Autor Thema: Leserunde Teil 1 - Mertalia  (Gelesen 9977 mal)

Stewie

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #15 am: 26 Okt 2020, 18:02:56 »
Okay erstmal Quer durch den mertalischen Städtebund, die Meteropolen folgen dann nach ihrer lektüre - selbstverständlich darf auch noch zu den anderen Kapiteln was geschrieben werden.

Das Kapitel liefert wenig überraschend eine Übersicht über Mertalia, wie schon in den bereits gelesenen wird deutlich wer Monsterhorden oder unberührte Natur erwartet wird mit der Region nicht glücklich werden. Wobei es wohl dosierte Ausnahmen gibt die Caprinen bieten platz für allerlei Feenwesen (mit den Mondtoren ja eine der prägenden besonderheiten Lorakis) und an Fans von Drachlingsruinen wurde mit Zylvakazia gedacht. An verschiedenen Stellen wird darauf eingegangen wo sich die Ansprüche der Metropolen überschneiden, hilfreich wenn man das zum Thema von Abenteuern machen will.

In weiteren einige Plothooks die mir beim lesen ins Auge gesprungen sind:
  • Bärenwald: Es stellt sich natürlich die Frage warum dieser Wald nur am Rande gerodet wird. Schiffswerften und die Bergwerke Eisenbranns können Holz immer gebrauchen. Offensichtlich wär hier wohl ein Feenwesen was den Wald beschützt. AbenteurerInnen könnten über den verbleib von WaldarbeiterInnen nachforschen, vielleicht müssen sie auch etwas in den Wald selbst finden. Ein solcher Wald bietet hervorragend die möglichkeit nicht Stadtabenteuer in Mertalia einzubinden, ohne dafür weit reisen zu müssen. Als Fan von der zweitverwertung von DSA Material bietet sich der Wald vermutlich für Abenteuer an die im Reichsforst oder Arinkelwald spielen.
  • Herkunft des Clan Mertals: Verschiedene Ortschaften die von sich behaupten der Herkunftsort von etwas zu sein. Das scheint mir viel potential für Recherche-Abenteuer zu geben - wo die notwendigen Informationen eben über verschiedene Ortschaften verstreut sind. Gebirge und Wald bietet hier auch eine nette abwechslung zum Spiel in den Metropolen. Nachforschungen zu Darions Heldentaten, seiner Machtergreifung im Clan Mertal und der Rolle seiner Gefährten, drängen sich hier auf. Gegebenenfalls mit humorvollen Anspielungen über Fremdenverkehrsbemühungen.
    Alternativ können die AbenteuererInnen auch in Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Dörfern um die Herkunft Clan Mertals verwickelt werden, ist wohl auch eher etwas zum schmunzeln
  • Goldweg: Goldtransporte in der nähe eines größeren Waldes, muss man eigentlich nicht viel zu sagen. Die AbenteurerInnen können zeuge eines Überfalls werden oder selbst einen Überfall planen und durchführen.  Um ein Plot tiefgründiger zu machen, kann es anstelle des transportierten Goldes um einen zuvor in Odentis verwahrtes Dokument oder Artefakt gehen.

Nerdige Anmerkung: Von Falconido bis zur Arwingerküste im Norden sind es etwa 250km - um diese zu sehen müsste der Berg also um die 4.500 km hoch sein. Wohlgemerkt nur überschlagen und bei perfekten Bedingungen. Wobei man von der Spitze ja auch nur "beinahe bis nach Arwingen in Norden blicken kann".

Jeong Jeong

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #16 am: 26 Okt 2020, 20:24:15 »
Nerdige Anmerkung: Von Falconido bis zur Arwingerküste im Norden sind es etwa 250km - um diese zu sehen müsste der Berg also um die 4.500 km hoch sein. Wohlgemerkt nur überschlagen und bei perfekten Bedingungen. Wobei man von der Spitze ja auch nur "beinahe bis nach Arwingen in Norden blicken kann".

