Splittermond Forum
Regeln => Allgemeine Regelfragen => Thema gestartet von: Plasmatreck am 23 Jan 2017, 23:54:03
-
hallo,
1. Sagen wir mal ein Spielercharakter sitzt noch in seiner Plattenrüstung abends auf einem Baumstamm neben dem Lagerfeuer. (Mensch HG2 STÄ 6, BEW6, Schwere Platte = 30VTD)
Ein Bandit schleicht sich von hinten an und ist noch etwa 10m entfernt, spannt seinen Bogen und schießt. (Grundangriff 8 +3 Taktischen Vorteil = Kann den Spieler fast unmöglich treffen)
Da der Spieler aber nur da sitzt, hat er dann eine VTD von unbelebten Objekten? Z.B. 10 (Menschengroße Objekte) ? 10+Rüstungs VTD? 12+Rüstung+2 durch HG2? Ganz normal?
2. Da steht eine Schattenwand. Die hat Haltbarkeit 12 und Härte 4. Das macht dann 16LP und 4SR wenn ich da richtig sehe oder?
Was ist jetzt die Schwierigkeit die zu treffen, um EG's für z.B. das Waffenmerkmal Wuchtig auszurechnen? Oder hat man automatisch aber ohne EG getroffen und würfelt einfach Schaden?
-
hallo,
1. Da der Spieler aber nur da sitzt, hat er dann eine VTD von unbelebten Objekten? Z.B. 10 (Menschengroße Objekte) ? 10+Rüstungs VTD? 12+Rüstung+2 durch HG2? Ganz normal?[/spoiler]
Seine normale VTD gilt, doch man könnte den Banditen einen weiteren Taktischen Vorteil einräumen, da sich sein Ziel nicht viel bewegt. Insgesamt hat er einen Angriffswert von 8+3+3=14. Er kann nun außerdem noch zielen und erhält einen weiteren Bonus von 3 Punkten für einen Angriffswert von insgesamt 17.
2. Da steht eine Schattenwand. Die hat Haltbarkeit 12 und Härte 4. Das macht dann 16LP und 4SR wenn ich da richtig sehe oder?
Was ist jetzt die Schwierigkeit die zu treffen, um EG's für z.B. das Waffenmerkmal Wuchtig auszurechnen? Oder hat man automatisch aber ohne EG getroffen und würfelt einfach Schaden?
Beides ist möglich: Man kann einfach den Schaden der Waffe würfeln oder für EG einen Angriffswurf gegen die Wand ausführen ("Verteidigung 5").
-
Bei dem Angriff auf den Spieler oder NSC bin ich mir noch nicht sicher.
Gleiches Problem wenn jemand bei uns dem Tank einfach mal eine reinhauen will während der nicht drauf achtet^^ (meistens keine Punkte in Handgemenge und sehr hohe VTD^^)
Was die Wand angeht hatte ich ne Schwierigkeit von 15 genommen, da das ja eigentlich die einfachste Schwierigkeit für irgendeine Probe ist.
-
Bei 1. würde ich sagen "Angriff geht normal gegen die VTD, eventuell taktischer Vorteil".
Würde er schlafen, könnte man es anders sehen, aber solange er bei Bewusstsein ist würde ich auf jeden Fall gegen die VTD (oder welcher Widerstandswert auch immer attackiert wird) gehen.
Siehe auch:
Bei einer schlafenden Person (oder einer gefesselten, also einer, die sich kein bisschen rühren kann) kann man, denke ich, getrost die Regeln für unbewegte Objekte anwenden. (Sprich: Autoschaden auswürfeln oder gegen sehr niedrige Schwierigkeit würfeln.)
Solange die Person aber wach und prinzipiell handlungsfähig ist, zählt es als Hinterhalt. In diesem Fall sinkt seine Verteidigung quasi durch den dir gewährten taktischen Vorteil. Ganz negiert wird die Verteidigung aber nicht, da in Verteidigung auch reflexartige Abwehrbewegungen und ähnliche Dinge enthalten sind.
Bei der Wand würde ich einfach die Tabelle im GRW S. 163 konsultieren. Das wäre eine Schwierigkeit von irgendwo zwischen 5 und 10 (ich würde wohl 7 nehmen, aber 5 ist genauso gut) um die Wand zu treffen.
-
Beim schlafen trägt man im Normalfall auch keine Rüstung mehr, es sei denn man will den nächsten Tag Erschöpft rumlaufen. Nochmal ein Grund, weshalb der Angriff besser läuft.
Und weshalb es korrekt ist, die volle Verteidigung des Tanks zu nutzen: Die Verteidigung ist der Wert der übertroffen werden muss, um eine verwundbare Stelle zu treffen. Wenn du 4 Punkte unter der Verteidigung bist, dann hast du vielleicht einfach die Rüstung getroffen und der Pfeil ist seitlich an dieser abgeprallt.
