Es ist nicht lange her, da stolperte ich auf Amazon über eine alte Serie, die ich längst vergessen hatte:
Die Rebellen vom Liang-Shan-Poeine japanische Fernsehserie, aus den 1970ern, die auf dem chinesischen Volksroman "
Die Räuber vom Liang-Shan-Moor" basiert. Das Zeug ist im Grunde so etwas wie eine fernöstliche Version von "Robin Hood" und Abenteuermaterial
par excellence. Rebellische Helden, schweinische Schurken (OK, im Original-Roman oft auch in Personalunion), gewagte Räuberstücke...das hat etliches, was eine erstklassige Abenteuerkampagne ausmachen könnte.
Daher habe ich mal hin und her überlegt, wo im lorakischen Osten man so eine Kampagne ansiedeln könnte. Das eigentliche "China-Äquivalent" Zhoujiang erscheint mir witzigerweise gar nicht sooo geeignet dafür, denn es gibt ein Land in Takasadu, dass eine Revolte noch viel mehr verdient hätte:
Kintai. Das ist zwar eher japanisch angelehnt, aber die Fernsehserie ist ja auch von Japanern produziert worden.
. Daher nennt sich dieser Kampagnenentwurf
Die Rebellen von den Jadeband-Sümpfen
Seit 504 herrscht Myuriko die Gottkaiserin über Kintai und die adeligen Schwertalben werden nicht müde, Ausländern zu versichern, wie furchtbar die Göttin im Volke geliebt wird und wie sehr das kintaische Ständesystem Harmonie fördert. Etliche, ideologisch verblendete Samurai mögen dieses Gewäsch sogar glauben. Die Tatsachen sehen anders aus:
Natürlich wird die Göttin eifrig "geliebt" - denn es verliert jeder den Kopf, der das nicht lautstark genug tut.
Die vorgebliche Harmonie Kintais basiert einzig und allein auf rigoroser Unterdrückung.
Bei Lichte betrachtet ist das ganze Gesellschaftssystem der Kintarai ungefähr so sympathisch wie ein Ziegelstein in der Fresse.
Die ganze, Ehrfurcht gebietende Schönheit des Landes basiert auf gnadenloser Ausbeutung der niederen Klassen.
Die Gesetzgebung ist mitunter so gnadenlos starr, dass jemandem mit einem Herz im Leibe zuweilen gar keine andere Wahl bleibt, als "kriminell" zu werden.
Und zu allem Überfluss ist Kintai unter Myuriko auch noch äußerst rassistisch - auch wenn die Kintarai (und die Splittermondautoren
) etwas anderes behaupten.
Das kleine Händchen voll nicht-albischer Würdenträger, das existiert, ändert nichts daran, dass die Schwertalben defacto als "Herrenrasse" fungieren.
Außerdem herrschen unter den adeligen Schwertalben, subtil verborgen, Intrige und Korruption.
Kein Wunder also, dass es unter der Oberfläche brodelt. Nicht alle Unzufriedenen sind ins Ausland geflohen. Im sumpfigen Hügelland westlich der Banjaku-Provinzen hat sich ein kleines Trüppchen Ausgestoßener und Verbannter zusammengefunden, die sich der falschen "Harmonie" der göttlichen Diktatorin widersetzt. Sie sind zum Teil Räuber und Diebe mit dem Herzen am rechten Fleck, zum Teil sind sie Gemeine die durch die unbarmherzige Gesetzgebung Kintais unter die Räder kamen. Aber auch anständige Beamten und Magistrate und wahrhaft ehrenhafte Schwertalben, die die Grausamkeit des Systems erkannt haben, haben sich den Rebellen angeschlossen. Ihr Ziel: Ein freies und gerechtes Kintai! Sicher - vielleicht ist es ein Ding der Unmöglichkeit, die "Herzlose Kaiserin" zu stürzen. Aber die Rebellen tun, was sie können. Sie helfen dem einfachen Volk gegen grausame Samurai, Steuereintreiber, korrupte Fürsten und sonstige Unterdrücker. Sie nehmen den Reichen und geben den Armen. Sie kämpfen dafür, das Gerechtigkeit und Recht irgendwann wieder ein und dasselbe werden. Und sie brauchen immer neue Unterstützung...so wie die SC.
Und jetzt die obligatorische Frage:
Kann das funktionieren? Was kann man dazu noch ergänzen? Wie findet Ihr das Ganze?
(Und als kleines Postscriptum: Ich weiß - bislang wurde Myuriko nicht unbedingt als Schurkin beschrieben und auch die Schwertalben sollen ja angeblich "nicht rassistisch" sein. Allerdings läd die ganze Konstellation in Kintai sehr dazu ein, Myuriko als gnadenlose Tyrannin und zentralen Kampagnenfiesling zu verwenden.)