Der Text ist nicht von mir, aber genau das hatte ich mir bei Feedback für eine frühe Version des Textes auch ausgerechnet. Ich kam dabei sogar auf 6.000 Meter Höhe, weil ich 280 km Strecke angenommen habe. Aber genau deswegen haben wir da am Ende ein "beinahe" eingefügt. :P
« Letzte Änderung: 26 Okt 2020, 20:26:07 von Jeong Jeong »

Sturmkorsar

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #17 am: 26 Okt 2020, 20:25:54 »
Nerdige Anmerkung: Von Falconido bis zur Arwingerküste im Norden sind es etwa 250km - um diese zu sehen müsste der Berg also um die 4.500 km hoch sein. Wohlgemerkt nur überschlagen und bei perfekten Bedingungen. Wobei man von der Spitze ja auch nur "beinahe bis nach Arwingen in Norden blicken kann".
Ja, das war bei der Kommentierung auch ein Thema. Der Satz stammt jedoch aus dem Weltband und so konnte ich ihn nur noch durch den Zusatz "beinahe" abschwächen.

Zu den anderen Punkten kann ich gerne auch noch was sagen, will aber nicht vorgreifen.

Sindaja

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #18 am: 28 Okt 2020, 20:52:36 »
Ich bin beim Lesen "schon" mit einigen Städten durch, aber hier erst einmal mein sehr kurzer Kommentar zu

Quer durch den Mertalischen Städtebund

Auf jeden Fall ein Kapitel, das Lust auf den Band macht – und mich dazu bewegt hat, ein Buch über kroatische Küche zu kaufen... Auch wenn das Essen in einem vorher gelesenen Kapitel behandelt wurde.
Vor allem rückt es meine geographischen Vorstellungen des Städtebundes etwas gerader und gibt einen Überblick über Land und Flair.

Etwas stutzig machte mich, wie andere wohl auch, der beinahe mögliche Blick nach Arwingen. Ich entsinne mich, meine Gruppe für ihre Reise tagelang auf See geschickt zu haben, und das bei noch vergleichsweise gutem Vorankommen, um aus Arwingen nach Elorica zu reisen... Vielleicht gibt es hier ja ein magisches oder feeische Geheimnis zu lüften...



Sturmkorsar

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #19 am: 12 Nov 2020, 13:55:30 »
    Da hier wieder Ruhe einzukehren droht, schreib ich mal noch etwas hierzu.

Das Kapitel liefert wenig überraschend eine Übersicht über Mertalia, wie schon in den bereits gelesenen wird deutlich wer Monsterhorden oder unberührte Natur erwartet wird mit der Region nicht glücklich werden. Wobei es wohl dosierte Ausnahmen gibt die Caprinen bieten platz für allerlei Feenwesen (mit den Mondtoren ja eine der prägenden besonderheiten Lorakis) und an Fans von Drachlingsruinen wurde mit Zylvakazia gedacht. An verschiedenen Stellen wird darauf eingegangen wo sich die Ansprüche der Metropolen überschneiden, hilfreich wenn man das zum Thema von Abenteuern machen will.
Die Caprinen sollten die einzige Feen-Nahe Region sein. Hier war mein Haupteinfluss Avalon aus 7te See, deren Feenwesen das Verhalten der Normal-Sterblichen imitieren, ohne es wirklich zu verstehen. Die Feen-Abenteuer-Touristen waren eine Idee des Talaberis-Autors und haben da ziemlich gut in meine Idee reingepasst.

Die Drachlingsruine war mir wichtig.Ich fand es nicht glaubhaft, dass so nah am Kernland kein Überrest der Drachlingsherrschaft sein sollte. Auch wenn es kein Schwerpunkt im Buch ist, sollte es irgendwo mal erwähnt werden und wenn man nur schreibt, "die Mertalier verkaufen einfach alles. Selbst die Ruinen der Drachlinge wurden Stein für Stein verkauft.". Am Ende bekam die namenlose Ruine den Namen Zylvakazia und einen Hintergrund im Geschichtsteil.