-
Aber macht es Sinn Stärke und Beweglichkeit mit einzubeziehen wenn sich das Ziel gar nicht bewegt? In einer Kampf Situation geht man ja davon aus, dass der Kämpfer konstant in Bewegung ist, um so schlechter getroffen zu werden.
Ich meine sonst könnte ein gebuffter Tank sich auch einfach nur hinstellen und kein Wolf oder normaler Bandit könnte ihn treffen während er sich ins Fäustchen lacht xD
Irgendwie unlogisch.
Denn treffen würden sie ihn in solchen Situationen sicher allerdings würde die SR darüber entscheiden, ob sie dann überhaupt Schaden machen.
-
Sieh es doch mal so: Der liegende, gerüstete Kämpfer ist nicht überrascht, schlafend oder anderweitig gehandicapped, also reagiert er u.U. im letzten Moment doch noch und sei es nur instinktiv. Daher die (abstrakte) Annahme, er dürfe seine Attribute mit einbeziehen.
Realismusannahmen versagen im Übrigen bei den meisten RPG Systemen, denn eine Abbildung der Realität wird durch Würfelwürfe idR nur sehr unzureichend vorgenommen. Andersherum läuft es meist besser: Würfeln und das Ergebnis so interpretieren, dass es zur Realität werden kann. Ist zumindest für mich leichter.
-
Aber macht es Sinn Stärke und Beweglichkeit mit einzubeziehen wenn sich das Ziel gar nicht bewegt? In einer Kampf Situation geht man ja davon aus, dass der Kämpfer konstant in Bewegung ist, um so schlechter getroffen zu werden.
Es ist eine Sache des Balancings und des Systems, und weniger eine "Macht das Sinn". Du kannst nach dem Prinzip nämlich noch viele andere Sachen in Frage stellen wie viel Sinn sie machen.
Aber dfas ist halt irrelevant. Nach den Regeln ist die Passive VTD immer berechnet durch 12 + BEW + STR. Der Umstand ist dabei vollkommen egal, das gilt immer so.
Nur Rüstung und Zauber ist davon abhängig, ob die Rüstung getragen und der Zauber gewirkt wurde. Aber die Grund-VTD ist halt immer mit diesen Werten gegeben und wird sich auch niemals durch einen Umstand ändern.
-
Ich fände es hart wenn unbewegliche Ziele nicht gleich ein automatischer Treffer bei einer festen Schwierigkeit wären.
Sonst könnte ein Meuchelmörder möglicherweise nicht mal in der Nacht einem voll ausgebildetem Krieger die Kehle durchschneiden oder ihn auch nur ankratzen weil er sich im schlaf dann (erzählerisch) immer im richtigen Moment umdreht oder so wtf xD
-
Oder sagen wir der Bauer will den Spieler vor dem Bösewicht verraten aber selbst wenn er von hinten angreift und er direkt hinter ihm steht verfehlt sein Dolch den Spieler :P
-
Ich fände es hart wenn unbewegliche Ziele nicht gleich ein automatischer Treffer bei einer festen Schwierigkeit wären.
Aber der gerüstete Abenteurer am Lagerfeuer ist kein unbewegliches Ziel.
Er bewegt sich gerade nicht viel, er wird dadurch aber nicht zu einem unbeweglichen Ziel. Er kann sich noch immer bewegen so wie vorher.
Und deshalb gilt für ihn auch die normale VTD.
-
Ich fände es hart wenn unbewegliche Ziele nicht gleich ein automatischer Treffer bei einer festen Schwierigkeit wären.
Sonst könnte ein Meuchelmörder möglicherweise nicht mal in der Nacht einem voll ausgebildetem Krieger die Kehle durchschneiden oder ihn auch nur ankratzen weil er sich im schlaf dann (erzählerisch) immer im richtigen Moment umdreht oder so wtf xD
Bei Schlaf hat Noldorion oben ja geschrieben, das man getrost die Regeln für unbewegte Objekte verwenden kann. Wache halten und Schlafen sind halt zwei Paar Schuhe.
Oder sagen wir der Bauer will den Spieler vor dem Bösewicht verraten aber selbst wenn er von hinten angreift und er direkt hinter ihm steht verfehlt sein Dolch den Spieler :P
Was hat verraten mit einem Dolch zu tun?
-
Oder sagen wir der Bauer will den Spieler vor dem Bösewicht verraten aber selbst wenn er von hinten angreift und er direkt hinter ihm steht verfehlt sein Dolch den Spieler :P
Wir befinden uns doch in einer Fantasywelt mit Helden die sich zu "Übermenschen" entwickeln, dementsprechend ist das is meinen Augen der berühmte sechste Sinn und wird erzählerisch von mir so gehandhabt, dass der Bauer greift zielgenau an, aber der (kampferfahrene) Charakter weicht (wenn der Angriffswurf die VTD nicht erreicht) vollkommen unbewusst aus, sodass der Dolch keinen Schaden verursachen kann.
