Splittermond Forum
Community => Fanprojekte => Thema gestartet von: Waldviech am 04 Apr 2015, 11:32:47
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Nein, ich will natürlich nicht den armen Erich von Däniken zersplittern - das gäbe ja Probleme mit den Strafverfolgungsbehörden. Vielmehr ist das hier die pünktlich zum Ostersamstag erfolgende, lang überfällige Waldviechspinnerei. Diesmal abgeleitet vom Threat über den lorakischen Thorgal (http://forum.splittermond.de/index.php?topic=2877.msg53640#new) - damit wir dem armen Firnafin nicht mit Off-Topic-Diskussionen zuspammen. Die Frage wäre, was wohl wär, wenn das, was die Bewohner des heutigen Lorakis für "Magie" halten im Sinne von Arthur C. Clark, Erich von Däniken oder Monte Cooks Numenera nicht "Magie" wäre, sondern Folgen hoch entwickelter Sci-Fi-Technologie?
- Was, wenn Drachlinge und Lamassu nicht magisch, sondern wissenschaftlich weit entwickelt gewesen wären?
- Was, wenn Portale ins "Feenreich" eigentlich Passagen durch den Hyperraum ermöglichen?
- Was, wenn das Verheerte Land und der Splittermond durch Atomkatastrophen entstanden wären?
- Was, wenn Splitterträger (und Magier) ihre Kräfte durch Mutation und Naniten erlangt haben?
Was würde sich ändern? Und wichtiger: Was würde sich NICHT ändern? Immerhin sitzen die modernen Lorakier noch im Mittelalter...
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Die Spieler müssten sich eine höhere Motivation suchen, weshalb sie zusammen bleiben. Im bisherigen Lorakis ist das ja dadurch geregelt, dass die unter dem Mondregen geboren sind und ein besonderes Gespür haben.
Man könnte Magie noch schwerer erlernen oder sogar gar nicht. Viel mehr erhält man sie durch Zufälle oder? Ich meine man kann doch keine Mutation erlernen :P
Was ist mit der Götterdomäne? Was ist mit Mystischen Kreaturen wie Drachen, Leviatane, Hydras oder der gleichen?
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Man könnte Magie noch schwerer erlernen oder sogar gar nicht. Viel mehr erhält man sie durch Zufälle oder? Ich meine man kann doch keine Mutation erlernen :P
Müsste nicht unbedingt sein. Ein Lösungsansatz wäre: Prinzipiell sind alle Personen in Lorakis solcherart mutiert, dass sie quasi-magische Effekte erzeugen können. Das ist die Folge eines Zuchtprogramms von Drachlingen und Lamassu - sie hatten vor, ihre Klientelrassen auf eine höhere, evolutionäre Stufe zu heben. Da sind nicht alle gleich gut (so wie auch nicht alle Menschen gleich stark sind oder gleich schnell laufen können), aber es ermöglicht ihnen, gewisse Fähigkeiten zu erlernen und zu trainieren.
Die Spieler müssten sich eine höhere Motivation suchen, weshalb sie zusammen bleiben. Im bisherigen Lorakis ist das ja dadurch geregelt, dass die unter dem Mondregen geboren sind und ein besonderes Gespür haben.
Auch das ließe sich ins Sci-Fi-Sprech übertragen. Die SC haben eine besondere, genetische Konfiguration. Wenn die Normalbevölkerung aus "Sklavenrasse 0.1" besteht, dann wären die SC Mitglieder der "Sklavenrasse 0.2". Die genetische Konfiguration wird nicht bei jedem aktiv, verbreitet sich aber, je weiter sich "Splitterträger" fortpflanzen. Deswegen gibt es im kontemporären Lorakis auch mehr Splitterträger als früher einmal.
Was ist mit der Götterdomäne? Was ist mit Mystischen Kreaturen wie Drachen, Leviatane, Hydras oder der gleichen?