Zitat
  • Bärenwald: Es stellt sich natürlich die Frage warum dieser Wald nur am Rande gerodet wird. Schiffswerften und die Bergwerke Eisenbranns können Holz immer gebrauchen. Offensichtlich wär hier wohl ein Feenwesen was den Wald beschützt. AbenteurerInnen könnten über den verbleib von WaldarbeiterInnen nachforschen, vielleicht müssen sie auch etwas in den Wald selbst finden. Ein solcher Wald bietet hervorragend die möglichkeit nicht Stadtabenteuer in Mertalia einzubinden, ohne dafür weit reisen zu müssen. Als Fan von der zweitverwertung von DSA Material bietet sich der Wald vermutlich für Abenteuer an die im Reichsforst oder Arinkelwald spielen.
Dass du im Bärenwald einen Plothook siehst, finde ich ein wenig amüsant, da ich zu dem überhaupt keine Idee hatte.
Nach dem Styleguide sollte es nahezu gar keine natürlichen Wälder auf der Halbinsel geben. Alle längst abgeholzt und die verbliebenen Wälder sollten für die Holzwirtschaft nachgezüchtet sein. Doch auf der Selenia-Karte wurde hier ein riesiger Wald gesetzt. Viel zu groß, um nicht natürlich zu sein. Warum existiert dieser noch?

Zitat
  • Herkunft des Clan Mertals: Verschiedene Ortschaften die von sich behaupten der Herkunftsort von etwas zu sein. Das scheint mir viel potential für Recherche-Abenteuer zu geben - wo die notwendigen Informationen eben über verschiedene Ortschaften verstreut sind. Gebirge und Wald bietet hier auch eine nette abwechslung zum Spiel in den Metropolen. Nachforschungen zu Darions Heldentaten, seiner Machtergreifung im Clan Mertal und der Rolle seiner Gefährten, drängen sich hier auf. Gegebenenfalls mit humorvollen Anspielungen über Fremdenverkehrsbemühungen.
    Alternativ können die AbenteuererInnen auch in Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Dörfern um die Herkunft Clan Mertals verwickelt werden, ist wohl auch eher etwas zum schmunzeln
Ja, Tourismus hat hier eine Rolle gespielt, aber auch die Tatsache, dass viele Orte mit Geschichte in Vergessenheit geraten sind (z.B. Schlacht im Teutoburger Wald) und die Nachfahren aus verschiedensten Gründen sich als die "wahren Erben" der Ereignisse sehen.

Zitat
  • Goldweg: Goldtransporte in der nähe eines größeren Waldes, muss man eigentlich nicht viel zu sagen. Die AbenteurerInnen können zeuge eines Überfalls werden oder selbst einen Überfall planen und durchführen.  Um ein Plot tiefgründiger zu machen, kann es anstelle des transportierten Goldes um einen zuvor in Odentis verwahrtes Dokument oder Artefakt gehen.
Beim Goldpfad brauchte ich einen Namen. In "Die Narren von Aylantha" waren der Gnomenweg und die Königsstraße benannt. In das "Geschenk der Seealben" die Stadt Elorica als wichtiger Handelshafen benannt. Geographisch bot es sich an, das Gold Aurigions über Land nach Westen zu bringen, daher Goldpfad.

Zitat
Nerdige Anmerkung: Von Falconido bis zur Arwingerküste im Norden sind es etwa 250km - um diese zu sehen müsste der Berg also um die 4.500 km hoch sein. Wohlgemerkt nur überschlagen und bei perfekten Bedingungen. Wobei man von der Spitze ja auch nur "beinahe bis nach Arwingen in Norden blicken kann".
Hierzu hatte ich ja schon gesagt, dass die Vorgabe aus dem Weltenband kam. Vielleicht hätte man das einfach weglassen sollen.
Oder Umschreiben, wie beim San Perogio, der hier umbenannt wurde.