Sehen wir das von der anderen Seite: Abenteurer haben sich, egal ob SC oder NSC, über die Jahre vermutlich eine Menge Feinde gemacht. Wäre es so einfach möglich sie hinterrücks zu erstechen, so ist es überhaupt unplausibel, dass diese bekannten, kampferfahrenen Abenteurer noch am Leben sind, solange sie nicht nur mit Leibwächtern reisen.
-
Ich würde da den Unterschied machen ob der gegner überrascht ist oder nicht. Wenn man sich anschleicht an den Tank der da ruhig sitzt und er bekommt bis zum Ende nichts mit (richtig miese Wache halt), dann gegen den Objektwiderstand wie schlafend. Wenn er es (selbst im letzten Moment) noch mitbekommt, dann normale Verteidigung.
Dasselbe für den Bauern der dem SC in den Rücken stechen will. Wenn er sich geschickt genug anstellt und die Waffe zieht ohne das er es mitbekommt und der Charakter dem Bauern vertraut oder noch besser ihn sogar beschützen will und er dann verraten will, dann trifft er auch automatisch (also gegen 5).
Weiss nicht ob das noch mit Vorteilen kombiniert wird.
-
Das Zitat von Noldorion sagt ja recht eindeutig, daß wer wach und handlungsfähig ist, auch seine volle VTD hat. Der Unterschied zu einem Angriff, dem man bewußt ist, wäre für mich, daß man Sachen, die man nicht mitbekommt, auch nicht bewußt abwehren oder ihnen ausweichen kann (also keine Aktive Abwehr, um die VTD zu erhöhen)
Wem das aber zu stark ist für einen Angriff auf jemanden, der so hinterrücks überrascht ist, was haltet ihr von einer Hausregel, die sich ein bißchen an den Verteidigungswerten von D&D orientiert?
Dort verliert man seinen Geschicklichkeitsbonus, wenn man auf dem falschen Fuß erwischt wird. Kann man hier mit der Beweglichkeit ja auch machen. In dem Fall hätte der Beispielchar aus dem Startpost (Mensch HG2 STÄ 6, BEW6, Schwere Platte = 30VTD) dann für den Pfeilangriff durch den Banditen (Grundangriff 8 +3 Taktischen Vorteil) also nur noch VTD 24, was für den Banditen immernoch nicht total einfach, aber schaffbar ist.
-
Schöne Idee, klingt wie etwas, das ich bei mir aus dem Ärmel schütteln könnte.
Was mir grad noch einfällt:
Es passt ja auch zu ner epischen Fantasy-Geschichte, wenn der verratende Bauer den Helden zwar storytechnisch trifft, aber der Held durch seine pure Hartnäckigkeit den Treffer wegsteckt.
(Regeltechnisch an der VTD gescheitert)
-
Stellen wir uns das mal andersrum vor. Der Held schleicht sich an den Oberboss an, er kommt durch das komplette Lager und dann versucht er ihm einen Pfeil aus 3m Entfernung zu verpassen mit Hinterhältigem Angriff und hat dann keine Chance ihn zu treffen, da er HG4 ist und Bew und Stä auf 10 und er damit obwohl er ungerüstet und unaufmerksam ist hat er trotzdem 40 VTD.
Ich würde das als extrem abtörnend ansehen. Und als SL würde ich das mit dem Bauer ebenso sehen.
Und ich sehe jetzt nicht den Unterschied zwischen einem schlanfenden und einem der mich absolut nicht bemerkt (ausser er hat noch Gefahrensinn oder sontige übernatürliche Fähigkeiten natürlich )
-
Ich würde da den Unterschied machen ob der gegner überrascht ist oder nicht. Wenn man sich anschleicht an den Tank der da ruhig sitzt und er bekommt bis zum Ende nichts mit (richtig miese Wache halt), dann gegen den Objektwiderstand wie schlafend.
Aber warum?
Für die Überraschung gelten doch einfach die Regeln für Überraschung. Also "Überraschungsangriff"-Meisterschaften anwendbar sowie Taktischer Vorteil. Eventuell keine AA möglich.
Wozu hier auf die Objektwiderstände gehen?
-
Wie Yinan schon sagt.
Hingegen:
Wenn hingegen das Attentatsopfer alle Vorsicht außen vor gelassen hat, vollkommen abgelenkt ist und aus irgendwelchen Gründen auch bei HG4 keine Instinkte etc. greifen (Alkohol? Blindes Vertrauen? Anything?), dann kann man ja von "gilt wie schlafendes Opfer" ausgehen und die Objektregeln verwenden.