Götter und andere mythische Wesen wären das, was sie in solchen Sci-Fantasy-Szenarien üblicherweise wären. Möglicherweise sitzt tatsächlich ein zerstrittener Haufen relativ Unsterblicher im Orbit, andere übernatürliche Wesen gehen auf übrig gebliebene KIs (es hat einen Grund, warum sich gewisse "Götter" nur in ihren Heiligtümern zu Wort melden - da steht ihr Terminal :P) oder genetische Experimente (so ein feuerspeiender Drache gibt unter Umständen eine interessante Biowaffe ab - und einiges haben die dekadenten Vorläuferzivilisationen vielleicht auch nur aus Langeweile erschaffen, weils halt geht).
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Ich denke, hier treffen wir auf das große Problem bei diesem Gedankenspiel: Die Entmystifizierung der Entstehung der Welt.
Numenera macht das recht geschickt, indem es nicht genau erklärt, welche untergegangene Kultur nun für was verantwortlich ist und wie diese aussahen, aber im Falle von Lorakis fehlt einfach dieser absurd großer Zeitraum von mehr als 1 Milliarden Jahren...
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Das würde ich nicht als Problem sehen. Je nachdem, wie viel oder wie wenig über die Vorläuferzivilisationen bekannt ist, kann auch das vergleichsweise "mystisch" wirken.
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Das würde ich nicht als Problem sehen. Je nachdem, wie viel oder wie wenig über die Vorläuferzivilisationen bekannt ist, kann auch das vergleichsweise "mystisch" wirken.
Der Haken ist nicht das Wissen über die Herkunft der Welt "ingame", sondern das Spielerwissen. In Splittermond hält man sich damit ja ganz bewusst bedeckt, es wird nur soviel verraten, wie der Spielleiter braucht, um die Motivation der wichtigsten NPCs nachvollziehen zu können.
Ähnlich auch bei Numenera, nur hier in diesem Thread, zeigt sich, dass ein Von-Däniken-Ansatz da ja total dagegen läuft: Es geht ja gerade bei dieser Art von Ansatz darum, die WAHRHEIT (tm) über die Vergangenheit zu enthüllen.
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Klar - aber muss das wirklich ein Haken sein? Es wäre einer der Aspekte (wenn nicht sogar der wichtigste) der sich ändert, und dadurch verändert sich das "Geschmäckle" des Gesamtgefüges. Aber das ist durch die veränderte Grundprämisse ja eh absehbar.
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Ich denke, dass ist aber auch der Punkt, wo sich die Geschmäcker scheiden. Insofern was dieses Gedankenspiel ganz nützlich, um sich das mal bewusst zu werden. Danke! :)
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Für sowas sind solche Spielereien wirklich gut. Im Übrigen zeigt sich da IMHO auch ein Pluspunkt von Splimo, der eventuell nicht soooo schnell wahrgenommen wird. Splimo erklärt nicht zu viel - etwas, was in wichtigen Punkten hoffentlich auch so bleiben wird. Es gibt Fantasy-RPGs, die sich selber "entmystifizieren", indem sie zu viel zu "wissenschaftlich" definieren. Für mich wäre da DSA z.b. so ein Beispiel, oder in gewissem Sinne auch Exalted (wobei das bei Exalted durchaus irgendwo Sinn macht).
Ein Reiz bei einem "Splitterdäniken" wäre IMHO aber auch weniger der Mystizismus, sondern herauszufinden, dass Dinge eben nicht mystisch sind. Die Kräfte eines Magiers mögen hier zwar auch gegeben sein, aber der Ursprung seiner Kräfte ist ein völlig anderer als er glaubt.
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Ähnlich auch bei Numenera, nur hier in diesem Thread, zeigt sich, dass ein Von-Däniken-Ansatz da ja total dagegen läuft: Es geht ja gerade bei dieser Art von Ansatz darum, die WAHRHEIT (tm) über die Vergangenheit zu enthüllen.
oder derartige versuche zu unterbinden, wenn man z.b. zu den geheimagenten des mythisch-kapitalistischen-komplexes zu ioria gehört :P
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Das ist natürlich wiederum eine ganz andere Idee...
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Das Konzept allerdings hätte was. Das "allmächtige" Orakel von Ioria nicht als Sprachrohr der Götter sondern als so eine Art "esoterisch-tyrannische Beschiss-Veranstaltung", die stark darauf hinarbeitet, wahres Wissen und Weiterentwicklung zu unterbinden. Das große "Warum" dahinter könnte natürlich mehrere potentielle Gründe haben:
- Das Orakel ist tatsächlich eine übermenschliche Entität, die eigene Pläne hat.