TrollsTime

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #20 am: 12 Nov 2020, 14:55:33 »
Nicht eher 4.500m?
Quendan zu TrollsTime: "Du musst nicht alle überzeugen!"

Stewie

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #21 am: 12 Nov 2020, 18:50:42 »
4.500 Meter passen besser richtig:)

Ja ich fürchte hier wird es eher ruhiger, bei mir ist gerade ein akuter anfall von Lohnarbeit dazwischen gekommen und ich bin nicht weiter als Eisenbrann gekommen bisher. Danke jedenfalls für deine Erläuterungen Sturmkosar.

Belfionn

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #22 am: 12 Nov 2020, 20:49:02 »
Ach, von einem 4.500 km hohen Berg kann man sicherlich weit genug gucken. ;)

Insgesamt hat mir der Einblick in die Region Meratlia gut gefallen. Ich hatte nicht so richtig Interesse, einen "Stadtband" zu lesen und die Region hat mich bisher weniger gereizt als andere, aber der Band hat mich eines besseren belehrt. Schöne Idee stecken darin!

Sehr schön finde ich die kulturellen Aspekte, wie die Dichtkunst und die Karnickelzüchter. :)
Und natürlich den mertalischen Traum. Dieses Konzept habe ich überhaupt nicht erwartet, finde es aber sehr gelungen umgesetzt. Das bietet wirklich viele Möglichkeiten für Abenteueraufhänger, Szenen, Charakterkonzepte...

Was mir als widersprüchlich aufgefallen ist, was aber wie die Höhe der Berge eigentlich im Spiel nicht wirklich relevant ist, solange die SL etwas einheitliches festlegt, ist die Angabe der Entfernung nach Aurigion. Auf Seite 7 steht links, dass Schiffe in Elorica noch Proviant aufnehmen (was sich anhört, als wären sie anschließend wochenlang unterwegs), in der rechten Spalte steht, dass die Insel etwa eine Tagesreise entfernt ist. Betrachtet man die Karte und legt die Geschwindigkeitsangaben von S. 109 f. als Maßstab an, sind zwei bis drei Tage wohl realistisch.

Stewie

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #23 am: 12 Nov 2020, 22:41:43 »


Was mir als widersprüchlich aufgefallen ist, was aber wie die Höhe der Berge eigentlich im Spiel nicht wirklich relevant ist, solange die SL etwas einheitliches festlegt, ist die Angabe der Entfernung nach Aurigion. Auf Seite 7 steht links, dass Schiffe in Elorica noch Proviant aufnehmen (was sich anhört, als wären sie anschließend wochenlang unterwegs), in der rechten Spalte steht, dass die Insel etwa eine Tagesreise entfernt ist. Betrachtet man die Karte und legt die Geschwindigkeitsangaben von S. 109 f. als Maßstab an, sind zwei bis drei Tage wohl realistisch.


Oh richtig, ich hatte damals von Eliorica 413km gemessen bzw. 326km von Alyanta :)

Sindaja

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #24 am: 13 Nov 2020, 13:06:50 »
Dann mache ich doch einfach mal ein bißchen weiter. Hoffe, das ist OK:

Eisenbrann

Die Beschreibung macht die Stadt auf jeden Fall lebendiger, auch wenn sie für mich jetzt noch nicht zu einer besonders attraktiven Spielstätte geworden ist. Da Eisenbrann aber auf dem Landweg von und zu Selenia eine wichtige Stadt ist, ist dieses Kapitel sehr hilfreich, sie auszugestalten und etwas Plot anzubieten. Natürlich gibt es auch Anknüpfungspunkte zum Stadtspiel, das aber meiner konkreten Gruppe zu wenig Motivation bieten würde. Da wäre zu viel Interaktion mit NSCs ;-)
Die Illustration erinnert mich modisch irgendwie an die Schweizer Garde – also Renaissance?
Somit vielleicht landschaftlich etwas Bozen, architektonisch etwas Trient/Norditalien im MA?

