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Wenn jeder Spieler den Würfelwurf des anderen auf seinen SmartPhone 1sieht wo ist den dann das Problem? Inwieweit grenzt es den aus2, erklär mal, ich sitze am Tisch und jeder hat ein digitales Gerät und auf diesem ist sein Charakter Bogen und einige Tools für den Kampf und so weiter. Erzählen und die Story vorantreiben muss jeder Spieler weiterhin, die SL beschreibt weiterhin die Welt3. Es ist sogar cooler, weil nämlich die SL theroretisch Nachrichten an die Spieler schicken kann anstatt Zettel 4zu schreiben und jeder Spieler eine Karte eingebelnden bekommen kann oder verschiedene Hinweise bekommt5. Das einzige was anders ist, ich habe kein Bleistift und Papier in der Hand. Sicher kann es sein das irgendjemand anfängt zu surfen oder zu spielen wenn er nicht dran ist6, in manchen runden passiert das bestimmt jetzt schon oder es wird in Büchern gekramt und so weiter. Das einzige Problem ist, das es eine romantische leicht verklärte Vorstellung 7gibt das Papier und Bleistift hilft beim Rollenspiel. [...]
thats live und ich fände es leider geil... ;-)
1Ich sehe als Teilnehmer einer solchen Runde nur, wie eine digitale Spielerei irgend eine Anzeige eines "Würfels/Würfelns" animiert und mir ein Ergebnis präsentiert. Eine Manipulation ist definitiv nicht erkennbar. Rollt ein physischer Würfel über eine Unterlage, so kann die Manipulation nur im Objekt oder auch in der Werf-Technik liegen, ist jedoch immer weniger schwer zu durchschauen als bei digitaler Manipulation. Eine Würfel kann ich anfassen, ein digitales Gerät, vielleicht hunderte von KM entfernt nicht und selbst wenn, was bringt es wenn ich eine Knopf drücke? Die Manipulation liegt im Code und den kann ich so einfach nicht einsehen.
2Abgesehen vom Gruppendruck, weil ich keine digitale Möglichkeit habe/nutze/nutzen kann oder darf, teilt es einfach das Gesamtklientel weiter auf, zersplittert die möglichen Teilnehmer und trennt sie voneinander. das ist jetzt schon absehbar.
Der Unterschied bei Volldigitalisierung ist die Verhinderung von individuellen Geschichten. Alles was nicht digital vorbereitet ist kann nicht mehr stattfinden. In aktuelle habe ich dazu den Begriff "Railroading" gelesen und dieser wurde sehr stark kritisiert. Improvisation ist voll-digital extrem erschwert bis unmöglich.
3Fakt ist heute schon, wenn ich mir so manche Gruppe junger Leute im Biergarten/Kneipe etc ansehe - jeder einsam, alleine, in einer Gruppe von Smartphone-Usern, only User, no Persons -> No RPG. Das wird sich verstärken, mehr "Tools für RPG-Interaktion" werden gefordert und dann werden immer mehr auch die sonstigen Aktionen und Handlungsmöglichkeiten formalisert, digitalisiert und programmiert. Dann sind wir auf dem Stand den heutige (gut gemachte) (MMO)RPRGS schon haben... Dennoch ist es das Ende von "Rollenspiel", da es nichts mehr außerhalb des vorgegebenen Handlungsrahmens erlaubt - da ist die Digitale Welt einfach extrem restriktiv.
Die Rechtliche Seite, wenn ich digitale Kopien in einer vernetzten Welt benutze will ich mal gar nicht betrachten - das wird noch extra grausam.
4Das haben wir erfolglos regelmäßig und immer wieder in den letzten 10 Jahren versucht... Die beste Mitteilungsmethode ist immer noch Zettel. Wir habens mit Chat-Programmen, Textnachtrichten, Voice-MAil/Chats probiert, is nich. Führt idR zum "Spiel in Time-Slices" und zu wenig Spielfluß sondern zu "Taskabarbeitung". Da bleibt mir das Spielgefühl auf der Strecke.
5.
Insgesamt führt Zusatzmaterial wie Karten nicht zur Verbesserung sondern mehr zur OutGame-Informationssammlung durch den Spieler. Als Beispiel: Der Char01 weis nur, daß er noch etwa einen halben Tagesmarsch zum nächsten dorf hat, der Spieler aber sieht - wie die anderen Spieler die gesammte Karte der Region voarus auf dem Weg, mit allen Landmarken, Gelände-Besonderheiten und -hindernissen - die Char02, der aus der Gegend ist kennt sich aus, jedoch nicht der Rest der Truppe...
6In einem Rollenspiel ist man bis auf Ausnahmen (bidirektionale Situationen) "immer dran" und selbst wenn nicht, kann man mit OT-Vorschlägen eingreifen - das fällt völlig weg, zum Vor- wie zum Nachteil.
7"romantische Verklärung" sehe ich nur in der Überbewertung der Möglichkeiten von Technik. Man kann alles versuchen zu simulieren, aber es bleibt Simulation.
Und sind wir mal ehrlich, es ist ein Wirtschaftsbereich, ein Verlag, ein Rechteinhaber ist eine Wirtschaftsperson, die mindestesn Kostendeckend arbeiten muß. Die ganzen physischen Spielereien wie Würfel, Papiere, Bücher usw. sind aktuell die Produkte, die die Geschichten am Leben erhalten. Womit wird digital Geld verdient? Mit (kostenlosen) Softwarepakten die man im "Store" runterlädt? bestimmt nicht, heute schon nicht und in naher Zukunft noch weniger.
Nur im einen gebe ich leider recht - thats live und leider geil, leider!