Autor Thema: Die Rechtsgeschichten von Lorakis  (Gelesen 7539 mal)

barbarossa rotbart

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Re: Die Rechtsgeschichten von Lorakis
« Antwort #15 am: 02 Sep 2018, 12:29:23 »
Ich bezweifle, dass es überhaupt ein einheitliches Rechtssystem in Dragorea gibt. Hier wird jedes Reich seine eigene Rechtstradition haben. In Takasadu sieht es leicht anders aus, weil hier Zhoujiang seit 49 LZ den gesamten Subkontinenten beherrscht. Gleiches gilt auch für Pash Anar und Farukan.

Skavoran

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Re: Die Rechtsgeschichten von Lorakis
« Antwort #16 am: 02 Sep 2018, 12:42:14 »
Man kann ja ingame davon ausgehen das jedes Land eine eigene Tradition hat und sich insgesamt trotzdem an ähnlichen Maßstäben orientieren und evtl. lokale Gegebenheiten berücksichtigen, z.B. dürfte das patalische Rechtssystem in der Praxis deutlich mehr Willkür zulassen als beispielsweise das selenische.
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Sinn haben

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Re: Die Rechtsgeschichten von Lorakis
« Antwort #17 am: 02 Sep 2018, 14:17:15 »
Generell stimme ich da zu, aber gerade Dein Beispiel ist schwierig zu beurteilen:
- In Selenia gibt es mit dem Codex Selenius die Bemühung vom Kaiserhaus eine einheitliche, codifizierte Rechtsprechung einzuführen, was aber wohl nicht so ganz einfach aufgenommen und durchgesetzt wird, da ja auch einfach nicht überall Vertreter dieser Rechtsprechung vor Ort sind.
- In Patalis ist die Rechtsprechung aber von Alters her in den Händen der Vordan-Kirche und damit sowohl "vor Ort" als auch ziemlich sicher codifiziert. Das wird in neuerer Zeit anscheinend etwas aufgeweicht durch den Einflußverlust der Vordan-Kirche und einen Verfall der Moral in der Priesterschaft.
Ich würde momentan dazu tendieren, Patalis als das Reich mit weniger Willkür in der Rechtsprechung einzuordnen.

Skavoran

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Re: Die Rechtsgeschichten von Lorakis
« Antwort #18 am: 02 Sep 2018, 14:26:53 »
Das kann ich nicht beurteilen. Aber du hast dich sicherlich mehr mit dem Thema beschäftigt als ich.
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SeldomFound

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Re: Die Rechtsgeschichten von Lorakis
« Antwort #19 am: 03 Sep 2018, 00:34:40 »
Nur um es kurz deutlich zu machen: Diese Thread ist rein spekulativ und es soll nicht darum gehen zu sagen "So ist es richtig!".

Mir geht es eher darum, neue, interessante Abenteuer-Hooks zu entdecken und auch besser in die Rollen von Magistraten oder Gelehrten von Lorakis schlüpfen zu können. Denn wir können natürlich die üblichen Klischees verwenden, aber ich würde schon gerne auch für uns nicht alltägliche Gedankengänge anbieten können.


Hier sind meine bisherigen Ideen für die Rechtsgeschichten zu Dragorea:

Generell war und ist während der Zeit der Drachlinge ein patrimoniales Recht vorherrschend, d.h. der Grundbesitzer entscheidet. Und die Willkürherrschaft war und ist natürlich besonders in den abgelegenen Teil nach wie vor Gang und Gäbe.
Doch in den dicht besiedelteren Bereichen des Imperiums gab es durchaus ein System, aus dem so etwas wie die Inquisition entstehen konnte. Denn wie man aus "Kettenrasseln" weiß: Nicht alle Sklaven waren nur für Handarbeit verwendet worden, es gab auch einige, die höhere Aufgaben hatten, wie zum Beispiel Baumeister. Diese Sklaven musste man eine gewisse Macht überlassen, damit sie ihre Aufgaben erfüllen konnten, doch das wiederum hieß, dass man sie irgendwie kontrollieren musste. Zu diesem Zweck erschufen sie eine Vorlage für spätere Inquisitionsverfahren, indem bessergestellte Sklaven niedere Sklaven überwachten. In gewisser Weise war dieses System durchaus rational, aber letztendlich basierte es auf Konzepte und Regeln der Drachlinge und diente vor allen Dingen dazu Ordnung und nicht Gerechtigkeit zu gewähren, meist mit Hilfe von den namensgebenden "drakonischen" Strafen.

Dies war nur die "Rechtssprechung" im Bezug auf die Sklavenvölker. Wie die Drachlinge untereinander Recht sprachen, ist, wie so vieles, ein Mysterium. Es wird vermutet, dass es relativ liberal war und Streitigkeiten eher privatrechtlich geregelt wurden, sofern das Imperium als Ganzes nicht bedroht war. Bisweilen wird behauptet, dass sich das Gnomische Kontraktrecht, wie es heutzutage von der Portalgilde benutzt und in ganz Lorakis verbreitet wird, aus diesem Kontext ableitet, doch gnomische Gelehrte verweisen darauf, dass es eher aus dem vermehrten Einsatz von Gnomen für die Betreibung der Mondpfade unter der Herrschaft der Drachlinge stammt.



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