Musik: Edgar Varese – Arcana; Jarre- Revolutions

Talaberis

Eigentlich meine Lieblingsstadt des Städtebundes. Für mich hat sie viel verspielt-steampunkiges Potential, das im Text aber nur leicht angerissen wurde – vor allem durch die Gleisebrücke und das Postsystem. Ansonsten vielleicht eher „Da Vinci“. Auf jeden Fall bleibt noch ein riesiger Raum zum Ausarbeiten der Stadt, für die ich mir auch eine „Stadt-Illustration“ gewünscht hätte.

Auffällig fand ich, daß es keine Tempel gibt – habe ich den Grund dafür überlesen? Oder sind sie einfach nicht wichtig genug, um im Text aufzutauchen?
 
Von mir gibt es zu Talaberis im Uhrwerk-Magazin hierzu die nicht 100% ernst gemeinte talaberische Möwenuhr. Völlig inoffiziell, aber meine Gruppe hat noch mindestenens 2 von den Teilen...

Ansonsten stelle ich mir die Stadt auch sehr geschäftig vor – deshalb fallen mir spontan von Mussorgsky der „Markt von Limoges“ und die „Tuileries“ einen.
Ansonsten vielleicht der Soundtrack von Mortal Engines (etwas zu episch, aber hat das „Mechanische“ Steampunkflair), Coraline (etwas zu düster, aber ist in manchen Dingen einfach so etwas „weird“), Atlantis (Disney – manchmal etwas zu lyrisch). Alice behind the looking glass (wegen der Uhrwerke und Elfman..., aber generell etwas zu düster) – Bei Elfman könnten noch einzelne Tracks aus z.B. Charlie und die Schokaladenfabrik und Oz the great and powerful passen.

Aylantha

Hier bin ich mit wenig Vorstellungen reingegangen und komme immerhin mit ein wenig mehr Ideen raus. Die Stadt bietet sich natürlich sehr für politisches Spiel an und das Bild erinnert mich an Venedig. Besonders nett fände ich hier ja einen Plot mit Zobranos.

Wegen des Bildes als musikalische Inspiration alle 3 venezianischen Gondellieder von Mendelssohn, Instrumentale Variationen von „Mein Hut der hat drei Ecken“  z.B. von Paganini. Und prinzipiell alles, was sich „Barcarole“ nennt. Vielleicht auch noch das Adagietto von Mahler, das auch gerne mit Venedig in Verbindung gebracht wird. Vivaldi als Venezianer könnte manchmal auch passen – aber vielleicht nicht die Jahreszeiten sondern z.B. 2. Satz des Gitarrenkonzerts. Ansonsten „Moderner“ z.B. Assassins Creed 2. Und manche Kings Landing Tracks aus „Game of Thrones“

Gondalis

Von Gondalis hatte ich noch weniger Vorstellung als von Aylantha. Das dann vergleichsweise ausführliche Kapitel hat dem abgeholfen. Nun denke ich „Las Vegas“ in Mittelalter/Renaissance. Besonders schön das Bild von Wasser in der Stadt und das Kitsch-Potential. Dann auch viel Licht und Schatten. Eine gute Stadt, in der Gruppen, die eigentlich nur ein bißchen Spaß haben wollen, in düstere Plots verwickelt werden können.

Für die Wasserspiele vielleicht „Jeux d'eau“ von Ravel. Ansonsten „Partytaugliche“ Musik – das wären wenn man im „Fantasy“ Flair beliben möchte z.B. Tänze im Renaissance und mittelalterlichen Stil, aber möchte man etwas moderne im Sound sein, vielleicht Mittelalter Rock/Pop/Folk in Richtung Faun, Schandmaul. Oder man schert sich gar nicht drum und schaut gleich mal nach Lady Gaga (Applause, Edge of Glory...und was einem sonst noch zu „Disko-Party“ einfällt). Für den Unterweltaspekt eignet sich wahrscheinlich jede etwas düstere Musik. Spontan z.B. Sherlock Holmes (Hans Zimmer), spätere Harry Potters, viel Game of Thrones und auch einiges aus den Tudors...

