Autor Thema: Monster-Montag und Leserunde: Stahlminotaurus (Heldengrad 2)  (Gelesen 1368 mal)

SeldomFound

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Der Stahlminotaurus - Beispiel für einen Kampfgolem

Quelle: Der Mertalische Städtebund, S. 115f

Der Text - Beschreibung und Regeln

Der Stahlminotaurus wird als Beispiel für ein Kriegsgolem benutzt, wie sie von Mertalischen Städtebund in weite Teile von Lorakis verkauft werden. Als ein Golem der Stufe 8 ist dieses Konstrukt nicht billig (Mindestens 400 Lunare) und es braucht einen trainierten Golemkommandant, der den Golem mit Magie versorgt und ihm Befehle gibt. Zumindest die Gefahr einer gescheiterten Aktivierungsprobe kann durch verbesserte Strukturgeber ignoriert werden, die aber nochmal extra kosten. Doch der Golem erfordert mit K17V5 Fokuspunkten mehr, als was gewöhnliche Lorakier hergeben können. In Theorie erhält man dafür aber eine Kreatur, die mehrere Soldaten ersetzen sollte.

Zugegeben, der Stahlminotaurus ist Furchterregender als so mancher Untoter und kennt natürlich selbst keinen Schlaf oder Furcht. Er kann sogar negative Umstände zum Teil ignorieren. Er hat recht ordentliche Widerstände, eine hohe Schadensreduktion und relativ viele Lebenspunkte. Dazu kann sich ein Stahlminotaurus auch selbst nach einem Kampf wieder reparieren, was allerdings Tage und Material kostet. Dafür hat er nur einen durchschnittlichen Nahkampfangriff ohne besondere Tricks, außer einen relativ hohen Schaden. Am schwersten dürften die üblichen Einschränkung eines Konstruktes wiegen. Der Stahlminotaurus kann nicht für sich alleine denken und ist eingeschränkt in seinen sogenannten Instruktionen.

Instruktionen sind die konkreten Befehle, die man einem Golem geben kann. Alle Golems können folgen und warten, aber im Falle des Stahlminotaurus kann er noch behüten und kämpfen. Das heißt, man kann ihn entweder befehlen, gegen jeden offensichtlichen Gegner bis auf den letzten Lebenspunkt zu kämpfen oder eine Person, einen Ort oder einen Durchgang mit tödlicher Gewalt zu bewachen. Durch sogenannte "Verfügungen" kann man den Golem etwas "programmieren", indem man die Befehle an ihm an Bedingungen knüpft wie "Behüte diese Tür vor jedem der nicht dieses Abzeichen trägt." Das bedeutet, dass man einen Golem zwar nicht direkt täuschen kann, aber man kann ihn bzw. sein Kommandeur austricksen, sobald man die Befehle des Golems kennt.

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Deutung des Textes:

Wer aufmerksam beobachtet oder hinhört und die Befehle des Golems versteht, kann diese gegen ihn einsetzen. Ein Golem wird auch dann den Kampf fortführen, wenn an der Stelle, wo er steht, Felsbrocken herunterfallen oder auch jemand passieren lassen, der blutüberströmt ist, solange er das richtige Abzeichen mit sich führt.

Kluge Golemkommandanten wiederum können versuchen, dies mit komplexen Befehlen und undurchsichtigen Bedingungen zu erschweren. Vielleicht ist es dann nicht das Abzeichen, dass dich den Golem passieren lässt, sondern die Handbewegung, die man beim Präsentieren des Abzeichens durchführt. Sofern sich der Meister des Golems selbst mit entsprechenden Meisterschaften ausgestattet ist, kann er auch statt dem Strukturgeber seine eigenen Fähigkeiten einsetzen, um dem Golem mehrere miteinander verbundene Befehle zu geben: "Behüte diesen Durchgang vor jedem, der dir nicht dieses Abzeichen mit nur zwei Fingern zeigt und dessen Kleidung nicht sauber ist."

Doch das macht den Golemkommandant zur entscheidenden Schwachstelle des Stahlminotaurus. Wird die Person, die ihn mit Fokus versorgt, ausgeschaltet oder ist sie am Schlafen, ist auch der Stahlminotaurus nur noch ein teurer Haufen aus allerlei wertvollem Material. Zwar muss diese Person nicht die ganze Zeit in unmittelbare Nähe des Kontruktes bleiben, aber dafür kann sie dem Wesen auch nicht helfen, wenn es mit einer Situation konfrontriert wird, für das es keine passende Befehle hat.

Somit stellt sich also die Frage: Ist ein Stahlminotaurus sein Geld wert?

Sicherlich, im Unterschied zu einem Söldner wie im GRW auf S. 280 fällt auf, dass der Stahlminotaurus Furchterregend ist, was willensschwache Gegner oder Eindringlinge direkt abschrecken kann. Er ist auch nur schwer zu bewegen oder kann nicht einfach mit Beherrschungsmagie verjagt oder in Schlaf versetzt werden. Doch seine Angriffswerte sind niedriger, er hat keine Meisterschaftsmanöver und er hat keine Fernkampfangriffe, mit denen er einen Beschuss kontern könnte.

Letztendlich hängt es also von dem Golemführer ab: Wenn er entsprechend ausgebildet ist, kann er zum Beispiel mit "Arkaner Überladung" den Golem verstärken und selbst mit eigenen Kampffertigkeiten die Schwächen des Golems ausbügeln. Doch das heißt eben, dass zusätzlich zu den Kosten des Golems, auch die Bezahlung für den Golemführer noch mit einberechnet werden muss. Und dieser wird sicherlich nicht billig sein, wenn man die Kosten für Söldner im Zhoujiang-Band, S. 98 sich anschaut (75 bis 125 Telare pro Kampftag, häufig das Doppelte für Eliten, Offiziere oder Reiter).



Meine Fragen zum Stahlminotaurus:

1. Welche Befehle würdet ihr einen Stahlminotaurus geben, der den Eingang zu einem Labor oder Schatzkammer bewachen soll?

2. Welche Fähigkeiten hätte eure Meinung nach der übliche Golemkommandant, der einen Stahlminotaurus einsetzen soll?

3. Hättet ihr bessere Ideen für einen Kampf- und Wachgolem bis Golemstufe 8 und mit einem Preis von maximal 420 Lunaren?


Fallen euch weitere Fragen ein, seid ihr hiermit gerne eingeladen, diese hier zu Diskussion zu bringen.
« Letzte Änderung: 12 Okt 2020, 11:35:12 von SeldomFound »
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