforderung konfrontiert sehen.
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Re: Einen Gegner mittels Herausforderung [Anführen] spotten
« Antwort #57 am: 19 Dez 2014, 12:09:58 »
"mmorpg Taunts im Tischrollenspiel: ja oder nein?"

In DSA hat sich mal ein Meister geweigert meien "Tank" (Rüstung 9+) angreifen zulassen bei einem Überfall.
"Die sehen, das sie dem eh nicht viel Schaden können und packen sich lieber den Magier/Bogenschützen"
Dies hat der Tank genutzt und ziemlich erschwerte Manöver gegen Kämpfer angesagt die ihm den Rücken zuwandten und sich so nicht wehren konnten.

Plausibel dargetellt funktioniert Tanken zumindest in DSA auch sehr gut.
Der Tank kümmert sich nicht ums Verteidigen und die Typen die ihn angreifen (das macht die Rüstung) und spaltet jedem den Schädel der seine Aufmerksamkeit den "Glas-Cannons" den schwächeren Mitabendteurern widmet...
Fyran von Eschengau: der Glücksritter in allen Farben
ist bald bekannt bei allen Vargen.fürs großen Herz und großes Maul, Abends fleisig morgens faul.