Sturmkorsar

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #25 am: 13 Nov 2020, 15:23:26 »
Eisenbranns Vorbild ist Bern und tatsächlich Schweiz und Südtirol.

In Talaberis musste der Autor eine ganze Menge zusammenkürzen. In der ersten Version waren noch mehr Ideen, aber leider ist der Platz immer begrenzt und ein paar andere Dinge mussten ebenfalls noch in die Beschreibung. Zum Beispiel die Gnomenrinder.

Sehr cool das gleich noch mit Musik-Empfehlungen zu ergänzen.

Stewie

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #26 am: 14 Nov 2020, 19:09:21 »
Dann mache ich doch einfach mal ein bißchen weiter. Hoffe, das ist OK:

Aber sicher doch! und danke für die Musiktipps, das gehört zu einen der Bereiche mit den ich mich selbst nahezu nie beschäftige, von daher ist das super spannend.

Bei Eisenbrann konnte ich die entstehung ein wenig mitverfolgen und kommentieren, in der Tat steckt da sehr viel Bern drin z.b. der Kindlifresserbrunnen und ich meine auch die Stadtkarte ist von Bern inspiriert.

Positiv aufgefallen ist mir beim lesen von Eisenbrann die lokale "variante" des mertalischen Traums - die Söldnerkompanien und die Hoffnung für Eisenbranner über diese zu Ruhm und Wohlstand zu kommen. Amphorenjagd ist hier stärker reglementiert als in Rest von Mertalia, ich denke mir hätten aber noch einige Beispiele gefallen für die noch vorhandene Selenische Kultur, gerade die langlebigen Bewohner dürfte diese ja noch bekannt sein.  Die örtlichen Tempel mit ihren ungewohnten Götter kombinationen find ich wiederum sehr interessant, eine nette Überraschung wenn man passende Priester, oder am religiösen interessierte Charaktere, in der Gruppe hat.

Die Idee für die Stadtgarde und die damit verbundenen alten Loyalitäten kann ich mir auch als spannenden Bestandteil eines Abenteuers vorstellen. Ebenso fand ich die angerissenen politischen Positionen der Fraktionen im Stadtrat gut und hilfreich zum gestalten von Abenteuern.

Eisenbrann hat ja ein Waffenverbot, kann mir gut vorstellen das einige SpielerInnen hier sehr kreativ werden um ihre Charaktere nicht von deren Lieblingsausrüstung zu trennen.

Drakon

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #27 am: 15 Nov 2020, 23:36:00 »
Nur kurz eine Durchhalteparole: Ich freu mich, dass es hier immer ein wenig weitergeht, auch wenn die Teilnehmerzahl (zumindest der aktiv schreibenden) etwas überschaubar ist).
Ich versuche auch auf jeden Fall ganz bald mal ein paar Bandredakteurs-Hintergründe und -Insider beizusteuern, aber privat ist gerade eine Menge bei mir los (zum Glück - seit die Quarantäne vorbei ist - in erster Linie positiver Stress  :) )
Der Eule kurz, dem Feinde lang. Näk.

Sindaja

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #28 am: 16 Nov 2020, 08:13:04 »
Jetzt auch nur eine Stadt - dafür wieder mit vielen Musikideen  :)
Steht in engstem Zusammenhang mit meinem Beruf, weshalb ich immer gerne etwas Musikalisches beitrage.
Für viel, glaube ich, eine stressreiche Zeit... Zum Entspannen sind meine Nuum-Musiktipps leider eher nichts...