- Oooooder es handelt sich wirklich um einen mythisch-kapitalistischen Komplex. Der Orden, der das "Orakel" betreut, hat die Wahrheit hinter der lorakischen Geschichte begriffen und nutzt dieses Wissen schäbig zur Selbstbereicherung aus. Und damit das so bleibt, darf gefälligst niemand anders kapieren, was "Magie" wirklich ist.
Geht man es rein vom Klassisch-Heldigen her an, wären das wirklich gute Antagonisten :)
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Als Wahrheitsfinder des altehrwürdigen Ordens der Bewahrer zu Ioria muss ich dem ganz entschieden widersprechen und solchen, an Blasphemie grenzenden Behauptungen ganz entschieden entgegentreten! ;)
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Ich würde mir wünschen, dass der Titel des Threads geändert wird, denn wenn man keine Ahnung von den Thesen von Herrn von Däniken hat, sollte man nicht mit wirren Halbwahrheiten um sich werfen. Danke.
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In wie weit wirre Halbwahrheiten?
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In wie weit wirre Halbwahrheiten?
Weil der Ansatz Dänikens der ist, dass in der Vergangenheit mehrfach ein zivilisationsfördernder Eingriff von Außen ("Aliens") erfolgt ist, und nicht der, dass es einst eine eigenständige (lorakische) hochtechnische Zivilisation gegeben hat, die - warum auch immer - unterging.
Ich würde ungern die lorakischen Gottheiten mit Aliens gleichsetzen. (Brrr... :-) ) Das Gedankenspiel, dass zB Prä-Drachlings-Zivilisationen technisch moderner waren, als der aktuelle lorakische Technikstand, finde ich dagegen recht reizvoll.
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Ich würde ungern die lorakischen Gottheiten mit Aliens gleichsetzen. (Brrr... :-) )
nein, das sind keine aliens. nur deren außer kontrolle geratenen holodeckfiguren.
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Weil der Ansatz Dänikens der ist, dass in der Vergangenheit mehrfach ein zivilisationsfördernder Eingriff von Außen ("Aliens") erfolgt ist, und nicht der, dass es einst eine eigenständige (lorakische) hochtechnische Zivilisation gegeben hat, die - warum auch immer - unterging.
Gut, richtig, aaaaaaber: Das Endergebnis wäre relativ ähnlich, es ist nicht geklärt woher die Drachlinge kamen und Däniken ist nur eine Inspirationsquelle von mehreren.
Ich würde ungern die lorakischen Gottheiten mit Aliens gleichsetzen.
Why not? Im Rahmen eines veränderten Lorakis kann das durchaus Sinn machen :)
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Das Konzept allerdings hätte was. Das "allmächtige" Orakel von Ioria nicht als Sprachrohr der Götter sondern als so eine Art "esoterisch-tyrannische Beschiss-Veranstaltung", die stark darauf hinarbeitet, wahres Wissen und Weiterentwicklung zu unterbinden. Das große "Warum" dahinter könnte natürlich mehrere potentielle Gründe haben:
- Das Orakel ist tatsächlich eine übermenschliche Entität, die eigene Pläne hat.
- Oooooder es handelt sich wirklich um einen mythisch-kapitalistischen Komplex. Der Orden, der das "Orakel" betreut, hat die Wahrheit hinter der lorakischen Geschichte begriffen und nutzt dieses Wissen schäbig zur Selbstbereicherung aus. Und damit das so bleibt, darf gefälligst niemand anders kapieren, was "Magie" wirklich ist.
Geht man es rein vom Klassisch-Heldigen her an, wären das wirklich gute Antagonisten :)
drittens. Die Drachlinge/Lamassu betrachteten Lorakis von vornherein als Experimentierfeld (vielleicht haben sie den Planeten sogar erst geterraformd um dort Leben ansiedeln zu können?) auf dem sie sich nur solange aufhielten wie es Ihnen nötig erschien um ihren Versuchsaufbau aufzubauen. Also die genetische Saat auszusetzen, in Sklavenform zivilisatorisch zu "erziehen" und verdrückten sich anschließend vom Planeten um dessen weitere Entwicklung nicht zu stören und nur aus der Ferne zu beobachten und dokumentieren zu können. Arge Verfehlungen können Sie nach wie vor über Tempelinstitutionen, allen voran dem Orakel korrigieren, denn ganz ablassen konnten sie doch nicht.