Der Oberbösewicht in seinem Lager, der gerade einen seiner Schergen foltert und schon zuviel Pilzwein aus Koboldschädeln getrunken hat mag so gerade noch darunter fallen.
Der Oberbösewicht, der etwas übermüdet den neusten Aunt Jason-Roman liest aber sicher nicht, sind Intrige, Paranoia, Nichtvertrauen doch nicht gerade wenig verbreitete Charakterzüge von Oberbösewichten.
Bei besonderen Stärken und Schwächen bin ich hier thematisch noch nicht mal angelangt...
-
Wie Yinan schon sagt:
Wenn hingegen das Attentatsopfer alle Vorsicht außen vor gelassen hat, vollkommen abgelenkt ist und aus irgendwelchen Gründen auch bei HG4 keine Instinkte etc. greifen (Alkohol? Blindes Vertrauen? Anything?), dann kann man ja von "gilt wie schlafendes Opfer" ausgehen und die Objektregeln verwenden.
Das habe ich nicht gesagt.
Ich spreche sogar vom genauen Gegenteil.
Wenn das Opfer nicht gerade schläft oder vollständig gefesselt sind, dann würde ich niemals die Regel für "Angriff auf ein unbewegliches Objekt" nehmen sondern immer die Widerstandswerte des Opfers.
Für Überraschungen gibt es halt die Regeln zur Überraschung. Kein Grund da noch was hinzu zu erfinden.
-
@ Yinan
Der Doppelpunkt war da falsch.
Meine Aussage war eine Ergänzung und nicht Inhalt deiner Aussage.
Habe ich korrigiert.
Der Rest wäre Streit um Kleinkram irgendwo zwischen "selten" und "nie".
In meinem Beispiel muss ja selbst ich schon arg konstruieren, um bei einem - nicht schlafenden Gegner oberhalb von "Onkel Kloppstock" die VTD zu minimieren.
Ich will es so formulieren: Wenn sich der ganzen Gruppe aufdrängt, dass die VTD nicht das Spielgefühl wiedergibt (ob jetzt "Authenzität", "Balancing" oder "cineastisch glaubwürdig"), würde ich hilfsweise wie bei einem schlafenden Opfer vorgehen.
In den meisten Fällen reichen Hinterhaltsregeln, taktischer Vorteil oder positive Umstände
-
Was man per Gruppenkonsens macht ist ja sowieso jeder Gruppe überlassen.
Da können sie von mir aus auch sagen, dass jede sitzende Person als "unbewegtes Ziel" gilt, das ist mir wumpe.
Mir gehts halt bzgl. wie es nach den derzeitigen Regeln wäre.
-
Ich möchte übrigens zu bedenken geben, dass je nach Situation mehrere Taktische Vorteile gleichzeitig wirken können. Überraschung gibt definitiv einen. Davon abgesehen kann aber ein SL auch entscheiden, dass es in bestimmten Situationen auch noch einen Taktischen Vorteil für "absolut unbeweglich" gibt, wenn er das für angemessen hält.
Auch Zielen kann der liebe Bandit für drei weitere Punkte Bonus. Sollte der SL den Taktischen Vorteil gewähren, trifft er damit immer schon gegen ein einen ganzen HG höheren Gegner mit miesem eigenen Angriffswert bei einer 12 oder höher. Aber selbst dann hat er in Problem, weil im folgenden Kampf er wohl kaum eine Chance hat. ;)
Aber ansonsten gilt: Wer nicht schläft, der hat nach Regeln seine Verteidigung. Die ist ja eben ein passiver Widerstandswert, da sie stets passiv und ohne sonstige eigene Taten wirkt.
Ich würde eher hinterfragen, warum ein Angriff 8-Bandit ernsthaft einen offensichtlich extrem fähigen (BEW und STÄ kann man ja durchaus sehen, die Plattenrüstung ebenso) Kämpfer unbedingt angreifen will.
Ganz vom Realismus weg (der ja nicht die Leitlinie ist) ist das schlicht kein angemessener Gegner für so einen Banditen. Und daher ist es völlig okay, dass er kaum getroffen werden kann ohne spezielle Umstände. Wir reden hier immerhin von einem ganzen HG höher und auch noch deutlich auf Kampf spezialisiert (was ein Bandit nicht ist).
Insofern gilt da: Der Bandit ist blöd oder selbstmörderisch - das ist völlig okay. ODER der SL greift auf einen erfahrenen Banditen mit höheren Werten zurück.
-
Okay alles klar. Einfach mal schauen, ob sich mehrere taktische Vorteile finden lassen. Das macht so eine Situation schon deutlich glaubwürdiger!
Danke an Alle für ihre Impressionen :D