Nuum

Ich denke, diese Stadt sollte viele Spielleiter inspirieren. Ich nutze sie gerne für Gerüchte. Sozusagen für alle möglichen wahren und unwahren Dinge, die einem zu einem düsteren Magierorden einfallen können.
Für eine Unzahl von Plothooks sorgt das Kästchen über den Umgang mit Nekromantie.
Und es böte sich ein nette düsteres Magie-Schul-Teenager Spiel an. Das Kapitel über den Magierorden gibt hier Futter, aber auch viel Spielraum.
Insgesamt wirkt Nuum wie eine Stadt, die sich für intrigantes Stadtspiel anbietet. Zuerst dacte ich auch an düsteren Steampunk, jetzt aber eher an ein düsteres Prag und Golems.
Bei der Stadteilbeschreibung fiel mir vor allem auch das Waisenhaus als Kampagnen- oder Plotaufhänger ins Auge – und die „Shopping“ Möglichkeiten – als Reisegrund nach Nuum oder Plothooks. Insgesamt ein Kapitel voller Ideen. Da brauch ich auch kaum noch die Orte im Umland ;) die gegen Nuum etwas verblassen, aber Potential für Orte mit sehr eigener Auslegung von Gesetz und Recht haben.

Lesetipp ist natürlich „Die ewig Lächelnde“, von Michael Maasberg.
Für Magieorden dachte ich als Inspiration abseits von Potter auch an den „Erdsee“ Zyklus von Ursula K. LeGuin – vor allem den ersten Teil. Weniger Süßigkeiten bestückt etc. Und dann vom Setting zwar ganz anders aber mit dem Konzept harter Konkurrenz und Skripellosigkeit der Ausbilder „Ender's Game“ von Orson Scott Card.
Zu Prag gibt es ein sehr stimmungsvolles Buch des aktuellen Chtulhu 7, aus dem man vielleicht noch zusätzliche Inspiration ziehen könnte.

Musikideen: Im klassischen Bereich bietet sich natürlich der Bereich Neue Musik an. Ich meine hiermit nicht New-Klassiks. Atonalität und ungewohnte Strukturen können sparsam ungewöhnliche Szenen untermalen. Gut vorstellen kann ich mir z.B. die 5 Orchesterstücke von Arnold Schönberg und die Douze Notations von Boulez. Etwas milder und mit dem Osteuropäischen Einschlag kann ich auch Bartok empfehlen z.B. das erste Klavierkonzert und die Musik für Perkussion Strings and Celesta, das Konzert für Orchester.
Für Magie z.B. Debussy „ce qu'a vu le vent d'ouest“ aus den Preludes und „Mouvements“ aus den Images. Auch sehr magisch die „Nocturnes“ für Orchester- wobei diese vielleicht für Nuum etwas zu freundlich sind und sich mehr für feeisches eignen.
Für allgemein-verträglichere Musik fällt mir der „Sleepy Hollow“ Soundtrack von Danny Elfman ein. Düster, athmosphärisch, magisch – halt Elfman. Teilweise passen kann auch einiges aus seinen beiden „Alice...“ Soundtracks. Naheliegend dann natürlich auch wieder sie späteren Pottersoundtracks – vor allem „Azkaban“ und dann wieder ab Halfblood Prince. Wobei man hier natürlich etwas vorsichtig sein muß, wenn die bekanntesten Themen zwischendrin anklingen. In Halfblood-Prinz trotz Gesang oder wegen des Gesangs z.B. spannend „In Noctem“. Und weil ich für Episches Two Steps from Hell nicht schlecht finde – einige Dinge aus dem „Halloween“ Album scheinen mir für Nuum interessant – auch in Hinblick auf die untoten Aspekte.