Ich hatte ohnehin vor Drachlingsartefakten etwas technischer anmuten zu lassen. Beispielsweise wie in Final Fantasy 10, wo es in den Tempel einen hohen Grad an Technischen Vorrichtungen gab, die jedoch schön hinter esoterischem Bling Bling versteckt sind.
Für jemanden der davon keine Ahnung hat ist es ein Wunder wenn er einen Edelstein in eine dafür vorgesehene Fassung legt und plötzlich wie aus Geisterhand sich irgendwelche Tore öffnen, Lichter angehen, Plattformen in tiefere oder höhere Etagen vordringen oder ein Geisterhaftes Bewegbild erscheint das irgendetwas unverständliches zeigt. Ob das nun mit Magie erschaffen wurde, oder ob diese Kristalle lediglich profane Wissenspeicher sind, in deren inneren Informationen aller Art in Binärcodes als Molekülabfolge hinterlegt wurden und von entsprechenden Geräten ausgelesen und wiedergegeben (oder auch umgeschrieben) werden ist dem Lorakier gleich.
Es ist auch egal wie Banal und Alltäglich ein Artefakt der Drachlinge ursprünglich war. Heute ist es ein Wunderwerk. Das nur so als Beispiel für eine Drachlingsruine.
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Also die genetische Saat auszusetzen, in Sklavenform zivilisatorisch zu "erziehen" und verdrückten sich anschließend vom Planeten um dessen weitere Entwicklung nicht zu stören und nur aus der Ferne zu beobachten und dokumentieren zu können.
Das würde, in leicht abgewandelter Form, eventuell auch den Mondfall erklären. Drachlinge und Lamassu hatten beide (vielleicht zunächt einvernehmlich) ihre Projekte auf Lorakis am Laufen. Dann allerdings kam es zu politischen Differenzen zwischen beiden Rassen - möglicherweise, weil die Lamassu an einer tatsächlichen Weiterentwicklung ihrer Schützlinge interessiert waren, während die Drachlinge sie zunehmend als Sklaven missbrauchten und immer klarer wurde, dass sie drauf aus waren, sich dauerhaft auf Lorakis anzusiedeln. Was folgte, waren diverse, episch heftige Raumschlachten, die schließlich dazu führten, dass Atomexplosionen einen der Monde zerlegten. Auf Lorakis selbst wurde kaum gekämpft, da keine Seite die eigenen Besitzungen gefährden wollte. Das die Mondkatastrophe Lorakis nicht auf Millionen von Jahre hinaus unbewohnbar machte, diversen hoch entwickelten Schutzmaßnahmen zu verdanken. Es steht zu vermuten, dass die Drachlinge den Krieg verloren haben und Lorakis innerhalb von Tagen räumen mussten. Allerdings sah der Friedensvertrag vor, dass auch die Lamassu sich zurückziehen.
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. Was folgte, waren diverse, episch heftige Raumschlachten, die schließlich dazu führten, dass Atomexplosionen einen der Monde zerlegten.
Also, wenn, dann Quantentorpedos ...
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Wäre auch eine gute Idee! In jedem Falle etwas, das mordsmäßig kräftig wumms macht und Monde zersplittert. Das "Atom" rührt sicher auch daher, dass mir der Däniken so einen gewissen Spätsechziger-Schrägstrich-Siebziger verpasst hat (gewissermaßen die Blütezeit der Paläosetithese). Da war halt alles noch atombetrieben. ;D
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Also, wenn, dann Quantentorpedos ...
wenn wir schon bei falschen göttern sind dann bitte naquadria-sprengköpfe
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Nicht, dass das Probleme mit dem Urheberrecht gibt. Was in Puncto Massenvernichtung auch nett wär, wäre eine größere Version hiervon: http://www.popsci.com/scitech/article/2004-06/rods-god