Sindaja

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Re: Leserunde Teil 1 - Mertalia
« Antwort #29 am: 19 Feb 2021, 00:00:52 »
Bevor das Lesen völlig einschläft hier noch zwei Städte, deren Kapitel ich inzwischen gelesen habe:

Taupio

Wieder eine Stadt, die hervorragend als Zwischenziel eines Abenteuers einsetzbar ist, da die „Handelsware“ von Taupio Information ist.
Ins Auge fiel mir die Bürgerschule – sozusagen „Zwangs-Bildung gegen Kriminalität“ vielleicht geboren aus einer Vision, aber mit Problemen in der Umsetzung. Auch Umgang mit „Weltfremden“ kann in Taupio gepflegt werden, aber ebenso Machtmenschen, Vetternwirtschaftlern, wirklich weisen Personen... Also einiges an Material, um einen kleinen Recherchereise zu etwas Größerem zu machen.
Inspiration sind bestimmt auch alte Universitätsstädte oder Stätten der Bildung wie z.B. Alexandria, Kairo, Bologna, Paris, Oxford/Cambridge, wie in Nuum vielleicht auch Prag, aber auch generell Philosophische Schulen. Die Illustration lässt mich an Plato, Sokrates und Co. denken – die sozusagen im Bild fehlen.

Musik – hier fällt mir primär Kammermusik aus Renaissance und Barock ein. z.B. Lautenmusik von Dowland, oder z.B.Vihuela Musik von Milan, Navarez. Etwas formal gewohnter dann z.B. Flötensonaten von Bach, Händel, Telemann,... Tendenziell eher die ruhigeren Sätze.
Im populäreren Bereich dann z.B. der „Agora“ Soundtrack – aber Achtung, der ist schon recht „Orientalisch“. Für East meets west finde ich auch Loreena McKennit nicht schlecht – ist aber natürlich meist mit Gesang, der eher westlich inspiriert ist unterlegt mit eher orientalisch anmutendem Instrumentalpart. Ich dachte z.B. an „The Mask and the Mirror“. Bei westlicheren Soundtracks stolperte ich gerade über den Bücherdieb von John Williams – natürlich auch eher melancholisch. Komischerweise gefallen mir auch einige Tracks aus „Pride & Prejudice“ vob´n Marianelli für die Universitätsstadt-Stimmung. Bei der Erwähnung einer Menagierie fielen mir dann natürlich die „Phantastic Beasts“ - auch Williams – ein. Da gibt es dann auch gleich etwas mehr „Magie“. Auch im 2. Teil kann man noch den ein oder anderen brauchbaren Track finden, aber insgesamt ist dieser noch etwas düsterer und weniger „whimsical“.

Fulnia

Als Abenteueraufhänger kann ich mir hier gut einen (Kom-)Plot(t) um eine Wahl mit dem Diskreten Drehkessel im Zentrum der Wirrungen/Intrigen vorstellen. Ansonsten ist Fulnia natürlich Anlaufstelle, wenn man einen Mediator der Mediatorengilde sucht- oder einen Baumeister.

Die Stadt erinnerte mich politisch ein bißchen an die attische Demokratie, im Charakter aber auch wieder an Venedig mit seinen Glasbläsern, Kanälen, Brücken. Insgesamt ist Fulnia für mich aber etwas weniger greifbar als die bisher beschriebenen Städte,wobei ich die Mischung von Antike inspirierter Politik - obskures gnomisches Konstrukt - Mittelalterliche Handelsstadt ganz reizvoll finde.

Musikalisch würde ich wieder auf meine“Venedig“-Ideen von Aylantha zurückgreifen, aber vielleicht auch etwas „majestätischere“ Musik suchen. „Kings Landing“- bezogene Musik aus Game of Thrones“ z.B. oder auch aus dem Merachant of Venice Soundtrack (Pook), die instrumentalen Tracks..Manche Stücke aus „Assassin's Creed: Odyssey“könnten auch passen. Ansonsten fiel mir bei Fulnia auch die Harmonielehre von John Adams (ein Orchesterwerk – kein Theoriebuch) ein: Minimalmusik, die mit  majestätischen, düsteren, mysteriösen und sonnebeschienene Teile aufwartet.